DE1071277B - - Google Patents
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- DE1071277B DE1071277B DENDAT1071277D DE1071277DA DE1071277B DE 1071277 B DE1071277 B DE 1071277B DE NDAT1071277 D DENDAT1071277 D DE NDAT1071277D DE 1071277D A DE1071277D A DE 1071277DA DE 1071277 B DE1071277 B DE 1071277B
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
- D01F2/06—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
- D01F2/08—Composition of the spinning solution or the bath
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- Artificial Filaments (AREA)
Description
Verfahren zur Herstellung
von Fäden und Stapelfasern
aus Cellulosehydrat
Anmelder:
Algemene Kunstzijde Unie N. V.,
Arnheim (Niederlande)
Arnheim (Niederlande)
Vertreter: Dx. K. Schwarzhans, Patentanwalt,
München 19, Romanplatz 9
München 19, Romanplatz 9
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 26. Dezember 1957
V. St. v. Amerika vom 26. Dezember 1957
Charles Leroy Henry, Candler, N. C. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Die auf die so übliche Weise aus Viscose hergestellten Fäden und Stapelfasern mit sowohl niedriger wie hoher
Festigkeit zeigen im Gegensatz zu Baumwollfasern in konditioniertem und nassem Zustand eine verhältnismäßig
hohe Dehnung bei Bruch und einen niedrigen Spannungsmodul (unter Spannungsmodul einer Faser
oder eines Fadens wird hier die Kraft in Gramm pro Denier verstanden, die erforderlich ist, um eine Faser oder
einen Faden 5°/0 auszudehnen).
Aus diesen konventionellen Viscosefäden und -stapel- ίο
fasern bestehende Gewebe und Strickwaren sind bekanntlich weniger dimensionsstabil als diejenigen aus Baumwollfasern.
Die Tatsache, daß Gewebe und Strickwaren aus Baumwollfasern mehr oder weniger dimensionsstabil sind,
wird dem kombinierten Effekt von Festigkeit, Dehnung und Spannungsmodul der Baumwollfasern zugeschrieben.
Da diese Eigenschaften in einem Kraft-Dehnungs-Diagramm von Fäden und Fasern hervortreten, darf
angenommen werden, daß, wenn es gelingen würde,
Fäden oder Stapelfasern aus Viscose herzustellen, deren :
Kraft-Dehnungs-Diagramm demjenigen von Baumwoll- η
fasern entspricht, Gewebe und Strickwaren aus diesen
Fäden und Stapelfasern dimensionsstabiler sein würden. Es wurde nun ein Verfahren gefunden, gemäß welchem
Fäden und Stapelfasern dimensionsstabiler sein würden. Es wurde nun ein Verfahren gefunden, gemäß welchem
Viscosestapelfasern mit einem derartigen Kraff-Deh- 25 aus Viscose Fäden und Stapelfasern hergestellt werden
nungs-Diagramm würden dann sehr geeignet sein, mit können, deren Kraft-Dehnungs-Diagramm in hohem
Baumwollfasern gemischt zu werden. Gewebe und Strickwaren, hergestellt aus Garnen, die aus derartigen Fasergemischen
gesponnen sein sollten, würden ein besseres
Äußeres aufweisen als Gewebe und Strickwaren, die nur 30
aus Baumwollfasern bestehen.
Äußeres aufweisen als Gewebe und Strickwaren, die nur 30
aus Baumwollfasern bestehen.
