DE681323C - Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen Gewinnung verspinnbarer Fasern und verwertbarer Stengel aus Ginster - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen Gewinnung verspinnbarer Fasern und verwertbarer Stengel aus Ginster

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DE681323C
DE681323C DEN38174D DEN0038174D DE681323C DE 681323 C DE681323 C DE 681323C DE N38174 D DEN38174 D DE N38174D DE N0038174 D DEN0038174 D DE N0038174D DE 681323 C DE681323 C DE 681323C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B9/00Other mechanical treatment of natural fibrous or filamentary material to obtain fibres or filaments

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen Gewinnung verspinnharer Fasern und verwertbarer Stengel aus Ginster Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung verspinnbarer Fasern und verwertbarer Stengel aus Ginster.
  • Es ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dein Ginster durch Dämpfen vorgeweicht, anschließend hart gequetscht, hierauf weiter gedämpft und endlich gebrochen und getrocknet wird. Hierbei wird das Holz der Stengel durch Brechen ausgeschieden und ist infolgedessen nicht weiter verwertbar,; abgesehen davon leidet auch die Faser durch ein solches Vorgehen.
  • Andererseits ist es bekannt, Stengel und Textilfasern aus chemisch aufgeschlossenem Ginster zu gewinnen. Hierbei werden die bündelweise zusammengefaßten und in senkrechter Lage an einem Ende gehaltenen Stengel in fließendem Wasser hin und her bewegt. Dieses Verfahren benötigt verhältnismäßig viel Zeit, so daß es für den, praktischen fortlaufenden 'Betrieb nicht geeignet erscheint.
  • Die gleichen Nachteile weisen andere bekannte Verfahren auf, bei denen die Entfaserung des Ginsters durch besondere Bürstwalzen erfolgt. Dabei wird das- Gut zwecks Lösung der Fasern von den Stengeln zweimal in entgegengesetzter Richtung durch die Bürstvorrichtung hindurchgeführt.
  • Durch solche Behandlung vorgekochten Ginsters werden Ginsterstengel und mit Leim u. dgl. versehene Fasern gewonnen. Diese Fasern müssen, um sie rein und verspinnbar zu machen, einer Röstung in der Weise unterworfen werden, daß sie mehrere Tage lang in saures Wasser gelegt werden. Demgegenüber soll durch das Verfahren gemäß der Erfindung erreicht werden, allein durch Dämpfen und Auswaschen de§ Gutes; also mit der geringsten Zahl von Arbeitsgängen, neben unversehrten Kernstengeln reine verspinnbare Fasern zu gewinnen. Dies erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß das Gut bis zur vollständigen Lösung der Inkrusten zwischen den Fasern bei vorteilhaft iao° C gedämpft, hierauf zur Trennung der Fasern von den Stengeln durch Quetschwalzen mit gummielastischer Oberfläche geführt wird, worauf sowohl die freigelegten Fasern mit heißem Wasser behandelt und nach Trocknung gehechelt, gegebenenfalls in an sich bekannter Weise durch Zusatz von Glycerin o. dgl. weichgemacht und zweckmäßig gebleicht oder gefärbt werden, während die Stengel ebenfalls gebleicht oder gefärbt sowie gegebenenfalls durch Zusatz von Glycerin o. dgl. weichgemacht werden.
  • Die Verwendung der so behandelten Stengel erfolgt vorteilhaft in der Bürstenindustrie zum Ersatz von Roßhaar, Fibre-oder Kokosfasern sowie zur Herstellung von künstlichen Haarfellen, künstlichen Blumen u. dgl. Ebenfalls können die Stengel zur Herstellung von vielerlei Artikeln, z. B. Körbchen o. dgl., in der Spielwarenindustrie verwendet werden.
  • Die gewonnenen Fasern sind in üblicher Weise verspinnbar.
  • Zur Ausübung des Verfahrens dient eine Vorrichtung, die aus zwei Quetschwalzen besteht, die zur schonenden Behandlung des Gutes mit einer gummielastischen Oberfläche versehen sind.
