DE741009C - Verfahren zum Enthaaren von Haeuten und Faellen - Google Patents

Verfahren zum Enthaaren von Haeuten und Faellen

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DE741009C
DE741009C DEI62440D DEI0062440D DE741009C DE 741009 C DE741009 C DE 741009C DE I62440 D DEI62440 D DE I62440D DE I0062440 D DEI0062440 D DE I0062440D DE 741009 C DE741009 C DE 741009C
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Germany
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skins
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sweating
skin
depilating
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Expired
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DEI62440D
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Inventor
Dipl-Ing Ernst Arnold
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Illig'sche Papierfabrik Vertriebs-Gesellschaft Mbh
Original Assignee
Illig'sche Papierfabrik Vertriebs-Gesellschaft Mbh
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zum Enthaaren von Häuten und Fällen Das Schwitzen der Häute zum Zlvecke der Haarlockerung ist trotz gewisser Vorteile, die es mit sich bringt, mehr und mehr aufgegeben worden. Der Grund hierfür liegt offenbar darin, daß das Verfahren die Haut stark gefährdet, weil der erforderliche bakterielle Abbau nicht immer auf die Oberhaut und die Haarwurzel beschränkt bleibt, sondern auch leicht auf die. eigentliche Lederhaut übergreift. Ein weiterer Nachbeil des Schwitzverfahrens ist es, daß der Zeitpunkt der Haarreife sich nicht genau voraussehen läßt, weil unvorhergesehene Einflüsse ..(Witterungsumschläge u. dgl.) das Schwitzen beschleunigen bzw. verzögern können. Endlich ist es ein Nachteil des bisher üblichen Schwitzverfahrens, daß die Häute in der Schwitzkammer frei aufgehängt werden müssen, weil im gebündelten Zustand die Fäulnis sich auf der Fleischseite der Haut mindestens-eben'so stark wie auf der Haarseite, in den meisten Fällen sogar noch stärker, entwickelt. Man hat zwar bereits solche Rohhäute einem Schwitzprozeß unterworfen, die vorher mit Salz oder einem ähnlichen Konservierungsmittel behandelt waren. Nun kann man jedoch mit Salz allein keine genügende Desinfektionswirkung erzielen. Salz hindert bekanntlich die Entwicklung halophiler Bakteizen nicht. Derartige Bakterien haben nicht so sehr die Wirkung, die Haare zu lockern, sondern schädigen die eigentliche Hautsubstanz und geben zu sog. Salzflecken Anlaß.
  • Es wurde gefunden, daß Rohhäute, deren Fleischseite mit einem Träger, -wie- saugfähigem Papier, der mit Konservierungs- und Desinfektionsmitteln imprägniert ist, behandelt worden ist, ohne jegliche Gefahr einem Schwitzvorgang, auch im gebündelten Zustand, unterworfen werden können, ohne daß die genannten Nachteile auftreten. Da die Konservierungs- und Desinfektionsmittel dabei in die Lederhaut von der Fleischseite her eindringen, wird der eigentliche Schwitzvorgang allein auf die Haarseite der Haut beschränkt. Die konservierende Wirkung des Papiers auf der Fleischseite verhindert weiterhin, daß der Schwitzvorgang der Haarseite auf die Lederhaut übergreift, der Schwitzvorgang kommt vielmehr infolge der regulierenden Gegenwirkung der Papierkonservierung nach einiger Zeit von selbst zur Ruhe. Da die Lederhautsubstanz ausreichend geschützt ist, können die Häute auch unbedenklich denjenigen Temperaturen und Feuchtigkeitsbedingungen ausgesetzt -werden, die für die Entwicklung der Schwitzbakterien die günstigsten sind, nämlich bei 3o bis 35' und Sättigung der Luft mit Feuchtigkeit. Bei weniger günstigen Wachstumsbedingungen kann die Schwitze so langsam geleitet werden, daß sie während der Aufbewahrung der Häute vor sich geht. So zeigen mit Konservierungspapier behandelte Schaffelle nach längerer Aufbewahrung Haarlockerung, ohne daß die Gesundheit der Haut in konservierungstechnischem Sinne irgendwie beeinträchtigt war. In diesem Zustand läßt sich diese Haut beliebig lange aufbewahren.
