DE309551C - - Google Patents

Info

Publication number
DE309551C
DE309551C DENDAT309551D DE309551DA DE309551C DE 309551 C DE309551 C DE 309551C DE NDAT309551 D DENDAT309551 D DE NDAT309551D DE 309551D A DE309551D A DE 309551DA DE 309551 C DE309551 C DE 309551C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wood
substances
lignin
acetic acid
solution
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT309551D
Other languages
English (en)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Publication of DE309551C publication Critical patent/DE309551C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H6/00Macromolecular compounds derived from lignin, e.g. tannins, humic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es war bisher nicht möglich, die Trennung des sogenannten Lignins von der Zellulose in Hölzern ohne durchgreifende chemische Einwirkung so herbeizuführen, daß neben der Zellulose entweder das Lignin selbst oder seine einfacheren Spaltungsprodukte vollständig und in verhältnismäßig reiner Form gewonnen ^wurden. Bei den bekannten technischen, wesentlich der Erzeugung reinen Zellstoffes zu- *° gewandten Verfahren werden die Ligninstoffe stark verändert und geringwertige Mutterlaugen gebildet.
Versuche, durch Anwendung unschädlicher Lösungsmittel die nichtzelluloseartigen Bestandteile des Holzes unverändert zu erhalten, sind zwar von Klason, Beiträge zur Kenntnis der ehem. Zus. des Holzes, Berlin 1911, S. 28 u. ff. u. A. angestellt worden; doch waren alle bisherigen Methoden unzureichend und umso ständlich.
Es wurde nun gefunden, daß die Herauslösung der das Lignin bildenden Stoffe aus Holzmasse leicht gelingt, wenn man hierzu die einfacheren organischen Säuren, Ameisensäure oder Essigsäure, unter Zusatz einer geringen Menge einer stark hydrolytisch wirkenden Mineralsäure verwendet. Es ist dabei nicht notwendig, die organischen Säuren in wasserfreier Form zu benutzen, vielmehr ist der größte Teil der in Lösung gehenden Stoffe, namentlich in Essigsäure, so leicht in der Wärme löslich, daß auch dann noch beträchtliche Mengen davon aufgenommen werden, wenn die Lösungsmittel einen verhältnismäßig großen Wassergehalt aufweisen. Allein es genügt nicht, die genannten organischen Säuren für sich zu verwenden. Vielmehr ist für die Vervollständigung des Lösungsvorganges gleichzeitige Anwesenheit der Mineralsäure unentbehrlich. So bewirkt z. B. die Gegenwart von nur 0,5 bis 0,7 Prozent Schwefelsäure, daß die Menge der aus Fichtenholz ausgezogenen Stoffe etwa viermal so groß ist, als ohne sie. Diese Erscheinung gibt der Vermutung Raum, daß von den ligninartigen Stoffen der größte Teil sich in glukosidartiger Bindung vorher befand, die durch die hydrolysierende Wirkung der Mineralsäure erst gelöst werden muß, ehe das organische Lösungsmittel wirken kann. Es ist unter Umständen vorteilhaft, dem eigentlichen Lösungsverfahren eine teilweise durchgeführte Hydrolyse mit rein wäßriger, verdünnter Mineralsäure vorangehen zu lassen. Im übrigen fördern die Lösung, wie bei den ;üblichen anderen Verfahren: Kochen unter Druck oder bei erhöhter Temperatur, ferner vorheriges, genügendes Durchdringenlassen der Holzmasse unter Zuhilfenahme von Vakuum, und vor allem eine genügende mechanische Erschließung der Faser.
Beispiel:
100 kg, am besten durch kurze Querschnitte durch die Faser gutzerteiltes Fichtenholz werden mit 800 bis 1000 1 einer zweckmäßig nicht schwächeren als 50-prozentigen, mit 0,5 bis I Prozent konzentrierte Schwefelsäure versetzten Essigsäure übergössen und unter Zuhilfe-
(2. Auflage, ausgegeben am 21. November
naKme von Evakuieren gut damit durchfeuchtet. Nach 8- bis 24 ständigem Kochen hat die Lösung eine dunkle Farbe angenommen. Sie enthält dann einen großen Teil· der das Lignin bildenden Stoffe, der sich bei vollständiger Durchführung des Prozesses um ; 40 Prozent des Gesamtgewichtes des Holzes bewegt.
Zur Befreiung von harzartigen Substanzen kann man vorher das zerkleinerte Holzgut mit hochsiedendem Benzin auskochen.
Die Abscheidung der im wesentlichen den Charakter hochmolekularer Phenole zeigenden gelösten Stoffe aus der Lösung erfolgt durch Einengen im luftverdünnten Räume, nötigenfalls durch Zugabe von Wasser. Man erhält auf diese Weise ein blaßgraues Pulver," das unlöslich in Wasser, schwerlöslich oder nur teilweise löslich in Alkoholen und Benzol, sovvie: Benzinkohlenwasserstoffen, leicht und voll- ao ständig löslich in Ameisen- und Essigsäure ist. Tn-der Mutterlauge verbleiben die mit in Lösung gegangenen Kohlehydrate.
Vermöge ihrer phenolartigen Natur sind die gewonnenen Stoffe verschiedener Anwehdung fähig, teils als technische Zwischenprodukte, teils als pharmazeutische Präparate.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    ti
    Verfahren zur Gewinnung der das sögenannte Lignin bildenden Stoffe aus Holzarten, darin bestehend, daß man in zweckentsprechender Weise zerteilte Holzmässe mit Ameisen- oder Essigsäure unter Zugabe kleiner Mengen einer stark hydrolysierenden Mineralsäure kocht.
DENDAT309551D 1916-01-14 Active DE309551C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE103653X 1916-01-14