  • Vor und hinter den Quetschwalzen sind vorteilhaft je zwei zur Auflockerung bestimmte, an sich bekannte Bürstenwalzen angebracht, von denen gegebenenfalls das vordere und/oder hintere Walzenpaar feststehend angeordnet ist. Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen, bei denen die Bürstenwalzenpaare die Entfaserung des Gutes vornehmen, haben hier die Bürstenwalzen lediglich die Aufgabe, die ununterbrochene mechanische Behandlung des Gutes zu erleichtern sowie das in die Quetschwalzen einzuführende und austretende Gut zu lockern.
  • Der Abstand der beiden Quetschwalzen voneinander ist in an sich bekannter Weise einstellbar, so daß er der Stärke der jeweils durchgeführten Ginsterbündel angepaßt werden kann.
  • Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens in schematischer Darstellung.
  • Die beiden Quetschwalzen i und z sind mit einem Gummibelag 3 oder 4 versehen, der die Holzkerne der Stengel vor Druck und Spaltung bewahren soll. Vor und hinter den Quetschwalzen i und 2 ist je ein Bürstenwalzenpaar 5, 6 und 7, 8 angeordnet, das zur Lockerung des durchgeführten Bündels dient. Die Wirkungsweise ist folgende: Der Ginster wird in frischem oder getrocknetem Zustand zunächst in einem Kessel bei etwa i2o° C gedämpft, bis sich die für die Gewinnung der Fasern entbehrlichen Teile, wie Baumbast, Wachs, Gummi, Kieselsäure sowie die die Fasern umgebende Hülle, gelöst haben. Das gedämpfte Gut wird dann zweckmäßig bündelweise in Richtung des Pfeiles 9 in die Vorrichtung eingeführt, durch das vordere Bürstenpaar 5, 6 gelockert und von den sich im Sinne der Pfeile drehenden Quetschwalzen i und 2 erfaßt. Beim Durchgang durch diese Walzen trennen sich die Fasern vom Holz der Stengel, wobei der Gummibelag eine Beschädigung der Stengel verhütet. Die austretenden Teile werden nochmals durch das hintere Bürstenpaar 7, 8 aufgelockert; die Fasern fallen in der durch den Pfeil io angedeuteten Richtung in den Behälter i i, während die langen Stengel gemäß Pfeil 12 dahinter abgeworfen werden.
  • Im Behälter ii wird die Faser mit heißem Wasser und/oder gegebenenfalls einer Lauge gewaschen, wobei die Abfälle abgehen und die reine Faser übrigbleibt. Diese wird dann getrocknet, und zwar je nach Umständen durch Lufttrocknung oder künstliche Erwärmung, anschließend gehechelt, gegebenenfalls durch Zusatz von Glycerin oder ähnlichen Stoffen weichgemacht, zweckmäßig gebleicht oder gefärbt und dann versponnen.
  • Die in Richtung des Pfeiles 12 aus der Abscheidevorrichtung austretenden Stengel werden zusammengebunden, gebleicht oder gefärbt. Um das an sich spröde Gut gegen Splittern oder Brechen zu sichern, werden die Stengel zweckmäßig während des Färbvorganges durch einen Zusatz von Glycerin, Alkohol o. dgl. weich und biegsam gemacht, so daß sie zu allen in Frage kommenden Zwecken verwendet werden können.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE; i. Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung verspinnbarer Fasern und verwertbarer Stengel aus Ginster, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut bis zur vollständigen Lösung der Inkrusten zwischen den Fasern vorteilhaft bei i2o° C gedämpft, hierauf zur Trennung der Fasern ,von den Stengeln durch Quetschwalzen mit einer gummielastischen Oberfläche geführt wird, worauf die Fasern mit heißem Wasser behandelt und' nach dem Trocknen gehechelt, gegebenenfalls durch Zusatz von Glycerin o. dgl. weichger macht und zweckmäßig gebleicht und gefärbt werden, während die freigelegten Stengel ebenfalls gebleicht oder gefärbt und gegebenenfalls .durch Zusatz von Glycerin o. dgl. weichgemacht werden.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch zwei mit einem gummielastischen Belag (3, 4) versehene, zusammenarbeitende Quetschwalzen (i, 2), vor und hinter denen vorteilhaft je zwei zusammenarbeitende Bürstenwalzen (5, 6 und 7, 8) angebracht sind.
DEN38174D 1935-05-25 1935-05-25 Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen Gewinnung verspinnbarer Fasern und verwertbarer Stengel aus Ginster Expired DE681323C (de)

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