  • Es ist nicht notwendig, daß bei dem erfindungsgemäßen Schwitzverfahren die Häute mit dem Papier auf der Fleischseite bedeckt bleiben. Es genügt, daß die Haut während der Papierkonservierung die im Papier enthaltenen fäulnishemmenden Mittel aufnimmt, um genügend gegen einen Übergriff der Fäulnis auf die Lederhaut geschützt zu sein. Naturgemäß darf diese Aufnahme nur auf der Fleischseite vor sich gehen, was am zweckmäßigsten durch die Papierkonservierung geschieht. Wenn z. B. papierkonservierte Häute nach Entfernung des Papiers auf der Fleischseite nachgesalzen sind, so lassen sie sich trotzdem noch in der beschriebenen Weise schwitzen, vorausgesetzt, daß die Häute noch genügend Wasser enthalten bzw. genügend feucht gelagert -werden, so daß sie die erforderliche Feuchtigkeit anziehen.
  • Andererseits besteht auch die Möglichkeit, Papierkonservierung von vornherein mit dem Schwitzen zu verbinden, indem man zunächst die Häute mit Papier belegt, sie daraufhin sofort schwitzen läßt und nach der Enthaarung im Blößenzustand weiter aufhebt. Die durch die erfindungsgemäße Papierbehandlung der Haut übermittelten Konservierungs-und Desinfektionsmittel erlauben ein weiteres Aufbewahren der entwollten Häute in feuchtem gebündeltem Zustande, gegebenenfalls, nach einer geringen Nachsalzung bzw. ein Auftrocknen der Blößen und Aufbewahren bzw. Versenden in getrocknetem Zustand. Das Einverleiben der Konservierungsmittel hat nämlich den -weiteren Vorteil, daß die Häute nach einer evtl. Trocknung besonders leicht und wirksam bei der Weiche in dergrünen Zustand zurückverwandelt werden können.
  • Die Erfindung gestattet die Antiendung des an sich brauchbaren, jedoch infolge seiner Nacheile wenig angewendeten Schwitzverfahrens auch im Großbetrieb. Sie spart Zeit und Raum, weil die Felle und Häute bereits bei dem Verschicken zu Ballen oder Bündeln zusammengelegt dem Verfahren unterworfen werden können. Beispiel r Frisch abgezogene Felle, z. B. Schaffelle, werd-en mit saugfähigem Papier belebt, das mit Salz oder einem Desinfektionsmittel imprägniert ist. Geeignet sind alle diejenigen Desinfektionsmittel, die aus wässeriger Lösung durch die Papierfaser aufgenommen werden, z. B. bekannte organische Desinfektionsmittel. Die Häute werden mit der Papierauflage zusammengebündelt bnv. aufeinandergeschichtet und in den Schwitzraum gebracht. In diesem werden sie bei gleichbleibender Temperatur, vorzugsweise bei 30 bis 35°, und bei einer mit Feuchtigkeit gesättigten Luft gehalten. Nach 3 bis 6 Tagen, je nach Art der Haut und gewählten Temperatur, ist die Lockerung der Haare so weit fortgeschritten, daß nach öffnen des Bündels auf dem üblichen Wege, d. h. von Hand oder mittels mechanischen Vorrichtungen, mühelos enthaart werden kann. Die Zeitdauer, wie auch die Temperatur schwanken nach den atmosphärischen Verhältnissen, nach der Art des Rohmaterials und nach anderen Einflüssen.
  • Beispiel 2 Mit Papier behandelte und sodann aufgetrocknete Häute, von denen das Papier entfernt ist, deren Fleischseite jedoch noch mit einer leichten Salzschicht, herrührend von einer Nachsalzung, bedeckt ist, werden in Bündeln aufeinandergeschichtet und in den Schwitzraum gebracht. Sie ziehen aus der feuchten Luft infolge der Hygroskopizität des Konservierungsmittels so viel Feuchtigkeit an, daß die Bakterien für die Lockerung der Haare sich entwickeln können. Nach entsprechender Zeit -werden die Felle aus dem Schwitzraum entfernt und enthaart.
  • Beispiel 3 Getrocknete Häute, wie sie. häufig von Übersee eiptreffen, werden wie üblich geweicht, sodann mit konservierendem Papier belegt. Nach etwa 24. bis 48stündiger Einwirkung des Papiers werden die Häute in der bereits geschilderten Weisse einem Schwitzvorgang unterworfen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Enthaaren von mit Konserviierungsmitteln vorbehandelten tierischen Rohhäuben und: Fellen durch Schwitzen, dadurch gekennzeichnet, daß mit Trägern, wie Papier, die mit Konservierungs- und Desinfektionsmitteln imprägniert sind, auf der Fleischseite in bekannter Weise konservierte Rohhäute, gegebenenfalls nach Entfernung der Träger, in gestapeltem Zustand dem Schwitzvorgang unterworfen werden.
DEI62440D 1938-09-14 1938-09-14 Verfahren zum Enthaaren von Haeuten und Faellen Expired DE741009C (de)

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DE741009C true DE741009C (de) 1943-11-03

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