DE426800C - Verfahren zum Aufbereiten pflanzlicher Faserstoffe zu Spinnfasern mittels einer gemischten chemisch-mechanischen Behandlung - Google Patents

Verfahren zum Aufbereiten pflanzlicher Faserstoffe zu Spinnfasern mittels einer gemischten chemisch-mechanischen Behandlung

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DE426800C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • Verfahren zum Aufbereiten pflanzlicher Faserstoffe zu Spinnfasern mittels einer gemischten chemisch-mechanischen Behandlung. Zum Aufbereiten pflanzlicher Faserstoffe zu Spinnfasern hat man an Stelle des seit langem gebräuchlichen Röstens bereits rein chemische, rein mechanische und auch gemischt chemischmechanische Verfahren vorgeschlagen. Diese haben sich indessen sämtlich nicht bewährt, und das Rösten wird nach wie vor so gut wie ausschließlich angewendet, obwohl es eine sehr lange Zeit in Anspruch nimmt.
  • Gemäß der Erfindung ist es möglich, das Aufbereiten in sehr kurzer Zeit, nämlich in weniger als einer Stunde durchzuführen. Das neue Verfahren besteht aus vier Stufen, die abwechselnd chemisch und mechanisch sind. Die zu behandelnden Faserstoffe werden zunächst in ein etwa ioo° warmes und etwa o,¢prozentiges Bad von doppeltkohlensaurem Natron und neutralem kohlensauren Kalk gebracht. Dieses Bad lockert den Zusammenhalt der Fasern mit den holzigen Bestandteilen, ist jedoch nicht stark genug, um eine Umwandlung des die einzelnen Fasern verklebenden Pflanzenleimes zu einem Schleim in irgendwie nennenswertem Maße herbeizuführen. Alsdann läßt man die Faserstoffe abkühlen und schickt sie durch ein Brechwerk, das die holzigen Bestandteile zerkleinert und absondert. Nun bringt man die Faserstoffe in ein zweites, wieder etwa ioo° warmes, jedoch etwa 2prozentiges Bad von doppeltkohlensaurem Natron und neutralem kohlensauren Kalk, das den die einzelnen Fasern verbindenden Pflanzenleim in einen schleimartigen Zustand überführt, und schickt sie endlich durch ein Quetschwerk, das den schleimig gemachten Leim entfernt.
  • Das neue Verfahren wird im einzelnen wie folgt ausgeführt: Man legt zunächst die aufzubereitenden pflanzlichen Faserstoffe in ein schwaches Bad von doppeltkohlensaurem Natron und neutralem kohlensauren Kalk. Das Bad enthält z. B. 2g doppeltkohlensaures Natron und 2 g neutralen kohlensauren Kalk in einem Liter Wasser und wird während der ganzen Zeit auf einer Temperatur von ioo° C erhalten.
  • Nachdem die Behandlung mit dieser Lösung etwa 2o Minuten angedauert hat, erhält man eine vollständige Trennung der Fasern von den holzigen Bestandteilen. Hierauf läßt man die Fasern etwas abkühlen, um sie weiterbehandeln zu können, und schickt sie durch ein Brechwerk, das aus einem oder zwei Paaren von Stachelwalzen besteht. Dieses zerlegt die holzigen Teile in kleine Stücke, die herausfallen, während die Fasern in der Form eines Bandes oder Schlauches verbleiben.
  • Nun bindet man die Bänder in gewissen Abständen zu Bündeln, um die Fasern parallel zu halten, und bringt sie in ein zweites, wieder etwa ioo° warmes Bad, das stärker ist als das erste und z. B. i2g doppeltkohlensaures Natron und 8 g neutralen kohlensauren Kalk auf einen Liter enthält. Die Bündel bleiben in diesem Bade etwa 1d Minuten, was ausreicht, um eine vollständige Umwandlung des Pflanzenleimes in Schleim herbeizuführen. Diesen entfernt man alsdann, indem man die.. Bündel durch ein Quetschwerk schickt. Sind die Bündelgetrocknet, so läßt man sie ,-durch einen Wolf laufen und erhält so Faserur die verkauft oder in Kämmaschinen weiterverarbeitet werden können.
  • Das neue Verfahren läßt sich-auf alle Arten von Textilpflanzen anwenden. Sind deren Fasern in einfleischiges Gewebe eingebettet, wie z. B. bei der Agave usw., so muß man zunächst das überschüssige Fleisch z. B. durch Trocknen oder besser auf chemischem Wege entfernen. Auch Ramie und noch nicht verholzte Zweige des Maulbeerbaumes lassen sich nach dem neuen Verfahren behandeln.
  • Das neue Verfahren ergibt feine und seidige Spinnfasern, auch aus solchen Pflanzen, deren Fasern man bisher nur zur Herstellung von groben Tauen oder groben Geweben benutzen konnte.

Claims (2)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: i. Verfahren zum Aufbereiten pflanzlicher Faserstoffe zu Spinnfasern mittels einer gemischten chemisch-mechanischen Behandlung, dadurch gekennzeichnet, daß -man die rohen Faserstoffe zunächst in ein etwa ioo ° warmes und etwa 0,4 prozentiges Bad von doppeltkohlensaurem Natron und neutralem kohlensauren Kalk bringt, alsdann nach Abkühlung durch ein Brechwerk schickt, hierauf in ein zweites, wieder etwa ioo° warmes, jedoch etwa 2prozentiges Bad von doppeltkohlensaurem Natron und neutralem kohlensauren Kalk bringt und endlich durch ein Quetschwerk schickt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bäder etwa o,2 bzw. 1,2 Prozent doppeltkohlensaures Natron und etwa o,2 bzw. 0,8 Prozent neutralen kohlensauren Kalk enthalten.
DEP46044D 1923-04-03 1923-04-05 Verfahren zum Aufbereiten pflanzlicher Faserstoffe zu Spinnfasern mittels einer gemischten chemisch-mechanischen Behandlung Expired DE426800C (de)

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NL15123C (de) 1926-09-15
FR564517A (fr) 1924-01-04
GB211739A (en) 1924-02-28

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