AT162299B - Verfahren zur Herstellung von gefärbten Kunstschwämmen aus Viskose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gefärbten Kunstschwämmen aus Viskose

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AT162299B
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Heinrich Hemetsberger
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Lenzinger Zellwolle Und Papier
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  Verfahren zur Herstellung von gefärbten Kunstschwämmen aus Viskose 
Kunstschwämme werden in der Regel in der
Farbe der Naturschwämme gefärbt. Es werden entweder die Rohmassen oder die fertigen
Schwämme nach vorheriger Bleiche gefärbt. In beiden Fällen ergeben sich insoferne Schwierig- keiten, als das Farbstoffaufnahmevermögen des
Füllstoffasermaterials und der als Kittsubstanz wirkenden regenerierten Cellulose verschieden ist. Auch ist die Herstellung von wasserfesten
Färbungen, die bei Waschschwämmen aus Vis- kose gefordert werden muss, an sich schwierig. 



   Beim Herstellen von Viskoseschwämmen er- geben sich beim Koagulieren der Viskoseanteile, das in der Regel durch Wärmebehandlung vor- genommen wird, dunkle bis schwarze Färbungen, die sich aus den Sulfiden der Viskose und den beim
Herstellungsprozess durch die Chemikalien oder aus den Apparaturen in die Rohmasse gelangenden
Eisenverbindungen bilden. Um den fertigen
Schwämmen brauchbare Farbtöne zu verleihen, müssen die dunklen, in Wasser unlöslichen Metall- verbindungen aus den Schwämmen entfernt werden, was in der Regel durch ein Behandeln mit verdünnten Säuren durchgeführt wird. Beim Färben der Rohmasse ohne diese farbaufhellende Vorbehandlung, bleibt die durch die Verunreinigungen bedingte Eigenfärbung des Materials bestehen, da ein Bleichen der fertigen gefärbten
Schwämme naturgemäss nicht möglich ist. 



   Es wurde gefunden, dass die durch Eisen-
Schwefelverbindungen bedingte dunkle Färbung der frischen Viskoseschwämme auf einfache Weise entfernt und wasch-sowie lichtechte, der Farbe natürlicher Meeresschwämme entsprechende Farbtöne erhalten werden, wenn man die alkalisch reagierenden koagulierten Rohschwämme, ohne vorherige Behandlung mit Säuren einer Oxydation unterwirft. Es ist wohl bekannt, Cellulosefasern, z. B. Baumwolle durch Tränken mit Eisensalzen und Überführen derselben in als Rostgelb oder Eisenchamois bekanntes Eisen- (3)-Oxyd-Hydrat khakiartig zu färben. Bei diesem bekannten Verfahren erfolgt die Eisen- (3)-Oxyd-Hydrat-Bildung auf der fertigen Faser, beim   erfindungsgemässen   Verfahren jedoch in der Kunstschwamm-Masse selbst.

   Auch war nicht zu erwarten, dass die dunklen, wasserunlöslichen Schwefeleisenver- bindungen der rohen Schwämme in einfacher
Weise zu wasser-und lichtechtem Eisenchamois in der Schwammasse oxydiert werden können, obwohl die alkalische Oxydation von Schwefel- verbindungen an sich bekannt ist. Die Oxydation kann im Wege einer Luftoxydation, durch ein- faches Liegenlassen der Rohschwämme an der
Luft, oder durch eine Behandlung mit Wasser- stoffsuperoxyd oder einer Hypochloritlösung er- folgen. Die Färbung entspricht fast völlig jener natürlicher Meeresschwämme und besteht aus in der Schwammasse ausserordentlich fein ver- teiltem Eisen- (3)-Oxyd-Hydrat. Für den Fall, dass tiefere Farbtöne von Eisenchamois gewünscht werden, kann man der Ausgangsviskose zusätzlich
Eisenverbindungen, z. B. Ferrosalze, zusetzen. 



   Durch die   erfindungsgemässe   Oxydationsbehand- lung werden sie in das färbende   Eisen- (3) -Oxyd-  
Hydrat umgewandelt. 



   In den nach vorliegendem Verfahren be- handelten Kunstschwämmen kann das fein ver- teilte Eisen- (3)-Oxyd-Hydrat in bekannter Weise für chemische Umsetzungen verwendet werden. 



   So kann man das Schwammaterial z. B. durch
Behandeln mit gelbem Blutlaugensalz unter
Bildung von Ferri-Ferrocyanid blau färben. Man kann aber auch das in den oxydierten Schwämmen enthaltene fein verteilte Eisen- (3)-Oxyd-Hydrat als Beizengrundlage für das Färben mit Beizenfarbstoffen, z. B. Alizarinfarbstoffen und anderen
Farblacke bildenden Farbstoffen benutzen. 



