DE510489C - Verfahren zum Loesen und Wiederausfaellen von Seidenfibroin - Google Patents

Verfahren zum Loesen und Wiederausfaellen von Seidenfibroin

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DE510489C
DE510489C DEI36101D DEI0036101D DE510489C DE 510489 C DE510489 C DE 510489C DE I36101 D DEI36101 D DE I36101D DE I0036101 D DEI0036101 D DE I0036101D DE 510489 C DE510489 C DE 510489C
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DE
Germany
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reprecipitating
solutions
loosening
silk fibroin
threads
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Expired
Application number
DEI36101D
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English (en)
Inventor
Dr Ernst Rossner
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zum Lösen und Wiederausfällen von Seidenfibroin Versuche, aus Abfällen der Naturseide, des wertvollsten aller Gespinste, einen gleichwertigen, langen Faden durch Lösen und Wiederausfällen zu erhalten, sind vielfach unternommen worden. Soweit es überhaupt möglich war, wurden jedoch größtenteils nur spröde Produkte erhalten, die auch durch Nachbehandlung mit Glycerin und anderen Stoffen nicht die Eigenschaften der genuinen Seide erhielten. So ist in der französischen Patentschrift 354 336 die Verwendung von Säuren, insbesondere Salzsäure, zum Lösen des Fibroins vorgeschlagen. Aber auch auf dem dort beschriebenen Weg, bei dem eine Zersetzung der Lösung in wenigen Minuten erfolgt, wenn nicht besondere Vorsichtsmaßregeln ergriffen werden, ist ein befriedigendes Resultat nicht erreichbar.
  • Wesentlich bessere Ergebnisse ließen sich bisher nach dem Verfahren von P. P. von Weimarn (z. B. Kolloid-Zeitschrift q.5, S. 38) erzielen, wo die Seide bei höherer Temperatur in neutralen, stark wasserlöslichen Salzen gelöst und nach Vorkoagulierung zu Fäden ausgezogen wird. Man gelangt auf diese Weise zeitweilig zu einem der Naturseide ähnlichen Faden. Ein fabrikatorisches Verspinnen ist nach diesem Verfahren schon deshalb kaum möglich, weil die Vorkoagulation sehr lange Zeit, I],, Stunde und mehr, beansprucht und das schwer erkennbare Koagulationsoptimum innerhalb enger Grenzen liegt. Auch entmischen sich die Salzlösungen leicht, wodurch eine äußerst zähe Masse entsteht. Nach eigenen Angaben .des Erfinders kann es ferner trotz strenger Einhaltung der Bedingungen geschehen, daß Fäden geringerer Qualität resultieren oder überhaupt kein Faden erhalten wird.
  • Alle erwähnten Nachteile werden durch vorliegendes Verfahren behoben, welches gestattet, Seidenfibroin bei gewöhnlicher Temperatur zu einer viskosen und genügend lange Zeit haltbaren Masse zu lösen und ohne Schwierigkeiten zu verspinnen. Es bat sich nämlich gezeigt, daß Orthophosphorsäure in hohem Maße zum Umlösen von Seidenfibroin geeignet ist. Eine bei Zimmertemperatur h;rgestellte Lösung von Seidenfibroinabfällen in Phosphorsäure ist selbst bei gewöhnlicher Temperatur mehrere Stunden, bei o° einen Tag und länger, ohne Beeinträchtigung der Regenerationsfähigkeit haltbar.
  • In der Literatur ist schon versucht worden, die Lösungen des Fibroins in heißen Neutralsalzlösungen und in Säuren als gleichartig in bezug auf den Zustand des Fibroins hinzustellen (vgl. Kolloid-Zeitschrift 46, S. 43). Es handelt sich dabei jedoch um rein spekulative Erwägungen, die für den Vergleich von Fibroinlösungen in Phosphorsäure und in Neutralsalzen bestimmt keine Gültigkeit haben; denn die relative Viskosität einer Fibroinlösung in Phosphorsäure beträgt ein Mehrfaches vor!- der Viskösität einer gleichkanzentrierten Fibroinlösung in Neutralsalzen, z. B. Lithiumbrömidlösuiig. Es herrschen also ganz verschiedeneVerhältnisse in beiden Lösungen.
