DE1266117B - Verfahren zur Herstellung eines Kartoffel-Trockenproduktes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Kartoffel-Trockenproduktes

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DE1266117B
DE1266117B DES65332A DES0065332A DE1266117B DE 1266117 B DE1266117 B DE 1266117B DE S65332 A DES65332 A DE S65332A DE S0065332 A DES0065332 A DE S0065332A DE 1266117 B DE1266117 B DE 1266117B
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potatoes
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Ray William Kueneman
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JR Simplot Co
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    • A23L19/00Products from fruits or vegetables; Preparation or treatment thereof
    • A23L19/10Products from fruits or vegetables; Preparation or treatment thereof of tuberous or like starch containing root crops
    • A23L19/12Products from fruits or vegetables; Preparation or treatment thereof of tuberous or like starch containing root crops of potatoes
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Kartoffel-Trockenproduktes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit heißen wäßrigen Flüssigkeiten regenerierbaren Kartofl'el-Trockenproduktes in Form kleiner, fester Teilchen oder zusammengeballter Teilchen, die sich leicht zu einem tafelfertigen Kartoffelbrei herrichten lassen, nach dem Rückführverfahren.
  • Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur Herstellung eines Kartoffelbrei-Trockenproduktes bekannt, das durch bloßes Vermischen mit einer heißen wäßrigen Flüssigkeit, z. B. Wasser oder Milch oder einem Gemisch derselben, in einen schmackhaften Kartoffelbrei übergeführt werden kann, Eines dieser Verfahren ist das »Rückführ«-Verfahren (»add#back«), bei dem Kartoffeln gekocht und zunächst teilweise getrocknet werden, indem sie während oder nach dem Zerquetschen mit zuvor getrockneten Kartoffelkörnchen (als »Saat« bezeichnet), die aus einer späteren Stufe des Verfahrens zurückgeführt worden sind, zwecks Erreichung eines Feuchtigkeitsgehaltes des Gemisches unterhalb etwa 50010 vermischt werden und bei dem dieses Gemisch schließlich bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 3 bis 100/" entwässert wird. Weitere bekannte Verfahren sind: Trocknung gekochter und zerquetschter Kartoffeln im Vakuum; Einfrieren von gekochten Kartoffeln zwecks Verringerung des Feuchtigkeitsgehaltes; Sprühtrocknung eines fließfähigen ,gekochten Kartoffelbreis; Auspressen und Trocknen von Schnitzeln; Trocknen von Kartoffeln mit Hilfe von Lösungsmitteln für Wasser, z. B. Alkoholen, oder eines dünnen Films aus Kartoffelbrei auf einer erhitzten Oberfläche, z. B. der einer Drehtrommel. Aus der deutschen Auslegeschrift 1010 814 ist außerdem ein Verfahren bekannt, bei dem die gekochten Kartoffeln mit nur teilweise getrockneten Kartoffeln in solchen Anteilen gemischt werden, daß nicht mehr als 60 °/o Wassergehalt in der Mischung vorliegen, und dann der Wassergehalt in einem Verdampfer auf mindestens 300/0 erniedrigt wird.
  • Einer der Nachteile der nach den bekannten Verfahren hergestellten Kartoffel-Trockenprodukte liegt darin, daß beim Anmachen von ungeübten Durchschnittspersonen leicht Fehler gemacht werden, die zu einem nicht zufriedenstellenden Produkt führten. Bei der Herstellung eines schmackhaften Kartoffelbreis aus rückgeführten Körnchen hat es sich bis jetzt als erforderlich erwiesen, beim Anmachen Flüssigkeiten zu verwenden, deren Temperatur weit unterhalb des Siedepunktes von Wasser lag. Ähnliche Einschränkungen im Hinblick auf das Wiederanmachen bestanden bei anderen Formen der bisher bekannten entwässerten gekochten Kartoffeln, wie Schnitzeln, Flocken oder anderen Zellanhäufungen. Die in der Literatur beschriebene optimale Temperatur der Wiederanmachflüssigkeit liegt zwischen 71 und 82°C. Die Herstellung eines Produktes, das mit sehr heißem Wasser aufgequollen bzw. angemacht werden kann, ist auch nach anderen als dem hier beschriebenen Verfahren möglich, bei denen z. B. gekochte Kartoffeln zwecks Verringerung des Feuchtigkeitsgehaltes eingefroren werden, aber dabei werden Produkte erhalten, die nicht feuchtigkeits- und wärmemodifiziert sind und die nicht die Güte der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Produkte erreichen.
  • Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren liegt darin, daß die Produkte zu kalt auf den Tisch kamen, da keine Anmachflüssigkeit mit einer Temperatur in der Nähe des Siedepunktes verwendet werden konnte. Auch Gefüge und Beschaffenheit des Kartoffelbreis wurden dadurch nachteilig beeinfiußt.
  • Ziel der Erfindung ist ein Verfahren, welches die erwähnten Nachteile beseitigt und ein Produkt liefert, das mit einer siedenden bzw, Temperaturen oberhalb 85°C aufweisenden Flüssigkeit gebrauchsfertig gemacht werden kann, ohne daß die einzelnen Zellen oder Körnchen wesentlich aufreißen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines mit heißen, wäßrigen Flüssigkeiten regenerierbaren Kartoffel-Trockenproduktes aus vorgekochten Kartoffeln nach dem Rückführverfahren, bei dem Kartoffeln gekocht, die gekochten Kartoffeln zerkleinert, die erhaltene Masse in der Wärme mit einer solchen Menge an aus einer späteren Stufe des Verfahrens rückgeführtem wasserärmerem Material vermischt wird, daß ein gleichmäßiges Gemisch mit einem Wassergehalt von 10 bis 5001, erhalten wird, das hierauf bis auf einen Wassergehalt von 0 bis 200/, getrocknet wird, besteht darin, daß man die gekochte, zerkleinerte Kartoffelmasse während oder nach der Vermischung mit dem rückgeführten wasserärmeren Material oder das wasserärmere Material vor der Rückführung 1 bis 60 Minuten bei einer Temperatur von 49 bis 121°C mit Dampf bzw. Luft von 70 bis 1000/, relativer Feuchtigkeit behandelt, wobei die erforderliche Behandlungszeit mit zunehmender Temperatur und zunehmender relativer Feuchtigkeit abnimmt und so bemessen wird, daß das fertige Produkt einen Blauwert, bestimmt nach Food Technology, Bd. 9, S. 393 (1955), von weniger als 55 aufweist.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Stärke in den Zellen der gekochten Kartoffeln und der zurückgeführten Körnchen sowie auch freie Stärke so modifiziert, daß ein verzögertes Quellen erfolgt, so daß die bisherige Empfindlichkeit des Produktes beseitigt wird. Der Verbraucher kann entweder siedendes Wasser oder trockene Körnchen oder diese abwechselnd während des Vermischens zusetzen, um entweder einen flockigen, cremeartigen oder verhältnismäßig trockenen, mehligen Kartoffelbrei zu erhalten, dessen Beschaffenheit dem Geschmack des Verbrauchers angepaßt werden kann und bei dem trotzdem eine zufriedenstellende Temperatur beim Servieren aufrechterhalten wird.
  • Der Feuchtigkeitsgehalt der gekochten, teilweise oder vollständig getrockneten Kartoffelteilchen, z. B. ; der »Saat« des Gemisches oder der Körnchen, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird, liegt zwischen 3 und 50 °/a, obwohl das erfindungsgemäße Verfahren auch für ein Material geeignet ist, das weniger als 3 °/o Feuchtigkeit enthält. Dieser Feuchtigkeitsgehalt wird jedoch nicht bevorzugt, weil die Verringerung des Feuchtigkeitsgehaltes auf derart geringe Werte schwierig ist. Die erfindungsgemäße Regelung der relativen Feuchtigkeit ist wesentlich, da gefunden wurde, daß gekochte, teilweise getrocknete Kartoffelteilchen oder -zellen bei Temperaturen oberhalb 43°C in einer trockenen Atmosphäre zerstört werden. Oberhalb 55°C erfolgt diese Zerstörung sehr schnell.
