AT160368B - Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern.

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  Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern. 



   Kunstfäden mit hohen Trockenfestigkeiten von über   2'5   g pro Denier sind bisher durch Verwendung von besonderen stark säurehaltigen Spinnbädern hergestellt worden. Der Nachteil derartiger Fäden bestand aber darin, dass sie bei hoher Festigkeit im trockenen und nassen Zustand nur eine niedere Dehnung von etwa 6 bis 7 v. H. aufwiesen. 



   Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese Kunstfäden durch Behandlung mit Lauge oder durch nachträgliches Schrumpfenlassen auf eine höhere Dehnung zu bringen. Alle Versuche haben jedoch nur einen beschränkten Erfolg gebracht, da die Erhöhung der Dehnung fast stets auf Kosten der Festigkeit vor sich ging. 



   Nach dem Verfahren der Erfindung gelingt es, mit normalen Spinnbädern, z. B. mit den bekannten Müller-Bädern, hohe Festigkeiten an Kunstfäden, die im trockenen Zustand 3'0-3'5 g pro Denier und mehr und im nassen Zustand   2'0-2'5 g   pro Denier und mehr betragen, herzustellen, ohne dass dabei eine niedrige Dehnung der Kunstfäden in Kauf genommen werden muss. Die Fäden nach der Erfindung besitzen neben der hohen Festigkeit Dehnungen von 15 bis 20 v. H. 



   Das Verfahren besteht darin, dass man die in   üblichen   sauren Spinnbädern gesponnenen Fäden unmittelbar anschliessend an das Spinnbad in eine heisse Salzlösung oder in heisses Wasser von über 800 C führt und dort vor ihrer endgültigen Zersetzung um mindestens 45 v. H. ihrer Länge verstreckt und anschliessend in loser Spannung einem Aufwickelorgan zuführt. 



   Zweckmässigerweise verwendet man Viskosen in etwas unreiferem Stadium, als bisher üblich war. Zu reif gesponnene Viskosen haben nicht genügend Elastizität und reissen beim Verdehnen in den heissen Salz-oder Wasserbädern. Die Viskosen können sowohl unter Verwendung gereifter als auch ungereifter Alkalizellulosen hergestellt sein. Die auf diese Weise gesponnenen Fäden ergeben Festigkeiten von über 3   9   pro Denier trocken und von über   2'0   bis 2'5 g pro Denier nass neben Dehnungen von 15 bis 20 v. H. im trockenen und 18 bis 25 v. H. im nassen Zustand. Das Verfahren lässt sich nicht allein auf Kunstseide, sondern auch ohne Schwierigkeiten auf Kunstspinnfasern anwenden.

   Hiebei ist es zweckmässig, im Spinnbad mit möglichst niederem Abzug zu spinnen und erst den Faden nach Verlassen des Spinnbades an den einzelnen Spinnstellen entsprechend obiger Angabe auszuziehen. 



   Bei der Herstellung von Spinnfasern wird die Heisswasserbehandlung und Streckung zweckmässig vorgenommen, bevor die einzelnen Faserbündel zu einem starken Strang vereinigt werden. 



   In der schweizerischen Patentschrift Nr. 150265 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem in üblichen sauren Spinnbädern gesponnene Fäden aus Viskose nach Verlassen des Spinnbades über erhitzte Walzen geführt und verstreckt werden. Die Verstreckung geschieht zwischen mit verschiedener Umfangsgeschwindigkeit angetriebenen Walzen oder durch Reibung an stillstehenden Walzen oder durch Erhöhung der Aufwiekelgesehwindigkeit gegenüber der Abzugsgeschwindigkeit. Die Streckwalzen werden dabei geheizt oder mit heissen Behandlungsflüssigkeiten berieselt. Als Verstreckung wird eine solche von 10 v. H. angegeben. 



   Von diesem bekannten Verfahren unterscheidet sich das Verfahren der Erfindung dadurch, dass die Fäden einer Verstreckung von über 45 v. H. unterworfen werden, was nur möglich ist, wenn die Fäden vor ihrer völligen Zersetzung zu Zellulosehydrat   verstreekt   werden und dadurch, dass die Fäden in loser Spannung einem Aufwickelorgan zugeführt werden. Durch diese neuen Verfahrens- 

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 schritte wird eine gesteigerte Festigkeit und ausserdem auch eine erhöhte Dehnung der Faser bei guter Spinnsicherheit erzielt. 



   Weiterhin ist in der schweizerischen Patentschrift Nr. 170408 vorgeschlagen worden, bei der Herstellung von Kunstseide aus Viskoselösung die aus dem sauren Fällungsbade austretenden Fäden durch heisses Wasser zu führen und dabei einer starken Spannung auszusetzen. Dabei wird der Fadenquerschnitt aber nicht wesentlich verändert. Die Arbeitsweise des Verfahrens gestaltet sich folgendermassen :
Beispiel :
Auf normalem Wege hergestellte Viskose mit etwa 8 v. H. Zellstoff und einer Reife von 11  Hottenroth wird in ein 50  C heisses Fällbad von 14 v. H. Schwefelsäure und 31 v. H. Natriumsulfat gesponnen. Der Faden wird über ein Abstreiforgan einer Galette zugeführt und dann anschliessend durch ein   80-90    C heisses Zersetzungsbad geleitet.

   Beim Verlassen dieses Bades gelangt der Faden auf eine zweite Galette, die so schnell läuft, dass der Faden im Bad um etwa 50 v. H. ausgezogen wird. 



  Als Zersetzungsbad können heisse Salzlösungen und heisses Wasser verwendet werden. 
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 mit   60'5   m/min. (also 45 v. H. Auszug). 



   Durch das heisse Zersetzungsbad wird das Fadengebilde vollständig in Hydrat-Zellulose umgewandelt und es findet gleichzeitig eine Fixierung der in parallele Lage gebrachten Mizellen statt. 



   Nach Verlassen der zweiten Galette wird der Faden spannungslos aufgewickelt oder in eine Zentrifuge geleitet, wo er beim Trocknen beliebig ausschrumpfen kann. Auch kann, wenn nötig, der Faden vor der Zentrifuge einer, Nachbehandlung unterworfen werden. 



    PATENT-ANSPRÜCHE :  
1. Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern hoher   Trocken- und Nassfestigkeit   und hoher Dehnung aus Hydratzellulose, bei dem die in üblichen sauren Spinnbädern ersponnenen Fäden unmittelbar anschliessend an das Spinnbad in heissem Wasser oder heissen Salzlösungen verstreckt werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstreckung um mindestens 45 v. H. der ursprünglichen Länge vor der vollständigen Zersetzung zu Zellulosehydrat stattfindet und anschliessend die Fäden in loser Spannung einem Aufwickelorgan zugeführt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus dem Zersetzungsbad kommenden Fäden gegebenenfalls nach einer unmittelbar darauffolgenden chemischen Nachbehandlung in einer Zentrifuge gezwirnt werden.
AT160368D 1936-08-08 Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern. AT160368B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE846147C (de) * 1943-01-21 1952-08-11 Glanzstoff Ag Verfahren zur Entgasung eines fuer die Erzeugung von Zellwolle bestimmten, frisch gesponnenen Viscosefadenkabels

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE846147C (de) * 1943-01-21 1952-08-11 Glanzstoff Ag Verfahren zur Entgasung eines fuer die Erzeugung von Zellwolle bestimmten, frisch gesponnenen Viscosefadenkabels

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