  • Zur Erlangung eines Seidenfadens aus dieser viskosen Lösung werden Fällbäder in Gestalt wässeriger Lösungen von Alkalisalzen starker Säuren, am besten in Gegenwart von Alkalisalzen schwacher Säuren, wie Natriumacetat oder Ammonformiat, verwendet. Diese letzteren Salze haben den Vorteil, beschleunigend auf die Koagulation einzuwirken, da sie sich mit der Phosphorsäure unter Bildung von Phosphaten umsetzen: Anschließend an die Koagulation wird der Faden im Fällbad oder außerhalb des Fällba.des weiterhin unter Strecken versponnen. Beispiel Man löst i Teil Seidenabfälle unter Umrühren in etwa io Teilen 85 °ioiger Phosphorsäure bei Zimmertemperatur, was nur wenige Minuten in Anspruch nimmt, und läßt zweckmäßig so lange stehen, bis die Lösung mit Leichtigkeit lange, gleichmäßige Fäden gibt. Diese Fäden werden nun durch das Fällbad gezogen; besser ist es jedoch, die Masse durch Kapillaren oder geeignete Düsen in die Flüssigkeit zu drücken, die z. B. aus. einer gesättigten Kochsalzlösung mit 5 bis iooloAmmonformiat besteht. Die Koagulation vollzieht sich innerhalb- kürzester Zeit, worauf der Faden sofort unter starker Streckung ausgezogen und aufgewickelt wird. Im Verlauf dieses Prozesses erstarrt der Faden vollständig und nimmt Seidenglanz an. Darauf wird gut ausgewaschen und getrocknet. Der auf diese Weise hergestellte Faden weist eine Festigkeit von 1,5 kg pro Denier und eine Dehnung von 1a bis i5 °(o und guten Glanz auf.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Auflösen und Wiederausfällen von Naturs.eideabfällen aller Art zur Herstellung von Fäden, Haaren, Bändern usw., dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Orthophosphorsäure verwendet und die viskosen Lösungen mit Salzlösungen jeglicher Art koaguliert und zu Fäden, Bändern, Haaren verspinnt. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Fällbad neutrale Alkalisälzlösungen verwendet werden. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet; daß als Fällbad saure Salze verwendet werden. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Fällbad Alkalisalzlösungen schwacher Säuren verwendet werden. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß dem Faden innerhalb öder außerhalb des Fällbades oder in beiden Fällen eine zusätzliche Spannung gegeben wird.
DEI36101D 1928-11-14 1928-11-14 Verfahren zum Loesen und Wiederausfaellen von Seidenfibroin Expired DE510489C (de)

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DEI36101D DE510489C (de) 1928-11-14 1928-11-14 Verfahren zum Loesen und Wiederausfaellen von Seidenfibroin
DEI39192D DE522408C (de) 1928-11-14 1929-08-31 Verfahren zur Herstellung von spinnbaren Loesungen von Seidenfibroin
DEI39189D DE534571C (de) 1928-11-14 1929-08-31 Verfahren zum Verspinnen von Loesungen des Seidenfibroins in Phosphorsaeure mittels Faellbaeder
US406718A US1990588A (en) 1928-11-14 1929-11-12 Artificial fibroin thread
FR684815D FR684815A (fr) 1928-11-14 1929-11-13 Procédé de fabrication de fils artificiels au moyen de fibroïne de soie
GB34846/29A GB339089A (en) 1928-11-14 1929-11-14 Process for making artificial threads, hairs, bands or the like from solutions of silk fibroin
GB24905/30A GB349387A (en) 1928-11-14 1930-08-20 Process for spinning acid solutions of silk fibroin

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