AT87017B - Verfahren zur Gewinnung von spinnbaren Fasern aus Nadeln von Kiefern und anderen Koniferen. - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von spinnbaren Fasern aus Nadeln von Kiefern und anderen Koniferen.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> EMI1.1 Man hat bereits vorgeschlagen, aus Nadeln von Kiefern oder ähnlichen Nadelholzpflanzen spinnbare Fasern zu gewinnen, indem man nach Entfernung der kieselsäurehaltigen Schicht durch glatte oder geriffelte Walzen das die Fasern zusammenhaltende Harz mittels Alkali entfernt. Die vorherige Beseitigung der kieselsäurehaltigen Schicht hat den Zweck, die Oberfläche der Nadeln zur Einwirkung des Alkalis vorzubereiten, damit dieses an den harzartigen Stoff herantreten kann. Die Einwirkung des Alkalis auf das Harz führt jedoch nur dann zur vollständigen Beseitigung des Harzes, wenn diese Einwirkung bei einer erheblich über 1000 gelegenen Temperatur, also unter Druck geschieht. Diese energische Einwirkung des Alkalis auf die Faser hat leider zur Folge, dass die Faser selbst brüchig wird, so dass der aus der Faser hergestellte Faden keine Haltbarkeit und Tragfähigkeit besitzt, sondern schon bei mittlerer Beanspruchung reisst. Die bisherigen Bemühungen zur Beseitigung dieses Übelstandes waren vergeblich, so dass die Nadeln von Koniferen in der Praxis noch nicht zur Herstellung spinnbarer Fasern verwendet EMI1.2 der Nadeln vor der Beseitigung des Harzes aus den Nadeln eine Faser gewinnt, aus welcher man durch die in der Spinnerei bekannten Massnahmen einen Faden von hoher Reissfestigkeit herstellen kann. Die Behandlungsweise schliesst sich dem Verfahren zur Aufarbeitung von Weidenrinde an, das bekanntlich darin besteht, die Weidenrinde zuerst in ein Bad von verdünnter Schwefelsäure einzubringen und nach längerer Einwirkung die aus dem Bast gewonnenen Fasern nach Entfernung der Säure mit verdünnter Sodalösung zu behandeln. Es wurde gefunden, dass man durch Behandlung der getrockneten Kiefernnadeln mit sehr verdünnter Schwefelsäure bei einer Temperatur von etwa 60 bis 700 C die harte Kieselsäureschicht, welche die Fasern einschliesst, ziemlich vollständig entfernen kann, so dass die Epidermis blossgelegt wird und sich von dem Bast löst, worauf man durch Waschen und Abpressen die Säure entfernt und den Rückstand in eine etwa 3% ige Alkalilösung so lange einbringt, bis sich die einzelnen Fasern voneinander gelöst haben. Eine Behandlung bei mässiger Wärme beschleunigt die Ablösung der Harze von den Fasern, so dass die Faserbündel von der inkrustierenden Masse frei werden. Die Fasern werden alsdann aus der Sodalösung herausgenommen, sorgfältig bis zur gänzlichen Entfernung des Alkalis gewaschen und getrocknet, um schliesslich in der in der Spinnerei üblichen Weise weiterverarbeitet zu werden. Wenn auch, wie bemerkt, das vorliegende Verfahren sich der Gewinnung von spinnbaren Fasern aus Weidenrinde anschliesst, so ist zu beachten, dass es sich um ein anderes Ausgangsprodukt handelt, insofern als Weidenrinden und Koniferennadeln keine verwandtschaftliche Beziehung zueinander haben. Es war daher nicht vorauszusehen, dass Koniferennadeln sich ähnlich verhalten werden, wie Weidenrinde und es bedurfte erst ausgedehnter Versuche, bis diese Erkenntnis gewonnen wurde. Ferner ist zu beachten, dass es sich hier um die Verwertung eines im Inlande fast überall in ungeheuren Massen vorkommenden Produktes handelt, welches bisher wertlos war und wofür nur die Kosten des Sammeln aufgewendet zu werden brauchen, <Desc/Clms Page number 2> um das nötige Rohmaterial zu liefern. Die Aufarbeitung von Koniferennadeln besitzt also ausser einer grossen wirtschaftlichen Bedeutung ein erhebliches vaterländisches Interesse. Das von den Kiefernnadeln abgelöste Harz kann gegebenenfalls wiedergewonnen oder das in Alkali gelöste Harz kann zum Leimen von Papier benutzt werden.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Gewinnung von spinnbaren Fasern aus Nadeln von Kiefern und anderen Koniferen durch Aufschliessung auf chemischen Wege mittels Alkalien, dadurch gekennzeichnet. dass man die getrockneten Nadeln zunächst mit einer verdünnten Mineralsäure, zweckmässig in der Wärme, bis zur Loslösung der Epidermis vorbehandelt, worauf die Lösung des Harzes EMI2.1
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