-
Verfahren zum Konservieren von tierischen Rohhäuten Um die bisherige
Methode der Fellkonservierung mittels Streuen von Salz auf die Fleischseite der
Haut zu verbessern, ist bereits vorgeschlagen worden, ein Gemisch vom vegetabilisch
gegerbtem, zerkleinertem Leder mit Steinsalz und mit Tabak auf einen Träger, wie
Ölpapier, Textilstoff o. dgl., in einer dünnen Schicht, zweckmäßig mit Hilfe eines
Klebmittels, aufzubringen und diesen Träger so auf die Tierblöße aufzulegen, daß
die mit dem Konservierungsmittel versehene Schicht und die Innenseite der Haut,
die sog. Aasseite, aufeinanderliegen. Die Haut wird dann in der üblichen Weise zusammengeschlagen
oder mit anderen Häuten gestapelt.
-
Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, Fleisch und Fische dadurch
zu pökeln, daß man sie in Tücher, Ölpapier oder ähnliche mit einer Schicht Salz
versehene Träger einschlägt. Es ist endlich ebenfalls vorgeschlagen worden, zum
Einschlagen des zu pökelnden Fleisches ein Papier zu verwenden, in dessen Brei bei
der Herstellung eine kleinere Menge Salz eingeführt ist.
-
Ganz abgesehen davon, daß die an zweiter und dritter Stelle als bekannt
genannten Verfahren nur für die Konservierung von Fleisch, d. h. zum Pökeln, vorgeschlagen
sind und infolgedessen unter anderen Ausgangs- und Endbedingungen verwendet werden,
so können diese ebenso wie das an erster Stelle genannte Verfahren deswegen nicht
mit Erfolg für die Konservierung von tierischen Rohhäuten. verwendet werden, weil
sie den Grundforderungen einer einwandfreien Konservierung nicht entsprechen. Diese
Grundforderungen sind: .
-
i. Gleichmäßige Verteilung des Konservierungsmittels in seiner Einwirkung
auf die Haut, Schnelles und durchgreifendes Aufsaugen der der Haut entzogenen Flüssigkeit,
derart, daß sich keine Ansammlungen von Salzlake auf der Haut bilden können.
-
Diese Anforderungen erfüllen die bekannten Verfahren in erster Linie
deswegen nicht, weil sie, wie z. B. mit dem Konservierungsmittel bestrichenes Ölpapier,
kein Aufsaugungsvermögen oder, wie z. B. getränkte Textilgewebe, ein zu geringes
Aufsaugungsvermögen für die Flüssigkeit und außerdem eine zu kleine Aufnahmefähigkeit
für das Konservierungsmittel haben. Außerdem läßt sich das Textilgewebe nur ungleichmäßig
mit dem Konservierungsmittel tränken, weil infolge der Faserstruktur sich Streifen
stärkerer und weniger starleer Anreicherung des Konservierungsmittels bilden. Gerade
aber die ungleichmäßige Einwirkung ist für das Konservieren von Rohhäuten von ausschlaggebender
Bedeutung.
-
Das an dritter Stelle genannte Verfahren ist praktisch nicht ausführbar,
weil es nicht möglich ist, in den Papierbrei eine größere Menge Salz einzubringen.
Da bekanntlich ' bei der Papierfabrikation mit starker Verdünnung gearbeitet wird,
so würde das Salz
aus dem Papierbrei herausgeschwemmt werden.
Demgegenüber besteht dqs@--_erfindungs-;, |
gemäße Verfahren darin, da.' ä " räger- fur'" |
das Konservierungsmittel, z.: `"': eil' |
stark saugfähiges Papier ver -wd;:.ür |
welches das Konservierungsiris e in gelöst@r."@ |
Form in solchen Mengen eingebracht ist, daß etwa das Dreifache des Papiergewichtes
an Salz in dein Papier enthalten ist. Ob nun das Konservierungsmittel in dem Papierträger
durch mehrfache Tränkung in einer entsprechenden Salzlösung oder auf andere Weise
eingeführt ist, ist für das Wesen der Erfindung gleichgültig. Die Saugfähigkeit
richtet sich naturgemäß nach der Beschaffenheit und Lage der Papierfaser. Als Ausführungsbeispiel
ist ein Papier gewählt worden, das bei einem Eigengewicht von i25 g/qm die dreifache
Gewichtsmenge an Salz aufnahm.
-
"ersuche haben gezeigt, daß ein derartiges stark saugfähiges Papier
% mehr an Salz aufnehmen kann als ein Gewebe von gleichem Flächengewicht, daß es
ferner ein erheblich größeres Aufnahmevermögen für das ausgeschwitzte Hautwasser
hat und daß es endlich mittels der üblichen Tränk- und Trockenverfahren vollkommen
gleichmäßig imprägniert werden kann, was bei Gewebe nicht der Fall ist. Weiterhin
legt es sich gut an alle Stellen der Haut an und schließt sie gegen Berührung mit
der benachbarten Haut und gegen den Zutritt der Luft ab. Es verteilt infolge der
starken Kapillarwirkung die Feuchtigkeit gleichmäßig über die Haut, so daß keine
trockenen Stellen und damit Flecke entstehen. Es wirkt ferner als Absorber für alle
mögiichen Stoffe. Bakterien tisw. Die behandel-*n Häute bleiben weich und erhalten
eine saubere und gleichmäßige Fleischseite.
-
Die Anwendung des Verfahrens geschieht derart, daß das zweckmäßig
in größeren Bahnen hergestellte und mit dem Konservierungsmittel in der angegebenen
Menge imprägnierte, stark saugfähige Papier in Stücke von geeigneter Größe zerteilt
und die einzelnen Stücke auf die Innenseite der zu konservierenden Haut aufgelegt
werden. Unter jeweiliger Zwischenlage des imprägnierten Papieres können die Häute
in beliebiger Anzahl übereinander aufgestapelt werden. Es ist ebenfalls möglich,
jede einzelne Haut mit dem Papier zusammenzuschlagen und erforderlichenfalls das
Papier auf der Haut auftrocknen zu lassen.