DE714393C - Verfahren zum Veredeln von Textilgut aus Cellulose- oder Cellulosehydratfasern - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von Textilgut aus Cellulose- oder Cellulosehydratfasern

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DE714393C
DE714393C DED73456D DED0073456D DE714393C DE 714393 C DE714393 C DE 714393C DE D73456 D DED73456 D DE D73456D DE D0073456 D DED0073456 D DE D0073456D DE 714393 C DE714393 C DE 714393C
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cellulose
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formaldehyde
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Durst & Krey Crefelder Seiden
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Durst & Krey Crefelder Seiden
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/19Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
    • D06M15/37Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D06M15/39Aldehyde resins; Ketone resins; Polyacetals
    • D06M15/423Amino-aldehyde resins

Description

  • Verfahren zum Veredeln von Textilgut aus Cellulose- oder Cellulosehydratfasern Bekanntlich werden Textilien aus Cellulose-oder Cellulosehydratfasern durch Ausrüsten mit künstlichen Harzen aus Harnstoff und Formaldehyd elastischer und unempfindlicher gegen Drücken und Knittern gemacht.
  • Hierbei werden die Harnstoff-Formaldehyd-Kunstharze im .allgemeinen erst in und ,auf der Faser selbst gebildet. Zu diesem Zwecke «erden noch wasserlösliche Vorkondensate aus Harnstoff und Formaldehyd und sauer reagierende Stoffe enthaltende Bäder zur Tränkung des Textilgutes benutzt und das eigentliche unlösliche Kunstharz dann erst durch Erhitzen der getränkten Ware auf dieser gebildet. Diese zweckmäßigste, billigste und einfachste Behandlung wird durch die geringe Haltbarkeit der wäßrigen Lösungen der Vorkondensate ersch-#vert. Durch die fortschreitende weitere Kondensation der gelösten Vorkondensate nähern sie sich ihrer L'nlöslichlseit und fallen aus. Die Lösungen werden trübe und endlich fest und sind dann naturgemäß vollkommen unbrauchbar.
  • In der französischen Patentschrift -66 829 wird daher vorgeschlagen, solche Kondensationsmittel, in den Textilbehandlungsbädern der genannten Art zu verwenden, die .erst beim Erhitzen Säure abspalten, so daß also eine sauere Einstellung des Bades v°rm:eden wird. Als geeignete Stoffe dieser Art sincl dort angeführt: Ester organischer Säuren, wie Glycerindiacetat, Säurzam@de, wi-- Formamid, Sul.fit- und Bisulfitverbindungen von Ketonen und Aldehyden, wie Ammoniumacetonbisulfit. Diese Verbindungen geben j:edoch die zur Kondensation notwendigen Säuren verhältnismäßig schwer und erst bei höherer Temperatur ab.
  • Auch die bekannte Anwendung von Puffersubstanzen, wie z. B. Essigsäure mit Natriumacetat usw., als Kondensationsmittel bringt nur eine bedingte Verbesserung, da eben, was wesentlich ist, die saure Reaktion der wäßrigen Harzlösung bestehen bleibt.
  • Bei dem Aufbringen der sauer kondensierten Harnstoff-Formal.ddhyd-Harze, die allein die gewünscht Wirkung Ergeben, muß man in allen Fällen der Unbeständigkeit der die Vorkondensationsprodukte enthaltenden Flotten dadurch Rechnung tragen, daß die Imprägnierung der Faser mit der wäßrigen Lösung so schnell als möglich erfolgt. Man darf die Bäder erst unmitt°lbar vor dem Gcbrauch fertig machen und muß ein längeres Stehen der f°rtigen Mischung unbedingt vermeiden. Es ist jedoch vielfach, z. B. bei der Veredlung vdn Samtgeweben, auch der Wunsch vorhanden, gewisse Appreturarh°iten nach der Behandlung mit den Appreti°rbädern vornehmen zu können, bevor noch das Harz in seine feste Form übergeht, damit das Gewebe ruhig, schön und gefällig wird. Infolge der raschen Kondensation der sauren Harnstaff-Formaldehyd-Lösizng ist dies aber bei Anwendung solcher Bäder nur bis zu einem verhältnismäßig geringen Grad möglich.
  • Erfindungsgemäß wird nun das Textilgut mit Flotten getränkt, die durch Lösen von Harnstoff oder 'Thioharnstoff, Formaldehyd und einem Oxydationsmittel, wie Wasserstoffsuperoxyd, das Formaldehyd in wäßriger l,iisung bei erhöhter Temperatur zu Amej,,@tl@ säure zu oxydieren vermag, in Wasser ce-@@., ten worden sind, darauf schnell auf 95 t"is ioo' erhitzt, getrocknet und schließlich einer Wärmenachbehandlung bei i i o bis 150 ausgesetzt.
  • Bei gewöhnlicher Temperatur bleiben derartige Flotten mehrere Stunden vollkommen klar, da die Bildung der Säure hier nur sehr langsam vor sich geht. Wärmt man jedoch eine solche Lösung bis nahe Kochtemperatur an, so setzt die Säurebildung infolge beschleunigter Oxydation des Aldehyds rasch :ein, und die Kondensation des Harzes erfolgt nun sehr schnell.
  • Die Wirkung des neuen V erfahrcns möge am besten aus folgenden zwei Versuchen :ersehen werden.
