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Verfahren um Textilfasern waschecht wasserabstossend zu machen.
Um Textilfasern waschecht wasserabstossend zu machen wurde bereits vorgeschlagen, die Fasern mit solchen höhermolekularen Verbindungen der Fettreihe zu behandeln, die chemisch mit den ursprünglich vorhandenen oder auch eingeführten Hydroxyl-oder Aminogruppen der Fasern unter
Bildung von Estern, Äthern, Säureamiden oder Harnstoffen reagieren. Es liegt in der Natur der Fasern, i dass diese chemischen Umsetzungen nicht rasch erfolgen können. Deshalb bedingt eine derartige Faser- veredlung anwendungstechnisch eine längere Behandlung der Fasern mit den Lösungen der hoch- molekularen Stoffe bei erhöhter Temperatur, der darauf noch ein sogenanntes Naehreifen bei Tem- peraturen über 100 C folgen muss.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, um Textilfasern waschecht wasserabstossend zu machen, das gegenüber den erwähnten bekannten Verfahren auch anwendungstechnisch Vorteile besitzt. Das
Verfahren besteht darin, dass man Textilfasern zunächst mit solchen Aminen oder Alkoholen imprägniert, die mindestens 18 miteinander verbundene C-Atome tragen und darauf äquimolekulare Mengen gesättigter Fettsäurehalogenide,-anhydride oder Isocyanate bzw. Isothiocyanate mit mindestens 12 C-Atomen einwirken lässt. Folgende Verbindungen kommen für das Verfahren hauptsächlich in Frage :
1.
Amine wie Octadecyl-, Oleylamin und Einwirkungsprodukte von Formaldehyd auf die Amine,
Dioctadecylamin, Kondensationsprodukte von Octadecylamin mit Aldehyd-oder Ketosulfosäuren, die mit Formaldehyd stabilisiert sind, oder wasserlösliche Salze der genannten Amine.
2. Alkohole wie Oetadecylalkohol, Wollfett-, Waehsalkohole, Distearylalkohol.
3. Säurechloride wie Stearinsäure-und Montansäureehlorid, oder Säureanhydride.
4. Isocyanate bzw. Isothiocyanate wie Octadeeylisocyanat bzw. Oetadeeylsenföl.
Je höhermolekular das auf der Faser erzeugte Reaktionsprodukt ist, desto waschechter sitzt das Produkt auf der Faser.
Zur Ausführung des Verfahrens genügt bereits einfaches Benetzen der Fasern mit denBehandlungs- flotten und anschliessende Wärmebehandlung bei Temperaturen unter 1000 C, die den Zweck hat, dass sich die Reaktion der Komponenten auf der Faser vollzieht. Man imprägniert die Fasern mit dem Amin oder Alkohol, gegebenenfalls unter Verwendung von Lösungen der betreffenden Stoffe, verdampft das Lösungsmittel, tränkt darauf die so behandelte Faser mit einer Lösung von Säurechlorid oder
Isoeyanat und trocknet im Trockenschrank etwa eine halbe Stunde lang.
Soweit die Komponenten in Wasser löslieh oder verteilbar sind, wird man die Fasern mit wässerigen
Lösungen oder Dispersionen behandeln. Man kann den Lösungen der Amine oder Alkohole auch säure- bindende Stoffe zusetzen. Damit bindet man die bei der Umsetzung mit Säurechloriden freiwerdende
Salzsäure und erreicht dadurch eine restlose Ausnutzung desAmins und man vermeidet Fasersehädigung durch die Säure.
Um die Reaktionskomponenten in annähernd äquimolekularer Menge auf die Faser aufzubringen, stellt man die Lösungen der Produkte, mit denen die Faser behandelt werden soll, zweckmässig auf gleiche Molkonzentrationen ein.
Das Verfahren beruht darauf, dass auf und in der Faser Säureamide, Ester, Harnstoffe oder
Urethane mit mindestens 30 C-Atomen erzeugt werden. Imprägniert man die Faser mit den vorgebildeten Verbindungen, so sind diese Imprägnierungen nicht waschecht. Es ist deshalb überraschend, dass die Imprägnierung waschecht wird, wenn man die Verbindungen in und auf der Faser erzeugt.
Die nach dem Verfahren waschecht wasserabstossend gemachten Fasern zeichnen sich durch einen gesehmeidigen, weichen Griff aus.
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Beispiel 1 : Man tränkt Kasehmir-Wollgewebe mit einer Lösung von 2-7 Gewi htsteilen Octadecylamin in 1000 Volumteilen Tetraehlorkohlenstoff und nach Verdampfen des Lösungsmittels mit einer Lösung von 3 Gewichtsteilen Stearylehlorid in 1000 Volumteilen Tetraehlorkohlenstoff.
Hierauf wird im Trockenschrank bei 90 bis 100 C einige Zeit erwärmt. Der Wollstoff kann mit Seife gewaschen werden, ohne dass die erzeugte wasserabstossende Wirkung merkbar leidet.
Ebenso verhalten sich Baumwoll-und Kunstseidegewebe, wenn man sie obiger Behandlung unterwirft.
Beispiel 2 : An Stelle von Stearylchlorid des Beispiels 1 verwendet man die äquimolekulare Menge Stearylisoeyanat und verfährt sonst wie in Beispiel 1. Die wasserabstossende Wirkung ist gleich gut.
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Beispiel 4 : Man tränkt ein Gewebe aus Viskose mit einer Lösung von 4-1 Gewiehtsteilen Oetadecylimino-isopropylsulfosaurem Natrium C1sH37N (CH3)CH2-SO3Na in 1000 Teilen Wasser, der 1 Gewichtsteil Soda zugesetzt sein kann, oder mit 5 Gewichtsteilen eines Gemischs von Stearylaminacetat und Melamin, das mit Formaldehyd stabilisiert ist, quetscht ab und trocknet. Nach dem Trocknen tränkt man das Gewebe mit einer Lösung von 3 Gewiehtsteilen Stearylehlorid oder Stearylisocyanat in 1000 css Triehloräthylen. Hierauf wird im Trockensehrank bei 90 bis 100 C etwa eine halbe Stunde lang erwärmt. Das Gewebe stösst Wasser auch nach mehreren Seifenwäsehen unverändert gut ab.
Beispiel 5 : Man verwendet an Stelle von Oetadeeylamin des Beispiels 1 äquimolekulare Mengen Stearylalkohol oder Dioctadeeylalkohol und verfährt im übrigen wie im Beispiel 1, trocknet aber zum Schluss mindestens eine halbe Stunde bei 90 bis 100 C. Die Gewebe sind waschecht wasserabstossend.