DE701531C - Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Praeparate - Google Patents

Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Praeparate

Info

Publication number
DE701531C
DE701531C DE1938I0063147 DEI0063147D DE701531C DE 701531 C DE701531 C DE 701531C DE 1938I0063147 DE1938I0063147 DE 1938I0063147 DE I0063147 D DEI0063147 D DE I0063147D DE 701531 C DE701531 C DE 701531C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
urea
zoological
botanical
solution
preparations
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1938I0063147
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Scheuermann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DE1938I0063147 priority Critical patent/DE701531C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE701531C publication Critical patent/DE701531C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)

Description

  • Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Präparate Bei der Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Präparate muß man besonders darauf achten, daß die Präparate nicht schwinden. Die bekannten Maßregeln hierfür sind aber recht umständlich. So ist es z. B. notwendig, um ein formbeständiges anatomisches Präparat herzustellen, diesesallfällig nach einer Behandlung mit einer Formaldehydlösung stufenweise in 6o%igem bis absolutem Alkohol zu entwässern, anschließend den Alkohol durch eine Toluolbehandlung zu entfernen und dann wieder das Toluol durch eine Paraffinbehandlung zu verdrängen. Dieses Verfahren ist also nicht nur sehr teuer, sondern auch sehr zeitraubend.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich formbeständige botanische, zoologische und anatomische Präparate in sehr einfacher und billiger Weise herstellen lassen, wenn man die zu behandelnden Tierkörper, Gewebe, Organe, Pflanzen oder Pflanzenteile mit wäßrigen Lösungen von Methylolverbindungen des Harnstoffs, Thioharnstoffs oder deren Gemischen bzw. von Anfangskondensationsprodukten von Harnstoff, Thioharnstoff oder deren Gemischen mit Formaldehyd behandelt. Am besten arbeitet man so, daß man in schwach alkalischer Formaldehydlösung Harnstoff im Verhältnis i Mol Harnstoff auf mindestens i Mol bis z bis 3 Mol Formaldehyd auflöst und nach Herstellung der entsprechenden Methylolverbindungen, die auch in der Wärme erfolgen kann, die erhaltene Lösung zum Tränken der Präparate verwendet. Anschließend werden die Präparate, gegebenenfalls nach kurzem. Abspülen mit Wasser, in wäßrige oder organische saure Flüssigkeiten gebracht, um so die Weiterkondensation und Härtung der Methylolverbindungen des Harnstoffs oder Thioliarnstoffs herbeizuführen.
  • Man kann aber auch so arbeiten, daß man in wäßrige Formaldehydlösung bei einem pH-Wert unter 7 in der Wärme Harnstoff einträgt. Das entstehende, noch niedrigmolekulare Kondensationsprodukt eignet sich ebenfalls zur Vorbehandlung der Präparate. Ebenso kann man die entsprechenden Harnstoff-Formaldehyd Anlagerungs- oder Kondensationsprodukte in Gegenwart des zu behandelnden Präparates entstehen lassen, z. B. dadurch, daß man Harnstoff bei gewöhnlicher Temperatur in Formaldehyd, am besten in Nähe des N eutralpunktes, löst und mit diesen Lösungen das Präparat bei 30 bis 35- stehenläßt.
  • Oft ist es von Vorteil, die Fertighärtung in einer sauren Flüssigkeit vorzunehmen, die selbst nicht fähig ist, mit dem Harnstoffharz Verbindungen zu liefern. Es eignen sich hierzu besonders z. B. die Äther. Man löst zu diesem Zweck in der ätherischen Flüssigkeit eine darin lösliche Säure oder einen säureabspaltenden Stoff, z. B. Osalsäure oder ihre Ester.
  • Die Behandlung der Präparate mit der Lösung der Methylolverbindungen des Harnstoffs usw. bzw. der niedrigmolekularen Harnstoff -,Formaldehyd - Kondensationsprodukte wird am besten bei wenig erhöhter Temperatur, z. B. zwischen 30 und 4o°, vorgenommen. Die Dauer der Behandlung hängt von der Größe des Präparats ab; im allgemeinen genügen 24 Stunden bis 3 bis 4 Tage, um ein Präparat völlig zu tränken.
  • Die so erhaltenen Präparate sind völlig formbeständig, da die Gewebeteile ganz mit durchgehärtetem Harnstoffharz erfüllt sind. Die Präparate können nach dieser Behandlung in jeder arideren hierfür üblichen Flüssigkeit aufbewahrt oder auch zur Herstellung von Trockenpräparaten verwendet werden. Besonders eignen sie sich zur Einbettung in die Einbettmasse nach Patent 696 o i i.
  • Man hat zwar schon vorgeschlagen, Kunstharze, z. B. Kondensationserzeugnisse aus Harnstoff und Formaldehyd, als Einbettungsmasse für Tier- und Pflanzenkörper zu verwenden. Diese Stoffe dringen wegen ihrer hochmolekularen Beschaffenheit nicht in das Gewebe ein und vermögen es daher bei einem Wasserverlust nicht vor dem Schrumpfen zu schützen. Im Gegensatz dazu behalten die nach der vorliegenden Erfindung behandelten Gegenstände ihre natürliche Form vollständig bei.
  • Beispiel i 6oog Harnstoff werden in 2kg 3oo/oigem wäßrigem Formaldehyd mit einem pH-Wert von 8,2 aufgelöst; die Lösung wird 1@ Stunde lang auf 45' erwärmt. Dann wird die Lösung auf 3o bis 35° abgekühlt und mit 4oo g Wasser versetzt. Legt man nun in diese Lösung bei 3o bis 35' z. B. eine Ratte. deren Eingeweide bloßgelegt sind, so sind nach 2:1 Stunden alle Gewebe vollkommen von der Lösung getränkt. Man kann dabei noch durch Einspritzen der Lösung z. B. Magen und Dickdarm auffüllen. Die Ratte wird nun aus der Lösung herausgenommen und etwa 15 Minuten lang in einer 2o;oigen wäßrigen Oxalsäurelösung gespült. Alsdann wird sie zur Fertighärtung der in den Geweben befindlichen Kondensationsprodukte 24 Stunden lang in eine gesättigte Lösung von Oxalsäure in Athyläther eingelegt. Nach dieser Zeit sind alle Eingeweide völlig fest und hart geworden. Bei der Einbettung des so getränkten Tierkörpers in eine nach Beispiel i des Patents 696 o t i hergestellte Einbettmasse behält der Tierkörper seine Formen und Abmessungen genau bei. Beispiel 2 In eine Lösung von 2,5 kg 3ooioigem wäßrigem Formaldehyd von einem pii-Wert 6,o werden in der Siedehitze 6oo g Harnstoff eingetragen. Die Lösung wird dann auf 3o bis 35' abgekühlt und durch Zugabe von Alkalilauge auf PH = 7 bis 8 eingestellt. Die so erhaltene Lösung kann nach der Arbeitsweise des Beispiels i zum Tränken von Tierkörpern, Teilen davon, Geweben, Pflanzen und Pflanzenteilen aller Art verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Präparate, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu präparierenden tierischen oderpflanzlichen Gegenstände mit wäßrigen Lösungen von niedrigmolekularen Anfangskondensationsprodukten von Harnstoff oder Thioharnstoff oder deren Gemischen mit Formaldehyd behandelt und anschließend entweder in wäßrigen oder organischen sauren Flüssigkeiten härtet.
DE1938I0063147 1938-12-13 1938-12-13 Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Praeparate Expired DE701531C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1938I0063147 DE701531C (de) 1938-12-13 1938-12-13 Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Praeparate

