DE767074C - Verfahren zum Konservieren von Rohhaeuten, Fellen und Hautbloessen - Google Patents

Verfahren zum Konservieren von Rohhaeuten, Fellen und Hautbloessen

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DE767074C
DE767074C DEC50819D DEC0050819D DE767074C DE 767074 C DE767074 C DE 767074C DE C50819 D DEC50819 D DE C50819D DE C0050819 D DEC0050819 D DE C0050819D DE 767074 C DE767074 C DE 767074C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/02Curing raw hides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Verfahren. zum Konservieren von Rohhäuten, Fellen und Hautblößen Es ist bekannt, tierische Rohhäute und Halbfabrikate der Lederindustrie durch Trocknen, Salzen oder Pickeln vor dem Verderben zu schützen. Ferner ist es bekannt, Rohhäute und Felle durch Desinfektionsmittel oder geeignete Mischungen mit solchen vor Fäulnis zu schützen und vor dem Verderben durch Kleinlebewesen und Schädlinge zu bewahren. So hat man beispielsweise vorgeschlagen, zur Konservierung die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzende Stoffe zu verwenden, beispielsweise alkylierte aromatische Sulfonate. Mineralölsulfonate oder Sulfonate fetter Öle bzw. Mischungen dieser Stoffe oder ihrer Salze mit oder ohne Zusatz von Desinfektionsmitteln.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß bei gleichzeitiger Verwendung von Stoffen, welche die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen, mit Stoffen von großer Oberfläche die konservierende Wirkung wesentlich erhöht wird und daß die so gewonnenen konservierten Rohhäute und die daraus hergestellten Leder solchen ohne Mitverwendung von die Oberflächenspannung herabsetzenden konservierten Stoffen qualitativ überlegen sind.
  • Als Stoffe von großer Oberfläche kommen in Betracht: Pflanzliche oder tierische Fasern von hohem Zerteilungsgrad, wie Baumwolle, Holzstoff, zerfaserte Lumpen, Holzschliff. Sägespäne, gemahlene ausgelaugte Lolie, Papier oder Tuch, feinverteilte pulverförmige Stoffe überhaupt, Erden, wie Diatomeenerde u. a. m.
  • Die Wirkung dieser Stoffe ist physikalischer Natur. Sie saugen die Feuchtigkeit der Haut infolge ihrer Kapillarität auf, halten sie in sich fest oder bewirken eine raschere Verdampfung der Feuchtigkeit bzw. ein rascheres Auftrocknen. Außerdem sind diese Stoffe geeignet, infolge ihrer Kapillarität eine gleichmäßige Durchfeuchtung aufrechtzuerhalten oder vorzunehmen. Treten dennoch lokale Bildungen von Infektionsherden auf oder sind diese schon vorhanden, so wird eine Ausbreitung durch einfache Filterwirkung und Adsorptionswirkung gehemmt.
  • Als Konservierungsarten kommen vorwiegend die folgenden in Betracht: i. Trockenkonservierung a) Die abgezogenen Häute werden mit einer Mischung aus Stoffen von großer Oberfläche und Konservierungsmitteln, bestehend aus die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzenden Stoffen der genannten Art, evtl. gleichzeitig mit Zusätzen stärker desinfizierender Stoffe, auf der Fleischseite bedeckt und zweckmäßig, nachdem die Haut von den zur Desinfektion verwendeten Stoffen durchdrungen ist, an der Luft getrocknet.
  • b) Die abgezogenen Häute werden mit einer Mischung nach Beispiel a) und Konservierungssalz in gleicher Weise behandelt und aufgetrocknet. Durch die Mitverwendung von die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzenden Stoffen wird eine gleichmäßigere Salzaufnahme erreicht.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens nach a) und b) besteht darin, daß durch die Behandlungsart, das Bedecken von der Fleischseite. die Häute von sich aus sorgfältiger zur Konservierung gelangen und Beschädigungen an umgelegten Stellen besonders durch die Anwesenheit der kapillaraktiven Stoffe in erhöhtem Maße vermieden werden, da die konservierenden Stoffe beweglicher gehalten werden und sich rascher und in stärkerem Maße ausbreiten.
  • Das Verfahren kann auch so ausgeführt werden, daß man in einem geeigneten Gefäß die konservierende 'Masse und die Häute einlegt oder bewegt und die Häute nach einigen Stunden oder Tagen zum Trocknen aufhängt oder ausbreitet.
  • 2. N aßkonserc ierung Die Häute «-erden im Stapel oder in einem Gefäß der Einwirkung eines Konservierungsgemisches aus Stoffen von großer Oberfläche und desinfizierenden, kapillarakticen Konservierungsmitteln ausgesetzt und nach erfolgter Konservierung gebündelt.
  • Eine zusätzliche Verwendung von Salz ist vorteilhaft.
