DE649082C - Verfahren zur Herstellung von festen Kunstfasern aus Viscose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von festen Kunstfasern aus Viscose

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DE649082C
DE649082C DEI39785D DEI0039785D DE649082C DE 649082 C DE649082 C DE 649082C DE I39785 D DEI39785 D DE I39785D DE I0039785 D DEI0039785 D DE I0039785D DE 649082 C DE649082 C DE 649082C
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DE
Germany
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spinning
weight
sulfuric acid
viscose
percent
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Expired
Application number
DEI39785D
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English (en)
Inventor
Dr Johannes Kleine
Dr Werner Matthaes
Dr Hugo Pfannenstiel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von festen Kunstfasern aus Viscose In dien Anfängen der Kunstseidenindustrie hat man technisch mit Spinnbädern gearbeitet, die neben geringen Mengen an freier Schwefelsäure noch Bisulfate im Bad ienthalben (deutsche Patentschrift 187 947).
  • Später wurde gefunden, daß die günstigsten Spinnbedingungen solchen Bädern geigen .sind, die so viel Salz enthalten, daß neben Bisulfat noch freies Sulfat vorhanden ist (deutsche Patentschrift/ 287 955).
  • Alle Versuche, auch mit den Bädern der ersten Art, günstige Spinnbedingungen zu erhalten, sind fehlgeschlagen, bis gefunden wurde, daß Bäder dieser Art ein störungsfreies Spinnen dann -,erlauben, wenn man mit dem Säuregehalt* über 45 bzw. 55 Gewichtsprozrent Schwefelsäure geht und daß diese Arbeitsweise sogar noch seinen erheblichen technischen Fortschritt mit sich bringt, der darin besteht, daß die Festigkeit der Kunstfaser ganz wesentlich -erhöht wird, so daß Festigkeiten von 2 bis 5 g und noch mehr pro Denier erhalten werden..
  • Es werden bei diesen Hierstellungsverfahren fester Viscosekunstseidefäden einerseits Spinnbäder beliebiger Temperatur mit mehr als 55 Gewichtsprozent freier Schwefelsäure, anderseits Spinnbäder mit 45 bis 55 Gewichtsprozent Schwefelsäure verwendet; die Arbeitsweise mit -,einem Schwefelsäurespinnbad mit 45 bis 55 Gewichtsprozent Schwefelsäure jedoch nur unter der Bedingung, daß Visao;se mit weniger als 5% Alkali zur Anwendung kommt. Bei diesen Verfahren wird ausdrücklich nur die Säure in Anrechnung gebracht, die in Form von freier Säure im Spinnbad vorhanden ist. Wenn neutrale Sulfate dem Spinnbad zugesetzt werden, sollen jeweils diejenigen Mengen Säure, die zur Bildung des Bisulfates verbrauc)dt'`#verden, durch weiteren Säurezusatz erg"nzt werden, so daß im Spinnbad in allen Fällen wie-,der der erforderliche Gehalt an freiem Menohydrat vorhanden ist.. Es war feiner bekannt, o bis 16' warmes . Spinnbäder mit 38,5 % H2 S 04 und i 8,3 % N H4 H S 04 zur Her= stellung von Visooseseide zu verwenden. Bei dieser Arbeitsweise wird aber eine Seide von geringer Reißfiestigkeit erhalmn.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Fäden von .sehr gesteigerten Festigkeiten erhalten kann, wenn man mindestens 3o' warme Spinnbäder mit mehr als 3o Gewichtsprozent und weniger als 4o Gewichtsprozent freier Schwefelsäure verwendet, in denen eine größere Menge Ammoniumbisulfat allein. oder in Mischung mit Natriumbisulfat Moder anderen wasserlöslichen anorganischen Bisulfaten, wie Zinksulfat, Aluminiumsulfat usw., gelöst ist. Derartige stark bisulfathaltige Bäder mit 3o bis 4o % Schwefelsäure lassen bei den angegebenen .Temperaturen ein sehr gutes Spinnren von Viscose zu und gestatten, Festigkeiten zu erzielen, die je nach der Streckung der Fäden und nach den Reifebedingungen der Viscose.über 2 und 3 g pro D.enier und noch höher liegen. Bei Bädern mit der beanspruchten Konzentration von nur 3o biÄ 4o 0;'o freier Schwefelsäure ist das Lösung; vermögen für Salze noch bedeutend grö13o, als bei konzentrierten Säuren, wodurch dies': gute Wirkung des Salzzusatzes bei geringeren Schwefelsäurekonzentrationenerst richtig ausgenutzt werden kann. Es hat sich bezeigt, daß in dem Intervall voll 3o bis 40 0lo Schwefelsäure bei tieferen Temperaturen höhere Konzentrationen an freier Säure günstiger sind, während bei höheren Temperaturen infolge der mit der Temperatur ansteigenden Fällwirkung des Bades und infolge der Möglichkeit, größere Bisulfatmengen in Wirkung zu bringen, mit geringeren Schwefelsäurekonzentrationen gearbeitet werden kann.
