DE554945C - Verfahren zur Herstellung einer in kaltem Wasser quellbaren Staerke aus Kartoffeln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer in kaltem Wasser quellbaren Staerke aus Kartoffeln

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DE554945C
DE554945C DEC43871D DEC0043871D DE554945C DE 554945 C DE554945 C DE 554945C DE C43871 D DEC43871 D DE C43871D DE C0043871 D DEC0043871 D DE C0043871D DE 554945 C DE554945 C DE 554945C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/12Degraded, destructured or non-chemically modified starch, e.g. mechanically, enzymatically or by irradiation; Bleaching of starch
    • C08B30/14Cold water dispersible or pregelatinised starch

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  • Preparation Of Fruits And Vegetables (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
16. JULI 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVe 554945 KLASSE 89 k GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Oktober 1929 ab
Es ist bekannt^ mit kaltem Wasser quellende Produkte dadurch herzustellen, daß man Kartoffeln in sogenannten Dämpfern mit gespanntem Dampf zu Brei verkocht und diesen dann auf heißen Walzen trocknet. Das entstandene Trockenprodukt wird durch Mahlen in sogenanntes Kartoffelwalzmehl übergeführt. Dieses zeigt zwar ein gewisses Wasseraufnahmevermögen, vermag jedoch keinen homogenen Kleister zu bilden, da die in den Kartoffeln enthaltenen, gleichzeitig mitgetrockneten löslichen Eiweißsubstanzen infolge von Koagulation das kalt quellende stärkehaltige Produkt in der Weise beeinflus-
IS sen, daß zwar das einzelne Pulverteilchen Wasser ansaugt, ein Zusammenfließen der einzelnen gequollenen Teilchen zu einem homogenen Kleister jedoch nicht stattfindet. Infolge des Miteintrocknens eines im Kartoffelfruchtwasser enthaltenen löslichen Körpers, der durch Oxydation an der Luft sich dunkel färbt, zeigen die Produkte ferner ein mißfarbiges Aussehen, welches ihrer Eigenschaft als Klebstoff ebenfalls Abbruch tut, um so mehr, als der Farbstoff nach dem Quellen des Produktes mit Wasser durch Berührung mit der Luft noch erheblich nachdunkelt. Aus diesen Gründen wird Kartoffelwalzmehl fast lediglich als Futtermittel verwendet, während seine Verwendung als Klebstoff kaum in Betracht kommt. Ebensowenig erhält man ein für Klebzwecke brauchbares Produkt, wenn man ohne vorherige Dämpfung die rohe, fein zerriebene Kartoffelmasse in ein kalt quellendes Produkt überführt, indem man sie z. B. auf heißen Zylindern oder Platten trocknet. Dieses Verfahren führt zu dunkel gefärbten Produkten, welche mit kaltem Wasser zu einer schmutziggrauen, unzusammenhängenden Masse anquellen, die als Klebstoff infolge geringer Klebkraft unbrauchbar ist.
Man hat ferner bereits vorgeschlagen, die bekannten schlechten Eigenschaften des Kartoffelwalzmehles bzw. der aus rohem Kartoffelreibsel hergestellten kalt quellenden Trokkenprodukte durch Zusatz alkalisch wirkender Substanzen oder Säuren zu verbessern. Da bei diesem Verfahren aber die schlechte Klebkraft verursachenden löslichen Eiweißstoffe nicht entfernt werden, so erhält man auch nach diesem Verfahren keine brauchbaren Klebstoffe.
Des weiteren ist bekannt, Kartoffelschnitzel oder Scheiben in Gegenwart geringer Mengen schwefliger Säure zu wässern und dann zu trocknen. Dieses Verfahren führt überhaupt nicht zu Quellstärke oder einem pulverförmigen Klebstoff, sondern zu einer für die Ernährung bestimmten Kartoffelkonserve in Scheiben- oder Schnitzelform.
Auch sind Verfahren bekannt, in kaltem Wasser quellende Produkte aus isolierter Stärke herzustellen, d. h. aus einer von allen Beimengungen, wie Eiweißstoffen, Pektinstoffen, Farbstoffen, Pflanzenfasern usw., befreiten Stärke. Die Umwandlung in kalt quellende Stärke erfolgt nach verschiedenen Verfahren, z. B. durch Verkleisterung und Trocknung der mit Wasser vermischten isolierten
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Stärke auf heißen Walzen oder durch Sprengung der Stärkekörner, unter Anwendung gewisser Kunstgriffe, mittels Ätzalkali oder konzentrierter Lösungen, bestimmter Salze. Die aus isolierter Stärke gewonnenen Produkte werden gegenüber den direkt aus der Kartoffel gewonnenen dadurch, verteuert, daß sie die für die Isolierung der Stärke erforderlichen, für die Erzeugung von Quellstärke to nach vorliegendem Verfahren aber überflüssigen technischen Maßnahmen der Stärkefabrikation zur Voraussetzung haben. Bei der in Deutschland fast ausschließlich betriebenen Kartoffelstärkefabrikation wird aus den durch Reiben zerkleinerten Kartoffeln die Stärke von den Faserstoffen sowie unlöslichen Eiweißstoffen in der Weise getrennt, daß man sie durch feine Siebe auswäscht, welche die kleinen Stärkekörner durchlassen, die Faserstoffe usw. aber zurückhalten. Durch Fluten wird das Fruchtwasser der Kartoffel ausgewaschen. Das Waschwasser wird durch Abschleudern in Zentrifugen, dann durch Trocknen auf Horden oder Bandtrocknern entfernt. Schließlich wird die so isolierte und getrocknete Stärke in Mühlen gepulvert und durch Siebmaschinen gesichtet. Alle diese Operationen erfordern große Anlagen und außer Arbeitslöhnen erhebliche Kosten für Kraft und Wärme.
