DE332096C - Verfahren zur Gewinnung von spinnbaren Fasern aus Nadeln von Kiefern und anderen Koniferen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von spinnbaren Fasern aus Nadeln von Kiefern und anderen Koniferen

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DE332096C
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

Man hat bereits vorgeschlagen, aus Nadeln von Kiefern oder ähnlichen Nadelholzpflanzen spinnbare Fasern zu gewinnen, indem man nach Entfernung der kieselsäurehaltigen Schicht durch glatte oder geriffelte Walzen das die Fasern zusammenhaltende Harz mittels Alkali entfernt. Die vorherige Beseitigung der kieselsäurehaltigen Schicht hat den Zweck, die Oberfläche der Nadeln zur Einwirkung des Alkalis vorzubereiten, damit dieses an den harzartigen Stoff herantreten kann. Die Einwirkung des Alkalis auf das Harz führt jedoch nur dann zur vollständigen Beseitigung des Harzes, wenn diese Einwirkung bei einer erheblich über ioo° belegenen Temperatur, also unter Druck, geschieht. Diese energische Einwirkung des Alkalis auf die Faser hat leider zur Folge, daß die Faser selbst brüchig wird, so daß der aus der Faser hergestellte Faden keine Haltbarkeit und Tragfähigkeit besitzt, sondern schon bei mittlerer Beanspruchung reißt.
Die bisherigen Bemühungen zur Beseitigung dieses Übelstandes waren vergeblich, so
as daß die Nadeln von Koniferen in der Praxis noch nicht zur Herstellung spinnbarer Fasern verwendet worden sind. Neuere Untersuchungen haben nun ergeben, daß man durch geeignete Behandlung der Nadeln vor der Beseitigung des Harzes aus den Nadeln eine Faser gewinnt, aus welcher man durch die in der Spinnerei bekannten Maßnahmen einen Faden von hoher Reißfestigkeit herstellen kann. Die Behandlungsweise schließt sich dem Verfahren zur Aufarbeitung von Weidenrinde an, das bekanntlich darin besteht, die Weidenrinde zuerst in ein Bad von verdünnter Schwefelsäure einzubringen und nach längerer Einwirkung die aus dem Bast gewonnenen Fasern nach Entfernung der Säure mit verdünnter Sodalösung zu behandeln. Es wurde gefunden, daß man durch Behandlung der getrockneten Kiefernnadeln mit sehr verdünnter Schwefelsäure bei einer Temperatur von etwa 60 bis 70 ° die harte Kieselsäureschicht, welche die Fasern einschließt, ziemlich vollständig entfernen kann, so daß die Epidermis bloßgelegt wird und sich von dem Bast löst, worauf man durch Waschen und Abpressen die Säure entfernt und den Rückstand in eine etwa 3prozentige Alkalilösung so lange einbringt, bis sich die einzelnen Fasern voneinander gelöst haben. Eine Behandlung bei mäßiger Wärme beschleunigt die Ablösung der Harze von den Fasern, so daß die Faser- 55' bündel von der inkrustierenden Masse frei werden. Die Fasern werden alsdann aus der Sodalösung herausgenommen, sorgfältig bis zur gänzlichen Entfernung des Alkalis gewaschen und getrocknet, um schließlich in der in der Spinnerei üblichen Weise weiterverarbeitet zu werden.
Wenn auch, wie bemerkt, das vorliegende Verfahren sich der Gewinnung von spinnbaren Fasern aus Weidenrinde anschließt, so ist zu beachten, daß es sich um einen anderen Ausgangsstoff handelt, insofern als Weidenrinden und Koniferennadeln keine verwandt-
schaftliche Beziehung zueinander haben. Es ( Avar daher nicht vorauszusehen, daß ■ Koniferennadeln sich ähnlich verhalten werden wie Weidenrinde, und es bedurfte erst ausgedehnter:"yers'uöhe, bjsrdiese Erkenntnis gewonnen, wurde, . Ferner dst zu beachten, daß es sicn^fifer^unfdl!' "Verwertung eines im Inlande fast überall in ungeheuren Massen vorkommenden Stoffes handelt, welcher bisher
ίο wertlos war und wofür nur die Kosten des ■ Sammelns aufgewendet zu werden brauchen, um das nötige Rohmaterial zu liefern. Die Aufarbeitung von Koniferennadeln besitzt also außer einer großen wirtschaftlichen Bedeutung ein erhebliches vaterländisches Interesse. '
Das von den Kiefernnadeln abgelöste Harz kann gegebenenfalls wiedergewonnen oder das in Alkali gelöste Harz kann zum Leimen von Pap'ier benutzt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von spinnbaren Fasern aus Nadeln von Kiefern und anderen Koniferen, dadurch gekennzeichnet, daß man die getrockneten Nadeln zuerst mit einer verdünnten Mineralsäure, zweckmäßig; in der Wärme, bis zur Loslösung der Epidermis und alsdann in einer schwachen Alkalilösung zur Auflösung des Harzes behandelt, bis die Fasern sich voneinander losgelöst haben.
DE1919332096D 1921-04-05 1919-05-08 Verfahren zur Gewinnung von spinnbaren Fasern aus Nadeln von Kiefern und anderen Koniferen Expired DE332096C (de)

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