Wegen ihres besseren Äußeren werden bereits Gewebe
und Strickwaren aus Garnen hergestellt, die durch das
Spinnen von Gemischen von Baumwollfasern und
Viscosestapelfasern erhalten sind. Diese Gewebe und 35 Zinksulfat enthält, und die gebildeten Produkte vorzugs-Strickwaren haben jedoch eine niedrigere Festigkeit als weise mindestens 50% in einem heißen, verdünnte Säure Gewebe und Strickwaren aus Baumwollfasern allein. Die enthaltenden zweiten Bad verstreckt werden, ist dadurch geringere Festigkeit muß der Tatsache zugeschrieben gekennzeichnet, daß ein Spinnbad angewandt wird, in werden, daß die Baumwollfasern infolge ihrer niedrigen welchem die Schwefelsäurekonzentration zwischen einem Dehnung bei Belastung eher zerreißen als die Viscose- 40 Minimum und einem Maximum liegt, die durch die Stapelfasern. folgenden Gleichungen gegeben sind:
und Strickwaren aus Garnen hergestellt, die durch das
Spinnen von Gemischen von Baumwollfasern und
Viscosestapelfasern erhalten sind. Diese Gewebe und 35 Zinksulfat enthält, und die gebildeten Produkte vorzugs-Strickwaren haben jedoch eine niedrigere Festigkeit als weise mindestens 50% in einem heißen, verdünnte Säure Gewebe und Strickwaren aus Baumwollfasern allein. Die enthaltenden zweiten Bad verstreckt werden, ist dadurch geringere Festigkeit muß der Tatsache zugeschrieben gekennzeichnet, daß ein Spinnbad angewandt wird, in werden, daß die Baumwollfasern infolge ihrer niedrigen welchem die Schwefelsäurekonzentration zwischen einem Dehnung bei Belastung eher zerreißen als die Viscose- 40 Minimum und einem Maximum liegt, die durch die Stapelfasern. folgenden Gleichungen gegeben sind:
Maße demjenigen von Baumwollfasern entspricht und die eine niedrige Dehnung, eine hohe Festigkeit und
einen hohen Spannungsmodul aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Hei stellung dieser
künstlichen Fäden oder Stapelfasern, wobei Viscose mit einem Gesamtalkaligehalt von 4,8 bis 7,5 Gewichtsprozent
in einem schwefelsäurehaltigen Spinnbad versponnen wird, das Natriumsulfat und 0,1 bis 2,0 Gewichtsprozent
Minimum % H2SO4 = (% Gesamtalkali in der Viscose — 1,0) — 2,0 ]/°/7ZnSO4 ,
Maximum % H2SO4 = (% Gesamtalkali in der Viscose + 0,5) - °/0 ZnSO4 }fij0'ZnSO~.
Obwohl die Wahl einer Kombination eines niedrigen Alkaligehalts in der Viscose und eines hohen Zinksulfatgehalts
im Spinnbad innerhalb der angegebenen Grenzen die Anwendung eines Schwefelsäuregehalts im Spinnbad
von etwa 1,5 bis 2,0 °/0 erlaubt, wird jedoch vorzugsweise
ein derartiger Alkali- und Zinksulfatgehalt gewählt, daß eine Schwefelsäurekonzentration von mindestens 3°/0
erforderlich ist. Um unter bestimmten Umständen bei der niedrigen Schwefelsäurekonzentration im Spinnbad
ein ungestörtes Spinnen zu gewährleisten, kann es empfehlenswert sein, die Viscosemenge, die einer Spinnöffnung
zugeführt wird, den Durchmesser der Spinndüsenöffnungen oder die Geschwindigkeit, mit welcher der
soeben gebildete Faden von der Spinndüse gezogen wird, zu ändern.
Obwohl beim erfindungsgemäßen Verfahren Viscosen mit einem Cellulosegehalt von 5 bis 8,5 Gewichtsprozent
angewandt werden können, werden jedoch Viscosen mit
909 6S9/5«
einem Cellulosegehalt von 6 bis 8,0 Gewichtsprozent vorgezogen.
Die Schwefelkohlenstoffmenge, die zur Herstellung der Viscose angewandt werden kann, beträgt 25 bis 50 % in
bezug auf die Cellulose. Es kann jedoch auch die übliche Menge, d.h. 32 bis 40% in bezug auf die Cellulose,
angewandt werden.
Die Reife der zu verspinnenden Viscose bewegt sich in der gleichen Größenordnung wie bei den üblichen
Verfahren. Bei einer Viscose mit einem Cellulosegehalt von 7,3 Gewichtsprozent und einem Alkaligehalt von
6,8 Gewichtsprozent kann die Reife beim erfindungsgemäßen Verfahren variieren von 8 bis 13 (Hottenrothzahl).
Vorzugsweise verspinnt man beim erfindungsgemäßen Verfahren jedoch diese Viscose bei einer Reife
von 9 bis 11 (Hottenrothzahl).