  • Die Dichte des Produktes liegt zwischen etwa 0,35 und 0,91. Wenn die Kartoffelkörnchen vorwiegend aus einzelnen Zellen bestehen, liegt die Dichte zwischen etwa 0,80 und 0,91, die von Militäreinheiten, Gaststätten und anderen Großabnehmern bevorzugt wird, weil nur ein kleiner Lager- und Transportraum erforderlich ist. Andererseits bevorzugen einzelne Verbraucher oft wegen der größeren Packung ein Produkt, das eine Dichte zwischen 0,35 und 0,80 hat. Zwecks Erzielung von Dichten innerhalb des letzteren Bereiches ist die Herstellung von Zellagglomeraten erforderlich, was ebenfalls nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgen kann. Die Herstellung der Agglomerate kann vor oder nach der Modifizierung erfolgen. Der hier verwendete Ausdruck »Agglomerate« bezieht sich auf kleine Zusammenballungen in der Größe von Flocken oder Schnitzeln; es können jedoch auch größere Aggregate, wie Ziegel oder Blöcke, der entwässerten Kartoffeln hiermit bezeichnet werden, die entweder, durch Druck oder durch Vereinigung der einzelnen Teilchen mit Hilfe eines Bindemittels hergestellt werden können, wobei eine höhere Dichte als bei kleinen Zusammenballungen erreicht wird. Die Blöcke oder Ziegel sind selbsttragende Einheiten hoher Dichte, die beim Einwirken einer mäßigen Kraft gegen Abbau beständig sind.
  • Zu den üblichen Rückführverfahren zur Herstellung von Kartoffelkörnchen gehören verschiedenartige Stufen, so das Vermischen der frisch gekochten, zerquetschten Kartoffeln mit dem zurückgeführten Material, das gleichzeitige Zerquetschen und Zugeben der Saat (dieses Gemisch wird oft als »das Gemische oder das »feuchte Gemisch« bezeichnet), das Einstellen des Feuchtigkeitsgehaltes der »Saat« und der frisch gekochten Kartoffeln, das weitere Mischen; das Abkühlen des Gemisches und das Halten oder Tempern desselben bei geringen Temperaturen; um eine Stärkeretrogradatation zu erreichen, das Einstellen eines weiteren Gleichgewichtes und das Vermeiden einer mikrobiologischen Schädigung. Zu weiteren Stufen gehört die Zugabe anderer Nahrungsmittelbestandteile, wie Milch, Trockenmilch, wieder angemachter Trockenmilch, Geschmack erzeugender Mittel, wie Salz und Pfeffer, Emulgiermittel und Schutzmittel. Ferner werden verschiedenartige Siebstufen oder Teilchengrößentrennstufen und Trockenstufen ausgeführt, wobei die Trockenverfahren zwecks Vermeidung einer Zerstörung der empfindlichen Kartoffelzellen durch Stoß oder Abrieb unter sehr milden Bedingungen durchgeführt werden.
  • Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren erfolgt in irgendeiner Stufe des Verfahrens nach dem Zurückführen der Saat oder wird auf die Saat selbst angewendet. Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren (das hier als »Modifizierung« bezeichnet wird, weil die Rehydrationseigenschaften der Kartoffelzellen und der freien Stärke in der hier angegebenen Weise verändert werden) kann daher mit dem feuchten Gemisch durchgeführt werden, das einen Feuchtigkeitsgehalt zwischen etwa 25 und 50 °/o hat. Zwecks Verringerung des Feuchtigkeitsgehaltes des Gemisches in stärkerem Ausmaß kann selbstverständlich »Saat« zugesetzt werden; dies ist wirtschaftlich unerwünscht, jedoch praktisch durchführbar und liegt innerhalb des Erfindungsbereichs. Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit der trockenen Saat durchgeführt werden, die einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 9 bis 20 °/o aufweist. Eine Verringerung auf unterhalb 9 °/o ist nicht wirtschaftlich, während bei einem Feuchtigkeitsgehalt oberhalb von 20 °/o die Abtrennung der Saat von dem Endprodukt schwierig ist, obwohl die Saat einen außerhalb dieses Bereichs liegenden Feuchtigkeitsgehalt aufweisen und dennoch erfindungsgemäß verwendet werden kann. Die Modifizierung kann in einer Mischquetschvorrichtung gleichzeitig mit dem Zerquetschen und dem Zugeben der Saat erfolgen. Die Modifizierung kann auch während des Trocknens unter den hier angegebenen Bedingungen erfolgen, was auch für das fertige trockene Produkt gilt. Dabei können trockene Körnchen mit einem Wassergehalt von 3 bis 12 °/o verwendet werden.
