AT149654B - Verfahren zum Behandeln von Faserstoffen. - Google Patents

Verfahren zum Behandeln von Faserstoffen.

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  Verfahren zum Behandeln von Faserstoffen. 



   Es wurde gefunden, dass Lösungen bzw. Emulsionen von Salzen von Imidoäther, Imidothioäther, Amidinen oder von Derivaten dieser Körper, die mindestens einen Säurerest von mindestens 6 Kohlenstoffatomen und/oder einen Alkylrest von mindestens 6 Kohlenstoffatomen enthalten, mit Vorteil zum Behandeln von Faserstoffen wie Textilien, Papier oder Pappe verwendet werden können. Als 
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 imidoäthylthioätherchlorhydrat, das Umsetzungsprodukt von Sebacyldinitril mit 2 Mol Butanol und Chlorwasserstoff, das daraus oder auf anderem Wege hergestellte Amidinchlorhydrat oder das Produkt, welches man erhält, wenn man das Nitril einer Naphtensäure mit   Äthylalkohol   in Gegenwart von Chlorwasserstoff umsetzt. 



   Die Herstellung der Salze von Imidoäthern, Imidothioäthern oder Amidinen vom Typus des   Stearimidobutylätherchlorhydrates   oder   Stearamidinchlorhydrates   kann sowohl aus den reinen Säuren als auch aus technischen   Säuregemischen   über die Nitrile erfolgen. 



   Die Herstellung der Salze von Imidoäthern oder   Imidothioäthern   vom Typus des Acetimidostearylätherchlorhydrates gelingt glatt durch Umsetzung von höhermolekularen Fettalkoholen mit den entsprechenden Nitrilen in Gegenwart von Säuren. 



     Alle diese Körper   haben neben einer guten Dispergierwirkung eine vorzÜgliche Wirkung als Weichmachungsmittel. Durch Behandlung des Fasermaterials mit Lösungen dieser Körper erhält man sehr gute   Appretur-bzw. Imprägniereffekte,   da sich diese Körper auf der Faser durch ihre wasserabstossende bzw. wasserundurchlässig machende Wirkung auszeichnen. So eignen sich die Produkte je nach ihrer Konstitution beispielsweise als Wasch-, Netz-und Dispergiermittel, in Verbindung mit Aldehyden zum Knitterfestmachen von Viskosegeweben, zum Wasserdiehtmaehen von Textilien sowie für die Mattierung von Kunstseide. 



   Um beispielsweise Textilien wie z. B. Viskosekunstseide oder Baumwolle knitterfest zu machen, behandelt man sie mit Vorteil mit Lösungen, die Salze von Imidoäthern und/oder Amidinen bzw. deren Derivaten und Aldehyde oder aldehydabgebende Substanzen enthalten. Die mit diesen Lösungen behandelten Textilien werden dann auf Temperaturen bis etwa 120  C erhitzt. Man kann die Aldehyde in Form ihrer Lösungen oder gasförmig anwenden. Man kann die Textilien zunächst mit Lösungen von Salzen der Imidoäther und Amidine und dann nachträglich mit Aldehyden behandeln.

   Man kann aber auch zunächst mit Aldehyden behandeln und dann mit Lösungen der Salze von Imidoäthern und Amidinen, und schliesslich kann man die Aldehyde oder aldehydabgebenden Substanzen auch in die Lösung von Salzen von Imidoäthern und Amidinen hineingeben. 
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 aldehydabspaltende Produkte seien beispielsweise genannt : Glyoxalbisulfit, Dimethylolformamid, Dimethylolharnstoff. 



   Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die Textilfasern nur auf eine Temperatur von 
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 und eine Vergilbung der Gewebe vermieden wird. Ferner zeichnen sich die nach dem Verfahren behandelten Textilgewebe durch einen besonders weichen Griff aus. 



   Man kann die Löslichkeit und die Beständigkeit der Lösungen mancher Salze dieser Imidoäther, Imidothioäther oder Amidine dadurch erhöhen, dass man bei der Herstellung oder Verwendung der Lösungen Emulgier-oder Dispergiermittel oder Schutzkolloide mitverwendet. Als solche Hilfsmittel seien beispielsweise genannt die Salze von Sulfo-oder Carboxylgruppen tragenden Urethanen, Fett-   alkoholsulfona. te, wasserlösliche   oxäthylierte Fettalkohole, oxäthylierte Fettamine, oxäthylierte Ester oder Amide höherer Fettsäuren, Kohlehydrate, oxäthylierte oder sonstige   wasserlösliche   Eiweissprodukte und   ähnliche     wasserlösliche   hochmolekulare Substanzen oder Gemische der genannten Produkte miteinander.

   Auch durch Zusatz der Salze gewisser Amidine kann man die Löslichkeit und die Beständigkeit der Lösungen von Salzen der Imidoäther usw. erhöhen. 