Erfindungsgemäß verspinnt man eine Viscose mit einem Cellulosegehalt von 7,4 % Cellulose und einem
Alkaligehalt von 5,6 %, vorzugsweise bei einer Reife von 7 bis 9 (Hottenrothzahl).
Wie bereits erwähnt, enthält das Spinnbad Schwefelsäure, Natriumsulfat und Zinksulfat. Daneben kann das
Spinnbad auch Magnesiumsulfat und/oder Ferrosulfat enthalten.
Die Schwefelsäurekonzentration im Spinnbad ist beim erfindungsgemäßen Verfahren meistens unter den Schwefelsäurekonzentrationen,
wobei Fäden und Fasern mit latenten Kräuselungseigenschaften erhalten werden. Durch Erhöhung des Schwefelsäuregehalts bis zum
Maximum gemäß der Gleichung II werden Fäden oder Fasern erhalten, die über ihrem Querschnitt eine Haut
ungleicher Dicke aufweisen. Demzufolge werden diese Fäden oder Fasern durch Behandlung derselben in
spannungsfreiem Zustand in heißem Wasser kräuseln. Bei weiterer Erhöhung des Schwefelsäuregehalts weisen
die Fäden oder Fasern keine Neigung zum Kräuseln mehr auf, wenn sie in entspanntem Zustand mit heißem Wasser
behandelt werden. Der Schwefelsäuregehalt ist dann der unteren Grenze des Schwefelsäuregehalts ungefähr gleich,
der meistens zur Herstellung von Viscosefäden und -stapelfasern gebraucht wird.
Der Natriumsulfatgehalt im Spinnbad kann beim erfindungsgemäßen Verfahren innerhalb weiter Grenzen
schwanken, vorzugsweise beträgt dieser 12 bis 26°/0.
Die Temperatur des Spinnbades beim erfindungsgemäßen Verfahren beträgt 30 bis 7O0C, aber vorzugsweise
40 bis 6O0C.
Die Länge, über welche die Fäden durch das Spinnbad geführt werden, beträgt beim erfindungsgemäßen Verfahren
15 bis 500 cm. Beim Spinnen von Fäden mit einem niedrigen Titer genügt meistens eine Länge von
20 bis 50 cm und von Fäden mit einem hohen Titer eine Länge von 50 bis 250 cm.
Obwohl die soeben gebildeten Fäden im Spinnbad verstreckt werden können, ist es empfehlenswert, das
Strecken in einem zweiten Bad mit einer Temperatur von 80 bis 1000C auszuführen, das 1 bis 3 Gewichtsprozent
Schwefelsäuie enthält und welches z. B. ein verdünntes Spinnbad sein kann.
Nach dem Verstrecken werden die Fäden mit einer Geschwindigkeit von 60 bis 120 m oder mehr pro Minute
auf einer Spule oder in einem Topf gesammelt und auf die übliche Weise nachbehandelt. Die Fäden können nach
dem Verstrecken aber auch kontinuierlich nachbehandelt und sodann gesammelt werden.
In der Praxis werden beim erfindungsgemäßen Verfahren, wenn im Spinnbad der Schwefelsäuregehalt
niedrig und der Zinksulfatgehalt hoch ist, harte Absetzungen von Zinksulfid auf den Wänden der Spinnrinne
und auf den Fadenführern Schwierigkeiten ergeben.
Um dies zu vermeiden, können der Viscose und/oder dem Spinnbad in bekannter Weise geeignete kationaktive
Verbindungen zugesetzt werden.
Für ein besseres Verständnis der Erfindung ist in der Figur ein Kraft-Dehnungs-Diagramm wiedergegeben von
einem nassen Faden und einer nassen Stapelfaser, hergestellt aus Viscose nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, von einer auf die übliche Weise aus Viscose hergestellten nassen Stapelfaser und von einer nassen
ίο Baumwollfaser.
In dieser Figur sind davon Spannungsmodulmessungen wiedergegeben, wobei die Punkte p ihre respektiven
Spannungsmodule bestimmen.
Aus den Kraft-Dehnungs-Diagrammen ist deutlich ersichtlich, daß der Spannungsmodul des Fadens und
der Stapelfaser, hergestellt nach dem erfi.ndungsgenuil.icn
Verfahren, demjenigen einer Baumwollfaser entspricht und bedeutend höher ist als derjenige einer Viscosestapeliaser,
die auf konventionelle Weise hergestellt ist.
