DE1913080A1 - Verfahren zur Konservierung frischer Haut fuer die gewerbliche Lederherstellung - Google Patents
Verfahren zur Konservierung frischer Haut fuer die gewerbliche LederherstellungInfo
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- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
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Description
»21 . GoUhard*.81
T.lefor 5617*2 5507-1 /St
Societe Nationale des Pltroles d'Aquitaine, Courbevoie (Prankr.)
"Verfahren zur Konservierung frischer Haut für die gewerbliche Lederherstellung"
Priorität aus der französischen Patentanmeldung Nr. 143 644
(Seine) vom 14. März 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konservierung frischer Haut für die Zeit zwischen dem Enthäuten des Tieres und dem Beginn
der eigentlichen Gerbung.
Unter den bekannten, bisher angewendeten Verfahren zur Konservierung
von Häuten sind folgende zu erwähnen:
1. Das Verfahren der Trocknung an warmer Luft, das besonders
in warmen Gegenden angewendet wird, besteht darin, die Haut geschützt gegen die Sonne einfach auszubreiten und die Luft
an der Fleisch- und Haarseite der Haut vorbeistreichen zu lassen.
2. Ferner gibt es das Verfahren der Pökelung, bei dem man in
Zementbottichen eine sehr konzentrierte oder gesättigte Salzlösung bereitet und in diese die Häute einlegt. Zum Verkauf
werden die Häute herausgenommen.und 12 Stunden abtropfen gelassen.
3. Bei dem Verfahren der Salzung breitet man eine. Haut mit der Haarseite nach unten vollständig auf dem Boden aus und verteilt
dann Salz auf der gesamten Oberfläche der Haut, und
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zwar etwa 40 bis 50 % des Gewichts der Haut. Auffiieser ersten
Haut kann man eine zweite ausbreiten, die genauso behandelt wird, usw., bis ein Stapel gebildet ist.
Diese bekannten Verfahren haben verschiedene Nachteile. Die Verfahren
der Trocknung und der Salzung machen die Häute ziemlich hart; man bekommt sie nur durch langdauerndes Anfeuchten wieder
geschmeidig. Bei dem Verfahren der Salzung verliert man außerdem etwa 15 bis 20 % des Proteinmaterials, das die Haut bildet, und
eine beträchtliche Menge an Salz, da das biologische Material nur etwa 2 % seines Gewichts an Salz bindet, während der Rest
gleichzeitig mit dem Wasser und dem biologischen Material, das die Häute abstoßen, entfernt wird.Bei dem Verfahren der Pökelung
gibt es einen noch größeren Gewichtsverlust und Salzabsorption als bei dem Verfahren der einfachen Einsalzung.
Die Erfindung löst die Aufgabe, d*e' genannten Nachteile zu vermeiden,
indem sie ein wirtschaftliches Verfahren liefert, das einfach anzuwenden ist und sich als sehr wirksam zur Konservierung
von Häuten zwischen dem Abhautea der Tiere und dem Beginn
der eigentlichen Gerbung erweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren der eingangs genannten Art besteht
im wesentlichen darin, daß man die Häute mit einer Lösung von Alkylsulfoxiden, vorzugsweise Dimethylsulfoxid behandelt,
dem ein weiteres Antiseptikum zugefügt werden kann. Dies bietet zahlreiche Vorteile. Man braucht kein Salz mehr zu verwenden,
was den ersten Arbeitsvorgang der Gerfoimgs "Wiederauffrischung"
genannt, sehr erleichtert, bei dem man der Haut das Wasser
wieder zuführt, das sie während der Konservierung verloren hat, aber außerdem auch das absorbierte Salz entfernt, wenn man das
Verfahren der Pökelung oder der Einsalzung angewendet hat. Man erhält Häute besserer Qualität, denn es wurde Überraschenderweise
gefunden, daß es bei der Behandlung der Häute nach dem erfindungsgemäßen Verfahren während der Konservierungsperiode
keinen Verlust mehr an biologischem Material gibt und daß die
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Oberfläche der Häute keine Brandstellen oder Flecken mehr zeigen, was bisweilen durch Anhäufung von Salz vorgekommen ist.
