DE458910C - Spinnbad zum Faellen von Kunstfaeden, Filmen, Baendchen u. dgl. aus Viskose - Google Patents

Description

• Spinnbad zum Fällen von Kunstfäden, Filmen, Bändchen u. dgl. aus Viskose. Die Erfindung bezieht sich auf ein Spinnbad zur Fällung von hochwertigen Kunstfäden, Bändchen, Filmen u. dgl. aus völlig ungereifter Viskose, die aus ungereifter Alkalicellulose hergestellt ist. Sie besteht in der Einführung höhermolekularer Körper in das Bad, insbesondere in der Verwendung von Kondensationsprodukten von Formaldehyd mit Phenolsulfosäuren.
• Es hat sich gezeigt, daß den Anforderungen an ein Fällbad in hohem Maße genügt wird, wenn man die Sulfosäuren der Kondensationsprodukte (evtl. in Gemisch mit ihren wasserlöslichen Salzen) anwendet, welche durch Sulfonierung der Kondensationsprodukte von Phenolen mit Aldehyden, Ketonen und höhermolekularen Körpern aldehydischen und ketonischen Charakters, insbesondere Ketosen, Aldosen, und ferner solchen höhermolekularen Körpern gebildet werden, aus denen sich Ketosen und Aldosen herstellen lassen, also insbesondere den verschiedenen Kohlehydraten.
• Ferner wurde gefunden. daß derartige Körper, die bislang als kün tlicher Gerbstoff eine gewisse Rolle gespielt haben, besonders für Spinnbadzwecke gleichfalls sehr wertvolle Eigenschaften besitzen. Gegebenenfalls können den Spinnbädern gewisse Mengen reiner Mineralsäure zugefügt werden, und sie können einen Gehalt an Salzen solcher Mineralsturen oder Salze der Sulfosäuren haben.
• Es ist zwar schon vorgeschlagen worden (franz. Patentschrift 515 26o), mehr oder weniger weit gereifte Viskose in Bädern zu verspinnen, die sulfurierte Kondensationsprodukte der Phenole mit Formaldehyd enthalten. Dort handelt es sich aber nicht um völlig ungereifte Viskose: denn selbst bei einer Reifung von i2° (Hottenroth) gelingt es dort nur, einen edelmatten Faden zu erhalten, also ein Gebilde, das hinsichtlich Glanz den an Kunstseide zu stellenden Anforderungen nicht oder nur ungenügend entspricht. Demgegeniiber werden nach dem vorliegenden Verfahren aus völlig ungereifter Viskose, also aus Viskose, die noch keine Hottenroth-Grade ergibt, Kunstfasern o: dgl. gewonnen, die hinsichtlich Glanz den höchsten Anforderungen genügen. Auch durch Festigkeit, Geschmeidigkeit, Griff, Dehnbarkeit zeichnet sich das so hergestellte Gebilde aus.
• Beispiel i.
• Ein Spinnbad, bestehend aus io % Schwefelsäure, 12 °/" eines Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und einer Phenolsulfosäure, 10 "f" Natriumsulfat und 6o °i" Wasser, wird zur Herstellung feinster Viskosefäden von etwa 2 Deniers aus ungereifter Viskose, die aus ungereifter Alkälicellitlose hergestellt ist, verwendet. Die Badtemperatur beträgt etwa 18°. die Fähbadlärige 'etwa 40 cm bei normaler Abzugsgeschwindigkeit. Die Fäden zeigen, als Kunstseide oder Kunstschappe verwendet, edlen Glanz und gute Festigkeit.
• Beispiel e.
• Ein Spinnbad, bestehend aus i 1 °/o Schwefelsäure, 15 °/o eines Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Naphtholsulfosäure und 15 0% Natriumsulfat, wird zur Herstellung an Viskosefasern bzw. von Kunstseidefäden u, dgl. aus Viskose gemäß Beispiel i verwendet. Die Badtemperatur beträgt etwa 35 bis qo°, die Fällbadlänge etwa 2o bis to cm bei einer Abzugsgeschwindigkeit von z. B. 5o m in der Minute.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Spinnbad zum Fällen von Kunstfäden, Filmen, Bändchen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Lösungen der Sulfosäuren von Kondensationsprodukten von Phenolsulfosäuren und Aldehyden, Aldosen, Ketosen und diese Körper bildenden höhermolekularen Kohlehydraten, gegebenenfalls unter Zusatz von Mineralsäuren oder Salzen dieser Säuren oder der genannten Sulfosäuren, zum Verspinnen von völlig ungereifter Visköse, d. h. von Viskosen ohne jeden Reifegrad (Hottenroth), verwendet werden.