Es wurde nun gefunden, daß man, unter Vermeidung des für die StärkehersteUumg erforderlichen kostspieligen Fabrikationsganges, aus der Kartoffel Trockenklebstoffe gewinnen kann, wenn man lediglich die für die Erzielung hochwertiger kalt quellender Produkte schädlichen Bestandteile der Kartoffel, die löslichen Eiweißstoffe und Farbstoffe, entfernt, jedoch nicht die für die Quellstärkebildung in keinerlei Weise störenden, in der Kartoffel vorhandenen unlöslichen Bestandteile, wie Faserstoffe usw., deren Entfernung einen wesentlichen Teil der Stärkefabrikation ausmacht.
Die Erfindung besteht in der Kombination folgender an sich bekannter Maßnahmen: i. Entfernung der Eiweißstoffe durch mehrfaches Aufrühren der Kartoffelreibsel in Wasser und Absitzenlassen, 2. gleichzeitige Verhinderung der Farbstoffbildung durch Zugabe von Reduktionsmitteln und 3.. Überführung in Quellstärke nach beliebigem Verfahren.
Die Ausführung des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung geschieht in der Weise, daß man die in einer Kartoffelreibe auf übliche Art fein zerriebenen Kartoffeln in einem mit Rührwerk versehenen Bottich mit einer Lösung reduzierend wirkender Chemikalien vermischt, um die Bildung des durch Oxydation an der Luft sich bildenden dunklen Farbstoffes zu verhindern. Hierauf läßt man das Reibsei absitzen, rührt einige Male mit viel Wasser auf und läßt wiederum absitzen, bis das Reibsei von löslichen Eiweißstoffen befreit ist. Dabei werden die Schalen entfernt, die Faserstoffe bleiben jedoch in dem Reibsei fast restlos erhalten. Das in der geschilderten Weise · behandelte Reibsei ist dann, ohne vorherige Trocknung, geeignet, nach irgendeinem der bekannten Verfahren in ein kalt quellendes stärkehaltiges Produkt übergeführt zu werden. Man kann es vor der Überführung auch noch mit Zusätzen vermischen, um dem entstehenden Trockenklebstoff die für bestimmte Zwecke im besonderen erforderlichen Eigenschaften zu verleihen.
Beispiel
100 kg Kartoffeln werdein in einer der üblichen Kartoffelreiben in eine fein zerriebene Masse umgewandelt. Dieser Masse werden ι 0/0 einer 50/oigen Lösung von schwefliger Säure zugesetzt. Dann rührt man mit der 'vierfachen Menge Wasser auf und läßt absitzen. Wenn das überstehende Wasser klar ist, wird das abgesetzte Reibsei von neuem mit 3501 Wasser aufgerührt und darauf ebenfalls absitzen gelassen. Auf diese Weise wird das Auswaschen noch zweimal wiederholt. Dem abgesetzten Reibsei werden dann die für die Quellstärkefabrikation noch zweckdienlich erscheinenden Substanzen zugesetzt, z. B. Ammoniak, Soda, Alaun, Borax usw. Das mit den Chemikalien vermischte Reibsei wird dann durch Überleiten über heiße Walzen in Quellstärke verwandelt. Man erhält so aus 100 kg Kartoffeln 22 kg einer reinweißen Quellstärke, die mit kaltem Wasser einen genau so brauchbaren, für viele Zwecke sogar besseren Kleister ergibt, wie ein aus isolierter Stärke hergestelltes Produkt.
Der Fortschritt der vorliegenden Erfindung besteht zunächst darin, daß das Verfahren infolge seiner besonderen Einfachheit eine bedeutende Ersparnis an Arbeitskraft und " kostspieligen maschinellen Einrichtungen und somit eine wesentliche Herabsetzung der Gestehungskosten ermöglicht. Ein weiterer Fortschritt ist folgender: Dadurch, daß nach dem vorliegenden Verfahren die Stärke nur von löslichen Eiweißstoffen und sonstigen löslichen Verbindungen, im Gegensatz zu der Herstellung der handelsüblichen Stärke aber nicht von Cellulosefaserstoffen gleichzeitig mit befreit wird, sind diese auch in der fertigen Quellstärke enthalten. Der Gehalt an Cellulosefasern in dieser äußerst feinen Zerteilung ist für eine Anzahl von Klebstofftypen, insbesondere für Tapetenkleister, von großem Vorteil, weil dadurch eine bessere Ver-
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bindung zwischen Wand und Tapete mit Hilfe des dazwischen, gelagerten Faserstoffes erzielt wird.