Die Haare der erfindungsgemäß behandelten Häute können gewonnen
werden, denn sie lösen eich leicht ab und zeigen keinerlei Zersetzungserscheinungen.
Die Lagerung der erflndungsgemäß behandelten
Häute 1st leicht und sauber, denn es sickert aus ihnen keine Mischung von Wasser und biologischem Material, wie es bei
den mit Salz behandelten Häuten der Fall ist. Die von der Haut
bei der Wiederauffrischung entfernten Proteine können gewonnen werden, denn in Abwesenheit von Salz bleiben sie unzersetzt.
Wenn gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren frische Häute mit
Alkylsulfoxiden oder mit einer wäßrigen Lösung dieser Verbindungen,
beispielsweise.wenigstens 30 Minuten und höchstens 6
Stunden mit Lösungen von 1 bis 100 %t vorzugsweise von 5 bis
10 % Dimethylsulfoxid behandelt worden sind, so zeigt sich keinerlei
Zersetzung der Häute, selbst bei einer Aufbewahrung über mehrere Monate, wobei die Temperatur und der Feuchtigkeitsgehalt
der Luft stark schwanken kann.
Die Anwendung der Dimethylsulfoxid-Lösungen kann man auf sehr verschiedene Weise vornehmen. Man kann vorteilhaft die Fleischseite
der Haut bepinseln, die Seite, die den besten Äbsorptionskoeffizienten
Tür die Konservierungslösung hat. Man kann auch
die Häute auf einer oder beiden Siten besprühen, oder man kann sie in eine Lösung von der gewünschten Konzentration eintauchen.
Wenn man die Häute durch Eintauchen behandelt, kann man das Gewicht
der verwendeten Lösung im Verhältnis zu dem der Haut in weIten.Grenzen verändern. Unter Verwendung von Transportbändern
oder Behandlungsgefäßen bekannter Art kann man das Konservierungsverfahren
automatisieren und vollkommen kontinuierlich durchführen, sei es daß man die Häute bepinselt, besprüht oder
eintaucht.
Die Lösung von Dimethylsulfoxid, die zur Behandlung dient, nimmt
als Abfall Blut und Sehweiß mit sich, die sieh noch auf den Häu-
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ten befinden. Man erhitzt sie, um die Albumin-Bestandteile zu koagulieren. Durch anschließende Filtration und Entfärbung mit
Bleicherde entfernt man den größten Teil der eventuell vorhandenen organischen Verunreinigungen. Nach eventueller Zugabe von
frischem Dimethylsulfoxid wird die Lösung zurückgeführt. Das ganze
aus bekannten Einrichtungen bestehende Reinigungssystem kann dazu verwendet werden, die Menge an Mineralsalzen auf den gewünschten
Grad zu erniedrigen. Nach diesem Verfahren lassen sich alle Häute behandeln, die man bisher gewöhnlich nach den Verfahren
der Trocknung, der Pökelung oder der Einsalzung behandelt hat. Man kann dem Dimethylsulfoxid verschiedene Hilfsstoffe zugeben,
wie Phenol, Thioharnstoff, Salicylsäure oder Natriumsalicylat,
um die antiseptischen und fungiziden Eigenschaften zu verbessern.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Beispie-=
Ie näher erläutert:
Ein Probestück frischer Haut wird zunächst trocken gereinigts
um feste Verunreinigungen, die an den Haaren hängen, zu ent-
j fernen. Sein Gewicht beträgt 3.6,5 kg. Man bringt es in einen
J offenen Behälter, der 200 Liter reines Wasser enthält, und wäscht es dort eine Stunde unter Rühren. Nach Entnahme aus die-■
sem Behälter und Abschleudern auf einer Walzenschleuder zeigt
j das Probestück nun ein Gewicht von 16,0 kg. Es wird nun in einen weiteren offenen Behälter gegeben, der 400 Liter einer 5$igen
■■ Lösung von Dimethylsulfoxid enthält, und in diesem 3 Stunden hin
und her bewegt. Nach abermaligem Abschleudern wiegt das Stück
: nun 17,0 kg. Es wird aufgerollt, die Fleischseite nach innen, und auf eine Palette gelegt. Nach drei Monaten wird es wieder
entrollt und zeigt eine vollkommene Konservierung.