   In manchen Fällen wie bei der Herstellung von waschfesten Appreturen oder knitterfesten Imprägnierungen ist der Zusatz von Puffersubstanzen, wie   Hexamethylentetramin, zweckmässig,   
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 salzen arbeitet. 



   Beispiele :
1. 10 Gewielltsteile   Stearimidoäthylätherchlorhydrat werden   in einer Mischung von 620   Gewiehts-   teilen Benzol und 240 Gewichtsteilen Äthylalkohol gelöst. Mit dieser Lösung w'rd Wollgarn bei gewöhnlicher Temperatur imprägniert. Dann wird das Garn abgeschleudert und getrocknet. Es ist hervor- 
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2. 100 Gewichtsteile   Kartoffelstärke   werden unter Zusatz von 10 Gewichtsteilen Dimethylolharnstoff und 1 Gewichtsteil   Benzimidododecylätherchlorhydrat   mit 1000 Gewichtsteilen Wasser verkleistert. Mit dieser Appreturmasse wird Baumwollgewebe behandelt und nach dem Abquetschen bei etwa   1000 C getrocknet.

   Ian   erhält eine Appretur, die einen guten Griff aufweist, sehr waschbeständig ist und selbst nach mehrmaliger Wäsche mit Seife und Soda nur einen geringen Teil der aufgebrachten Appretur verliert. 



   3. In 1000 Gewichtsteilen Wasser werden 5 Gewiehtsteile Montanimidoäthylätherechlorhydrat, 5 Gewichtsteile Stearamidinchlorhydrat und 3 Gewichtsteile polyvinylbutyläthermaleinsaures Ammoniak gelöst. Die Lösung wird dann zu 1000 Gewichtsteilen 35%iger Formalinlösung gegeben. In der erhaltenen Flotte wird Mischgewebe aus Viskosekunstseide und Naturseide imprägniert. Die Ware wird dann abgequetscht und getrocknet. Bei sehr weichem Griff ist sie hervorragend knitterfest geworden und verliert auch beim Waschen ihre Knitterfestigkeit nicht. 
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 wirkung. 



   5. Viskosegarn wird 30 Minuten bei   30-35  C   mit einer Lösung imprägniert, die in 1000 Gewichtsteilen Wasser 7-8 Gewichtsteile Bariumchlorid, 5 Gewichtsteile   Stearamidinchlorhydrat, 5 Gewichts-   teile   Stearimidobutylätherchlorhydrat   und 5 Gewichtsteile Hexamethylentetramin enthält. Das Garn wird dann in ein Bad eingebracht, das 6 Gewichtsteile Glaubersalz in 1000 Gewichtsteilen Wasser enthält und wird in dieser Flotte 30 Minuten bei 30  C belassen. Nach dem Trocknen besitzt das Garn den gewünschten matten Glanz und zeichnet sich weiter durch weichen Griff aus. 



   6. Baumwollgewebe wird mit einer wässerigen Lösung des Amidinchlorhydrats behandelt, das man aus dem Nitril einer durch Oxydation von Paraffin mit Luft erhaltenen Paraffincarbonsäure erhält, u. zw. kommen hievon 2% auf das Gewicht des Gewebes gerechnet zur Anwendung. Man erzielt beim Färben eine sehr gute Egalisierwirkung. 



   7. Baumwolle wird mit einer Lösung des   Steardiäthylamidinchlorhydrats gebeizt,   wobei die Lösung 4% vom Gewicht der Ware an Chlorhydrat enthält. Die Baumwolle zeigt dann beim Ausfärben mit basischen Farbstoffen eine gute Reservierung, sie nimmt den Farbstoff nicht auf. 



   8. Behandelt man Baumwollgarn, das mit einem substantiven Farbstoff gefärbt ist, mit einer 
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10. Viskosegarn wird bei gewöhnlicher Temperatur mit einer   80% igen Formaldehydiösung     getränkt.   Nach dem Abschleudern wird es in ein Bad eingebracht, das in 100   Gewiehtsteilen   Wasser 1   Gewiehtsteil   Stearimidoätherchlorhydrat enthält. Nach dem Abquetschen und Trocknen bei zirka 100  C ist das Garn hervorragend knitterfest geworden und zeichnet sieh ferner durch einen weichen Griff aus. 

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   11. Man löst in einem Liter   25% iger Formaldehydiösung   8 g Stearimidobutylätherchlorhydrat und 10 g von dem Umsetzungsprodukt von Ölsäurechlorid mit Methyltaurin-Natrium und behandelt Kunstseidengewebe mit dieser Lösung. Die Ware wird dann abgeschleudert und auf der Trockentrommel bei zirka   1100 C getrocknet.   Man erhält auf diese Weise ein sehr gut knitterbeständiges Gewebe. 