Die Erfindung wird an Hand einiger Beispiele näher erläutert werden. Die hierin erwähnten Konzentrationen
sind als Gewichtsprozentsätze in bezug auf die Viscose oder das Spinnbad angegeben, wenn es nicht anders
angegeben ist.
Konditioniert bedeutet in den Beispielen, daß die Fäden oder Fasern während 24 Stunden bei 24° C und
60°/0 relativer Luftfeuchtigkeit behandelt wurden.
Es ist bereits ein Verfahren bekannt, welches auf die Herstellung hochfester Fäden aus regenerierter Cellulose
gerichtet ist und gleichfalls mit einem schwefelsauren Fällbad arbeitet, in welchem Natrium- und Zinksulfat
gelöst sind, wobei der koagulierte Faden in einem heißen Bad verstreckt und gegebenenfalls fertig zersetzt wird.
Im Rahmen dieses vorbekannten Verfahrens ist die Verwendung ganz bestimmter Fällbadzusammensetzungen
vorgesehen, bei welchen die prozentualen Säuregehalte 1 bis 3°/0 über dem prozentualen Alkaligehalt der Viskose,
liegen, während gleichzeitig die Gesamtsalzsumme 10 bis 25°/0 beträgt und der Salzquotient (% Na2SO4 zu
°/o ZnSO4) einen Wert zwischen 0,9 und 2,5 aufweist. Eine Lehre zur Herstellung von Fäden und Stapelfasern
aus Cellulosehydrat mit einem den Baumwollfasern vergleichbaren Kraft-Dehnungs-Diagramm vermittelt die
bekannte Arbeitsweise aber nicht.
Alkalicellulose wurde während 2 Stunden bei 27° C mit
36% CS2 in bezug auf die Cellulose in der Alkalicellulose
sulfidiert. Aus dieser sulfidierten Alkalicellulose wurde eine Viscose mit einem Cellulosegehalt von 7,3%, einem
Gesamtalkaligehalt (angegeben als NaOH) von 6,8% und einem Gesamtschwefelgehalt von 2,25 % bereitet.
Die Viscose wurde entlüftet und filtriert. Nach Reifung zu einem Reifegrad von 10,5 (Hottenrothzahl) wurden
aus der Viscose vier Fäden a, b, c und d gesponnen. Diese
Fäden hatten einen Titer von 100, 100, 150 und 200 den und bestanden aus 100, 60, 40 und 40 Einzelfäden.
Zum Spinnen dieser Fäden wurden Spinndüsen gebraucht, von denen die Durchmesser der Spinnlöcher
50, 60, 75 und 75 Mikron betrugen.
Das Spinnbad mit einer Temperatur von 50° C enthielt
5% H2SO4, 18% Na2SO4 und 1,0% ZnSO4.
Nach einer Spinnbadstrecke von 23 cm wurden die gebildeten Fäden mittels einer Transportrolle aus dem
Spinnbad gezogen und sodann mittels einer zweiten Transportrolle durch ein zweites Bad von 900C, das
verdünntes Spinnbad enthielt, geführt und schließlich in einem Spinntopf gesammelt. Die Umfangsgeschwindigkeiten
der ersten und zweiten Transportwalze waren
38 und 80 m/Min., so daß die Fäden um 110°/0 verstreckt
wurden. Sodann wurden die Fäden in üblicher Weise säurefrei gewaschen, entschwefelt, aviviert und getrocknet.
Die Eigenschaften dieser Fäden sowie diejenigen von zwei konventionellen Viscosefäden mit niedriger Festigkeit
und einem konventionellen Viscosefäden mit einer hohen Festigkeit (1900 den; 720 Einzelfäden), bestimmt
für Reifenkord, sind in Tabelle I angegeben. Der Spannungsmodul des Fadens mit hoher Festigkeit wurde an
den Einzelfäden und derjenige der anderen Fäden an den Fäden selbst bestimmt.