  • Es empfiehlt sich, den Faden noch einer besonderen Streckung zu unterwerfen, die im Fällbad selbst, zwischen Fällbad und Aufnahrneorgan oder auch an beiden Stellen erfolgen kann.
  • Der im stark bisulfathaltigen Fällbad gesponnene Faden ist schon während der Spinnoperation unter den gleichen Bedingungen stärker koaguliert als der in hochprozentiger Schwefelsäure ohne oder mit nur geringem Bisulfatgebalt gesponnene Faden. Die Spinnsicherheit ist deshalb bei dien Bädern nach der Erfindung günstiger.
  • Das Verfahren kann auf gereifte oder urgereifte Viscose Anwendung finden. Mit Vorteil werden Viscosen aus urgereifter Alkalicellulose verwendet. Auch ist es nicht notwendig, weniger als 5 o`o Alkali in der Viscose zu haben, wie dies bei Verwendung von Spinnbädern mit 45 bis 55 Gewichtsprozent freier Säure und weniger als 2o o'o anorganischen Bisulfaten der Fall ist.
  • In den Spinnbädern können die auch sonst üblichen Zusätze, wie Glucose, Glycerin usw., gelöst werden.
  • Beispiele i. Eine Viscose aus völlig urgereifter Alkalicellulose wird auf einen Alkaligehalt von 6,5 0 `o Na O H und 6 0'o Zellstoff gestellt und bei einer Badtemperatur von 45° mit einer Koclisalzreife 6 versponnen. Das Spinnbad enthält 35 Gewichtsprozent freie Schwefelsäure und ist mit Ammoniumbisulfat nahezu gesättigt. Die Fällbadstrecke beträgt 25 cm, die Luftstrecke i 8o cm. Die Abzugsgeschwindigkeit ist 3o m.
  • 2. Eine aus zwei Tage gereifter Alkalicellul@ose hergestellte Viscose wird mit 7,5 0!o Zellstoff und 6,5 0'o Alkali bei einer Kochsalzreife von 8,5 versponnen. Das Spinnbad, enthält 4o Gewichtsprozent freie Schwefelsäure, 30 Gewichtsprozent Amm.oniumbisulfat und i,4 Gewichtsprozent Magnesiumbisulfat. Spinntemperatur.-36'. Abzugsgeschwindigkeit:3om.
  • iNe Fällstrecke beträgt wieder 25 cm, die #P ;#1~e.tstrecke ist auf 75 cm verkürzt. Der aus 4m- Fällbad aufsteigende Faden ist sehr '#'plästisch und kann über Stäbe oder sonst auf geeignete Weise sehr gut verstreckt werden.