   12. Mischgewebe aus Kunstseide und Naturseide wird mit einer   20  oigen Formaldehydlösung   
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 hydrat und Äthylendiamin hergestellten Amidins enthält. Die abgequetschte Ware wird bei   80-90  C   getrocknet. Sie hinterlässt beim Knittern keine Falten und besitzt einen angenehm weichen Griff. 



   13. Viskosegewebe wird mit einer 20%igen Formaldehydlösung getränkt, die im Liter 10 Gewichtsteile Stearimidomethylätherchlorhydrat und 10 Gewichtsteile Stearamidinformiat enthält. Nach dem Abschleudern wird bei   900 C getrocknet.   Die Ware ist hervorragend knitterfest geworden und besitzt einen angenehm weichen Griff. 



   Statt des Chlorhydrats des   Stearimidomethyläthers kann auch   das Chlorhydrat oder Oxalat des aus dem Kokosölfettsäurenitril hergestellten Imidomethyläthers oder   Imidobutyläthers   verwendet werden. 
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   butylätherchlorhydrat,   5 Gewichtsteile Stearamidinformiat und 3 Gewichtsteile   polyvinylbutyläther-   maleinsaures Ammonium auf und behandelt mit dieser Lösung Mischgewebe aus Viskose und Naturseide, quetscht ab und trocknet bei   1000 C.   Die Ware ist bei sehr weichem Griff hervorragend knitterfest. 



   15. Leinengewebe wird in ein Bad eingebracht, das im Liter 25   Gewiehtsteile   des aus Kokosöl- 
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 enthält. Nach dem Abquetschen geht man mit der Ware in eine   200     ige   Formalinlösung ein, schleudert ab und trocknet bei   90-100  C.   Die Ware ist knitterfest geworden und zeichnet sieh durch einen vollen Griff aus. 



   16. Man löst in einem Liter   20% iger Formalinlösung   20 Gewichtsteile des aus technischer Stearin- 
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   17. In einer Lösung von 15 Gewichtsteilen Myristimidoamylätherchlorhydrat und 10 Gewielitsteilen   Lauridiäthylamidinacetat in   einem LiterWasser wird Baumwollgewebe zehn Minuten lang hantiert. Das abgeschleuderte Gewebe wird sodann in einer mit Formaldehyddampf erfüllten Kammer aufgehängt und nach einer halben Stunde auf einem Kalander bei etwa   100 :' C getrocknet.   Das Baumwollgewebe erweist sich als weitgehend knitterfest und besitzt einen weichen Griff. 



   18. Man behandelt Mischgewebe aus Wolle und Kunstseide mit einer Lösung, die im Liter 10 Gewichtsteile Laurimidohexylätherchlorhydrat und 10 Gewichtsteile des Amidins, das hergestellt ist durch Umsetzung des aus dem Palmkernölfettsäurenitril gewonnenen   Imidoäthylätherchlorhydrats   mit Äthylendiamin und 120 Gewichtsteile Dimethylolharnstoff enthält. Das Gewebe wird   anschliessend   abgeschleudert und bei zirka   1100 C getrocknet.   Es ist vorziiglich knitterfest geworden und behält auch nach dem Waschen diese Eigenschaft bei. 



   19. In 1000 Gewichtsteile Wasser werden 10 Gewichtsteile Glyoxal, 5 Gewichtsteile Stearimido-   methylätherchlorhydrat   und 5 Gewichtsteile Stearamidinformiat aufgelöst. Mit dieser Lösung wird Viskosekunstseidegewebe 20 Minuten   bei 20-25  C   behandelt. Nach dem Abschleudern wird dann bei   95-1000 C getrocknet.   Das so behandelte Gewebe ist   hervorragend   knitterfest und besitzt einen angenehm weichen Griff. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Behandeln von Faserstoffen, insbesondere Textilien, dadurch   gekennzeichnet,   dass man hiezu Lösungen bzw. Emulsionen von Salzen der Imidoäther, Imidothioäther, Amidine der allgemeinen Formel 
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 worin X für OR1, SR1, NH2, NH. R1, NR1. R2 (R2 = Alkyl) steht und R und R1 aliphatische Systeme von Kohlenstoffatomen bedeuten, von denen mindestens eines 6 Kohlenstoffatome enthalten muss oder deren Derivate dieser Verbindungen verwendet.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zum Behandeln von Textilien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Textilien mit Lösungen von Salzen nach Anspruch 1 und mit Lösungen von Aldehyden oder aldehydabgebenden Substanzen behandelt, gegebenenfalls unter Zusatz von Emulgier-, Dispergiermitteln oder Schutzkolloiden, und dann die Textilien auf Temperaturen bis ISO"C erhitzt.
AT149654D 1933-12-06 1934-11-05 Verfahren zum Behandeln von Faserstoffen. AT149654B (de)

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