DE352534C - Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus Fischabfaellen u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus Fischabfaellen u. dgl.

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DE352534C
DE352534C DE1920352534D DE352534DD DE352534C DE 352534 C DE352534 C DE 352534C DE 1920352534 D DE1920352534 D DE 1920352534D DE 352534D D DE352534D D DE 352534DD DE 352534 C DE352534 C DE 352534C
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precipitate
fish
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plastic mass
heating
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description

  • Verfahren zur Herstellung einer plastischen lasse aus Fischabfällen u. dgl. Gegenstand vorliegender Erfindung ist die Verwertung eines Abfallstoffes für die Herstellung von plastischen Massen. Es wurde gefunden, daß sich Fischmehlsorten, Fischguano u. dgl. sehr gut für den genannten Zweck verwerten lassen. Behandelt man nämlich derartige Fischabfälle mit einer starken Säure, so geht der größte Teil derselben in Lösung, und zwar sowohl die darin enthaltenen Eiweißstoffe, die Hornsubstanz der Chitinhüllen sowie die Baustoffe der Knochen, kohlensaurer und phosphorsaurer Kalk usw. Durch Abgießen, Filtrieren usw. läßt sich die Lösung leicht von dem Unlöslichen (Sand, Holzteilen, Schmutz us-,v.) trennen. Wenn man nun die Lösung mit einer großen Menge Wasser verdünnt, bzw. die Säure so weit neutralisiert, daß der Gehalt an Säure nur noch etwa z Prozent beträgt, so erhält man einen grobkörnigen, bräunlichen Niederschlag, der die genannten Stoffe enthält und sich durch Filtration leicht von der Hauptmenge der verdünnten Säuren bzw. der Salzlösung trennen läßt.
  • Dieser Teil des Verfahrens dient in erster Linie zur Reinigung und Desodorierung der Fischabfälle. Der erhaltene Niederschlag hat den üblen Geruch fast ganz -verloren, läßt sich aber vorläufig noch nicht von den anhaftenden, löslichen Salzen durch Auswaschen befreien, da er selbst nur in verdünnter Säure unlöslich ist. Würde man mit neutralem Wasser auswaschen, so ginge er wieder in Lösung. Um diesen Niederschlag unlöslich zu machen, kann man ihn entweder trocknen und auf Temperaturen zwischen zoo und 18o' erhitzen oder aber mit Formaldehyd, Furfurol oder einem anderen Aldehyd unter Erwärmen behandeln. Statt der Aldehyde kann man auch Tannin, Gerbsäure oder sonstige natürliche oder künstliche Gerbstoffe verwenden.
  • Den so bearbeiteten unlöslichen Niederschlag kann man nun durch Auswaschen von den löslichen Salzen (Kochsalz usw.) befreien. Nach dem Trocknen desselben ließen sich Gegenstände daraus pressen; die Masse hat bereits eine gewisse Plastizität, aber die daraus hergestellten Gegenstände haben gar keine Bruchfestigkeit und sind daher wertlos. Vermischt man diesen Niederschlag aber mit pulverigen oder faserigen Stoffen, wie Holzmehl, Zellstoff, Asbest u. dgl., so erhält man eine in jeder Beziehung ausgezeichnete plastische Masse. Dies ist das Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung.
  • Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, eiweißhaltige Abfallstoffe, wie Hefe, Trub u. dgl. mit Formaldehyd zu behandeln und dann unter Druck plastische blassen daraus zu gewinnen; dem wird aber gegenübergestellt, daß man bei der Behandlung von Fischmehl als solchem mit Formaldehyd und darauffolgender Pressung Gegenstände erhalten würde, die weder Festigkeit noch Beständigkeit gegen Wasser aufweisen.
  • Anders wenn das Fischmehl mit Säure aufgeschlossen, wieder ausgefällt, unlöslich gemacht und mit faserigen oder pulverigen Stoffen innigst vermischt wird. Gerade der letzte Punkt ist für die Festigkeit der erzeugten Preßlinge von hoher Wichtigkeit. Eine solche Masse enthält die Eiweisstoffe, Hornsubstanz und einen Teil des kohlensauren und phosphorsauren Kalks. Sie läßt sich leicht in erwärmten Matrizen zu Gegenständen pressen, welche sich gut bearbeiten lassen, hochglänzend aus der Form kommen und eine sehr große Festigkeit besitzen. Außerdem zeichnet sich die Masse noch durch sehr große Billigkeit aus. Durch einen Zusatz von kleinen Mengen eines Phenols oder. Ketons oder von Teerölen, Pechen, Wachsen, Harzen, Kautschuk, Farbstoffen usw. kann man die Eigenschaften der Masse beliebig verändern. Ein solcher Zusatz und die Vermischung mit dein faserigen oder pulverigen Stoff kann vor, während oder nach der Behandlung des Fischmehlniederschlages mit Aldehyden erfolgen.
