DE904524C - Verfahren zum Flammfestmachen von brennbarem Textilgut - Google Patents

Verfahren zum Flammfestmachen von brennbarem Textilgut

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DE904524C
DE904524C DEF3893D DEF0003893D DE904524C DE 904524 C DE904524 C DE 904524C DE F3893 D DEF3893 D DE F3893D DE F0003893 D DEF0003893 D DE F0003893D DE 904524 C DE904524 C DE 904524C
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DE
Germany
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resistant
formaldehyde
flame
sulfamide
water
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Application number
DEF3893D
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English (en)
Inventor
Dr Walter Gutmann
Fritz Herbst
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/19Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
    • D06M15/37Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D06M15/39Aldehyde resins; Ketone resins; Polyacetals
    • D06M15/423Amino-aldehyde resins
    • D06M15/429Amino-aldehyde resins modified by compounds containing sulfur

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Flammfestmachen von brennbarem Textilgut Es ist bekannt, daß man die Entflammbarkeit von brennbaren Stoffen, wie Textilfasern, Bändern, Filmen und Folien aus Cellulose sowie von Holz, Holzwolle, Papier, Stroh usw., durch Behandeln dieser Stoffe mit gewissen Salzen anorganischer Säuren, wie z. B. Ammoniumsulfat, Diammoniumphosphat, herabsetzen oder beseitigen kann.
  • Diese Mittel sind aber nicht wasserbeständig; sie werden schon mit Wasser leicht wieder ausgewaschen, so daß die behandelten Stoffe ihren Flammschutz schnell wieder verlieren.
  • Auch Sulfamid für sich und zusammen mit Formaldehyd und einem Kondensationsmittel sowie die Kondensationsverbindung aus Sulfamid und Formaldehyd sind als Flammschutzmittel bereits empfohlen worden. Die mit diesen Mitteln erzielte Steigerung der Wasserfestigkeit der Flammschutzwirkung ist nur gering.
  • Es wurde nun gefunden, daß man einen wasser- und waschbeständigen Flammschutz erhält, wenn man brennbares Textilgut mit Sulfamid (Diamid der Schwefelsäure) und Formaldehyd oder Formaldehyd abgebenden Verbindungen und mit harzbildenden Stoffen in Gegenwart von Amidosulfonsäure behandelt und sie, gegebenenfalls nach Vortrocknen, einer Wärmebehandlung unterwirft.
  • Als harzbildende Stoffe können z. B: Harnstoff, Thioharnstoff, Mono- und Dimethylolharnstoff; Cyanamid, Dicyanamid, Melamin, Kondensationsverbindungen aus Melamin mit Alkoholen, wie Äthylenglykol und andere, für sich oder zusammen mit Formaldehyd Harze bildende Verbindungen verwendet werden. Gute Wirkungen erzielt man, wenn man die harzbildenden Verbindungen in einer Menge bis zu etwa 1/3 Mol im Verhältnis zu dem angewandten Sulfamid zusetzt.
  • Dieses Ergebnis ist überraschend, da die genannten Harze für sich nicht flammfest sind. Man mußte mit größter Wahrscheinlichkeit damit rechnen, daß die Flammschutzwirkung durch den Zusatz der Harze ganz wesentlich herabgesetzt werden würde.
  • Die Behandlung von brennbaren Stoffen zur Erzielung einer Wasser- und waschfesten Flammschutzwirkung hat besondere Bedeutung für Textilgut, z: B. Garne und Gewebe, die zur Herstellung von Bekleidungsstücken für die Feuerwehr und den Luftschutz, von Fliegerkombinationen, Tarngeweben, Abdeckplanen für Fahrzeuge und Flugzeuge und ähnliche Zwecke verwendet werden sollen.
