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Verfahren zur Verringerung der Quellfähigkeit von Hydratzellulose.
Die Quellfähigkeit von Hydratzellulose, d. h. aus Zelluloseestern oder Zelluloselösungen regenerierter Zellulose, ist bei den verschiedenartig hergestellten Produkten mehr oder weniger gross im Gegensatz zu der Quellfähigkeit des Ausgangsstoffes. Die bisher vorgeschlagenen Methoden zur Verringerung der Quellfähigkeit, die sich im wesentlichen auf eine verschiedenartig. angewendete Formaldehydbehandlung mit und ohne Anwendung von katalytisch wirkenden Stoffen beschränken, führen häufig garnicht zum Ziel ; die Wirkung ist zum mindesten unsicher und verliert sich schon von selber wieder mit der Zeit oder auch durch blosse Behandlung mit heissem Wasser. Ein anderer Weg zur Erreiehung dieses Zieles bestand darin, die Hydratzellulose mit Gasen oder Dämpfen von Stoffen zu behandeln, aus denen sieh unlösliche Kondensationsprodukte herstellen lassen.
Ein solches Verfahren bietet technische Schwierigkeiten und führt auch nicht mit genügender Sicherheit zum Ziele.
Nach der Erfindung kommt man auf einfacherem Wege und mit sicherem Erfolg zum Ziel, wenn man statt der bekannten Behandlung eine Behandlung mit wasser- oder alkalilöslie hen Harzen, insbesondere Kunstharzen, vornimmt und die HydratzeHulose nach Tränkung mit diesen Stoffen einer weiteren Behandlung unterwirft, durch welche diese löslichen Stoffe unlöslich werden, wobei es dahingestellt sein mag, ob auch eine Reaktion zwischen diesen Stoffen und der Hydratzellulose selbst noch stattfindet.
Solche Harze sind z. B. Schwefelphenolharze und auch Schwefelphenolformaldehydharze, die wasserhzw. alkalilöslich sind und in Form einer solchen Lösung leicht in die Hydratzellulose eindringen.
Durch Trocknen und Behandeln dieser Stoffe bei geeigneten Temperaturen, gegebenenfalls unter einer zwischengeschalteten Behandlung mit Formaldehyd, bewirkt man die Bildung von unlöslichen Kondensationsprodukten, wobei gleichzeitig die Quellfähigkeit der Hydratzellulose erheblich herabgesetst wird.
Auch die bekannten Kondensationsprodukte von Harnstoff mit Formaldehyd können wegen der leichten Wasserlöslichkeit der Komponenten hier mit Erfolg verwendet werden. Zweckmässig wird zur Erleichterung der Kondensation ein bei der Herstellung dieser Kondensationsprodukte an sich bekannter Katalysator, z. B. ein milchsaures Salz einer organischen oder anorganischen Base, verwendet, während freie Milchsäure, wie sie in den eingangs erwähnten älteren Verfahren bei der Behandlung von Kunstseide mit Formaldehyd zur Anwendung kommt, zu vermeiden ist. Auch der Zusatz an sieh bekannter Weichmachungsmittel kann unter Umständen zweckmässig sein, um die Briiehigkeit und Elastizität des Endproduktes in gewünschter Weise zu beeinflussen.
Bei dem vorliegenden Verfahren wird das Wesentliehe darin erblickt, dass die Hydratzellutose infolge ihrer Quellfähigkeit nicht nur oberflächlich mit dem kiinstlirhrn Harz überzogen, sondern mit den im ersten Stadium wasserlöslichen Harzkomponenten vollständig durchtrankt wird. Hiedurch wird die grosse Dauerhaftigkeit der in die Hydratzellulose eingelagerten, unlöslich gemachtenKondensations- produkte erreicht, und man kommt mit so geringen Mengen Kondensationsprodukt aus, dass z. B. im Falle der Anwendung des Verfahrens auf Fasern jedes Verkleben vermieden wird.
Hiedurch unterscheidet sich das Verfahren scharf von älteren Verfahren, bei denen Faserstoffe verschiedenster Art entweder mit von vornherein unlöslichen Kunstharzen in Gestalt von Emulsionen behandelt wurden oder das Kunstharz in solchen Mengen zwischen die Fasern eingebettet wurde, dass harte Massen entstanden, in denen der Faserstoff in das Kunstharz eingelagert erschien.
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Beispiel 11 : Hydratzellulose wird in einer zirka, 5% igenLösung eines nach demD. B. P. Nr. 409.783, Beispiel 3, hergestelltem Phenol-Formaldehyd-Schwefelharzes bei zirka 50 bis 70 getränkt, darauf in eine zirka 40%ige Formaldehylösung getaucht, abgeschleudert und im Trockenschrank bei etwa 1450 3 bis 5 Stunden getrocknet. Darauf wird in bekannter Weise das Produkt einer Wäsche mit Wasser unterzogen.
Beispiel 2 : Man taucht die Hydratzellulose in eine Lösung, die 800 g Formalin (30 bis 40%ig), 20 g Hexamethylentetramin, 20 Harnstoff, 30g Milchsäure (30%ig) enthält, schleudert gut ab und trocknet im Trockenschrank bei Temperaturen von 50 bis 150 , bis die gewünschte Verminderung der Quellfähigkeit erreicht ist. Anschliessend wird das Produkt in heissem oder kaltem Wasser gewaschen oder geseift.
Beispiel 3 : Man taucht Hydratzellulose in eine 2 bis 5% ige Losung eines nach dem D. R. P.
Nr. 379. 003, Beispiel 2, hergestellten o-Kresol-Schwefelharzes, der man zweckmässig noch einige Gramm Ammoniak als Katalysator zusetzt, schleudert ab und taucht darauf in eine 40% ige wässerige Formalinlösung. Das nochmals abgeschleuderte Produkt wird hierauf bei Temperaturen von zirka 130 bis 150 mehrere Stunden getrocknet und alsdann in bekannter Weise gewaschen.
Das Trocknen bei höheren Temperaturen liefert im allgemeinen etwas härtere und sprödere Produkte, während das Trocknen bei tieferen Temperaturen geschmeidigere und weichere Produkte herzustellen gestattet. Naturgemäss muss die Trockenzeit bei der niedrigen Temperatur eine längere sein als bei der hohen Temperatur.
Je nach der Farbe des freien Kondensationsproduktes ist auch die Farbe der mit diesem Produkt behandelten Hydratzellulose eine mehr oder weniger verschiedene. Es gelingt auf diese Weise auch sehr echte, mehr oder weniger tiefe Färbungen zu erzeugen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verminderung der Quellfähigkeit von Hydratzellulose, dadurch gekennzeichnet, dass man die frisch ausgefällte oder bereits fertig getrocknete Hydratzellulose in wässerigen oder schwach alkalischen Lösungen von Kondensationsprodukten oder von Stoffen, welche solche Kondensationsprodukte bilden können, tränkt und alsdann in der mit den Produkten getränkten Hydratzellulose die Kondensation zu unlöslichen Stoffen, gegebenfalls unter Verwendung eines weiteren zur Kondensation notwendigen Stoffes, wie Formaldehyd, vollendet.