<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Färben von Alkylzellulosen.
Es ist bisher nicht gelungen, Alkylzellulosen, die sich in Wasser von Zimmertemperatur nicht lösen, oder daraus hergestellte Gebilde mit Substantiven (direkt färbenden) oder sauren Farbstoffen oder
Küpenfarbstoffen oder Schwefelfarbstoffen zu färben. Aber auch basische Farbstoffe führten nur zu zarten Farbschattierungen. Man musste sich daher darauf beschränken, die Lösungen der Alkylzellulosen mit Farbstoffen zu versetzen, um sie dann auf technische Produkte zu verarbeiten.
Es wurde nun die Beobachtung gemacht, dass man Alkyläther der Zellulose und daraus hergestellte Gebilde aller Art, wie plastische Massen, künstliche Fäden und Gespinste, insbesondere Kunstseide, Films, Schichten jederArt od. dgl, sowohl mit substantiven (direkt färbenden) als auch mit sauren Farbstoffen und Küpen- und Schwefelfarbstoffen und auch mit basischen Farbstoffen bis zu jeder beliebigen Farbschattierung färben kann, wenn man in folgender Weise vorgeht :
Man stellt die Gebilde aus solchen Alkylderivaten der Zellulose oder ihrer Umwandlungsprodukte dar, welche in Wasser von 16 C und darüber unlöslich, welche aber unterhalb dieser Temperatur, insbesondere unterhalb 10 C, in Wasser quellbar oder löslich sind, lässt auf diese Gebilde Wasser von einer Temperatur eirwirken, in dem sie gerade quellen, aber sich nicht lösen, und behandelt die gequollenen Gebilde mit Farbstofflösungen in üblicher Weise.
Für das vorliegende Verfahren geeignete Alkylzellulosen kann man z. B. in der Weise herstellen, dass man Zellulose oder ihre Unwandlungsprodukte bei Gegenwart von nicht weniger als 0-3 und nicht mehr als 2#5 Gewichtsteilen Wasser, auf ein Gewichtsteil Zellulose gerechnet, und in Gegenwart von nicht mehr als 3 Gewichtsteilen und nicht weniger als 0-6 Gewichtsteilen Ätzalkali, auf ein Gewichtsteil Zellulose gerechnet, mit Alkylierungsmitteln behandelt.
Man kann zu solchen Alkylzellulosen, insbesondere Athylzellulosen, auch durch Behandlung von in Wasser von 16 C löslichen Alkylderivaten, insbesondere Äthylderivaten, der Zellulose oder ihrer Uinwandlungsprodukte oder von Reaktionsgemischen, welche solche bei 16 C in Wasser lösliche Alkylderivate der Zellulose oder ihrer U1llwandlungsprodukte enthalten, mit Ätzalkalien oder Alkylierungsmittelon, insbesondere Äthylierungs mitteln, gelangen, wenn man an Ätzalkali nicht weniger als ein Zehntel und nicht mehr als ein Viertel der Menge des in der Reaktionsmasse enthaltenen Wassers verwendet.
Die Temperatur des Wassers, dessen man sich zur Q. iellung der Alkylderivate der Zellulose oder ihrer Umwandlungsprodukte bzw. der daraus hergestellten Gebilde bedient, bevor sie gefärbt werden, hängt von der Qaellungstemperatur des vorliegenden Alkyläthers ab. Hat man es mit einem Alkyläther zu tun, welcher in Wasser von 5 bis 80 C quillt, welcher sich aber in Wasser unter 5 C löst, dann wird
EMI1.1
Schicht, je länger muss die Quellung vor sich gehen.
Die Färbung der gequollenen Gebilde geschieht in ähnlicher Weise, wie Baumwolle oder Wolle oder färbbare Kunstseide od. dgl. mit den substantiven Farbstoffen gefärbt werden, also nach den gangbaren Färbrezepten.
Das vorliegende Verfahren ist nicht nur zum Färben von aus Alkyläthern der Zellulose oder ihrer
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
kaltem Wasser zu benehmen oder herabzusetzen, noch mit Gerbstoffen, z. B. einer wässerigen Tanninlöslmg, vor oder nach dem Färben behandelt werden.
Wohl wird die Quellbarkeit der Zelluloseäther durch Behandlung mit Gerbstoffen aufgehoben oder herabgesetzt. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Alky@zellulosen oder die daraus hergestellten Gebilde, obwohl mit Gerbstoffen behandelt, noch immer eine gewisse Affinität zu Farbstoffen aufweisen und demgemäss Färbung annehmen, wenn auch nicht in demselben Masse wie die mit Gerbstoffen unbe- handelten quellbaren Zelluloseäther. Wenn aber zum Färben Farbstoffe verwendet werden, denen gegen- über die Gerbstoffe als Beizen wirken, dann nehmen so gegerbte Zelluloseäther oder daraus hergestellte
Gebilde die entsprechenden Farbstoffe sogar recht gierig auf.
Die zu färbenden Gebilde müssen nicht aus Alkylzellulosen allein bestehen. Sie können vielmehr auch Beimischungen, wie z. B. andere Zellulosederivate (Nitrozellulosen, Azetylzellulosen oder Formylzellulosen) oder auch geschmeidigmachende bzw. plastisehmaehende Mittel (z. B. Kampfer oder Kampferersätze, hochsiedende Ester der Phenole, hochsiedende Kohlenwasserstoffe od. dgl.) oder auch Füllstoffe (z. B. China Clay, Kreide, Zinkweiss, Lithopone od. dgl.) enthalten.