  • Den Behandlungsbädern kann man noch andere Stoffe, z. B. Appreturmittel oder Mittel zur Steigerung der Knitterfestigkeit und der wasserabweisenden Eigenschaften von Textilgut, zusetzen. Als Zusätze kommen unter anderem Stärke und andere Appreturmittel, Vinyl- oder Acrylkunstharze, Weichmachungsmittel, wie Steärinsäureäthanolamid ferner Fettsäurekondensationsverbindungen, Fettalkoholsulfonate, sulfonierte Öle, sulfonierte Kohlenwasserstoffe, Öl- und Wachsemulsionen, Paraffinemulsionen mit und ohne Zusätze von Metallsalzen, Stearyloxymethylpyridiniumverbindungen, Einwirkungsverbindungen von Äthylenimin auf Fettsäureisocyanate, Aluminium-oder Zirkonverbindungen und ändere für die Behandlung von Textilien geeignete Verbindungen in Betracht. Beispiele i. Ein Zellwollgewebe wird in einem Bade, das in 1 1 Wasser 150 g Sulfamid (Diamid der Schwefelsäure), 2o g Harnstoff, Zoo ccm Formaldehyd, 3o°/oigeLösung, und 0,5 g Amidosülfonsäure enthält, 5 Minuten bei 2o° behandelt, abgequetscht, bei 6o bis 7o° vorgetrocknet und anschließend io Minuten auf i2ö° erwärmt.
  • 2. Ein Zellwollgewebe wird in einem Bade behandelt; das im Liter Wässer 150 g Sulfamid, 15 g Dimethylharnstoff, Zoo ccm Formaldehyd, 30%ige Lösung, und i g Amidosulfonsäure enthält, abgequetscht und i Stunde bei 9o° getrocknet.
  • 3. Ein Mischgewebe aus Zellwolle und Baumwolle wird in einem Bade, das im Liter Wasser i5o g Sulfamid, io g Melamin, Zoo ccm Formaldehyd, 3o°/@ge Lösung, und 0,5 g Amidosulfönsäure enthält, 5 Minuten behandelt, abgequetscht und bei 9o° während 1;'2 Stunde getrocknet. q.. Man behandelt ein Kunstseidengewebe in einem Bade, welches je Liter Wasser iso g Sulfamid, 2o g der Kondensationsverbindung aus Melamin und Glykol, j zoo ccm Formaldehyd, 3o°/oige Lösung, und 0,5 g Amidosulfonsäure enthält, 5 Minuten bei 2o°, quetscht ab, trocknet bei 6o bis 7o° und läßt eine Wärmebehandlung bei i2o° während io Minuten folgen.
  • 5. Zum Vergleich mit den Ergebnissen nach den obigen Beispielen wurde eine Behandlung nur mit Sulfamid und Formaldehyd wie folgt ausgeführt: Ein Zellwollgewebe wurde mit i5o g Sulfamid, Zoo ccm Formaldehyd, 3o°/oige Lösung, und 5 g Aluminiumchlorid 5 Minuten bei 2o° behandelt, abgequetscht, bei 6o bis 7o° vorgetrocknet und anschließend io Minuten bei 12o° erwärmt.
  • Zur Prüfung der Flammschutzwirkung wurden aus den behandelten Geweben Streifen von 3 cmBreite herausgeschnitten, an einem Stab aufgehängt und mit der Sparflamme eines Bunsenbrenners bestrichen. Es wurde festgestellt, nach wievielmaligem Bestreichen mit der Sparflamme das Gewebe brennt. Mehr als 50 Striche wurden mit der Flamme nicht ausgeführt, da mit einem Aufflammen dann nicht mehr zu rechnen ist.
  • Die Prüfung der nach den Beispielen behandelten Gewebe erfolgte a) nach der Ausrüstung, b) nach einem zweistündigen Einlegen in Wässer und c) nach einer Waschprobe 1/4 Stunde bei q.5° mit 3 g Einheitsfeinwaschmittel, wobei nach jeweils 5 Minuten das Gewebe mit der Hand ausgedrückt würde.
  • Folgende Werte wurden erhalten:
    Beispiel
    3 i 4 5
    a) Gewebe nach der Be-
    handlung .........:. 50 50 50 50 50
    b) Nach zweistündigem
    Einlegen in Wasser . . 50 50 50 5o brennt
    sofort
    e) Nach der Wäsche .... 5o 50 50 5ö brennt
    t sofort

Claims (1)

  1. PA-rF1rTANSPRLCH: Verfahren zum Flammfestmachen von brennbarem Textilgut, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gut mit Sulfamid und Formaldehyd oder Formaldehyd abgebenden Verbindungen und mit harzbildenden Produkten in Gegenwart von Amidosulfonsäure belädt und es, gegebenenfalls nach Vortrocknen, einer Wärmebehandlung unterwirft.
DEF3893D 1944-09-06 1944-09-06 Verfahren zum Flammfestmachen von brennbarem Textilgut Expired DE904524C (de)

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