DE1913080C - Verfahren zur Konservierung frischer, fur die gewerbliche Lederherstellung zu verwendender Haut - Google Patents

Verfahren zur Konservierung frischer, fur die gewerbliche Lederherstellung zu verwendender Haut

Info

Publication number
DE1913080C
DE1913080C DE1913080C DE 1913080 C DE1913080 C DE 1913080C DE 1913080 C DE1913080 C DE 1913080C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
skin
preservation
hides
solution
weight
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Andre Paris Fogarassy
Original Assignee
Societe Nationale des Petroles d Aquitaine, Courbevoie (Frankreich)
Publication date

Links

Description

i *J %
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konservie- erscheinungen. Die Lagerung der erfindungsgemüß
rung irischer Maut für die ZoU vom Enthäuten des behandelten Häute ist leicht und sauber, denn es
Tieres bis zum Beginn der eigentlichen Gerbung, sickert aus ihnen keine Mischung von Wasser und
Unter den bekannten, bisher angewendeten Ver- biologischem Material, wie es bei den mit Salz befahren zur Konservierung von Häuten sind folgende 5 handelten Häuten der Fall ist, Die von der Haut bei
zu erwähnen: der Wiederauffrischung entfernten Proteine können
1. Das Verfahren der Trocknung an warmer Luft, gewonnen werden, denn in Abwesenheit von Salz das besonders in warmen Gegenden angewendet bleiben sie untersetzt.
wird, besteht darin, die Haut geschützt gegen die Wenn gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
Sonne einfach auszubreiten und die Luft an der io frische Häute mit einer wäßrigen Lösung von Alkyl-
Fleisch- und Haarseite der Haut vorbeistreichen sulfoxides beispielsweise wenigstens 30 Minuten und
zu lassen. höchstens 6 Stunden mit Lösungen von vorzugsweise
2. Ferner gibt es das Verfahren der Pökelung, bei 5 bis 10% Dimethylsuifoxid behandelt worden sind, dem man in Zenientbotlichen eine sehr konzen- so zeigt sich keinerlei Zersetzung der Häute, selbst bei trierte oder gesättigte Salzlösung bereitet und in 15 einer Aufbewahrung über mehrere Monate, wobei die diese die Häute einlegt. Zum Verkauf werden die Temperatur und der Feuchtigkeitsgehalt der Luft Häute herausgenommen und 12 Stunden abtrop- stark schwanken kann.
fen gelassen. Wird die Konservierung von Haut nach bisher be-
3. Bei dem Verfahren der Salzung breitet man eine kannten Verfahren durchgeführt, so ist bekanntlich Haut mit der Haarseite nach unten vollständig auf ao die Haarlässigkeit der konservierten Haut ein Zeichen dem Boden aus und verteilt dann Salz auf der schlechter Konservierung. Diese Regel hat wider Ergesamten Oberfläche der Haut, und zwar etwa warten bei erfindungsgemäß konservierten Häuten 40 bis 50% des Gewichts der Haut. Auf dieser keine Gültigkeit. Obgleich eine wissenschaftliche Erersten Haut kann man eine zweite ausbreiten, die klärung für das überraschende Verhalten der nach dem genauso behandelt wird, usw., bis ein Stapel ge- as hier vorgeschlagenen Verfahren konservierten Häute bildet ist. · nicht gegeben werden kann, hat es sich doch in der
Diese bekannten Verfahren haben verschiedene Praxis erwiesen, daß die Haarlässigkeit der erfindungs-Nachteile. Die Verfahren der Trocknung und der SaI- gemäß behandelten Häute kein Anzeichen für schlechte zung machen die Häute ziemlich hart; man bekommt Konservierung ist. Es hat sich vielmehr herausgestellt, sie nur durch langdauerndes Anfeuchten wieder ge- 30 daß die erfindungsgemäß konservierten Häute nach schmeidig. Bei dem Verfahren der Salzung verliert man erfolgter Gerbung eine mindestens gleiche, wenn nicht außerdem etwa 15 bis 20% des Proteinmaterials, das sogar bessere Qualität besitzen als solche Häute, die Haut bildet, und eine beträchtliche Menge an Salz, welche nach herkömmlichen Methoden konserviert da das biologische Material nur etwa 2% seines Ge- und dann gegerbt wurden. Da die Entfernung der wichts an Salz bindet, während der Rest gleichzeitig 35 Hauthaare im späteren Verarbeitungsgang ohnehin mit dem Wasser und dem biologischen Material, das erfolgen muß, ist die Haarlässigkeit der erfindungsdie Häute abstoßen, entfernt wird. Bei dem Verfahren gemäß konservierten Häute eher ein Vorteil als ein der Pökelung gibt es einen noch größeren Gewichts- Nachteil des Verfahrens nach der Erfindung,
verlust und Salzabsorption als bei dem Verfahren der Die Anwendung der Dimethylsulfoxidlösungen