Claims (1)

  1. Patentanspruch :
    Verfahren zur Herstellung einer in kaltem Wasser quellbaren Stärke aus Kartoffeln, gekennzeichnet durch die Kombination folgender an sich bekannter Maßnahmen: Entfernung des Eiweißes durch mehrfaches Aufrühren der Kartoffelreibsel in Wasser und Absitzenlassen unter gleichzeitiger Verhinderung der Farbstoffbildumg durch Zugabe von Reduktionsmitteln und Überführung in Quellstärke.
DEC43871D 1929-10-19 1929-10-19 Verfahren zur Herstellung einer in kaltem Wasser quellbaren Staerke aus Kartoffeln Expired DE554945C (de)

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DEC43871D DE554945C (de) 1929-10-19 1929-10-19 Verfahren zur Herstellung einer in kaltem Wasser quellbaren Staerke aus Kartoffeln
FR720507D FR720507A (fr) 1929-10-19 1931-07-23 Procédé pour fabriquer de l'amidon gonflant dans l'eau froide et extrait de plantes et de parties de plantes ou de produits végétaux, notamment de pommes de terre

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DEC43871D DE554945C (de) 1929-10-19 1929-10-19 Verfahren zur Herstellung einer in kaltem Wasser quellbaren Staerke aus Kartoffeln

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FR (1) FR720507A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE740662C (de) * 1937-06-25 1943-10-26 Th Schlueter Sen Fa Verfahren zur Gewinnung von Naehrmitteln
DE4000087A1 (de) * 1990-01-03 1991-07-04 Maizena Gmbh Verfahren zur herstellung einer heiss-dispergierbaren staerke

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE740662C (de) * 1937-06-25 1943-10-26 Th Schlueter Sen Fa Verfahren zur Gewinnung von Naehrmitteln
DE4000087A1 (de) * 1990-01-03 1991-07-04 Maizena Gmbh Verfahren zur herstellung einer heiss-dispergierbaren staerke

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FR720507A (fr) 1932-02-20

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