DE631954C - Verfahren zur Gewinnung von haltbarem Mehl aus Keimen von Pflanzensamen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Gewinnung von haltbarem Mehl aus Keimen von Pflanzensamen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von haltbarem Mehl aus Keimen von Pflanzensamen, insbesondere von Getreidesamen, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die lufttrocknen .Keime mit 450/0 ihres Gewichtes an 96volumprozentigem Alkohol gequollen und dann einer Pressung bis zu aoo Atm. Druck unterworfen werden.
• Die Anwendung von Lösungsmitteln bei der Ölpressung ist bekannt, auch die Benutzung von Alkohol für sich und in Verbindung mit Fettlösungsmitteln. Man hat ferner durch Auspressen von Samen usw. unter Benutzung zweckdienlicher Lösungsmittel für sich oder in Mischung mit Alkohol eiweißreiche Rückstände für die menschliche Ernährung gewonnen. Da der 960;ö Alkohol enthaltende Spiritus des Handels nur ein sehr geringes Fettlösungsvermögen besitzt, setzt die Fettgewinnung die Verwendung größerer Mengen Spiritus unter mehrfacher Pressung voraus.
• Gegenüber diesen bekannten Tatsachen enthält das Verfahren nach der Erfindung einen neuen Gedanken, nämlich den, durch Beseitigung der freien Fettsäuren, an denen das Keimfett besonders reich ist, sowie der im Keim reichlich vorhandenen Oxydase aus den Keimen ein nährstoffreiches, haltbares und leicht zu vermüllerndes Produkt herzustellen.
• Die fett- und mehr oder weniger eiweißreichen Keime von Getreide und Pflanzensauren überhaupt stellen ein leicht verderbliches Abfallprodukt dar; das sich außerdem infolge des Gehaltes an oberflächenaktiven Fettsäuren nicht vermüllern läßt.
• Durch einfache Pressung ohne vorhergehende Quellung des Preßgutes mit 96%igem Alkohol läßt sich die Entfernung der Fettsäuren und der Oxydäse nicht erzielen. Wenn man dagegen die lufttrockenen, etwa 15 % Wasser enthaltenden Keime mit q.5 Gewichtsprozent 96volumprozentigem Alkohol quillt, so verbleiben nach einmaliger Pressung durchaus haltbare und mahlfähige Produkte, welche im Gegensatz zu völlig entfetteten Keimen alle wertvollen Nährstoffe der Keime enthalten.
• Dieses Verfahren gründet sich darauf, daß wohl die freien Fettsäuren und die Oxydase in dem mit Wasser sich verdünnenden Alkohol löslich sind, nicht aber die Lecithine sowie die übrigen Wertstoffe. Der natürliche Wassergehalt der lufttrockenen Keime bewirkt eine Erniedrigung des Alkoholgehaltes des zur Quellung verwendeten Spiritus. Durch die Pressung wird die alkoholische Lösung der freien Fettsäuren und der Oxydase aus der Masse entfernt.
• Solche in angegebener Weise in Spiritus gequollenen und unter einem bis zu zoo Atm. steigenden Druck ausgepreßten Keime ergeben Preßkuchen, die sich durch wiederholtes Vermahlen und Sichten mühelos in Schalenkleie, eiweißreiche Kleie, Eiweiß, stärkehaltiges Eiweiß und eiweißhaltige Kohlehydrate - vornehmlich Maltoseenthaltende Stärke --- trennen lassen.
• Ausführungsbeispiel i oo kg Weizenkeime werden bei Zimmertemperatur mit 45 kg Spiritus (96volumprozentiger Alkohol) gequollen. Nach dem Quellen wird die Masse in einer Presse bei langsam bis zoo Atm. ansteigendem Druck in einmaliger Pressung ausgepreßt. Die verbleibenden @Preßkuchen werden vermahlen und in bekannter Weise durch Sichten zerlegt.
• Die freien Fettsäuren der Keime werden zu 9o bis 93N nach diesem Verfahren entfernt. Es verbleiben also in der jetzt leicht mülllerisch durch Vermahlen und Sichten zu zerlegenden Keimmasse nur 7 bis i o % der ursprünglichen Fettsäuren. Mit den abgepxeßten Fettsäuren werden o,98% Neutral-. .b@eaogen auf die in den Keimen enthaltdiie Bettmenge, entfernt. Der Gehalt an fJeütr@1ft'sinkt beispielsweise von io,68 auf 9J %::@^ .

Claims (1)

1. PATENTÄNSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von haltbarem Mehl aus Keimen von Pflanzensamen, insbesondere von Getreidesamen, dadurch gekennzeichnet, daß die lufttrockenen Keime mit 45N ihres Gewichtes an 96volumprozentigem Alkohol gequollen und dann einer Pressung bis zu aoo Atm. Druck unterworfen werden.