TabeUe I
Festigkeit in g/den konditioniert I naß Dehnung in %
konditioniert I naß
konditioniert I naß
Spannungsmodul in g/den
bei 5°/o Dehnung
konditioniert I naß
konditioniert I naß
a (100/100)
b (100/60)
c (150/40)
d (200/40)
Konventionelle Viscosefäden
100/60
150/40
1900/720
3 Q
,O
,O
3,6
3,5
3,4
2,2
2,0
3,8
19
21
25
21
25
27
27
33
2,9 | 1,3 |
2,7 | 1,1 |
2,7 | 1,1 |
2,6 | 1,2 |
1,0 | 0,28 |
0,90 | 0,19 |
1,4 | 0,19 |
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß die Spannungsmodule
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fäden beträchtlich höher liegen als diejenigen
der konventionellen Viscosefäden.
Zwei Viscosen (A und B) mit 7,4% Cellulose, 5,6 °/0
Gesamtalkali, 2,20 °/0 Gesamtschwefel wurden in derselben
Weise wie die Viscose in Beispiel I hergestellt. Beide Viscosen wurden bei einer Reife von 7,5 (Hottenrothzahl)
in einem Spinnbad von 50° C, das 4,5 °/0 H2SO4,
21% Na2SO4 und 1,0% ZnSO4 enthielt, zu einem
Bündel Fäden mit einem Titer von 1000 den versponnen. Der Spinnprozeß war derselbe wie im Beispiel!, jedoch
mit folgenden Ausnahmen.
Die Spinnstrecke betrug 114 cm, während das soeben gebildete Bündel aus Viscose A im zweiten Bad um 89°/0
und dasjenige aus Viscose B um 98% verstreckt wurde. Die Bündel A und B wurden je zu Stapelfasern mit einer
Länge von etwa 3,2 cm geschnitten.
Die Eigenschaften der Stapelfasern der Muster A und B sowie diejenigen von Middling-Baumwolle und von
Viscosestapelfasern aus dem Handel sind in Tabelle II angegeben.
TabeUe II
Muster A | Muster B | Baumwolle | Muster konventionelle Viscosestapelfaser |
|
Denier | 1,5 2,9 1,8 11 14 |
1,5 3,2 2,0 11 .12 |
2,0 2,9 3,1 11 10 bis 14 |
1,5 2,5 1,5 23 28 |
Festigkeit bei Bruch in g/den in konditioniertem Zustand |
0,55 | 0,65 | 0,40 bis 0,80 | 0,20 |
in nassem Zustand | ||||
Dehnung bei Bruch in % in konditioniertem Zustand |
||||
in nassem Zustand | ||||
Spannungsmodul in g/den bei 5 % Dehnung in nassem Zustand |
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Viscosestapelfasern bessere Eigenschaften als konventionelle Viscosestapelfasern
haben.
Ein Gemisch von 2/3 Teilen Middling-Baumwolle und
1J3 Teil Stapelfasern vom Muster A wurde zu einem
30/1-Garn 1 gesponnen. Ebenfalls wurde von einem Gemisch von 2/3 Teilen Middling-Baumwolle und 1Z3 Teil
konventionelle Viscosestapelfasern ein Garn 2 gesponnen. Die Eigenschaften dieser Garne und die Eigenschaften
eines 30/1-Middling-Baumwollgarns (3) sind in Tabelle III
angegeben.
TabeUe III
Garneigenschaften | Garn 3 | Garn 1 | Garn 2 |
Festigkeit bei Bruch in g/den in konditioniertem Zustand |
1,60 2,10 62 |
1,50 1,60 60 |
1,25 1,40 56 |
in nassem Zustand | 10,4 2065 2735 |
10,3 2005 2255 |
9,6 1620 1955 |
Dehnung bei Bruch in % in konditioniertem Zustand |
|||
in nassem Zustand | |||
Strangfestigkeit in konditioniertem Zustand ... |
|||
in nassem Zustand |
Aus der Tabelle geht hervor, daß die Eigenschaften des Garns 1 aus einem Gemisch von Baumwollfasern und
Viscosestapelfasern, hergestellt nach dem erfmdungsgemäßen Verfahren, besser sind und den Eigenschaften
von Baumwollgarn mehr entsprechen als diejenigen eines Garns aus einem Gemisch von Baumwollfasern und
konventionellen Viscosestapelfasern. Dies muß wahrscheinlich dem höheren Spannungsmodul von Garn 1
zugeschrieben werden.