  • 3. Es wird eine Viscose wie in Beispiel i verwendet und ein Spinnbad, das neben 37 Gewichtsprozent freier Schwefelsäure .3o Gewichtsprozent Ammoniumbisulfat und 12 Gewichtsprozent Natriumbisulfat enthält. Die Spinntemperatur beträgt 40°. Die Badstrecke wird auf 8 cm und die Luftstrecke auf' 45 cm gehalten. Der Faden wird durch einen kammartigen Fadenführer g@estreckt. Die Abzugsgeschwindigkeit beträgt 55 m.
  • 4. Eitle Visc:ose wie in Beispiel i wird bei einer Kochsalzreife von 6j/; in ein Fällbad gesponnen, das aus 3o Gewichtsprozent freier Schwefelsäure, 15 Ge-,vichtsprozent Natriumbi.sulfat, 32 Gewichtsprozent Ammoniumbisulfat und 23 Gewichtsprozent Wasser bestellt. , Das Bad wird bei einer Spinntemperatur von 40 bis 45° gehalten. Es wird ein Faden von i 2o Deniers mit i 2o EinWlfäden gesponnen. Der Abzug beträgt 30 m. Die Streckung des Fadens wird durch Führen über eine Anzahl gegeneinander versetzter Glasstäbe durchgeführt. Die Festigkeit der erzielten Fäden beträgt 35o bis 400 g pro ioo Deniers bei 6 bis 8 Klo Dehnung.
  • Wird die gleiche Viscose unter denselben Bedingungen in ein Fällbad gesponnen, das 3o Gewichtsprozent Schwefelsäure, aber kein Bisulfat enthält, so liegen die Festigkeitswerte unter 200g pro i oo Deniers.
  • Alle Angaben über die Säurekonzentration bezeichnen Gewichtsprozent freier Schwefelsäure.
  • Wie aus den vorstehenden Beispielen ersichtlich ist, gelangen in den Spinnbädern größere Mengen von Ammoniumbisulfat und gegebenenfalls anderen anorganischen Bisulfaten zur Anwendung. Es ist aber nicht nötig, daß die Bäder mit Bisulfat gesättigt sind; für jeden Säuregehalt und jede Spinntemperatur ist jeweils der günstigste Bisulfaxgehalt durch Versuche leicht festzustellen. Die Spinntemperatur kann wenigstens bei dien geringeren Säurekonzentrationen auf 5o°, ja sogar auf 6o° gesteigert werden.
  • Statt der Bisulfate können auch neutrale Salze und Schwefelsäure in @entsprechiendien Mengen verwendet werden.
  • Das Verfahren hat gegenüber dem Bekann. ten verschiedene stark ins Gewicht fallende Vorzüge: Im Großbetrieb ist das Säune-Bisulfat-Gemisch gemäß vorliegendem Verfahren weniger aggressiv auf die, Apparatur; auch für die Bedienung ist ein Bad mit geringerer Konzentration an freier Säure leichter zu handhaben. Die Spinnsicherheit ist in Bä=-dern, die größere Mengen an Bisulfat enthalten, wesentlich erhöht gegenüber Bädern, die nur geringe Mengen Bisulfat und viel: Säure !enthalten. Mit den Bädern nach der Erfindung kann im allgemeinen mit hohen Temperaturen im- Spinzibad gearbeitet werden, so daß besondere Maßnahmen zur Kühlhaltung des Bades bei keiner der angegebenen BadkonzentratIonen erforderlich sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung @ von festen -K=stfasern aus -Viscose. durch Verspinnen Schwefelsäure und Alkalisulfate @enthaltende Bäder, dadurch _gekennzeichnet, ,daß!'man mindestens 3o° warme Spinnbäder verwendet, die im wesentlichen aus 3o bis 40 Gewichtsprozent freier Schwefelsäure, mehr als 2o Gewichtsprozent Ammoniumbisulfat allein oder in Mischung -mit anderen wasserlöslichen anorganischen Bisulfaten und Wasser bestehen.
DEI39785D 1929-11-09 1929-11-10 Verfahren zur Herstellung von festen Kunstfasern aus Viscose Expired DE649082C (de)

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