einfachen Einsalzung. 40 kann man auf sehr verschiedene Weise vornehmen.
Die Erfindung löst die Aufgabe, die genannten Nach- Man kann vorteilhaft die Fleischseite der Haut beteile zu vermeiden, indem sie ein wirtschaftliches Ver- pinseln, die Seite, die den besten Absorptionskoeffizienfahren liefert, das einfach anzuwenden ist und sich als ten für die Konservierungslösung hat. Man kann auch sehr wirksam zur Konservierung von frischen Häuten die Häute auf einer oder beiden Seiten besprühen, oder fürdieZeit vom Abhäuten der Tiere bis zum Beginn der 45 man kann sie in eine Lösung von der gewünschten eigentlichen Gerbung erweist. Konzentration eintauchen. Wenn man die Häute
Das crfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß durch Eintauchen behandelt, kann man das Gewicht man die frischen Häute mit einer Lösung von Alkyl- der verwendeten Lösung im Verhältnis zu dem der sulfoxiden, vorzugsweise Dimethylsuifoxid, behandelt, Haut in weiten Grenzen verändern. Unter Verwendung die zusätzlich ein weiteres Antiseptikum enthalten 50 von Transportbändern oder Behandlungsgefäßen bekann. Dies bietet zahlreiche Vorteile. Man braucht kannter Art kann man das Konservierungsverfahren kein Salz mehr zu verwenden, was den ersten Arbeits- automatisieren und vollkommen kontinuierlich durchvorgang der Lederherstellung, »Wiederauffrischung« führen, sei es, daß man die Häute bepinselt, besprüht genannt, sehr erleichtert, bei dem man der Haut das oder eintaucht.
Wasser wieder zuführt, das sie während der Konser- 55 Die Lösung von Dimethylsuifoxid, die zur Behandvierung verloren hat, aber außerdem auch das absor- lung dient, nimmt als Abfall Blut und Schweiß mit sich, bierte Salz: entfernt, wenn man das Verfahren der die sich noch auf den Häuten befinden. Man erhitzt Pökeiung oder der Einsalzung angewendet hat. Man sie, um die Albuminbestandteile zu koagulieren. Durch erhält Häute besserer Qualität, denn es wurde über- anschließende Filtration und Entfärbung mit Bleichraschenderweise gefunden, daß es bei der Behandlung 60 erde entfernt man den größten Teii der eventuell vorder Häute nach dem erfindungsgemäßen Verfahren handenen organischen Verunreinigungen. Nach evenwährend der Konservierungsperiode keinen Verlust tueller Zugabe von frischem Dimethylsuifoxid wird die mehr an biologischem Material gibt und daß die Ober- Lösung zurückgeführt. Das ganze aus bekannten Einlläche der Häute keine »Brandstellen« oder Flecken richtungen bestehende Reinigungssystem kann dazu mehr /eigen, was bisweilen durch Anhäufung von Salz 65 verwendet werden, die Menge an Mineralsalzen auf vorgekommen ist. Die Haare der erfindungsgemäß be- den gewünschten Grad zu erniedrigen. Nach diesem handelten Häute können gewonnen werden, denn sie Verfahren lassen sich alle Häute behandeln, die man !men sich leicht ab und zeigen keinerlei Zerselzimgs- bisher gewöhnlich nach den Verfahren der Trocknung,
der Pökelung oder der Einsalzung behandelt hat. Man kann dem Dimethylsulfoxid verschiedene HilfsstolTo zugeben, wie Phenol, Thioharnsloff, Salicylsäure oder Natriumsulfat, um die antiseptischen und fungizidon Eigenschaften zu verbessern,
Das erflndungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1
Ein Probestück frischer Haut wird zunächst trocken gereinigt, um feste Verunreinigungen, die an den Haaren hüngen, zu entfernen, Sein Gewicht beträgt 16,5 kg. Mun bringt es in einen offenen Behälter, der 200 I reines Wasser enthält, und wuscht es dort 1 Stunde unter Rühren. Nach Entnahme aus diesem Behälter und Abschleudern auf einer Walzenschleuder zeigt das Probestück nun ein Gewicht von 16,0 kg. Es wird nun in einen weiteren offenen Behälter gegeben, der 4001 einer 5%igen Lösung von Dimethylsulfoxid enthält, und in diesem 3 Stunden hin und her bewegt. Nach abermaligem Abschleudern wiegt das Stück nun 17,0 kg. Es wird aufgerollt, die Fleischseite nach innen, und auf eine Palette gelegt. Nach drei Monaten wird es wieder entrollt und zeigt eine vollkommene Konservierung.
Beispiel 2
