AT87016B - Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Fasern aus Hopfenranken. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Fasern aus Hopfenranken.

Info

Publication number
AT87016B
AT87016B AT87016DA AT87016B AT 87016 B AT87016 B AT 87016B AT 87016D A AT87016D A AT 87016DA AT 87016 B AT87016 B AT 87016B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
boiling
alkali
tendrils
hop
solution
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Heinrich Kuechenmeister
Original Assignee
Heinrich Kuechenmeister
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Heinrich Kuechenmeister filed Critical Heinrich Kuechenmeister
Application granted granted Critical
Publication of AT87016B publication Critical patent/AT87016B/de

Links

Landscapes

  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Fasern aus Hopfenranken. 



   Für die Herstellung der angeblich derben und niemals rein weiss zu ethaltenden Spinnfaser aus Hopfenranken sind Tau-und Wasserröste, abgesehen von rein mechanischer Aufbereitung in ausgedehnterem Masse praktisch zur Anwendung gekommen. 



   Nach der deutschen Patentschrift Nr. 860 soll die Hopfenranke   3/4   Stunden mit etwas Seife oder Soda und nach dem Abziehen 3/4 Stunden mit Wasser, das einen Zusatz von Weinessig erhalten hat, gekocht werden. Das so erhaltene Produkt verklebt aber, wie ein Versuch 
 EMI1.1 
 wird und nur noch ein Material für Polsterungen u. dgl., nicht aber für Garnspinnerei liefert. 



     Demgegenüber gelingt   es nach dem im folgenden beschriebenen Veifahren durch Kombination mehrerer Prozesse, die an braunem Farbstoff, Gerbstoffen und Pflanzengummi sehr reiche Bastscheide so aufzulockern und in die einzelnen Faserelemente zu zerlegen, dass die Herausarbeitung einer weichen, langen, wenn gewünscht rein weissen Faser aus dem trockenen Material mit Wolf und Krempel in guter Ausbeute möglich ist. 



   Es wird die Hopfenranke zuerst in einer   stark verdünnten Ätzalkalilösung mehrere Stunden   
 EMI1.2 
 Ranke getrennt. 



   Man kann die Ätzalkalibehandlung abkürzen und dadurch noch schonender gestalten, wenn man die Ranken vor der Kochung ein bis zwei Tage in der Lösung irgendeines Alkalisalzes 
 EMI1.3 
 Zusatz von etwa   0'1% Alkalisulfit,   z. B. Natriumsulfit. 



   Das auf diesem Weg gewonnene Fasermaterial besitzt entsprechend der sehr schonenden und in Konzentration wie Kochdauer genau abgestimmten Alkalibehandlung zwar eine fast unverminderte Festigkeit, ist aber dunkelbraun und für eine mechanische Weiterverarbeitung 
 EMI1.4 
 verklebenden Stoffe zum grössten Teil zu entfernen. 



   Kocht man z. B. 3 Stunden lang das Fasermaterial mit der 50fachen Menge einer   z% igen   Lösung von Natriumsulfid, so erhält man ein Produkt, das nach sehr kräftigem Auswaschen, Spülen in   o-i% iger   Salzsäure und abermaligem Waschen bis zur neutralen Reaktion eine helle rötlichbraune Farbe und weichen Griff zeigt. 



   Es kann nach dem Trocknen, das möglichst in dünner Lage erfolgt, Passieren eines geeigneten Wolfes und der Krempel unmittelbar versponnen werden. 



   Verwendet man zur ersten wie zweiten Kochung etwas konzentriertere Laugen, so muss man die Kochdauer entsprechend abkürzen, bei Verwendung   1 %iger   Laugen z. B. auf etwa   i   Stunden. 



    Als brauchbar erwies sich auch ein Aufschluss mit Natriumbisulfit unter gelindem Druck, z. B. ein vierstündiges Erhitzen mit einer 4%igen Bisulfitlösung.   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 worauf man auswäscht und trocknet. 



   Die Behandlung mit Wasserstoffsuperoxyd, und zwar in ammoniakalischer Lösung führt mit geringster Schädigung der Faser zum Ziel und ist dadurch dem üblichen Bleichverfahren mit Chlorkalk, wie auch dem mit Natriumhypochlorit bei der Hopfenfaser überlegen. 



   In einer Patentschrift, die die Aufschliessung der Brennesselfaser zum eigentlichen Gegenstande hat, ist nebenbei auch der Aufschliessung des Hopfens Erwähnung getan. Es soll das 
 EMI2.2 
 Produkt erhalten wird. Ist das Verfahren nach dieser Patentschrift so eingreifend, dass es die Faser ganz mürbe macht, so sind umgekehrt zwei andere Verfahren bezüglich der chemischen Aufschliessung so unvollkommen, dass sie eine gleichzeitige mechanische Bearbeitung der Faserschicht notwendig machen. 



   Nach der britischen Patentschrift Nr. 8190 vom Jahre 1839 wird die Hopfenranke in Wasser eingeweicht und die Bastschicht sodann mechanisch entfernt, worauf erst die Aufschliessung mit Alkalien einsetzt unter Reiben und Klopfen des Materials. Eine fünf-bis sechsstündige Kochung unter mechanischer Behandlung des sich in feuchtem Zustande zusammenballenden und bei jedem Versuch der Entwirrung leicht zerreissenden Materials und nachfolgende Waschung muss   mehrfach durchgeführt   werden, ehe ein brauchbares Endprodukt erzielt wird.

