DE737853C

DE737853C - Verfahren zur Herstellung geformter Nahrungsmittel aus Mehlen

Info

Publication number: DE737853C
Application number: DEK151429D
Authority: DE
Inventors: Dr Phil Nat Rudolf Rueter
Original assignee: KURT KAMPFFMEYER
Current assignee: KURT KAMPFFMEYER
Priority date: 1938-07-30
Filing date: 1938-07-30
Publication date: 1943-07-27

Description

Verfahren zur -Herstellung geformter Nahrungsmittel aus Mehlen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung geformter Nahrungs= mittel aus Mehlen unter Druckanwendung.
Nach der vorliegenden Erfindung ist es möglich, geformte Nahrungsmittel, insbesondere solche mit kleinen räumlichen Abmessungen, auf einem viel @ einfacherem und weniger kostspieligen Wege .als bisher herzustellen, indem man, ohne erst einen Teig anzumachen, die Mehle in einer geeigneten Vorrichtung einem starken Druck unterwirft. Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet also, teigwarenähnliche Erzeugnisse mit bedeutend geringeren Unkosten in einem einzigen einfachen Arbeitsgang herzustellen, so daß eine beträchtliche - Verbilligung möglich ist.
Es ist allerdings bekannt, Mehl durch Anwendung von Druck in Briketts oder Tafeln zu formen. Hierbei handelt es sich jedoch nur darum, das Mehl in eine handliche raumsparende Form zu bringen, um Verpackungsmittel zu sparen und es länger lagerfähig zu machen. Die auf diese Weise hergestellten Mehlbriketts werden vor der Verwendung des Mehles, z. B. zu Backzwecken, entweder durch Zerschlagen oder durch Vermahlung wieder in pulverförmiges Mehl zurückverwandelt oder sie zerfallen bei Zugabe von Wasser.-Das erfindungsgemäße Verfahren besteht nun darin, daß das in Formen gebrachte Mehl einem so hohen Druck, beispielsweise von über 5ookg/cm'-, unterworfen wird, daß das Mehl in einen plastischen Zustand übergeführt wird. Es entstehen auf diese Weise aus Mehl gepreßte Erzeugnisse in beliebigen Formen, welche eine ziemlich feste, unter Umständen hornartige Struktur aufweisen und sich in den Kocheigenschaften ebenso wie die in üblicher Weise erzeugten Teigwaren verhalten und, je nach Ausführung des Verfahrens, diese in bestimmten Eigenschaften sogar übertreffen können. Je nach den Arbeitsbedingungen, -der Feuchtigkeit der Mehlprodukte, der Temperatur, bei welcher die Pressung erfolgt, nach- der Art und Menge der dem Mehl vor der Pressung zugesetzten Stoffe und schließlich je nach der Höhe des Druckes kann man die Eigenschaften der Erzeugnisse gemäß der Erfindung weitgehend variieren. Insbesondere wurde die Beobachtung gemacht, daß eine Behandlung des Mehles mit strömendem Wasserdampf kurz vor der Pressung die Verarbeitung erleichtert und die Eigenschaften des Fertigproduktes verbessert. Ferner zeigte es sich, daß die Verarbeitung durch Zusatz von Bindemitteln =verschiedenster Art, insbesondere Stoffen, die bei Wasserzugabe klebrige Eigenschaften zei-U a» n, erheblich erleichtert werden kann.
Als Beispiele seien genannt: Eiweißstoffe, wie Albumin oder Trockenei, Lecithin, Dextrin, Pflanzengummi, wasserlösliche Hemicellulosen u. dgl. Außer Weizenmehlprodukten können gemäß der Erfindung auch andere mehlförmige Rohstoffe, - z. B. Mehle anderer Getreidearten (Roggen, Gerste, Hafer) oder Leguminosenmehle, wie Bohnen, Erbsen oder Süßlupinenmehl, gegebenenfalls nach Zusatz von Bindemitteln, Verwendung finden, so daß sich die Möglichkeit ergibt, neuartige Lebensmittel mit besonderem Geschmackscharakter und guter Haltbarkeit zu schaffen. Ausführungsbeispiel I Weizendunst mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa i g % wird mittels einer Stempelpresse (Tablettiermaschine) unter Verwendung eines Druckes von etwa 30 ooo at zu kleinen Mehlplättchen' verpreßt. Der günstigste Arbeitsdruck wird durch einen Vorversuch ermittelt. _ Ausführungsbeispiel II ioo kg Weizenmehl werden mit 2 kg Trokkenei vermischt, mittels einer Zerstäuberdüse mit 5 kg Wasser angefeuchtet und in einer Ringwalzenpresse zu Plättchen bei eitlem Druck zwischen io ooo und 20 ooo at verpreßt.
Ausführungsbeispiel III Ein Gemisch von je 5o kg Bohnen- und Roggenmehl wird durch Zuführung von 4. kg Wasserdampf leicht angefeuchtet und gleichzeitig erwärmt und dann in einer Presse bei etwa 8 ooo bis io ooo at verpreßt.

Claims

PATEN'CANSI'RÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung geformter Nahrungsmittel aus Mehlen unter Druckanwendung, dadurch gekennzeichnet, daß das in Formen gebrachte Mehl einem so hohen Druck, beispielsweise von über 5oo kg/cm2, unterworfen wird, daß das Mehl in einen plastischen Zustand übergeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehle mit üblichen Zusätzen und einer zur Teigbildung nicht ausreichenden Feuchtigkeitsmenge verpreßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressung in der Wärme vorgenommen wird.