  • 3. Blößenkonservierung Enthaarte Blößen werden nach dem Abtropfen in eine Mischung aus Stoffen von großer Oberfläche und desinfizierenden, kapillaraktiven Stoffen eingebettet bis zur Wiederverarbeitung oder sie werden zwischendurch aufgetrocknet.
  • Das Verfahren eignet sich auch zur Konservierung halbgarer Leder beliebiger Gerbart. Bei allen Ausführungsformen des Verfahrens kann die Mischung jeweils vor Bedarf hergestellt werden. Die Zugabe der kapillaraktiven Stoffe kann auch in Lösung nachträglich ec tl. zusammen mit stärkeren Desinfektionsmitteln erfolgen. Die Aufbringung der konservierenden Mischung kann auch derart vor sich gehen, daß diese aufgespritzt wird. Schließlich kann durch geeignete Bearbeitung und geeignete Bindemittel die Konservierungsmasse gebrauchsfertig in Form von Papier oder Tuch oder in loser Mischung, die z. B. durch Faserstoffe zusammengehalten wird, in Anwendung gebracht werden.
  • Anscheinend üben die die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzenden Stoffe eine besondere Wirkung auf Hautfasern und Hautfett aus. So scheint ein besonderer Einfluß auf die Struktur und Wasserbindung der Hautfaser stattzufinden.
  • Nicht nur Trockenhäute, sondern auch Salzhäute, die wie oben beschrieben behandelt sind, weichen außerordentlich rasch und gleichmäßig durch und die durch die chemische Produktwirkung zurückgehaltenen Eiweißstoffe wirken zusammen mit jenen Stoffen als Ascherschutzstoffe.
  • Zugesetzte Desinfektionsmittel wirken auch intensiver auf die Bakterien und weniger schädigend auf die Hautstruktur ein, sie wir-. en gleichzeitig verbessernd in bezug auf Hautqualität und Fertigleder.
  • Gegenüber der bekannten Anwendung kapillaraktiver Stoffe allein tritt eine Vereinfachung des Arbeitsverfahrens und eine Erhöhung der Gleichmäßigkeit der Verteilung der Produkte ein. Außerdem sind auch günstigere osmotische Verhältnisse bei der Feuchtlialtung gegeben. Unter Konservierungssalz im Sinne der Erfindung ist Natriumchlorid als Stein-, See-oder Siedesalz, welchem zum Zwecke der Denaturierung oder der besseren Konservierung geringe Mengen von Fremdstoffen zugesetzt sind, zu verstehen; auch Glaubersalz und Mischungen von Glaubersalz mit Kochsalz u. dgl. sind darunter zu verstehen.
  • Man hat zwar bereits vorgeschlagen, zur Konservierung .von Fleisch, Fische und anderen Nahrungsmitteln eine in der Fläche zusammenhängende Masse von großer Oberfläche, wie Tuch oder Papier, als Träger für Salz und andere Konservierungsmittel zu verwenden. Diesem Verfahren gegenüber unterscheidet sich das vorliegende dadurch, daß Trägerstoffe von großer Oberfläche verwendet werden, die mit kapillaraktiven Konservierungsmitteln behandelt sind. Gerade durch diese bestimmte Arbeitsweise werden die oben angegebenen besonderen technischen Vorteile beim Konservieren von Rohhäuten, Fellen und Hautblößen erreicht.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Konservieren von Rohhäuten, Fellen und Hautblößen durch Behandeln mit kapillaraktiven Konservierungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben mit einem Gemisch von Stoffen von großer Oberfläche und kapillaraktiven Konservierungsmitteln, das gegebenenfalls noch einen Gehalt an Desinfektionsmitteln aufweisen kann, behandelt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Mitverwendung oder nachträgliche .Anwendung von Konservierungssalz.
DEC50819D 1935-08-14 1935-08-14 Verfahren zum Konservieren von Rohhaeuten, Fellen und Hautbloessen Expired DE767074C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954722C (de) * 1954-05-15 1956-12-20 Ernst Arnold Dipl Ing Verfahren zur Konservierung von Haeuten und Fellen im Frischgewichtszustand
DE1026038B (de) * 1955-03-30 1958-03-13 Roehm & Haas Gmbh Enthaaren und Entwollen gruener oder geweichter Felle
DE1034317B (de) * 1955-05-27 1958-07-17 Roehm & Haas Gmbh Verfahren zum Weichen von Rohhaeuten und -fellen

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE954722C (de) * 1954-05-15 1956-12-20 Ernst Arnold Dipl Ing Verfahren zur Konservierung von Haeuten und Fellen im Frischgewichtszustand
DE1026038B (de) * 1955-03-30 1958-03-13 Roehm & Haas Gmbh Enthaaren und Entwollen gruener oder geweichter Felle
DE1034317B (de) * 1955-05-27 1958-07-17 Roehm & Haas Gmbh Verfahren zum Weichen von Rohhaeuten und -fellen

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