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE309551C true DE309551C (de)

Family

ID=32466230

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT309551D Active DE309551C (de) 1916-01-14

Country Status (3)

Country Link
DE (1) DE309551C (de)
FR (1) FR484152A (de)
GB (1) GB103653A (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3445132A1 (de) * 1984-12-11 1986-06-12 Nimz, Horst H., Prof.Dr., 2050 Hamburg Holzaufschluss mit essigsaeure
DE4107354C1 (de) * 1991-03-08 1992-11-05 Acetocell Gmbh & Co Kg, 7162 Gschwend, De
DE4107357C1 (de) * 1991-03-08 1992-11-05 Acetocell Gmbh & Co Kg, 7162 Gschwend, De

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3445132A1 (de) * 1984-12-11 1986-06-12 Nimz, Horst H., Prof.Dr., 2050 Hamburg Holzaufschluss mit essigsaeure
DE4107354C1 (de) * 1991-03-08 1992-11-05 Acetocell Gmbh & Co Kg, 7162 Gschwend, De
DE4107357C1 (de) * 1991-03-08 1992-11-05 Acetocell Gmbh & Co Kg, 7162 Gschwend, De

Also Published As

Publication number Publication date
FR484152A (fr) 1917-09-12
GB103653A (en) 1918-01-24

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH645685A5 (de) Verfahren zur gewinnung von zuckern und lignin aus zerkleinertem lignocellulosematerial.
DE309551C (de)
AT83396B (de) Verfahren zur Gewinnung der das sogenannte Lignin bildenden Stoffe aus zellulosehaltigen Materialien.
DE555461C (de) Verzuckerung von pentosanehaltigen Pflanzenstoffen
DE329566C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
DE647913C (de) Verfahren zur Gewinnung von Pentosen aus stark pentosanehaltigen Pflanzenteilen
DE733477C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Fasern aus Sojabohnenprotein
DE1005824B (de) Verfahren zur Erzeugung von alphacellulosereichem, pentosanarmem Zellstoff
DE3139188C1 (de) Verfahren zur Herstellung von Furfurol und Glucose
DE581806C (de) Verfahren zum Aufschluss von Pflanzenfaserstoffen
DE554826C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff
DE701531C (de) Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Praeparate
DE527950C (de) Verfahren zur Gewinnung von Sulfitzellstoff
DE681342C (de) Verfahren zur Aufbereitung von Flachsfasern
DE362232C (de) Verfahren zur UEberfuehrung der Zellulose in Holz u. dgl. in Dextrine und Zucker
DE579170C (de) Verfahren zur Gewinnung textiler Rohfasern aus Pflanzenstengeln
DE576498C (de) Verfahren zur Gewinnung von Hydrolyseprodukten aus pentosanreichen Pflanzen
DE736583C (de) Verfahren zur Spinnfasergewinnung aus gruenen Bastfaserpflanzen
DE258879C (de)
DE562500C (de) Verfahren zur Darstellung von Cellulosefettsaeureestern
DE503450C (de) Verfahren zum Aufschluss von Pflanzenfaserstoffen, wie Holz, Stroh u. dgl.
DE528042C (de) Verfahren zur Herstellung hochviskoser Zellstoffe
DE197195C (de)
DE552481C (de) Verfahren zur Herstellung von leicht bleichbarem Zellstoff
DE938209C (de) Verfahren zum Abbau von Dextran in neutralem Medium