  • Nach dem Einstellen des Gleichgewichtes, dem Abkühlen und Halten, zwischen den Stufen des Abkühlens und Haltens, vor oder zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Trocknens kann das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden. Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Behandlung an einer Kartoffelmasse, deren Wassergehalt 20 bis 400/0 beträgt, 15 Minuten bei einer Temperatur von 60 bis 85°C mit Dampf bzw. Luft von 90 bis 100"/, relativer Feuchtigkeit durchgeführt wird.
  • Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Behandlung an einer Kartoffelmasse, deren Wassergehalt 10 bis 350/, beträgt, 2,5 Minuten bei einer Temperatur von 110°C mit Dampf bzw. Luft von 1000/, relativer Feuchtigkeit durchzuführen.
  • Ferner wird vorzugsweise eine Kartoffelmasse, deren Wassergehalt 1501, beträgt, mit Dampf bzw. Luft von 90 bis 100 °/o relativer Feuchtigkeit behandelt, wobei die Behandlung 30 Minuten bei einer Temperatur von 60 bis 100°C durchgeführt wird.
  • Äußerste Sorgfalt muß walten, um die Beschädigungen durch Stoß oder Abrieb, die in einigen Arten von Förder- und Trockeneinrichtungen auftreten, auf ein Mindestmaß zu verringern. Es können verschiedenartige Verfahren zum Zuführen von Wärme zwecks Erreichung der gewünschten Modifizierungstemperaturen verwendet werden, von denen direkter Wasserdampf, elektrische Heizvorrichtungen, feuchte Luft Beispiele sind, wobei auch das Material selbst vorerhitzt werden kann oder ein oder mehrere Bestandteile vorerhitzt und dann mit den anderen Bestandteilen homogen vermischt werden können. Die Regelung der relativen Feuchtigkeit kann erfolgen, indem der von dem nassen oder feuchten Gemisch selbst erzeugte Wasserdampf verwendet wird oder indem feuchter Dampf oder feuchte Luft verwendet wird.
  • Es ist jedoch wesentlich, daß eine zu starke Modifizierung vermieden wird.
  • Die Regelung bzw. Kontrolle des Verfahrens erfolgt durch den »Blauwert« und die Farbe, die einer objektiven Bewertung zugänglich sind.
  • Der »Blauwert« wird nach einem - etwas modifizierten - Verfahren bestimmt, das von M u 11 i n s, Harrington, Olson, Wood und Nutting in »Food Technology«, Bd. 9, S. 393 bis 395 (1955), beschrieben worden ist.
  • Dieses modifizierte Verfahren wird wie folgt durchgeführt: 1. 2,5 g des Produktes werden verwendet (Feuchtigkeitsgehalt 5 bis 12 °/o), 2. Extrahieren in 500 ccm Wasser unter Rühren bei 66°C, 3. Filtrieren und Zugeben von 5 ccm des Filtrats zu 44 ccm destilliertem Wasser und 1 ccm 0,02 n-Jodlösung, 4. Ablesen der Durchlässigkeit in Prozent in einem Klett-Summerson-Colorimeter mit Hilfe eines Rotfilters. Das Colorimeter ist vorher mit einer Lösung von 1 ccm 0,12 n-Jodlösung in 49 ccm destilliertem Wasser geeicht worden.