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1938I0063147 DE701531C (de) 1938-12-13 1938-12-13 Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Praeparate

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE701531C true DE701531C (de) 1941-01-18

Family

ID=7195845

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1938I0063147 Expired DE701531C (de) 1938-12-13 1938-12-13 Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Praeparate

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE701531C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE701531C (de) Herstellung botanischer, zoologischer und anatomischer Praeparate
DE535234C (de) Verfahren zur Verminderung der Quellfaehigkeit von Hydratcellulose
DE309551C (de)
DE712666C (de) Verfahren zur Herstellung von in Wasser loeslichen oder quellbaren Holzveredlungsprodukten
DE883557C (de) Verfahren zur Herstellung von antiseptischem Papier u. dgl.
AT96660B (de) Verfahren zur Herstellung schellackartiger Kondensationsprodukte aus Phenolen und polymerisiertem Formaldehyd.
DE669128C (de) Verfahren zum Haerten von Kunstdaermen
DE424746C (de) Verfahren zur Herstellung von geschmeidig bleibenden und nicht klebenden Gelatine-Verschlusskapseln
AT97660B (de) Verfahren zum Färben von Alkylzellulosen.
AT150008B (de) Verfahren zum Härten von Kunstdärmen aus tierischem Fasermaterial.
DE877655C (de) Verfahren zur Herstellung von Heilmitteln aus tierischem Gewebe und innersekretorischen Druesen
AT123381B (de) Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes aus den Endospermen von Samen.
DE512225C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetat
AT117862B (de) Verfahren zur Verringerung der Quellfähigkeit von Hydratzellulose.
DE493184C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus Eiweissstoffen
DE765191C (de) Verfahren zur Herstellung von festem, wasserloeslichem Aluminiumacetat
DE388766C (de) Verfahren zur Darstellung loeslicher harzartiger Kondensationsprodukte aus Phenolen und Formaldehyd
DE711886C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen
DE840688C (de) Verfahren zur Herstellung von festem, wasserloeslichem Aluminiumacetat
AT94837B (de) Verfahren zur Herstellung von Zelluloseabkömmlingen.
DE894892C (de) Verfahren zur Herstellung von Gerbstoff-Borsaeure-Verbindungen
DE767160C (de) Verfahren zur Herstellung von festem wasserloeslichem Aluminiumacetat
DE864848C (de) Verfahren zum Formalisieren von Cellulose- und Cellulosehydrat-Textilgut
DE575859C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen tertiaerer aliphatischer Basen
DE538686C (de) Verfahren zur Darstellung von wasserunloeslichen Produkten aus wasserloeslichen Cellulosealkylaethern