In bezug auf die Dimensionsstabilität von aus Garn 1 hergestellten Geweben wurden die nachstehenden Gewebe
hergestellt.
Gewebe I: Gewebt aus einem 100 °/0 Middling-Baumwollgarn.
Gewebe II: Gewebt aus einem Garn, gesponnen aus den Viscosestapelfasern von Muster A.
Gewebe III: Gewebt aus einem Garn, gesponnen aus konventionellen Viscosestapelfasern.
Spezifikationen dieser Gewebe sind in Tabelle IV ίο wiedergegeben.
Gewebe I
Gewebe II
Gewebe III
Anzahl Fäden pro cm in Kette und Einschuß
Leinwandbindung
Kettengarn
Einschußgarn
Breite in cm
Gewicht (g/m2)
30 -29 1 -1 30/1 30/1 100,3 133
30 -29 1 -1
30/1 30/1 99,6 124
30 -29 1 -1 30/1 30/1 100,3 130
Die Gewebe wurden gesengt, abgekocht und in span- Sodann wurden die Gewebe nach wiederholtem Waschen
nungsfreiem Zustand getrocknet. gemessen. Die Dimensionsstabilität dieser Gewebe ist in
Tabelle V angegeben.
Dimensionsstabilität der Gewebe Abmessungen der Gewebe in % in bezug auf die ursprünglichen Abmessungen
Gewebe I I Gewebe II Gewebe III
Nach lmal Waschen
in Kettenrichtung
in Einschußrichtung
Oberfläche
Nach 5mal Waschen
in Kettenrichtung
in Einschußrichtung
Oberfläche
Nach lOmal Waschen
in Kettenrichtung
in Einschußrichtung
Oberfläche
Der Schrumpf des Gewebes II, bestehend aus Viscosestapelfasern, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt sind, entspricht also ungefähr dem Schrumpf des Gewebes I aus Baumwollfasern, aber ist bedeutend
niedriger als der Schrumpf des Gewebes III aus konventionellen Viscosestapelfasern.
Streifen der Gewebe I und II wurden in einem Bad 97,0 96,8 93,5
95,8 96,6 92,5
95,4 97,4 92,9
94,0 98,6 92,7
92,7 98,7 91,6
92,8 99,6 92,5
90,0 96,4 86,8
87,3 95,5 83,4
86,0 95,0 81,8
behandelt, das 15% Dimethyloläthylenharnstoffharz enthielt,
sodann auf einem Spannrahmen getrocknet, gehärtet, gewaschen und spannungslos getrocknet. Nachdem
die Eigenschaften dieser Streifen bestimmt waren, wurden diese nach wiederholtem Waschen der Gewebe
wieder gemessen. Die Resultate sind in Tabelle VI wiedergegeben.
Streifen I
Streifen II
Ungewaschene Streifen
1. Bruchfestigkeit
1. Bruchfestigkeit
Festigkeit (trocken) in kg
a) in Kettenrichtung ..
b) in Einschußrichtung
Festigkeit (naß) in kg
Festigkeit (naß) in kg
a) in Kettenrichtung ..
b) in Einschußrichtung
Dehnung (trocken) in %
Dehnung (trocken) in %
a) in Kettenrichtung ..
b) in Einschußrichtung
Dehnung (naß) in °/0
Dehnung (naß) in °/0
a) in Kettenrichtung ..
