AT85018B - Verfahren zur Gewinnung von Spinnfasern. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Spinnfasern.

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AT85018B
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  Verfahren zur Gewinnung von Spinnfasern. 



   Den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet ein Verfahren, um Gespinstfasern aus krautigen, grasartigen Pflanzen, also nicht den eigentlichen Gespinstfaserpflanzen, zu gewinnen. In Sonderheit kommen für das Verfahren als Rohstoff Gräser wie   Schmellen   (Schmielengras, Aira), Riedgras, Schilf, Binsen, Seegras u. dgl. in Frage, Pflanzen also, die den für eigentliche Gespinstfaserpflanzen üblichen Fasergewinnverfahren infolge ihres zarten Aufbaues nicht unterworfen werden können.

   Aus diesen Pflanzen werden die Fasern derart gewonnen, dass zunächst die Pflanzen in, schwachen alkalischen Lösungen, beispielsweise Natronlauge, bei gewöhnlicher Temperatur aufgeweicht und durch mechanische Bewegung innerhalb des Bades, beispielsweise durch ein Rührwerk, die Fasern von dem ge-   qu 1l1enen,   erweichten oder gelösten sonstigen Zellmaterial getrennt werden. Sodann wird die Lauge abgelassen oder abgepresst, in der Hauptsache, um sie wieder zu gewinnen, und der Faserstoff wird wiederum unter mechanischer Bewegung ausgewaschen, vom Waschwasser getrennt und getrocknet und stellt dann einen Stoff dar, der den üblichen Aufbereitungsverfahren unterworfen werden kann. 



   Es wird z. B. Seegras 24 bis 48 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur ohne Luftabschluss in einer Natronlauge von   50 Bé einge > yeicht   und von vornherein oder nach geschehener Erweichung ein Rührwerk in dem Weichgefäss in Betrieb gesetzt. Diese einfache Behandlung genügt, um die Fasern des Seegrases zu isolieren. Es wird sodann die Lauge abgelassen bzw. in Walzen, Pressen oder sonstigen geeigneten Einrichtungen nach Möglichkeit entfernt, sodann wird das Material mit Wasser übergossen und unter Umständen unter weiterem Wasserwechsel in dem Wasser durch das Rührwerk leicht mechanisch bewegt. 



  Sobald das Ablaufwasser nicht mehr alkalisch reagiert, werden die Fasern von der Flüssigkeit getrennt, unter Umständen nochmals ausgepresst, getrocknet und weiter verarbeitet. Die letzten Spuren von Alkali können durch Zusatz einer Säure, beispielsweise einer organischen Säure, wirkungslos gemacht werden. Bei härterem Pflanzenstoff kann das Alkali auch wärmer angewendet werden. 



   Der Zusatz alkalischer Stoffe zu Flüssigkeiten, mit denen Pflanzen zum Zwecke des Aufschliessens und Entfärbens behandelt werden, ist an sich bekannt, ebenso die mechanische Bewegung während des Aufschliessens, doch handelt es sich dort in der Hauptsache um den Ersatz der Röste bei derben Faserpflanzen, wie Flachs u. dgl. 



   Hieraus war aber nicht zu schliessen, dass man die bisher im grossen noch nicht verwendeten Gräser für die Gewinnung von Gespinstfasern nutzbar machen kann, indem man sie der vorbeschriebenen, gerade ihrer Natur angepassten Behandlung unterwirft. Durch das vorliegende Verfahren gelingt es aber, aus diesen gras-und krautartigen Stoffen, von denen z. B. der   Schmellen   ein in den deutschen Wäldern überaus verbreiteter und bisher nicht nutzbar verwerteter Rohstoff ist, eine ausgezeichnete zarte und feine Faser herzustellen, und zwar ohne grossen Aufwand und Kraft von Chemikalien, den der zarte Rohstoff überhaupt nicht ohne Zerstörung vertragen würde.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Gewinnung von Spinnfasern aus Pflanzen durch Behandlung mit Alkalien, dadurch gekennzeichnet, dass gras-oder krautartige Pflanzen, wie Schmellen, Riedgras, Seegras u. dgl., mit verdünnter Natronlauge bei gewöhnlicher oder schwach erhöhter Temperatur eingeweicht, während oder nach dem Einweichen durch leichte mechanische Bewegung in ihre Fasern aufgelöst, die Fasern von den durch Quellung oder Lösung veränderten Bindemitteln getrennt, darauf erforderlichenfalls unter erneuter Bewegung gewaschen, getrocknet und in bekannter Weise weiter verarbeitet werden.
AT85018D 1916-08-29 1917-08-06 Verfahren zur Gewinnung von Spinnfasern. AT85018B (de)

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