  • Die Blauwerte können gegebenenfalls auf ein feuchtigkeitsfreies Produkt berechnet werden. Selbstverständlich können auch andere Bewertungsverfahren für die Güte und Beschaffenheit neben der Bestimmung des Blauwertes und/oder subjektiver Bewertungen herangezogen werden. Blauwerte zwischen 0 und 55 kennzeichnen ein Produkt, das beim Anmachen mit siedendem Wasser einen schmackhaften Kartoffelbrei mit leicht bröckligem, mehligem, flockigem Gefüge ergibt, der nicht gummiartig; klebrig pastenartig ist und keine Klumpen enthält und einen geringen Gehalt an freier Stärke aufweist. Bei einem gleichmäßigeren Produkt mit ausgeglichenen Gütemerkmalen bezüglich Farbe, Geschmack, Geruch und Beschaffenheit (Gefüge) kann der Blauwert des Endproduktes auf Werte zwischen 25 und 45 beschränkt werden.
  • Die Farbe des trockenen Produktes wird nach Standardvorschriften für weiße, entwässerte Kartoffeln bestimmt (vgl. United States military specifications for potatoes, white, dehydrated mil - P-10 73 A, 12. Dezember 1955 and amendments). Als Vergleichsproben können Glaskügelchen, Glaspulver oder die dort angegebenen Pigmente den folgenden Angaben entsprechend verwendet werden.
    Farbe Farbkoordinaten Lichtre H Yxeions-
    y x (RJ
    Gut 0,3500 0,3372 76,90/,
    »Grenzlinie« 0,3530 0,3430 70,00/,
    (angenähert) (angenähert)
    Schlecht 0,3580 0,3496 65,30/,
    Da sich die Wärmeschädigung bei zu starker Modifizierung in dem Produkt teilweise durch Farbänderungen zu erkennen gibt, stellt die Farbbestimmung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein wertvolles Kontrollverfahren und ein Maß für den Modifizierungsgrad dar. Wenn ein Produkt mit »dunkel« bezeichnet wird, entspricht dessen Güte dem oben angegebenen Ausdruck »schlecht«. »Grenzlinie« oder »besser« ist für einen vergleichenden Durchschnittsverbraucher geschmacklich annehmbar.
  • Die in der folgenden Tabelle angegebenen Ergebnisse zeigen die Änderungen, die erhalten werden, wenn die aus frisch gekochten Kartoffeln und »Saat« bestehenden zurückgeführten (»add-back«) Gemische als Gemische mit unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalten hergestellt worden sind und dem Modifizierungsverfahren unter verschiedenen Bedingungen hinsichtlich Feuchtigkeit, relativer Feuchtigkeit, Temperatur und Zeit unterworfen werden. Diese Gemische wurden »modifiziert« und dann getrocknet. Um zu zeigen, daß diese Änderungen bemerkenswert waren, wurde jede Probe einem sieben- bis zehnmaligen Arbeitsgang unterworfen, bei dem frisch gekochte Kartoffeln und »Saat« aus einem vorhergehenden Arbeitsgang verwendet wurden. Nach der Modifizierung wurden die Produkte getrocknet und bewertet.
    Die oben angegebenen Proben hatten nach diesen Behandlungen eine bemerkenswert bessere Güte. Weitere Arbeitsgänge lieferten vergleichbare Ergebnisse. Beispiel 2 Dieses Beispiel wurde unter den im Beispiell beschriebenen Bedingungen durchgeführt, die Modifizierung erfolgte jedoch während des Vermischens der zurückgeführten Körnchen und heißer gekochter Kartoffeln. Der Feuchtigkeitsgehalt des Gemisches betrug 32 bis 340/ö, wobei die Temperatur während des Mischeng und der Modifiziierungsstufe 49"C überstieg.