  • Durch das folgende Beispiel wird das Verfahren näher erläutert.
  • Beispiel: ioo Teile gewöhnliches Abfallfischmehl werden mit 15o Teilen konzentrierter, roher, 32prozentiger Salzsäure übergossen. Nach 24stündigem Stehen ist fast alles gelöst; das Gelöste läßt sich von den groben Verunreinigungen durch Abseihen leicht trennen und von dem am Boden liegenden Sand abgießen. Darauf fällt man durch langsames Zugeben einer Lösung von 48 Teilen Natriumhydroxyd in Wasser, wobei man beachten muß, daß die Reaktionswärme die Flüssigkeit nicht bis zum Sieden erhitzt. Hält man die Temperatur durch Kühlung während der Neutralisation auf etwa 6o°, so wird der Niederschlag körnig und läßt sich nach dem Erkalten leicht abfiltrieren. Auswaschen läßt er sich jedoch ohne weiteres nicht, denn sobald die Säure ausgewaschen ist, löst er sich in neutralem '\@'aschwasser und läuft durchs Filter. Kocht man ihn dagegen mit verdünnter Formaldehydlösung auf, so wird er unlöslich und läßt sich gut abfiltrieren und auswaschen. Den unlöslich gemachten, ausgewaschenen Niederschlag vermischt man nun innigst mit etwa ioo Teilen feinstem Holzmehl und etwas schwarzem Farbstoff mit der notwendigen Menge M'asser in einem gut wirkenden Rührkessel oder einer Schlagmühle eventuell unter Erwärmen, nutscht dann ab und trocknet; die erhaltene pulverige Masse läßt sich in erwärmten Formen ohne weiteres zu Gegenständen von hoher Druckfestigkeit und schönem, glänzend schwarzem Aussehen pressen. Diese Gegenstände lassen sich bohren, hobeln, fräsen, sägen, feilen und auf Hochglanz polieren.
  • Durch die verschiedensten Zusätze kann man der Masse beliebige Eigenschaften verleihen und sie für gewisse Zwecke noch geeigneter machen, z. B. bewirkt ein Zusatz von einigen Prozenten einer Kautschuklösung eine höhere Elastizität der Masse. Setzt man ferner während der Behandlung mit Formaldehyd usw. geringe Mengen eines Ketons oder eines Phenols oder eines Körpers mit Phenolcharakter zu, so verschwinden die letzten Spuren des Geruchs. Auch kann man die Politurfähigkeit und die Benetzbarkeit mit Wasser durch Zusätze von Wachsen, Pechen, Teerölen usw. beeinflussen. Endlich kann man auch die Isolierfähigkeit durch einen Zusatz von Natur- oder Kunstharzen erhöhen. Schon ein Zusatz von io Prozent macht die Masse in ganz hervorragender Weise für die Verwendung als Isolationsmaterial (Schalterdosen, Schaltbretter usw.) geeignet.
  • Behandelt man gute Sorten Fischmehl mit chemisch reiner Salzsäure und fällt mit reiner Natronlauge, so kann man das Filtrat vom Niederschlag, das neben Kochsalz sehr angenehm riechende Substanzen enthält, noch weiter verwerten. Man dampft es zur Trockne ein und erhält so ein hochwertiges Nährsalz mit ausgezeichnetem Aroma, frei von fischigem Geschmack.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus Fischabfällen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß Fischmehl, Fischguano usw. zunächst mit Säuren aufgeschlossen, von den groben Verunreinigungen getrennt und darauf durch Zugabe von viel Wasser oder von einer berechneten Menge Alkali wieder ausgefällt wird, worauf der Niederschlag entweder durch Erhitzen auf ioo bis 18o° oder durch Erwärmen mit einem Aldehyd (Formaldehyd Furfurol usw.) oder durch irgendwelche Gerbmittel unlöslich gemacht und mit faserigen oder pulverigen Stoffen, wie Holzmehl, Zellstoff, Asbest u. dgl., innigst vermischt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor, während oder nach dem Unlöslichmachen des Niederschlages geringe Mengen eines Ketons oder Phenols oder von Teerölen, Pechen, Wachsen, Harzen, Kautschuk, Farbstoffen usw. zugesetzt werden.
DE1920352534D 1920-06-30 1920-06-30 Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus Fischabfaellen u. dgl. Expired DE352534C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746654C (de) * 1939-06-20 1944-12-18 Karl Lauckner Verfahren zum Heisspressen von Eiweissstoffen unter Zusatz von Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten als Haertungsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746654C (de) * 1939-06-20 1944-12-18 Karl Lauckner Verfahren zum Heisspressen von Eiweissstoffen unter Zusatz von Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten als Haertungsmittel

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