b) in Einschußrichtung
16,3 11,3
15,9 10,0
8,9 18,0
10,1 20,7
25,8 19,5
17,5 12,7
13,1 24,9
14,3 23,8
9 | Streifen I | 10 | Streifen II |
0,9 0,7 63 72 99,2 99,4 98,6 99,0 99,0 98,0 98,7 99,1 97,8 |
2,6 2,1 64 62 98,0 100,2 98,2 97,5 99,7 97,3 97,3 100,0 97,3 |
||
2. Reißfestigkeit in trockenem Zustand nach Trapez methode in kg a) in Kettenrichtung b) in Einschußrichtung 3. Knitterberichtigungsfähigkeit in °/0 gemäß Monsanto a) in Kettenrichtung b) in Einschußrichtung Gewaschene Streifen 1. Abmessungen der Streifen in % in bezug auf die ursprünglichen Abmessungen nach lmal Waschen in Kettenrichtung in Einschußrichtung Oberfläche nach 5mal Waschen in Kettenrichtung in Einschußrichtung Oberfläche nach lOmal Waschen in Kettenrichtung in Einschußrichtung Oberfläche |
|||
In der Praxis hat es sich gezeigt, daß Baumwollgewebe, behandelt in einem Bad, das 15%Dimethyloläthylenharnstoffharz
enthält, genügend dimensionsstabil und knitterberichtigend sind. Aber Gewebe aus konventionellen
Viscosefäden, behandelt in einem Bad, das sogar 30% dieses Kunstharzes enthält, sind dies nicht.
Aus Tabelle VI ist ersichtlich, daß ein Gewebe aus Stapelfasern, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, in bezug auf Dimensionsstabilität und Knitterberichtigungsfähigkeit den Baumwollgeweben
gleichwertig ist.
Eine Viscose derselben Zusammensetzung und derselben Reife wie die Viscose nach Beispiel I wurde in
drei verschiedenen Spinnbädern I, II und III zu Fäden I, II und III mit einem Titer von 100 den und bestehend
aus 60 Einzelfäden versponnen. Die Zusammensetzung der Spinnbäder war wie folgt.
Spinnbad I:
4,50/0 H2SO4, 18% Na2SO4 und 0,5% ZnSO4.
4,50/0 H2SO4, 18% Na2SO4 und 0,5% ZnSO4.
Spinnbad II:
4,5% H2SO4, 18% Na2SO4 und 1,0% ZnSO4.
Spinnbad III:
4,5% H2SO4, 18% Na2SO4 und 1,5% ZnSO4.
4,5% H2SO4, 18% Na2SO4 und 1,5% ZnSO4.
Die übrigen Spinn Verhältnisse waren denjenigen im Beispiel I analog. Die Eigenschaften der Fäden sind in
Tabelle VII wiedergegeben.
Fadeneigenschaften | Faden I | Faden II | Faden III |
Festigkeit bei Bruch in g/den a) in konditioniertem Zustand b) in nassem Zustand Dehnung bei Bruch in % a) in konditioniertem Zustand b) in nassem Zustand Spannungsmodul in g/den a) in konditioniertem Zustand b) in nassem Zustand |
3,6 2,4 8,2 9,2 2,7 1,7 |
3,7 2,3 8,2 9,2 2,8 1,4 |
3,6 2,3 8,2 9,3 2,8 1,1 |
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden und Stapelfasern aus Cellulosehydrat, bei
welchem Viscose mit einem Gesamtalkaligehalt von 4,8 bis 7,5 Gewichtsprozent (berechnet als NaOH) in
einem schwefelsäurehaltigen Spinnbad versponnen wird, das Natriumsulfat und 0,1 bis 2,0 Gewichtsprozent
Zinksulfat enthält, und die gebildeten Produkte, vorzugsweise mindestens 50%, in einem
heißen, verdünnte Säure enthaltenden zweiten Bad verstreckt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Spinnbad angewandt wird, in welchem die Schwefel-
11 12
Säurekonzentration zwischen einem Minimum und einem Maximum liegt, welche durch die folgenden Gleichungen
gegeben sind:
Minimum % H2SO4 = (°/0 Gesamtalkali in der Viscose — 1,0) — 2,0 ]/% ZnS O4,
Maximum % H2SO4 = (°/0 Gesamtalkali in der Viscose + 0,5) — % ZnSO4 ]/% ZnSC)4".
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schwefelsäurekonzentration im Spinnbad
auf wenigstens 3 Gewichtsprozent beläuft.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US705368A US2987371A (en) | 1957-12-26 | 1957-12-26 | Manufacture of rayon |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1071277B true DE1071277B (de) | 1959-12-17 |
Family
ID=24833158
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1071277D Pending DE1071277B (de) | 1957-12-26 |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2987371A (de) |
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DE (1) | DE1071277B (de) |
NL (2) | NL100295C (de) |
Families Citing this family (5)
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---|---|---|---|---|
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