DE675522C - Verfahren zur Herstellung von Hautleim - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Hautleim

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DE675522C
DE675522C DEST56340D DEST056340D DE675522C DE 675522 C DE675522 C DE 675522C DE ST56340 D DEST56340 D DE ST56340D DE ST056340 D DEST056340 D DE ST056340D DE 675522 C DE675522 C DE 675522C
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Germany
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DEST56340D
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Dr Werner Stauf
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WERNER STAUF DR
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WERNER STAUF DR
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Hautleim Die Herstellung von Hautleim aus tierischem Hautmaterial (Leimleder) geschieht bekanntlich in der Weise, daß die Rohstoffe in basischen Brühen, in der Regel Kalkmilch, geäschert werden. Je nach der gewünschten Reife des Röhmatprials dauert dieser Äscherprozeß t bis 3 Monate, wenn die Äscherung in Gruben bei gewöhnlicher Temperatur erfolgt. Nach der Äscherung muß das Rohmaterial in der Regel 2q. bis 48 Stunden gewaschen werden, -um den basischen Äscher (Ätzkalk) möglichst zu entfernen: Eine restlose Entfernung des Äschers wird selbst durch Zusatz von Säuren zum Waschwasser meist nicht erreicht.
  • Die vorliegende Erfindung bewirkt die Vorbehandlung des Leimleders nicht durch einen Äscher, der vor dem Siede- oder Ausschmelzprozeß wieder ausgewaschen werden muß, sondern behandelt das Leimleder mit einem Stoff, der die Umwandlung des Kollagens in Glutin erleichtert und beschleunigt und der trotzdem in dem gebildeten Hautleim keine schädliche Wirkung ausübt.
  • Würde man z. B. Ätzkalk dem Leimleder zufügen und diesen Ätzkalk vor dem Sieden nicht entfernen, so würde der Siedeprozeß wohl sehr schnell vor sich gehen, der Ätzkalk würde aber das im Hautmaterial vorhandene Glutin derart stark abbauen, daß ein ganz minderwertiger Hautleim gebildet würde, in welchem der Kalk als anorganischer Bestandteil außerdem in mancher Beziehung sehr stören würde.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren wird die Reifung oder Vorbehandlung des sämtlichen zur Hautleimherstellung geeigneten Rohmaterials durch Harnstoff oder seine Derivate, z. B. Thioh,arnstoff, bewirkt. Die Vorbehandlung geschieht in der Weise, d.aß das Hautmaterial, z. B. handgeschorenes oder maschinengeschorenes Leimleder, Sehnen usw., zwecks Reinigung kurze Zeit in der üblichen Weise gewaschen und nach Ablaufen des Waschwassers in feuchtem Zustand mit Harnstoff oder seinen Derivaten vermischt wird. Die Mischung läßt man, je nach dem Zerteilungsgrad des Leimleders und je nachdem, ob eine alkalische Vorbehandlung der tierischen Haut während der Verarbeitung ,auf Leder vor der Gewinnung des Leimleders stattgefunden hat oder nicht, ein oder mehrere Tage entweder bei gewöhnlicher Temperatur oder leicht an. gewärmt stehen. Darauf wird die Mischung dem Siede- oder Ausschmelzprozeß unterzogen.
  • Der gebildete Hautleim besitzt eine gute Viscosität, ein gutes Erstarrungsvermögen und eine gute Bindefähigkeit: Die Verarbeitung der Leimbrühe auf festen Hautleim in Tafel-oder Kleinform geschieht in der üblichen Weise.
  • Es hat sich herausgestellt, daß der die Umwandlung von Kollagen in Glutin fördernde Harnstoff sich im Endprodukt anders verhält als ein nachträglicher Zusatz von Harnstoff im fertigen Leim. Während durch einen Zusatz von Harnstoff im fertigen Hautleim derselbe flüssig bleibt und sein Erstarrungsvermögen verliert, besitzt der nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Hautleim ein gutes Erstarrungsvermögein und eine gute Viscosität.
  • Beispiel i 8o Gewichtsteile :eines Gemisches von nassem handgeschorenem und maschinengeschorenem Rindleimleder und Schafleimleder werden in dem Zustand wie von den Lederfabriken geliefert zwecks Reinigung einige Stunden gewaschen. Nach Entfernung des Waschwassers wird das feuchte Material mit 3 Gewichtsteilen Harnstoff vermischt und vier Tage bei gewöhnlicher Temp eratur stehengelas§en. Das Material ist dann reif zum Ausschmelzen, das in der üblichen Weise ausgeführt wird. Die Ausbeute an fertigem trockenem Hautleim beträgt i i Gewichtsteile. Unter suchungsergehnis des fertigen Hautleims: Viscosität,der 17,75 %igen Lösung bei q.o° C = 5,3° Engler, pH der 2%igen Lösung=7,2, Wassergehalt des fertigen H.alutleims= 1¢%. Beispiel 2 i oo Gewichtsteile trockene Knochensehnen werden zwecks Reinigung in der üblichen Weise gewaschen. Nach Entfernung des Waschwassers wird das feuchte Material sorgfältig mit io Gewichtsteilen Harnstoff vermischt und 5 Tage stehengelassen. Der Ausschmelzprozeß wird dann in der üblichen Weise ausgeführt. Die Ausbeute an fertigem trockenem Hautleim beträgt 48 Gewichtsteile. Untersuchungsergebnis des fertigen Hautleims:: Viscosität 17,75o/oig bei ¢0°C=4,0° Engler, pH der 2o/oigen Lösung=7,o, Wassergehalt des fertigen Hautleims= 12 %.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Hautleim, dadurch gekennzeichnet, daß das gewaschene Rohmaterial in feuchtem Zustand mit Harnstoff oder dessen Derivaten vermischt und nach ein- oder mehrtägigem Lagern ohne Auswaschen dem bekannten Ausschmelzprozeß unterworfen wird.
DEST56340D 1937-06-23 1937-06-23 Verfahren zur Herstellung von Hautleim Expired DE675522C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2643012A1 (de) * 1976-09-24 1978-03-30 Roehm Gmbh Verfahren zum aufloesen von maschinenleimleder, hautlappen, falzspaenen und dergleichen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2643012A1 (de) * 1976-09-24 1978-03-30 Roehm Gmbh Verfahren zum aufloesen von maschinenleimleder, hautlappen, falzspaenen und dergleichen

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