DE215444C - - Google Patents

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DE215444C
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B1/00Mechanical separation of fibres from plant material, e.g. seeds, leaves, stalks
    • D01B1/10Separating vegetable fibres from stalks or leaves
    • D01B1/48Drying retted fibres

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES"!
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 29«. GRUPPE
JACQUES BENDEL in PARIS.
und anderen Faserpflanzen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Juni 1908 ab.
Bei den bekannten Verfahren der Aufbereitung von Faserpflanzen werden die Stengel erst gerottet und nachher gepocht, gewaschen, gebleicht usw. Die mit den Fasern gerotteten Holzteile der Stengel enthalten aber Harze, die während des Rottens und besonders während des darauffolgenden Trocknens einen Einfluß auf die Faser ausüben, sie färben und be·^ schädigen können. Die Umhüllung der Fasern
iö mit den Holzteilen während des Rottens macht eine langdauernde Behandlung nötig. Auch nehmen die Holzteile in den Rottebädern den drei- bis vierfachen Raum der reinen Fasern in Anspruch. Das Sortieren kann bei diesem Verfahren nur vor dem Rotten, also nach der Stärke und Reife der Stengel erfolgen, während die Beschaffenheit der Fasern selbst nicht. erkennbar ist und beim Sortieren daher keinen Einfluß ausüben kann.
ao Die Erfindung besteht darin, daß ohne wesentliche Änderung der zum Aufbereiten verwendeten Stoffe die Reihenfolge der Operationen abgeändert wird, was dann eine Verkürzung der Beharidlungsdauer nach sich
as zieht. Die Pflanzen werden nämlich, erst von den Holz- und Strohteilen befreit und der gewonnene Bast alsdann gerottet und gewaschen. Zum Waschen der gerotteten Fasern kann eine Bütte mit geneigten Gestellen verwendet
3ö werden, über deren jedem eine mit Preßwasser durch ein biegsames Rohr gespeiste, von Hand zu bewegende Brause angeordnet ist. " .
Das neue Verfahren verläuft beispielsweise folgendermaßen:
Die Pflanzen werden durch Pochen von den Holz- und Strohteilen befreit, was mit den gewöhnlichen, für das Pochen üblichen Vorrichtungen geschehen kann. Der gewonnene Bast, wird 24 Stunden lang in gewöhnlichem Wasser mit Fermenten oder .Gärungserregern, wie z. B. Bierhefe oder Getreidehefe, eingeweicht. Dadurch quellen die Fasern auf und werden ' vorbereitet, um das nachfolgende Erweichungsbad wirksamer zu machen. Das letztere ist in der bekannten Art beispielsweise mit Soda, Potasche, Seife o. dgl. angesetzt, und die Fasern werden der Wirkung des auf 80 bis ioo° erwärmten Bades etwa eine Stunde ausgesetzt. Die aus dem Bade genommenen erweichten Fasern lassen, und zwar nur iri diesem Augenblick, verschiedene Kennzeichen und Färbungen sehen, die die verschiedene Beschaffenheit des Fasergutes enthüllen. Daher werden sie jetzt nach den verschiedenen Qualitäten reihenweise sortiert.
Die verschiedenen Qualitäten oder Reihen von erweichten Fasern brauchen jede eine andere, mehr oder weniger lange Zeit und eine abweichende Führung der Wäsche zur vollständigen Entbastung und Entgummierung. Andererseits haben die Fasern sehr verschiedene Länge. Aus diesem Grunde besonders ist es unzweckmäßig, selbsttätige Wäschen anzuwenden. Ein wichtiger Teil der vorliegenden Erfindung besteht daher in der unten be-
Schriebeneil Einrichtung, in der die Wäsche von Hand ausgeführt wird.
Nach der Entbastung und Entgummierung werden die Fasern, immer noch in nach der Färbung verschiedene Reihen von Qualitäten getrennt, in ein Bleichungsbad gebracht.. Dieses Bad ist beispielsweise mit Chlor oder anderen üblichen Bleichmitteln angesetzt. Die Zusammensetzung und Stärke richtet sich
ίο nach der Natur jeder einzelnen Qualitätsreihe. Die nach dem Bleichen getrockneten Fasern sind zum Verspinnen fertig.
Die Vorrichtung besteht aus Küpen bekannter Art für die verschiedenen Bäder : Einweichen, Erweichen, Bleichen. Die entholzte Faser wird zunächst in Pakete gebunden, um die Verwirrung der Fasern zu vermeiden, und unmittelbar in die Einweichküpe getan. Nach Ablauf der entsprechenden Zeit werden die Pakete herausgenommen und die Fasern parallel auf Gestellen ausgebreitet, die mit Metallgewebe bespannt sind. Die Gestelle sind übereinander in einen Korb mit entsprechend angeordneten Falzen und von passenden Abmessungen eingesetzt, mit dem sie in die Erweichungsküpe gebracht werden. Nach dem Herausnehmen aus dem Bad werden die Fasern von den Gestellen genommen und sortiert. Die Ware wird alsdann in kleinen Paketen, 250 bis 300 g, in einer neuartigen Vorrichtung gewaschen (s. die Zeichnung). Sie wird dazu auf einen geneigten, mit Metallgewebe bespannten Rahmen gelegt; über dem geneigten Rahmen ist eine Brause an einem Kautschukrohr aufgehängt, das von einer Preßwasserleitung gespeist wird, derart, daß der Arbeiter die Brause mit der Hand halten und lenken kann. Er läßt die Wasserstrahlen dann in der Längsrichtung' der Fasern hin und her gehen, so oft, bis der Bast und Gummi abgelöst und weggespült ist.
Das Fasergut, das alsdann wieder auf Gestelle gelegt wird, wird mit dem Korb, wenn nötig, in das Bleichungsbad gebracht. Alsdann wird sie ausgeschwenkt und zum Trocknen aufgehängt.
Die neue Vorrichtung ergibt nicht nur eine schnelle, erfolgreiche und billige Arbeit, sowie eine nach . dem Zustand der Fasern abzuändernde Behandlung, sondern weist auch noch den Vorteil auf, daß die Faser gleichmäßig auf ihrer ganzen Länge behandelt wird, und daß die Parallelität aller Fasern vollkommen erhalten bleibt. In den Vorrichtungen dagegen, in denen die Fasern in ihrer Mitte aufgehängt werden, ist die Stelle am Aufhängungspunkt stets sehr mangelhaft, weil die Erweichungsund sonstigen Bäder dort ihre Wirkung nicht vollständig ausüben können, und zwar infolge des Gewichtes der Ware selbst.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung spinnfähiger Fasern aus Ramie, Flachs, Hanf und anderen Faserpflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzen erst von den Holz- und Strohteilen befreit werden und der gewonnene Bast alsdann gerottet und gewaschen wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Butte zum Waschen der gerotteten Fasern, die geneigte Gestelle enthält, über deren jedem eine mit Preßwasser durch ein biegsames Rohr gespeiste, von Hand zu bewegende Brause angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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