   Durch geringe Zusätze von Metallverbindungen, insbesondere solchen, die Sesquioxyde bilden, zur Ausgangsviskose, kann die   Farbaufnahmefähig-   keit der Kunstschwämme beim Färben mit   Beizenfarbstoffen   erhöht werden. Derartig geeignete Verbindungen sind Eisen-, Aluminium-, Chromverbindungen und andere, beispielsweise Eisen-, Aluminium-und Chromalaune, Chromate und ähnliche Salze. Beim Zusammenbringen von Eisen-, Aluminium-oder Chromalaunen in Form ihrer Lösungen mit der. alkalischen Viskose, werden in bekannter Weise durch die Alkaliwirkung die entstehenden Metallhydroxyde gefällt. Die zur Viskose zugesetzten Chromate werden durch die reduzierende Wirkung der Viskose zu Chrom- (3)-Hydroxyd umgesetzt.

   Die 

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 auf diese Weise gebildeten Sesquioxydhydrate sind bekanntlich zur Umsetzung mit Beizenfarbstoffen geeignet. 



   Gegenüber den an sich bekannten Massnahmen, geeignete Metallhydroxyde als Beizengrundlagen auf das Substrat, insbesondere auf textile Fasern, Garne, Gewebe u. dgl. zu bringen, erfolgt die Zugabe geeigneter Metallverbindungen direkt zur Ausgangsviskose, also in einem Stadium, in welchem noch die ungeformte Substanz vorliegt, aus der erst in der nachfolgenden Verfahrensstufe die eigentlichen Celluloshydratkörper gebildet werden. Da die entstehenden Beizengrundlagen aus Oxydhydraten zufolge ihrer Bildung vor der Koagulation in den Kunstschwämmen in besonders feiner Verteilung vorliegen, ergibt sich ein überraschender Effekt. In dieser Form bilden die Metalloxydhydrate, in die durch Koagulation gebildete Cellulosehydratmasse eingebettet, eine besonders geeignete Beizengrundlage und ergeben die für Kunstschwämme erforderliche Farbechtheit, insbesondere gegen Abrieb.

   Die erfindunggemässe Zugabe geeigneter Metallhydroxyde zur Ausgangsviskose soll auf solche Herstellungsverfahren von Viskosegebilden, wie insbesondere Kunstschwämmen, beschränkt bleiben, bei welchen eine saure Nachbehandlung der Fertigprodukte nicht vorgenommen wird. Sie ist beispielsweise bei der Herstellung von Fasern und   ähnlichen Gebilden   aus Viskose, deren Fällung in säurehaltigen Bädern erfolgt, nicht anwendbar. 



   Zur Beeinflussung der   erfindungsgemäss   erzeugten Farbtönungen können der Ausgangsviskose ausser den   erfindungsgemässen   Zusätzen von Metallverbindungen auch noch alkali-und oxydationswiderstandsfähige Pigmente zugesetzt werden. 



   PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von gefärbten Kunstschwämmen aus Viskose, faserigen Füllstoffen und Porenbildnern mittels gefärbter und/oder farblackbildender Metallhydroxyde, insbesondere   Eisen- (3)-Oxyd-Hydraten,   dadurch gekennzeichnet, dass Viskosen, denen vor der Koagulation Verbindungen von farblackbildenden Metallen zugesetzt wurden und/oder welche Metallverbindungen, vornehmlich Eisenverbindungen in Form von Eisensulfid, als Verunreinigungen aus dem Herstellungsprozess stammend, enthalten, in bekannter Weise, jedoch ohne Säureanwendung koaguliert und im frisch koagulierten Zustand in bekannter Weise einer Oxydationsbehandlung unterzogen, gegebenenfalls anschliessend daran in ebenfalls bekannterweise, mit geeigneten organischen Farbstoffen zu Farblacken umgesetzt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den Ausgangsviskosen Verbindungen von sesquioxydbildenden Metallen, wie z. B.
    Eisen-, Aluminium-, Chromverbindungen zugesetzt werden.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die alkalische Oxydation der Metallverbindungen durch Einwirkung von Luftsauerstoff erfolgt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxydation der Metallverbindungen durch eine Behandlung mit Lösungen von Oxydationsmitteln, wie Wasserstoffsuperoxyd oder Hypochloriten erfolgt.
AT162299D 1947-03-17 1947-03-17 Verfahren zur Herstellung von gefärbten Kunstschwämmen aus Viskose AT162299B (de)

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