  • i oo g Harnstoff werden in Zoo ccm kochendem Formaldehyd 40 Volumprozent gelöst, und diese Lösung wird mit 5 ccm Ammoniak 25c;uig stabilisiert, dann sofort in etwa 750 ccm kaltes Wasser :eingerührt. Man erhält so eine Lösung, die tagelang haltbar ist und sich nicht verändert,- auch nicht, wenn man sie aufkocht. Zur Kunstharzbildung ist also eine solche Lösung unbrauchbar. Setzt inan nun nach dem alten Verfahren dieser Lösung 6 g Weinsäure als Katalysator zu, so tritt schon nach etwa 15 Minuten Stehen Trübung ein, und bald fallen feste Bestandteile aus. Setzt man jedoch nach dem neuen Verfahren einer solchen Lösung 5 ccm Wasserstoffsuperoxyd von 3o Gewichtsprozent zu; so bleibt diese Stammlösung selbst nach 5- bis 6stündigem oder noch längerem Stehen vollkommen klar, trübt sich aber sofort, wenn man sie kurz aufkocht; die Kondensation setzte .also bei Kochtemperatur ein. Läßt man nun beide Lösungen, also jene nach dem bekannten Verfahren angesetzte und die aufgekochte Lösung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine gewisse Zeit stehen, so kann man an den gebildeten festen Massen feststellen, daß. auch hier Unterschiede vorbanden sind; während nach dem bekannten Verfahren eine mehr körnig feste Masse ntste'ht, ergibt das erfindungsgemäße Verfahren eine mehr elastisch voluminöse Masse. Aus diesen Beobachtungen läßt sich folgern, daß auch in der Faser die Form des Kunstharzes eine andere sein muß als jene nach dem alten Verfahren. Dias erfindungsgemäß behandelte Textilgut wird also weicher sein. Die praktischen Versuche haben diese Annahme bestätigt. Auch die in der britischen Patentschrift 4.49 2.13 genannten Kondensationsmittel ereben mit den Methylolharnstofflösungen cht eine so beständige Imprägnierß.otte wie erfindungsgemäßen Flotten. Nach dem rliegenden Verfahren sind die Appreturarbeiten zeitlich weniger begrenzt, und die Bildung der unlöslichen Harze geht leichter und bei niedrigerer Temperatur vor sich, wodurch die Textilien mehr geschont werden. Gemä15 dem vorliegenden Verfahren entt=illt das Waschen nach der Imprägnierung, 1v2il keine überschüssigen und nachteiligen Rückstände vorhanden shid; es werden weichere "Textilien erzielt.
  • Beispiel Ein Stück Kulistseidensamt wird mit einer erlindungsgemäßen Lösung getränkt und abgequetscht, hierauf über Heizzylinder gc:tührt, wobei die in dem Stück verbliebene Lösung schnell auf 95 bis ioo erhitzt wird, und schließlich getrocknet. Durch iiunmchrigcs Erhitzen während 2 bis 3 Minuten bui 110 bis j 5o- wird die Kondensation des @iullsiliarzes beendet. Nach dem Abkühlen, also ohne jedwede Nachwäsche, ist das Stück versandfer tig.
  • In ähnlicher Weise können auch glatte: Gewebe bearbeitet werden. Die Endkondensation erfolgt also durch Nacherhitzung bei Temperaturen von i i o bis 150 . In allen Fällen ist es jedoch wichtig, daß ein schnelles .Erhitzen der noch feuchten Ware auf 95 bis ioo die Kondensation einleitet.
  • Selbstverständlich kann in der gleichen Weise beim Ausrüsten vori Textilgut mit Thioharnstoff-Formal.dehyd-Kondensationsprodukten verfahren werden. Auch können solche Bäder verwendet werden, denen ferner noch bekannte Appreturmittel, wie Stärke oder Dlextrin, zugesetzt worden sind, wobei waschechte Appreturen erzielt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Veredeln von Textilgut aus Cellulose- oder Cellulosehydratfaseril, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe mit einer Flotte, die durch Lösen von Harnstoff oder Thioharnstoff, Formaldehyd und einem Oxydationsmittel, wie Wasserstoffsuperox5-d, in Wasser erhalten worden ist und außerdem noch Appreturmittel, wie Stärke oder Dextrin, enthalten kann, getränkt, darauf schnell auf 95 bis ioo erhitzt, getrocknet und schließlich einer Wärmenachbehandlung bei iio bis i5oausgesetzt wird.
DED73456D 1936-09-08 1936-09-09 Verfahren zum Veredeln von Textilgut aus Cellulose- oder Cellulosehydratfasern Expired DE714393C (de)

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DED73456D DE714393C (de) 1936-09-08 1936-09-09 Verfahren zum Veredeln von Textilgut aus Cellulose- oder Cellulosehydratfasern

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954502C (de) * 1953-02-19 1956-12-20 Basf Ag Verfahren zum Veredeln von Textilien
DE915329C (de) * 1950-10-12 1957-07-11 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Pigmentdrucken oder -klotzungen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE915329C (de) * 1950-10-12 1957-07-11 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Pigmentdrucken oder -klotzungen
DE954502C (de) * 1953-02-19 1956-12-20 Basf Ag Verfahren zum Veredeln von Textilien

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