DE552481C - Verfahren zur Herstellung von leicht bleichbarem Zellstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von leicht bleichbarem Zellstoff

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DE552481C
DE552481C DEM108699D DEM0108699D DE552481C DE 552481 C DE552481 C DE 552481C DE M108699 D DEM108699 D DE M108699D DE M0108699 D DEM0108699 D DE M0108699D DE 552481 C DE552481 C DE 552481C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/20Pulping cellulose-containing materials with organic solvents or in solvent environment

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von leicht bleichbarem Zellstoff Es ist bekannt, daß Lignin aus Pflanzenfasern u. dgl. durch organische Lösungsmittel für Lignin bei Gegenwert von starken Säuren herausgelöst werden kann. Als solche Lösungsmittel dienen einerseits insbesondere :Methylalkohol, Äthylalkohol, Aceton und Eisessig, anderseits auch Phenole und Chlorphenole. Der Vorgang beruht auf einer-Spaltur@g der in den Pflanzenfasern vorhandenen Cellulose-Lignin-Verbindung in Cellulose und Lignin. Es ist aber nicht möglich, durch Verwendung der erstgenannten Lösungsmittel auf diese Art alles Lignin herauszulösen und zu einem Zellstoff zu gelangen, der beim Bleichen reinweiß wird.
  • Bei Verwendung von Phenol und seinen Derivaten kann bleichbare Cellulose erhalten «-erden, wozu bei einem der bekannten Verfahren die achtfache Menge des Fichtenholzes an Phenol und bei einem anderen sogar die zwanzigfache Menge an p-Chlorphenol benötigt wird. Der Anwendung dieser Verfahren steht aber die Kostspieligkeit der Lösungsmittel in bezug auf Anschaffung sowie Rückge-\%-innung im Wege.
  • :xfan erhält jedoch einen leicht bleichbaren Zellstoff aus Holz und anderem cellulose- und ligninhaltigen Fasergut, wenn man dieses Material in angefeuchtetem Zustande in an sich bekannter Weise mit Chlor behandelt und hierauf in Gegenwart einer starken Mineralsäure, die die Spaltung der Cellulose-Chlor-Lignin-Verbindung bewirkt, z«-eckmäßig in Gegenwart der. bei der Behandlung des Ausgangsmaterials mit Chlor entstandenen Salzsäure oder nach Entfernung eines Teils derselben, mit einem organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmittel erfindungsgemäß bei erhöhter Temperatur behandelt.
  • Als solche Lösungsmittel kommen hauptsächlich Methyl- und Acethylalkohol sowie Aceton in Betracht. Die Arbeitsweise bei erhöhter Temperatur bewirkt, daß im gleichen Arbeitsgang die hydrolytische Abspaltung des Chlorlignins von der Cellulose und Lösung der inkrustierten Stoffe stattfindet, so daß ohne Nachbehandlung ein weißer, libriinfreier Zellstoff erhalten wird. Ganz überraschenderweise hat sich dabei gezeigt, daß entgegen der herrschenden Ansicht die Cellulosefaser durch diese Behandlung in der Wärme in Gegenwart einer starken Säure nicht zerstört oder geschwächt wird.
  • Es wurde von anderer Seite (Z. f. angew. Chemie 1928 Seite 979 bis 98o und iooi bis ioo5) schon versucht, mit Hilfe von Sullitsprit aus gechlorter Fichtenholzmasse die Inkrusten herauszulösen. Die Ergebnisse waren aber unbefriedigend, indem maximal 37 °[" des Trockenholzes in Lösung gingen und der Rückstand, um zu einer bleichfähigen Cellulose zu gelangen, noch mit kalter verdünnter Natronlauge nachbehandelt werden mußte. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß die Chlorierung der Lignocellulose an sich nicht ausreicht, um die Lösung des Lignins in Sulfitsprit herbeizuführen, sondern offenbar eine vorangehende Spaltung der zwischen Lignin und Cellulose vorhandenen Bindung erforderlich sei. - Zu diesem Zweck wird einerseits eine V orbehandlung des Holzes mit verdünnter Salzsäure in der Wärme, wobei Gefahr einer Celluloseschädigung besteht, und anderseits eine Vorbehandlung mit heißer und eine Nachbehandlung mit kalter verdünnter Alkalilange vorgeschlagen, um zu einer unbeschädigten Cellulose zu gelangen. Ein technischer Fortschritt gegenüber dem bekannten Sulfitverfahren dürfte hier sehr in Frage gestellt sein durch den erhöhten Chemikalienverbrauch und der wie dort vorhandenen Kostspieligkeit einer Wiedergewinnung der gelösten Holzbestandteile. Der dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegende Gedanke der gleichzeitigen hydrolytischen Spaltung des Lignocellulosekomplexes und Lösung des Chlorlignins in dem organischen Lösungsmittel unter Anwendung von erhöhter Temperatur war der zitierten Arbeit noch unbekannt.
  • Bei Verwendung von rindenhaltigen Holzschnitzeln erhält man oft einen Zellstoff, der noch dunkle Rindenbestandteile enthält, die nicht bleichbar sind und durch kalte verdünnte Alkalien nicht herausgelöst werden können. Durch eine Nachbehandlung des Zellstoffes mit verdünnten Alkalien in der Wärme, gegebenenfalls unter erhöhtem Druck, werden die dunklen Rindenbestandteile restlos gelöst, und man erhält auch :nit dem erwähnten Ausgangsmaterial einen rein weißen Zellstoff. Beispiel Fichtenholzhackschnitzel werden in angefeuchtetem Zustand mit Chlorgas in bekannter Weise chloriert; hierbei entsteht Salzsäure, von welcher unter Umständen ein Teif zwecks ihrer Gewinnung entfernt wird. Das feuchte, salzsäurehaltige, chlorierte Material wird nun mit kochendem Alkohol zweckmäßig nach dem Gegenstromprinzip erschöpfend extrahiert. Arbeitet man nach dem Gegenstromprinzip, so findet die Abspaltung des Chlorlignins bei der Behandlung mit dem an Salzsäure und Extraktstoffen angereicherten Alkohol statt, während die Behandlung mit dem frischen Alkohol vollständige Reinigung der Cellulose bewirkt. Der Rückstand besteht aus weißer, langfaseriger Cellulose. Der alkoholische Extralot, der etwa 6o bis 85 ° jo Alkohol und 0,5 bis 5,0 °;o Salzsäure enthält, kann zur Gewinnung von Chlorlignin, Gerbstoff usw. aufgearbeitet werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von leicht bleichbarem Zellstoff aus Holz und anderem cellulose- und ligninhaltigem Fasergut durch Chlorieren des Fasergutes in angefeuchtetem Zustand und nachfolgende Extraktion mit einem organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmittel für Chlorlignin in Gegenwart mindestens eines Teiles der bei der Chlorierung e_Ztstandenen Salzsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion bei erhöhter Temperatur durchgeführt wird, um die Hydrolyse der Chlorlignin-Cellulose-Verbindung einzuleiten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendun,- von rindenhaltigem Holz u. dgl. als Ausgangsstoff der erhaltene Zellstoff mit verdünnten Alkalien bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls unter Druck, nachbehandelt wird.
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