    90 his 100 B/o relative Feuchtigkeit
    Versuch Gesämtkochzeit Mödifizierungsstufe Anzahl der Blauwert
    in Minuten Mischen Mischen Arbeitsgänge ursprünglich nach
    Umdrehungen
    Zeit in Minuten je Minute Vergleich Mö UntersehNd
    1 41 18 50 11 92 34 -58
    2 39
    9 20 11
    92
    40
    -52
    Die oben angegebenen Ergebnisse zeigen deutlich die praktischen hauptsächlichen Mischzeiten bei einer bemerkenswerten Verbesserung der Blauwerte, wobei jedoch bei Versuch 1 ein feineres Material als bei Versuch 2 erhalten wurde. Das Produkt wurde von Geschmacksfachleuten als schmackhaft empfunden, hatte ein leicht zerreibbares, mehliges und lockeres Gefüge und war frei von gummiartiger, klebriger und pastenartiger Beschaffenheit sowie von Klumpen, wenn es mit einer wäßrigen Flüssigkeit wiederangemacht wurde, die unmittelbar nach dem Siedemassen zugesetzt worden war.
  • Bei einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, und zwar bei der »Mischer-Modifizierung«, werden bei dem Rückführverfahren (der Stufe in dem Verfahren, bei der »Saat« vor, während und/oder nach dem Zerquetschen zugesetzt wird) engere Bereiche von Bindungen bevorzugt, die in einigen Fällen sogar wesentlich sein können. Die gekochten Kartoffeln werden der Mischvorrichtung bei einer Temperatur zwischen etwa 66 und 100°C zugesetzt, während die zurückgeführten Körnchen bzw. die »Saat« bei einer Temperatur bis zu 60,0°C zugesetzt werden. Die oberste Temperatur für die »Saat« liegt gewöhnlich bei 49'C, weil bei einer höherenTemperatur möglicherweise eine Wärmeschädigung erfolgen kann, wobei jedoch Temperaturen von 55°C und darüber kurzzeitig angewendet werden können. Die Saat kann bei jeder Temperatur unterhalb 60'C und z. B. bei einer Temperatur von 10°C vorliegen. Der Feuchtigkeitsgehalt des Gemisches kann zwischen 3 und 5001, liegen und liegt vorzugsweise zwischen 25 und 45 °/o, wobei die relative Feuchtigkeit zwischen 70 und 100 °/o gehalten und das Mischen so lange fortgesetzt wird, bis die Temperatur des Gemisches auf einen Wert zwischen 44 und 53'C abgesunken ist. Selbstverständlich werden zwecks Begrenzung des Modifizierungsgrades geeignete Regelungsverfahren verwendet.
  • Es wird angenommen, daß die bei dem Wiederanmachen der bisher bekannten Kartoffelkörnchen od. dgl. aufgetretenen hauptsächlichen Schwierigkeiten darauf zurückzuführen sind, daß die interzellular gelatinierte Stärke mit einer solchen Geschwindigkeit rehydratisiert, daß die Zellwandung während der 'Rehydratation in einem leicht zerreißbaren Zustand vorliegt und daß die Stärke dadurch den von der Zellwandung gebildeten Raum über# schreitet. Wenn die Kartoffelzellwand während. der Wiederbehandlung mit Wasser reißt oder bereits zuvor zerbrochene Zellen vorliegen, wird Stärke fteigesetzt, was zu einem Kartoffelbrei mit schlecht« Beschaffenheit führt, wenn eine ausreichende Anhl von Zellen zerrissen ist. Eine solche unbefriedigende Beschaffenheit wird oft als pastenartig, leimertig; gummiartig oder klebrig bezeichnet; wobei das Produkt oft sogar Klümpchen enthält. Dem Produkt fehlt die Schmackhaftigkeit, und es hat eine ge Ähnlichkeit mit frisch gekochtem Kartoffelbrei. LTn.-abhängig von dem Verfahren zur Herstellung der Kartoffelkörnchen ist gewöhnlich eine kleine 1W1 an freier Stärke zugegen. Es wird angenommen, daß bei den bisher bekannten Produkten die freie Stärke, die bereits zugegen gewesen sein kann oder bei der Rehydratation freigesetzt worden ist, sich dabei unter Bildung eines »langen Gels« der reinen Stärke rehydr;tisiert, das ein glänzendes Aussehen hat, durchsiahtigi zäh und leimartig ist.