ί Beispiel 2
Ein wie im Beispiel 1 trocken gereinigtes Probestück wiegt l6,O"
kg. Ma*n fcringt es "in einen Rührbehälter, der -400 Liter 2#iger
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191308Q
Lösung enthält, und wäscht es eine Stunde. Nach dem Abschleudern wiegt es 15,0 kg. Dieses Probestück wird nun in einen offenen Behälter
gebracht, der 400 Liter einer 8%igen wäßrigen Lösung von
Dimethylsulfoxid enthält, und in ihm 3 Stunden hin und her bewegt.
Das Gewicht des Stückes beträgt nun nach dem Abschleudern 16,5 kg. Das so behandelte Stück wird nun eingerollt, die Haarseite
nach außen, und in einen hermetisch verschlossenen Plastiksack gesteckt, damit die Haut vor Luftzutritt geschützt ist.
Nach drei Monaten bemerkt man eine spontane Enthaarung, was besonders vorteilhaft ist, und stellt fest, daß die Oberfläche
der Haut ihre ursprünglichen Eigenschaften bewahrt hat und daß ihre sonstigen Qualitäten auf keinerlei Weise mehr beeinflußt
sind als durch die Anwesenheit von DMSO.
Die trockene Reinigung und das Waschen mit reinem Wasser werden wie im Beispiel 1 durchgeführt. Das Gewicht des Probestückes
beträgt nach der trockenen Reinigung 17,5 kg und nach dem Waschen
und Abschleudern 17,0 kg. Die weitere Behandlung wird wie im Beispiel 1 durchgeführt, jedoch mit einer 10#igen Lösung von
DMSO. Das Endgewicht des abgeschleuderten Probestückes beträgt 19,5 kg. Man steckt das Stück in einen hermetisch verschlossenen
Sack wie im Beispiel 2 und stellt nach drei Monaten fest, daß
die ununterbrochene Einwirkung der DMSO-Lösung während dieser Zeii
wiederum spontane Enthaarung bewirkt hat, was für die späteren \
Bearbeitungsvorgänge sehr vorteilhaft ist.
00 98 1 1/U7A
Claims (1)
- D'pMng Dipl. oec. puW. ·» Q ·DIETPJCH LEVVINSKYPATENTANWALT 1^ · MärzMünchen 21 - Gctlhoirfsfr. 81 5507-I/StTelefon 561762Societe Nationale des Petroles (!'Aquitaine, Courbevole (Frankr.)Patentansprüche:Verfahren zur Konservierung frischer Haut für die Zeit zwischen dem Schlachten des Tieres und der eigentlichen Gerbung, dadurch gekennzeichnet 3 daß die Häute mit einer Lösung von Alkylsulfoxiden behandelt werden.2". Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkylsulfoxid Dimethylsulfoxid Ist.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2f dadurch gekennzeichnet, daß die Anwendung durch Bepinseln, Besprühen oder Eintauchen In kontinuierlicher oder diskontinuierlicher Weise erfolgt.^. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3S dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht der Behaneliimgslösung Im Verhältnis zum Gewicht der Haut zwischen 1 : 10 unü 5 '· 1 liegt.5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis hs dadurch gekennzeichnet, daß dem Alkylsulfoxid ein weiteres Antiseptikum zugefügt wird.6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Antiseptikum ein Phenol, Thioharnstoff; Salicylsäure oder Natrlumsalicylat ist.00981 1/U74
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