DE566338C - Verfahren zum Konservieren von Rohhaeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Konservieren von Rohhaeuten und Fellen

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DE566338C
DE566338C DEC43691D DEC0043691D DE566338C DE 566338 C DE566338 C DE 566338C DE C43691 D DEC43691 D DE C43691D DE C0043691 D DEC0043691 D DE C0043691D DE 566338 C DE566338 C DE 566338C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/02Curing raw hides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Konservieren von Rohhäuten und Fellen Grundbedingung für die Herstellung einer guten Lederqualität ist eine zweckmäßige, einwandfreie Behandlung des Rohmaterials der Haut. Abgesehen von der Selbstverständlichkeit, daß beim Abziehen der Häute wie überhaupt bei den rein mechanischen Operationen größte Vorsicht obwalten muß, ist die Konservierung der Haut der heikelste Punkt der Rohhautbehandlung. Als einfachste und im Verhältnis zu andern Verfahren auch sicherste Behandlung gilt bis heute eine Naßkonservierung mittels gesättigter Kochsalzlauge. Auch hierbei jedoch tauchen zahlreiche Schwierigkeiten auf, die bisher bei weitem nicht vollkommen überwunden sind, wie aus den immer wiederkehrenden Klagen über die Salzflecke zu ersehen ist.
  • Man wäre schon längst dazu übergegangen, den Hauptteil des Welthäuteanfalles einfach zu trocknen, wobei erhebliche Ersparnisse und Vereinfachungen beim Versand entstehen würden, doch sind die Gefahren für die Haut während des Trockenprozesses und nach demselben infolge Blutfäulnis, Schimmelbildung us-,v. bisher zu groß gewesen, und man hat lieber die Nachteile der Verschickung nasser Häute in Kauf genommen.
  • Es sind auch die verschiedensten Versuche gemacht worden, mit Hilfe anderer Stoffe als Kochsalz, insbesondere mit Desinfektionsmitteln, die Häute zu konservieren. Die Versuche führten größtenteils zu Mißerfolgen, da die meisten angewandten Stoffe die Hautfasern in irgendeiner Richtung angreifen und verändern.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß sich eine einwandfreie Lösung dieses Problems durch die Verwendung kapillaraktiver Stoffe erreichen läßt, also solcher Stoffe, welche die Eigenschaft besitzen, die Oberflächenspannung wäßriger Lösungen zu erniedrigen. Man erzielt alsdann mit oder ohne darauffolgende Trocknung eine Konservierung und Desinfektion der Haut, die bedeutend günstiger ist als bei allen andern Verfahren, günstiger selbst als die Behandlung mit Salz.
  • Ein Auftreten von irgendwelchen Bakterien, wie es bei gesalzten Häuten der Fall ist, die Bildung der bekannten Salzflecken, ist ausgeschlossen. Es ist möglich, die Häute ohne die geringsten Nachteile zu trocknen, insbesondere bei der Trocknung und nach der Trocknung Fäulnis oder Schimmelbildung u. dgl. sicher zu vermeiden.
  • Die Haut, sei sie naß, sei sie trocken, wird stets tadellos konserviert und gegen alle schädigenden Einwirkungen absolut geschützt und die Hautfaser bzw. die Gesamtstruktur derselben in keiner Weise verändert.
  • Die Natur des Stoffes selbst ist ohne besondere Bedeutung. Als ausgeschlossen müssen naturgemäß solche Stoffe gelten, die in Lösung oder nach dem Trocknen oder nach längerer Lagerzeit hautschädigende Substanzen bilden oder abspalten, wie Alkali, freie Säuren usw. Verwendbar für das vorliegende Verfahren sind z. B. säurebeständige Türkischrotöle, Naphthenseifen, aromatische Sulfosäuren mit oder ohne Seitenketten von Alkylen, Arylen, Aralkylen, ferner Kondensationsprodukte solcher. Sulfosäuren mit Olefinen und sauerstoffhaltigen Körpern, dgl. Naphthen und Mineralölsulfosäuren und solche aus Braunkohlenteer, Schieferteer und andern ähnlichen Ausgangsstoffen, sämtlich sinngemäß in Form ihrer Alkalisalze, endlich kapillaraktive Amin- und Ringbasen, Sulfonierungsprodukte von Polyolefinen u. dgl.
  • Die Stoffe können entweder für sich oder in Mischung miteinander oder gemeinsam mit an sich bekannten Desinfektionsmitteln Verwendung finden.
  • Die Häute können ferner während oder nach der Behandlung mit kapillaraktiven Stoffen auch noch mit Kochsalz gepickelt bzw. eingesalzt werden. Ausführungsbeispiele i. ioo kg Häute werden nach guter Reinigung mit ioo kg Wasser und 3 kg Diisopropylnaphthyltrimethylammoniumhydroxyd 2 bis 3 Stunden behandelt. Nach dieser Zeit ist das Produkt zum allergrößten Teil in die Häute eingedrungen. Zweckmäßig werden dann die Häute getrocknet und auf Lager gelegt.
  • 2. ioo kg Rohfelle werden mit ioo kg Wasser und 3 kg des Natronsalzes eines durch Extrahieren sog. Säureharze der Mineralölraffination mit wasserunlöslichen Lösungsmitteln gewonnenen Sulfosäuregemisches 2 Stunden behandelt. Hierauf können die Felle, eventuell noch leicht gesalzen, feucht oder getrocknet gelagert werden. 3. ioo kg gut gereinigte Häute werden mit ioo kg Wasser, 3 kg diisopropylnaphthalinsulfosaurem Natron und o,= kg Chlorzink 3 Stunden behandelt, hierauf getrocknet und eingelagert.
  • q.. ioo kg gut gereinigte Häute werden mit ioo kg Wasser, 3 kg diisopropylnaphthalinsufosaurem Natron und 3 kg benzylsulfanilsaurem Natron 3 Stunden behandelt, hierauf getrocknet und eingelagert.
  • 5. ioo kg Häute werden in eine 3°/oige Lösung eines durch Sulfonieren von Rizinusöl mittels rauchender Schwefelsäure in Gegenwart von Essigsäureanhydrid bei Temperaturen um o° erhaltenen sog. hochbeständigen Sulfonates 3 Stunden eingelegt, getrocknet und gelagert.
  • Es ist zwar bereits bekannt, kapillaraktive Stoffe, namentlich solche mit gewissen entwicklungshemmenden Eigenschaften, dem Weichwasser zuzusetzen und so die Faulschäden in der Weiche auszuschalten. Hier aber handelt es sich darum, die Rohhaut selbst zu schützen und damit auch die Schädigungen derselben bis zum Beginn der technischen Verarbeitung zu vermeiden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Konservieren vor, Rohhäuten und Fellen, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzenden Stoffen, namentlich kondensierten aromatischen Sulfonaten und Mineralölsulfonaten mit oder ohne Zusatz von Desinfektionsmitteln, behandelt und gegebenenfalls getrocknet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Häute während oder nach der Behandlung mit kapillaraktiven Stoffen auch noch mit Kochsalz behandelt werden.
DEC43691D 1929-09-10 1929-09-10 Verfahren zum Konservieren von Rohhaeuten und Fellen Expired DE566338C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1149487B (de) * 1958-11-26 1975-01-09 Wintershall Aktiengesellschaft, Celle Verfahren zur Herstellung eines Häutesalzes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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