   Die dem gegenüber überraschend schnelle   Aufschliessung   nach vorliegendem, rein chemischen Verfahren 
 EMI2.3 
 Alkali die Lockerung des Faserverbandes, besonders die Aufhebung der Verklebung der Fasern untereinander in der Längsrichtung, infolge der starken Quellung und Spannung der noch mit dem Holzteil verbundenen Bastschicht unvergleichlich viel besser gelingt, als bei der nach- 
 EMI2.4 
 
In der britischen Patentschrift Nr. 1761 vom Jahre 1854 wird die Bastschicht durch zweistündiges Kochen mit Wasser oder zwanzig Minuten währendes Kochen mit verdünntem Alkali so aufgeweicht, dass sie losgelöst werden kann, nach Loslösung ohne Verwendung von Alkali wieder gekocht und durch starkes Quetschen zwischen Walzen auf einen Halbstoff für die Papierfabrikation verarbeitet.

   Auch hier ist die für die vorliegende Erfindung wesentliche zweimalige Alkalibehandlung nicht beschrieben, die einmalige zwanzig Minuten dauernde aber, weil ihr ein zweistündiges Kochen mit reinem Wasser gleichgesetzt ist, nicht als technisch gleichweitig der ersten mehrstündigen Behandlung mit Alkali nach vorliegendem Verfahren anzusehen, ganz abgesehen davon, dass völliger Aufschluss und Gewinnung einer spinnbaren Faser gar nicht das Ziel jenes Verfahrens ist. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :   I.   Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Fasern aus Hopfenranken, dadurch gekennzeichnet, dass die Ranken mehrere Stunden mit stark verdünnter Ätzalkalilösung gekocht und abgebürstet werden, worauf das erhaltene Fasermaterial nach gründlicher Waschung einer zweiten Kochung mit stark verdünntem Ätzalkali oder Lösungen von Alkalisalzen entsprechend der Basicität unterzogen, gewaschen, mit sehr verdünnten Säuren warm nachgespült, abermals gewaschen und getrocknet wird.

Claims (1)

  1. 2. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass die Ranken vor der ersten Kochung ein oder mehrere Tage bei gewöhnlicher Temperatur in der Lösung eines neutralen Alkalisalzes eingeweicht werden, worauf eine Abschabung der braunen Epidermis erfolgen kann.
    3. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass bei der ersten Kochung der Ätzalkalilösung Alkalisulfit beigeben wird.
    4. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiten Kochung noch eine kürzere Behandlung mit Alkalibisulfit unter Druck angeschlossen oder die zweite Kochung durch eine längere Behandlung mit Alkalibisulfit unter Druck ersetzt wird.
    5. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass die noch feuchte Faser nach der zweiten Kochung mit ammoniakalischer Wasserstoffsuperoxydlösung durchfeuchtet und unter Verhängen gebleicht wird.
AT87016D 1918-11-16 1919-06-26 Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Fasern aus Hopfenranken. AT87016B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE87016X 1918-11-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT87016B true AT87016B (de) 1922-01-25

Family

ID=5641538

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT87016D AT87016B (de) 1918-11-16 1919-06-26 Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Fasern aus Hopfenranken.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT87016B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US2883826A (en) Process for conditioning plant fibers for spinning
AT87016B (de) Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Fasern aus Hopfenranken.
US1796718A (en) Process for the treatment of plant materials in the preparation of fibers
DE547204C (de) Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen Textilfaserstoffen
DE318224C (de)
US2407909A (en) Purification of crude cellulosic material
DE328034C (de) Verfahren zur Herstellung von Einzelfasern aus Bastfaserbuendeln unter gleichzeitiger Aufschliessung und Entfernung vorhandener Holzteile und Inkrusten
DE325886C (de) Verfahren zum Aufschliessen der Bastfaserschicht von Malvaceen
DE585760C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstwolle
DE327912C (de) Verfahren zur Erzeugung von Spinnfaser und Zellstoff aus schwach verholzten, stark basthaltigen Rohpflanzen, wie Leinstroh, Sisal, Jute usw., unter Anwendung saurer Sulfitlaugen
DE728000C (de) Verfahren zum Aufschliessen von geroestetem Hanfbast
DE577889C (de) Verfahren zur Gewinnung pflanzlicher Gespinstfasern
US1001284A (en) Process for obtaining textile fibers.
DE250410C (de)
DE388998C (de) Verfahren zur Gewinnung von Textilfasern und Zellstoff aus geeigneten Rohpflanzen, wie Brennesseln, Jute, Schilf, Typha u. dgl.
US1733742A (en) Process for treatment of flax
AT148150B (de) Verfahren zur Darstellung eines sehr reinen Zellstoffes.
DE696695C (de) Verfahren zum Veredeln von Bastfasern
DE374626C (de) Verfahren zum Bleichen von Leinen
DE323744C (de) Verfahren zur Herstellung von reinen Natronzellstoffen aus Holz, Stroh, Esparto, Schilf, Bambus, Manila und anderen pflanzlichen Rohstoffen durch zweifachen Aufschluss mittels Alkalien und Saeuren
DE347086C (de) Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Schilf aller Gattungen, insbesondere aus Teichkolben- und Rohrkolbenschilf (Typhaceen)
DE407500C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinen Zellulosefasern aus zellulosehaltigen, durch inkrustierende Begleitstoffe verunreinigten Materialien, wie Zellstoff und pflanzlichen Faserstoffen
US1792009A (en) Process for the production of cellulose
DE528042C (de) Verfahren zur Herstellung hochviskoser Zellstoffe
DE335612C (de) Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern aus Agaven und Yuccaceen