  • Es wird angenommen, daß die erfindungsgemäß vorgeschlagene Modifizierung die Eigenschaften der interzellularen Stärke ändert, die Hydratatiomge. schwindigkeit derselben regelt und die Zerreibbarkeit oder die feuchtigkeitsdurchlassenden Eigenschaften der Zellwandung verringert oder irgendeine Kombination dieser Wirkungen bewirkt. Es wird angenommen, daß die »frei lösliche« Stärke zu einem »kurzen Gel« modifiziert wird, das ein nahezu kristallines Aussehen besitzt, weiß und undurchsichtig ist und im wesentlichen keine Klebrigkeit besitzt. Die tatsächlichen physikalischen und chemischen Veränderungen in der Zellstruktur und der Struktur der Stärkemoleküle sind nicht eindeutig geklärt worden. Es kann jedoch festgestellt werden, daß die Stärkemoleküle vernetzt sind, was zu einem verzögerten Quellen führt, und daß die Eigenschaften eines »kurzen Gels« des modifizierten Produktes eine kurze Gelpaste erlauben. Die oben angegebenen theoretischen Überlegten sollen selbstverständlich nur eine mögliche Erklärung der gefundenen Erscheinungen darstellen, nicht jedoch den Erfindungsbereich einschränken.
  • Die beim Wiederanmachen des modifizierten Produktes zu verwendenden Verfahren lassen praktisch keine fehlerhafte Handhabung zu. Der Verbrauchet braucht dabei keine Anweisungen zu befolgen, date' ein Abkühlen der Wiederanmachflüssigkeit auf eine Temperatur von 71 bis 82°C bewirken, weil z. B. die wäßrige Flüssigkeit gekocht vom Ofen oder einer anderen Wärmequelle genommen und sofort mit den modifizierten Körnchen vermischt werden kann. Ein genaues Abmessen ist nicht erforderlich, so daß ein ununterbrochenes Vermischen in einer elektrischen Mischvorrichtung mit Doppelschlägern bei abwechselndem Zugeben von Wasser mit nahezu Siedetemperatur und modifizierten Körnchen von Raumtemperatur ein Produkt ergibt, das verbesserte physikalische und geschmackliche Eigenschaften besitzt und damit die von dem einzelnen Verbraucher an das Endprodukt gestellten Erwartungen erfüllt.
  • Der mit Flüssigkeit angemachte, modifizierte Kartoffelbrei ist auf einer Wärmeplatte auf Temperaturen von z. B. 71 bis 88°C etwa 5 Stunden lang gehalten worden, ohne daß eine merkliche Verschlechterung der Beschaffenheit, des Geschmacks oder der Farbe eintrat. Das Produkt war besser als jedes der bisher bekannten handelsüblichen, nach dem Rückführverfahren hergestellten Produkte und im Hinblick auf die Qualitätserhaltung auf einer Wärmeplatte einem frisch bereiteten Kartoffelbrei weit überlegen.
  • Es ist sogar möglich, das hier beschriebene Produkt bei tieferen Temperaturen, z. B. bei einer Temperatur von 66°C, mit Flüssigkeit anzumachen und den Brei auf eine Heizquelle, z. B. eine Wärmeplatte, zu stellen und es dort auf Serviertemperatur zu erhitzen. Die Serviertemperaturen eines weichen Nahrungsmittels, wie z. B. eines Kartoffelbreis, sollten bei etwa 82'C liegen, so daß es bei einer Temperatur von 54 bis 71°C gegessen werden kann. Unmittelbar nach dem Anmachen mit siedendem Wasser hat das Gemisch eine etwa 2,8 bis 17°C unterhalb der Wassertemperatur liegende Temperatur, so daß das Material nach dem Überführen in einen anderen Behälter und dem Servieren eine Temperatur hat, die noch oberhalb der Eßtemperatur liegt. Die bisher bekannten Produkte haben demgegenüber unmittelbar nach dem Wiederanmachen mit 71 bis 82°C heißem Wasser eine so geringe Temperatur, daß sie nahezu sofort gegessen werden können; sie sind jedoch nach dem Servieren und beim Essen lauwarm (etwa 49°C).
