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Verfahren zur Herstellung von gekörnten Nährmitteln Gegenstand der
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von gekörnten Nährmitteln, welche nicht
zum :direkten Verzehr bestimmt sind, sondern, ähnlich wie Sago; Reis oder Teigwaren,
vor dem Verzehr ;einem Kochprozeß unterworfen werden.
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Das Wesen der Erfindung Ivegt darin, daß Mehle oder mehlartige Erzeugnisse,
wie Weizenmehl, Roggenmehl, Hafermehl, Kartoffelmehl (Kartoffelstärkemehl, Kartofelwalzmehl),
einzeln oder in Mischung miteinander mit Molkenprodukten, wie vorzugsweise ,eingedickter
Molke :oder aufgelöstem Molkenpulver, in Teige übergeführt werden, der entstandene
Teig in kleine Farmkärper bzw. Körner übergeführt, diese bei geeigneten Temperaturen,
z. B. 95 bis i2o°, :einem durchgreifenden Trocknungsvorgang unterworfen und die
@entwässerten Teilchen alsdann,einem Backvorgang, der zweckmäßig bei Temperaturen
von 115 bis i2o° :durchgeführt sind, ausgesetzt werden. Erzeugnisse aus Milch und
Mehlen sind allgemein bekannt. Man hat auch bereits versucht, gereinigte Milchbestandteile,
wie Casein,, oder Milchzucker, mit Mehlen zusammenzuarbeiten. Die Verwendung von
Molke oder Molkenpulver ist bisher nur für die Herstellung :der sog. Molkenbrobe
bekannt gewesen, wobei im Rahmen der üblichen Brotherstellung Mehl mit Molke oder
Molkenpulver angeteigt wird.
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Der Ansatz wird im Rahmen des @erfinudungsgemäßen Verfahrens zweckmäßig
so gewählt, daß das Mischprodukt zu :etwa 7o bis 9o % aus Mehl und zu etwa. i o
bis 3 o % :aus Molkentrockenmasse besteht. Die überführung des Teiges in. Formkörperchen
kann nach üblichen Methodenerfolgen. Der Trockenvorgang wird so durchgeführt, daß
die Teilchen praktisch vollständig wasserfrei werden. Wie oben :erwähnt, hat es
sich als vorteilhaft ,erwiesen, den Trocknungsvorgang bei Temperaturen von etwa
95 bis
i 2o' durchzuführen. Der Backvorgang wird so durchgeführt,
daß die Teilchen einer etwa 3o bis 9o Minuten langen Erhitzung auf Temperaturen
von etwa i i 5. bis i 2o' unterworfen werden.
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Der Erfolg, d. h. die Beschaffenheit, besondere mit Bezug auf Kochfestigkeit,
Geschmack und Farbe der Erzeugnisse, ist wesentlich abhängig von der Einhaltung
richtig gewählter Temperaturen beim Trocknungs- und Backvorgang und richtig bemessener
Erhitzungszeiten.
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Es wurde: z: B. festgestellt, daß man durch Kurzbacken .bei höheren
Temperaturen, z. B. 5 bis io Minuten langes Erhitzen auf Temperaturen von etwa 26o°,
brauchbare Erzeugnisse nicht erzielen kann. Man erhält in diesem Falle Erzeugnisse,
die zwar äußerlich stark gebräunt sind, im Innern aber noch Feuchtigkeit enthalten.
Diese Erzeugnisse haben sich nicht als kochfest erwiesen.
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Die Kochfestigkeit der Erzeugnisse wird, wie festgestellt wurde, dadurch
hervorgerufen, daß das Albumin der Molke durch Erhitzen in trockenem Zustand wasserunlöslich
gemacht wird. Aus diesem Grunde ist es nötig, eine durchgreifende Trocknung der
Körner vor dem Backprozeß vorzunehmen. Bei Durchführung des Backvorganges bei 120'
nicht oder nicht wesentlich übersteigenden Temperaturen entstehen Erzeugnisse von
schön gelber, gleichmäßiger Färbung, und zwar durch Wirkung des durch die Molkenprodukteeingeführten
Milchzuckers. Führt man den Backvorgang bei i26° übersteigenden, gegebenenfalls
wesentlich übersteigenden Temperaturen durch, so wird der Farbton bräunlich und
vor allen Dingen nicht einheitlich. Mit Bezug auf Erhitzungsdauer ist zu beachten,
daß sie so bemessen ist, daß das Albumin der Molkenprodukte unlöslich gemacht wird.
Bei Einhaltung von Backtemperaturen von etwa 115 bis i--o' ist hierfür im allgemeinen
eine Erhitzumgsdauer von etwa 3o bis 9o Minuten erforderlich.
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Die Verwendung von Molke als Milchprodukt beruht auf der durch Versuche
Bekräftigten Feststellung, daß nur mit Molkenpro.dukten kochfeste Erzeugnisse von
einwandfreien Eigenschaften erhalten werden konnten. Die besondere Eignung der Molkenprodukte
bietet noch den Vorzug der Billigkeit.
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Es wurde bereits ein Verfahren zur Herstellung gekörnter Erzeugnisse
aus Mehl und Molkenprodukten vorgeschlagen, welches darauf beruht, daß mit Eiweiß
angereicherte Molke zur Verwendung kommt. Es hat sich gezeigt, .daß man beim Arbeiten
gemäß vorliegender Erfindung, also durch Anwendung eines aufeinanderfolgenden Trocken-
und Backvorganges-, ,auf die Anwendung von mit klhumine angereicherter Molke verzichten
t werden, die nicht zu hoch erhitzt worden sind, da das Albumin nicht bereits geronnen
sein .darf. Beispiel 5o kg Weizenmehl werden mit 5o kg Kartoffelmiehl gemischt.
Der Mischung werden 4.o kg eines durch Eindampfen bei Temperaturen von unter 70='
hergestellten und etwa 5o4,'6 Trockenmasse enthaltenden Molkenkonzentrats zugegeben
und durch Durcharbeiten auf der Knetmaschine ein Teig erzeugt. Dieser Teig wird
mit Hilfe einer Teigwarenpresse in einen Strang übergeführt und dieser durch umlaufende
Messer in kleine Stückchen unterteilt. Die so. entstehenden feuchten Körner werden
auf einem Trockner bei etwa 95 bis i 2o' getrocknet. Bei starker Belüftung dauert
der Trockenvorgang ungefähr io Minuten. Anschließend `wird das Erzeugnis noch i
Stunde lang auf etwa i 2o erhitzt. Durch den Erhitzungsvorgang findet eine innige
Verbindung von Mehl und Molke statt. Das Erzeugnis wird kochfest. Das nach der Trocknung
noch reinweiße Zwischenprodukt nimmt beim Backvorgang eine schöne, gleichmäßige
eigelbe Färbung an.
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Die erfindungsgemäß herstellbaren Nährmittel zeichnen sich durch vielseitige
Anwendbarkeit aus; sie können u. a. als Austausrhstoffe für Sago, Reis und Teigwaren,
z. B. als Suppeneinlage, zur Herstellung von Aufläufen ähnlich den Reisaufläufen
usw., Verwendung finden.