DE577889C - Verfahren zur Gewinnung pflanzlicher Gespinstfasern - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung pflanzlicher Gespinstfasern

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DE577889C DESCH93244D DESC093244D DE577889C DE 577889 C DE577889 C DE 577889C DE SCH93244 D DESCH93244 D DE SCH93244D DE SC093244 D DESC093244 D DE SC093244D DE 577889 C DE577889 C DE 577889C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung pflanzlicher Gespinstfasern Die bisher angewandten milderen chemischen Verfahren zum Aufschließen spinnfaserhaltigen pflanzlichen Rohmaterials, z. B. Erwärmen von Flachsstroh mit stark verdünnter Schwefelsäure auf 9o bis ioo°, haben den Nachteil, daß bei stärker verholztem Rohmaterial die Trennung der Bastfaserbündel von den begleitenden Geweben eine unvollständige ist; so daß die aus solchem Material erhaltenen Fasern hart und rauh ausfallen. Schärfere Aufschlußmittel, z. B. Natriumhydroxydlösungen, bei höheren Temperaturen und Drucken bewirken dagegen, daß die Bastfaserbündel in kurze Elementarfasern zerlegt werden, wodurch das Material seine wertvollen charakteristischen Eigenschaften als Langfaser verliert oder mindestens wollig wird. Häufig wird sogar die Cellulose selbst, unter Bildung von. Oxycellulose usw., stark angegriffen, wodurch das Material als Textilfaser unbrauchbar wird.
  • Erfindungsgemäß werden dagegen auch aus stark inkrustiertem Rohmaterial Bastfaserbündel in hochwertigem Zustande durch Aufschließen mit Lösungen der Alkali-,. Erdalkali- oder Ammoniumsalze komplexer organischer Bonsäuren abgeschieden.
  • Die Neigung der Borsäure bzw. der kondensierten Bonsäuren mit organischen Säuren, wie Essigsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Salicylsäure u. a., komplexe Säuren zu bilden, ist bekannt. Nicht bekannt dagegen ist, daß diese komplexen organischen Bonsäuren in Form ihrer Salzlösungen ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für die Inkrusten von Pflanzenfasern, vor allem von Bastfasern, darstellen. Wahrscheinlich ist einer der die Lösung der Inkrusten bewirkenden Faktoren die amphotere Reaktion der Lösungen genannter Salze, wodurch die Möglichkeit einer sauren und alkalischen Hydrolyse nebeneinander gegeben ist.
  • Welche organische Säurekomponente im einzelnen Fall zu wählen ist, hängt von der Natur des vorliegenden Rohmaterials ab. So hat sich z. B. ergeben, daß zum Aufschließen von Ramiebast eine Lösung von Boroacetat, für stark verholztes Leinstroh Borolactat vorzuziehen ist. Die betreffenden boro-organischen Salze können fertiggebildet verwendet werden oder aus ihren Komponenten irrt Aufschließungsprozeß gebildet werden. Je nach der Natur des Rohmaterials bzw. dem gewünschten Grade des Aufschlusses kann die Einwirkung mit oder ohne Überdruck stattfinden, wobei selbst relativ hohe Drucke und Temperaturen nicht schädlich auf die Bastfaserbündel wirken, so daß auch bei großen Kochern eine gleichmäßige Einwirkung bei kurzer Kochdauer erzielt werden kann.
  • Das Verfahren ist sowohl für Stengelmaterial, z. B. Flachsstroh, Ramiestengel usw., als auch für den aus diesem mechanisch abgeschiedenen Bast anwendbar, ebenfalls zur Verbesserung von auf biologischem Wege geröstetem Flachs, der fehlerhaft ausgefallen ist. Ausführungsbeispiel i 8o kg Natriumhydroxyd, 24.8 kg Borsäure und 120 kg Eisessig werden in io cbm Wasser gelöst. Mit dieser Kochlauge werden 2 ooo kg mechanisch abgeschiedener Ramiebast im Autoklaven 3 Stunden bei 5 Atm. gekocht. Nach dem Ablassen der Kochlauge wird zuerst mit warmem, dann mit kaltem Wasser gewaschen, der Bast getrocknet und in bekannter Weise mechanisch weiterbehandelt. Die Waschwässer werden mit der Kochlauge vereinigt eingedampft und diese je nach der Natur des Rohmaterials noch ein oder mehrere Maie benutzt. Ist die Lauge zu stark mit Extraktivstoffen angereichert, wird sie einem Regenerationsprozeß unterworfen.
  • Ausführungsbeispiel e ioooo kg Leinstroh werden, nötigenfalls nach vorherigem Waschen, unter mäßiger Pressung in einen Autoklaven eingepackt und mit 5o cbm einer Natriumborolactatlösung 6 Stunden in der Weise gekocht, daß der Druck während der ersten 3 Stunden auf 5 Atm. gehalten und darauf auf 8 Atm. gesteigert wird. Nach dem Ablassen -der Kochlauge wird das Kochgut in Diffuseuren oder Zentrifugen gewaschen, getrocknet und in bekannter Weise auf Brech-, Schwing- und Hechelmaschinen weiterverarbeitet. Die Kochlauge wird hergestellt durch Auflösen von 85o kg Natr.iumhydroxyd, 265o kg Borsäure uivd iooo kg 5o°J,ige Milchsäure in So cbm Wasser.

Claims (1)

  1. PATrNTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung pflanzlicher Gespinstfasern, dadurch gekennzeichnet, daß als Aufschlußmittel Lösungen der Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze komplexer organischer Borsäuren Verwendung finden.
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