AT150008B - Verfahren zum Härten von Kunstdärmen aus tierischem Fasermaterial. - Google Patents

Verfahren zum Härten von Kunstdärmen aus tierischem Fasermaterial.

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AT150008B
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  Verfahren zum Härten von Kunstdärmen aus tierischem Fasermaterial. 
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 dünnten Destillates weniger als   3'5,   so wird das verdünnte Destillat mit so viel Rohdestillat versetzt, bis die Jodzahl von   3'5   überschritten wird. Hiebei kann ein höherer Formaldehydgehalt in Kauf genommen werden. Oder es kann ein Holzdestillat zugesetzt werden, dessen Jodzahl im Verhältnis zum Formaldehydgehalt sehr hoch ist, z. B. 85 : 1. Hierauf wird das Destillat auf pH-Werte zwischen   2'5   und 3'0 durch Zusatz von Ameisensäure oder Essigsäure, sofern es zu alkalisch, und durch Zusatz von Ammoniak, sofern es zu sauer ist, eingestellt. 



    Der Kunstdarm wird in aufgeblasenem endlosem Zustand mit dieser Härtungsflüssigkeit bestriehen   oder bespritzt, wobei diese durch Quellung aufgenommen wird. Zweckmässigerweise wird die Behandlung mit Härtungsflüssigkeiten wiederholt, wobei zwischen den einzelnen Behandlungen der Darm getrocknet wird. Nach Abschluss der Härtung wird der Kunstdarm getrocknet, wobei der überwiegende Teil der härtenden Substanzen im Darm   zurückbleibt   und hier einige Tage zur Einwirkung belassen wird. 



  Die notwendige Einwirkungsdauer ist abhängig von der Stärke des Destillates in bezug auf Jodzahl und Formaldehydgehalt und beträgt 2--30 Tage. Nach dieser Einwirkungsdauer wird der Darm einer Spülung mit Wasser   mit einem pH von ungefähr   8 unterworfen, wobei er sich erst trübt und dann glasig wird. Hiebei wird der überschüssige Teil der härtenden Substanzen weggespült. Dann werden die Därme wieder getrocknet. 



   Beim Arbeiten mit solchen Destillaten erhält man   gleichmässige   Produkte, die in bezug auf Widerstandsfähigkeit und Wasserfestigkeit allen an Kunstdärme gestellten Anforderungen genügen. 



  Solche Kunstdärme konnten eine halbe Stunde und länger bei einem inneren Überdruck von bis zu   0'2   Atm. Temperaturen von 900 ausgesetzt werden, ohne zu platzen. 



   Beispiele :
1. Ein z. B. nach der französischen Patentschrift Nr. 723066 aus tierischem Fasermaterial hergestellter Kunstdarm wird durch mehrfaches Bespritzen mit einem Destillat behandelt, das wie folgt hergestellt wurde :
Durch Verschwelen von feuchtem Sägemehl wird ein Destillat gewonnen, von dem   100     l 0'5%   Formaldehyd enthalten und eine Jodzahl   26'5   aufweisen. Zu diesen   100l   werden   317l   Wasser zugegeben. Die Jodzahl beträgt jetzt   6'4,   der Formaldehydgehalt   0'12%.   Diese verdünnte Lösung   von 417 hat ein pR von 3'1 und wird durch Zusatz von S82 Ameisensäure auf ein pB von 2'68   gebracht. Der mit dem Destillat behandelte Darm wird getrocknet und drei Tage bei   250 gelagert.   



  Dann wird der Darm mit Wasser von pH etwa 8 durch 3 Stunden gespült und wieder getrocknet. 



   2. Ein nach der französischen Patentschrift Nr. 766016 hergestellter Kunstdarm wird mit einer Härtungsflüssigkeit behandelt, die wie folgt hergestellt ist. 



   In   100l   Wasser werden   200 y Ameisensäure (50% ig), 83'5   Formaldehyd (30 Gewichtsprozente und 1015   g   Brenzcatechin gelöst. Die Jodzahl beträgt   8'5,   der Formaldehydgehalt   0'025%,   das pH   2'7.   



  Der Darm wird nach fünfmaligem Bespritzen und nachfolgendem Trocknen 14 Tage bei   250 C   und 70% relativer Luftfeuchtigkeit gelagert und dann durch Spülen mit Wasser von pH=8 von dem Überschuss der härtenden Substanzen befreit. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Härten von Kunstdärmen, die aus gequollenem und zerfasertem tierischem Material, wie Haut oder Sehnen, durch Pressen durch Ringdüsen hergestellt werden, mit Formaldehyd enthaltenden Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass die zweckmässig getrockneten Kunstdärme mit Härtungsflüssigkeiten, vorzugsweise Destillaten von cellulosehaltigen Stoffen, insbesondere Holz, oder Lösungen von Mischungen aus Eugenol, Acetaldehyd, Coniferylalkohol u. dgl. jodverbrauchenden Substanzen mit Formaldehyd und Ameisensäure, behandelt werden, die auf einem Formaldehydgehalt von 0'025-0'2%, vorzugsweise   0'1-0'15%, auf   eine Jodzahl von 3'5-8'5, vorzugsweise 5'9, und einen pH-Wert von   2'5-3'0   eingestellt worden sind.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunstdärme in Form eines an sich bekannten endlosen Bandes gehärtet werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunstdärme in einem an sich bekannten mit Luft aufgeblasenen Zustand gehärtet werden.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunstdärme mehrmals mit der Härtungsflüssigkeit behandelt und dazwischen sowie gegebenenfalls darauf getrocknet werden.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunstdärme nach dem Trocknen je nach Härtungsflüssigkeit 2-30 Tage gelagert und hierauf zwecks an sich bekannter Entfernung der überschüssigen härtenden Substanzen mit Wasser gespült und wieder getrocknet werden.
AT150008D 1935-10-15 1936-10-08 Verfahren zum Härten von Kunstdärmen aus tierischem Fasermaterial. AT150008B (de)

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DK54811C (da) 1938-05-30

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