  • Zur Erläuterung wurden gleiche Bedingungen zur Herstellung zweier kleiner Ansätze aus wieder angemachtem Kartoffelbrei hergestellt, wobei jedoch bei dem einen Ansatz nahezu siedendes Wasser (etwa 97°C) und bei dem anderen Ansatz 71'C heißes Wasser verwendet wurde. Unmittelbar nach dem Wiederanmachen hatten die Gemische eine Temperatur von 82 bzw. 62°C und nach einigen Minuten in offenen Gefäßen eine Temperatur von 71 bzw. 51'C.
  • Die auf nahezu den Siedepunkt von Wasser bzw. auf 85 bis 100°C erhitzte wäßrige Flüssigkeit kann Wasser, Milch, wieder angemachte Trockenmilch oder eine wäßrige, Geschmacksstoffe u. dgl. enthaltende Flüssigkeit oder Lösung sein.
  • Die Mengenanteile an wäßriger Flüssigkeit und entwässertem Kartoffelprodukt, die zur Herstellung eines wieder angemachten Kartoffelbreis mit sehr guter Sahnigkeit und Trockenheit gewöhnlich verwendet werden, liegen zwischen 300 und 550 ccm heißen Wassers oder einer anderen Flüssigkeit je 113,5 g des trockenen Produktes (Feuchtigkeit zwischen etwa 3 und 12 °/o).

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines mit heißen wäßrigen Flüssigkeiten regenerierbaren Kartoffel-Trockenproduktes aus vorgekochten Kartoffeln nach dem Rückführverfahren, bei dem Kartoffeln gekocht, die gekochten Kartoffeln zerkleinert, die erhaltene Masse in der Wärme mit einer solchen Menge an aus einer späteren Stufe des Verfahrens rückgeführtem wäßrigem Material vermischt wird, daß ein gleichmäßiges Gemisch mit einem Wassergehalt von 10 bis 50010 erhalten wird, das hierauf bis auf einen Wassergehalt von 0 bis 200/, getrocknet wird, dadurch gekennzeichn e t, daß man die gekochte, zerkleinerte Kartoffelmasse während oder nach der Vermischung mit dem rückgeführten wasserärmeren Material oder das wasserärmere Material vor der Rückführung 1 bis 60 Minuten bei einer Temperatur von 49 bis 121'C mit Dampf bzw. Luft von 70 bis 100 °/a relativer Feuchtigkeit behandelte, wobei die erforderliche Behandlungszeit mit zunehmender Temperatur und zunehmender relativer Feuchtigkeit abnimmt und so bemessen wird, daß das fertige Produkt einen Blauwert von weniger als 55 aufweist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung durch direkte Zuführung von Wasserdampf erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung an einer Kartoffelmasse, deren Wassergehalt 20 bis 40"/, beträgt, 15 Minuten bei einer Temperatur von 60 bis 85°C mit Dampf bzw. Luft von 90 bis 1000/0 relativer Feuchtigkeit durchgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung an einer Kartoffelmasse, deren Wassergehalt 10 bis 350/() beträgt, 2,5 Minuten bei einer Temperatur von 110°C mit Dampf bzw. Luft von 1000/, relativer Feuchtigkeit durchgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung an einer Kartoffelmasse, deren Wassergehalt 1501, beträgt, 30 Minuten bei einer Temperatur von 60 bis 100'C mit Dampf bzw. Luft von 90 bis 100 °/o relativer Feuchtigkeit durchgeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1010 814; Deutsche Lebensmittel-Rundschau, 1956, S. 200.
DES65332A 1958-10-06 1959-10-05 Verfahren zur Herstellung eines Kartoffel-Trockenproduktes Pending DE1266117B (de)

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