DE738486C - Verfahren zum Verspinnen von Viskose - Google Patents
Verfahren zum Verspinnen von ViskoseInfo
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Description
- Verfahren zum Verspinnen von Viskose Beim Versuch,, normal gereifte oder uhgereifte Viskose unter Verwendung von Wasser als erstes Fällbad zu verarbeiten, gelingt ges nicht, störungsfrei Fäden von den für einen guten Kunstseidefaden erforderlichen Eigenschaften zu erhalten. Diese Schwierigkeit zeigt sich im ganzen normalen Reifegebiet .der Viskose, also von hohen Salzpunkten bis zum niedrigsten gebräuchlichen Sglzpunkt.
- Es ist bekannt, daß _ Cellulosexanthogcnat Mit einen Xanthoglenatzustan.d von C2¢ "n Wasser unlöslich ist und mit Wasser aus seinen Lösungen gefällt werden kann. Zur 1`#erstellung von Fäden, .Filmen, Bänder o. dgl. konnte aber Wasser als Fällmittel auch für Viskosen, die einen Xanthogenatzustaud von C2, aufweisen, nicht benutzt werden. Hierfür kamen in allen Fällen nur die üblichen Spinnbäder, z. B. Salzlösungen, wie Ammoniumsulfatlösungen oder q.o bis 6o°" warme Schwefelsäure von 20° Be, in Betracht.
- Es hat sich nun gezeigt, dä.ß man Visko--re. z. B. im Spinntrichter unter Verwendung von Wasser Tals erstes Fällbad störungsfrei verspinnen kann, wenn man solche Viskose verwendet, die in ihrer Reife dien für die Viskoseverarbeitung niedri;g:stg ;gebräuchlichen Salzpunkt von ®,2 unterschritten hat.
- Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus Viskose unter Verwendung von Wasser oder stark verdünnter zaektrolytiösung zur Koagulation im Spinntrichter oder in offenen Bädern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Viskosen verwendet, die bis auf einen Salzpunkt unterhalb 0,2 gereift sind.
- Von der Erreichung des niedrigsten, nach den bisher üblichen PJießr.iethode-n feststellbaren Reifezustandes bis zur Selbstkoagulätion der Viskose verstreichen bei normaler #Teanperatur noch einige Tage, wobei der in dieser Zeit zunehmende Reif,-zustand -der Viskoselösungen sich -genau verfolgen und zeitlich festlegen läßt., Der Selbstkoagslationspunkt tritt im allgemeinen bei einer Reifetemperatur von 20° zwischen 4. und 7 Tagen nach dem Erreichen des Salzpunktes von o,2 ein.
- Zur Beschleunigung der Reifung der Viskose bis auf den Salzpunkt 0,2 wird die Viskose zweckmäßig erhöhter Temperatur ausgesetzt, Zur Koagulation von Viskosen mit einem Kochsalzpunkt unterhalb 0,2 kann Wasser allein oder eine ungewöhnlich stark verdümte Elektrolytlösung,verwendet werden. Die Vorkoagulation kann entweder im Spinntrichter oder in offenen Bädern erfolgen. Die Koagulation wird nachträglich mit verdünnten Säure-und/oder Salzlösungen vervollständigt. Der Wasserverbrauch ist gering; er beträgt etwa 1/4 bis 1/2 cbm kaltes Wasser je Kilo Fadenrnaterial.
- Nach dem Verfahren, dem beliebig abgebauter Zellstoff unterworfen werden kann, läßt sich jeder Titer spinnen. Die Spinngeschwindigkeit kann 80m und mehr je Minute betragen; insbesondere kann bei Erhöhung der Wassertemperatur die Abzugsbeschivindigkeit vergrößert werden. Dasselbe ist beim Spinnen mit kaltem Wasser im Falle der Verwendung von angewchnlieli langen Fällbadlängen (Trichtern) erreich bar.
- Der außergewöhnlich labile Zustand des Viskosemoleküls in der Nähe des Selbstkoagulationspunktes und der zur vollen Zersetzung des stark abgebauten Xanthogenatmoleküls nötige, nur geringe chemische Eingriff bewirkt, daß das bei der Ausfällung der Cellulose ausgeschiedene Fadenmaterial dem nach dem Kupferseideverfahren ge@vann,eiien Material sehr ähnlich ist. Der Griff des Fadenmaterials ist weich, die Querschnitte sind rund, also ähnlich denen vcn Kupferseide, die Festigkeit schwankt zwischen irto bis i 8o' pro i oo Deniers, die Dehnung zwischen i8 und 120;ä. Die Anfäri-3barkeit des Materials ist mindestens so stark Substantiv wie diejenige von normülcr Kupferseide, der Griff weich, warm und wollig, also auch in dieser: Beziehung dem Kupferseidematerial ähnlich.
Beispiel i Beispiel 3 Viskose von einem Salzpunkt unter o,2 und. einem r'ellulosegehalt vor, 7.5c4 wird in einem Spinntrichter versponnen, der so ei-n- glriehtet ist, daß die Viskose im oberen Teil de:, Trichters 7unächse in üblicher Weise einer schonenden Vorkaa ;ulation nut Wasser von :?o' und im i@nte:ren Teil des Trichters einer -,:-citeren Behandlung irrt verdünnter Säure os@: verdünnten Salzlösungen unterzogen ,^irü, die dem Filli"üsser, gegebenenfalls nach bleitttng des üiößte=n Teiles der stark alka- - Der so erhaltene- Faden wird in normaler Weise weiterverarbeitet. Er besitzt einen offenen Querschnitt, verfügt über sehr gute Fekigkeits- und Dehnungswerte und ist von der handelsüblichen Kupferseide nicht zu unterscheiden. Beispiel 5 Eine Viskose mit 7,5% Zellstoff und 7,90/a NaOH und einen Kugelfall von 35 Sekunden (2o cm Fallhöhe, Stahlkugel 3 mm Durchmesser) wird nach Erlangung eines Salzpunktes von o,i np:Ch 2Tage bei 2o" weitergereift und aus :ein-er Düse mit ioo Loch von o, i mm Durchmesser in ein offenes Bad mit 1,5% NaC1 -f- 0,2% HCl bei 50' mit einer Abzygsgeschwindigkeit von 25 m/Min. versponnen. Der Einzelfiter beträgt 2,3 .den. Zur Absäuerung führt man die Fäden durch ein Bad mit io%iger Schwefelsäure. Man erhält ein offenes, mattes ,Material mit rundem Querschnitt der Einzelfaser und hoher Affinität zti substantiven Farbstoffen.
Claims (2)
- YATENTANSPR ÜCFIE i. Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus Viskose unter Verwendung von Wasser oder stark verdünnten Elektrolytlösungen zur Vorkoagulation im Spinntrichter oder in offenen Bädern; dadurch gekennzeichnet, daß man Viskosen verwendet, die: bis auf einen Salzpunkt unterhalb o,2 gereift sind.
- 2. Verfahren nach Anspruch. t, dadurch gekennzeichnet, daß inan Viskosen verwendet, deren Reifung bis auf .den Salz= punkt unterhalb o,2 cltrrch Erwärmung beschleunigt worden ist.
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