Ein wie im Beispiel 1 trocken gereinigtes Probestück wiegt 16,0 kg. Man bringt es in einen Rührbehälter, der 4001 2%iger Lösung Dimethyisulfoxid enthält, und wäscht es 1 Stunde. Nach dem Abschleudern wiegt es 15,0 kg. Dieses Probestück wird nun in einen offenen Behälter gebracht, der 4001 einer 8%i|>en wäßrigen Lösung von Dimethylsulfoxid enthält, und in ihm 3 Stunden hin und her bewegt. Das Gewicht des Stückes beträgt nun nach dem Abschleudern 16,5 kg. Das so behandelte Stück wird nun eingerollt, die Haarseite nach außen, und in einen hermetisch verschlossenen Plastiksack gesteckt, damit die Haut vor Luftzutritt geschützt ist. Nach 3 Monaten bemerkt man eine spontane Enthaarung, was besonders vorteilhaft ist, und stellt fest, daß die Oberfläche der Haut ihre ursprünglichen Eigenschaften bewahrt hat und daß ihre sonstigen Qualitäten durch die Anwesenheit von Dimethylsulfoxid auf keinerlei Weise beeinflußt sind.
Beispiel 3
Die trockene Reinigung und das Waschen mil reinem Wasser werden wie im Beispiel 1 durchgeführt. Das Gewicht des Probestückes beträgt nach der trockenen
ίο Reinigung 17,5 kg und nach dem Waschen und Abschleudern 17,0 kg, Die weitere Behandlung wird wie im Beispiel 1 durchgeführt, jedoch mit einer 10u/„igen Lösung von Dimethylsulfoxid. Das Endgewicht des abgeschleuderten Probestückes beträgt 19,5 kg. Man
steckt das Stück in einen hermetisch verschlossenen Sack wie im Beispiel 2 und stellt nach 3 Monaten fest, daß die ununterbrochene Einwirkung der Dimethylsulfoxidlösung während dieser Zeit wiederum spontane Enthaarung bewirkt hat, was für die späteren Be-
»o arbeitungsvorgänge sehr vorteilhaft ist.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Konservierung frischer, für die gewerbliche Lederherstellung zu verwendender Haut für die Zeit vom Enthäuten des Tieres bis zur eigentlichen Gerbung, dadurch gekennzeichnet, daß die frischen Häute mit einer Lösung von Alkylsulfoxiden behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkylsulfoxid Dimethylsulfoxid verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht der verwendeten
Behandlungslösung im Verhältnis zum Gewicht der Haut zwischen 1: 10 und 5 : 1 liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung von Alkylsulfoxiden verwendet wird, die zusätzlich ein
weiteres Antiseptikurn, insbesondere ein Phenol, Thioharnstoff, Salicylsäure oder Natriumsalicylat, enthält.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2831617A1 (de) Verfahren zur herstellung gegerbter haeute und felle
DE69009885T2 (de) Desodorierende Zusammensetzung zur Spirella-Überwachung.
DE1913080C (de) Verfahren zur Konservierung frischer, fur die gewerbliche Lederherstellung zu verwendender Haut
EP0293705A2 (de) Verfahren zur Kurzzeitkonservierung von Rohhäuten und Fellen
DD296705A5 (de) Verfahren zur fungiziden und antibakteriellen behandlung von haeuten und nach diesem behandelte haeute
DE1951486C3 (de) Verfahren und Einrichtung zur Desinfektion und/oder Sterilisation mit einem keimtötenden Mittel, insbesondere Formalin, in Verbindung mit Sattdampf
DE1913080B (de) Verfahren zur Konservierung frischer, für die gewerbliche Lederherstellung zu verwendender Haut
DE1913080A1 (de) Verfahren zur Konservierung frischer Haut fuer die gewerbliche Lederherstellung
DE1717110C3 (de) Verwendung von wasserlöslichen Substanzen als stabilisierenden Zusatz in halbfeuchtem Tierfutter
DE3612126A1 (de) Verfahren zum haltbarmachen von rohhaeuten und fellen und konservierungsmittel zu dessen durchfuehrung
DE571743C (de) Verfahren zur Behandlung tierischer Faser mittels Wasserstoffsuperoxyd
DE767074C (de) Verfahren zum Konservieren von Rohhaeuten, Fellen und Hautbloessen
DE2310628B2 (de) Verfahren zum Gewinnen des Corium von Rindshäuten
DE3016875C2 (de) Verfahren zur Konditionierung von Häuten und Fellen
DE452578C (de) Verfahren zum Haarlaessigmachen von tierischen Haeuten und Fellen, insbesondere von Schaffellen, fuer die Gerbung
DE898539C (de) Verfahren zur Konservierung von zur Gewinnung von Mehl und OEl dienendem tierischem Rohmaterial
DE520438C (de) Verfahren zum Entnikotinisieren von Tabak
DE646721C (de) Verfahren zum Enthaaren und AEschern von Haeuten und Fellen
DE714762C (de) Verfahren zur Gewinnung von Eiweissfuttermitteln
DE646722C (de) Verfahren zum Konservieren von tierischen Rohhaeuten
DE721845C (de) Verfahren zum Enthaaren von Fellen
DE1794154C (de) Verfahren zum Präparieren von Roh hauten
DE3114768A1 (de) "eisen-ii-gerbmittel und verfahren zum gerben von tierischen haeuten und fellen"
DE664682C (de) Verfahren zum Konservieren von tierischen Haeuten und Fellen
DE106054C (de)