DE585760C - Verfahren zur Herstellung von Kunstwolle - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KunstwolleInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung von Kunstwolle aus Jute oder ähnlichen Pflanzenfasern durch Behandeln
der geschnittenen Fasern mit Alkalilaugen.
Man hat bereits vorgeschlagen, Jute durch
verschiedenartige Behandlungen wollig zu machen. So hat man sie beispielsweise in
' Ätzkalilösungen von einer Anfangstemperatur
ίο von etwa 500C eingebracht:, deren Temperatur
naturgemäß im Laufe der Behandlung noch erheblich höher steigen mußte. Die Fasern wurden hierbei angegriffen und geschwächt, wodurch eine Vorbedingung für
ihre Verwendung nach Art der Wolle entfiel. Es ist ferner bekannt, Kunstwolle aus
Baumwolle dadurch herzusteilen, daß man die Baumwollgewebe mittels Natronlauge behandelt
und hiernach zwischen Walzen preßt und trocknet. Auch hierdurch wird eine Schwächung
der Fasern bewirkt.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der neuen Erkenntnis, daß man gute Kunstwolle
mit starken Fasern dann herstellen kann, wenn man das Rohmaterial, vorzugsweise
Pflanzenfasern aus der Familie der Tiliaceen, z. B. Jute, die zuerst zu' Fasern geeigneter
Länge geschnitten werden, bei gewöhnlicher Temperatur etwa 30 bis 45 Minuten lang mit
Alkalilauge von 25 bis 30 °/0 bearbeitet. Hiernach wird .das überschüssige Alkali abgeschleudert
und die Fasermasse unter Bewegen, beispielsweise in einer Trockentrommel,
bis zur beginnenden Kräuselung getrocknet und schließlich nach gründlicher
Entfernung des Alkalis in üblicher Weise nachbehandelt.
Bei der Alkalibehandlung der Fasern werden die sie zusammenhaltenden Krempel abgetrennt
und aufgelöst. Die Trocknungsbehandlung stärkt die Fasern' und macht sie
kräuselig, so daß das Endprodukt leicht für sich, allein oder mit natürlicher Wolle, Baumwolle,
Seide oder anderen Fasern vermischt, verwebt werden kann.
Rohe Jutefasern werden auf eine Länge von 20 bis 25 cm geschnitten und für etwa
45 Minuten in ein kaltes Bad gebracht, das gut gelöstes Ätznatron von etwa 30° Be enthält.
Hiernach werden sie schnell in einer Zentrifuge entwässert und in eine drehbare dampfbeheizte Trockentrommel gebracht, in
der sie bei etwa 65 bis 700C unter Bewegung
in ungefähr 30 Minuten fast völlig getrocknet
werden.
Die Fasern werden dann mit fließendem Wasser sorgfältig gewaschen und in einer
Zentrifuge entwässert. Hiernach werden sie in eine kalte Bleichlösung, beispielsweise ein
Bad von Natriumperborat, (50 Be) Natriumhypochlorid
oder ein anderes Bleichmittel gebracht, bis sie genügend gebleicht sind, was im allgemeinen nach etwa einer Stunde der
Fall ist. Die völlige Bleiche bis zum reinen Weiß muß vermieden werden, da sonst die
Fasern geschwächt werden.
Danach wird wiederum sorgfältig in fließendem Wasser gewaschen, entwässert und
abermals mit Wasser, das mit 1Z4 °/0 Natriumbisulfit'
versetzt ist, etwa io Minuten gewaschen,, um den Waschprozeß zu fixieren.
Danach werden die Fasern mit kaltem, angesäuertem Wasser etwa io Minuten bespült,
"vorzugsweise einer Lösung von 1Z2 0Zo Salzsäure
oder Schwefelsäure. Auf diese Weise wird das gesamte Alkali aus der Faser ausgewaschen.
Hiernach werden die Fasern entwässert,
in einer Zentrifuge und in einem Bad von
sulfurierten Fettsäuren etwa 15 Minuten ge-
■ ölt, um ihnen die nötige Geschmeidigkeit und
Textur zu geben. Hiernach werden- sie zentrifugiert, aber nicht völlig entwässert, und
in einer drehbaren Trockenvorrichtung ohne weiteres Waschen bis zur vollkommenen
Trocknung nachgetrocknet. Sie sehen dann wie Naturwolle aus und können in genau der
gleichen Weise verwandt werden.
In den einzelnen Behandlungsbädern kommen auf ι kg Jute ungefähr 10 1 Wasser.
Die Fasern müssen während ihres Aufenthaltes in den Bädern von Zeit zu Zeit bewegt
werden, damit die Chemikalien möglichst gut
einwirken.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Kunstwolle aus Jute oder ähnlichen Pflanzenfasern durch Behandeln der geschnittenen Rohfaser mit Alkalilaugen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fasern bei gewöhnlicher Temperatur etwa 30 bis 45 Minuten lang mit Alkalilaugen von 25 bis 30 °/o bearbeitet, nach Entfernung des überschüssigen Alkalis durch Abschleudern bis zur beginnenden Kräuselung unter Bewegen, beispielsweise in einer Trockentrommel, trocknet und schließlich nach gründlicher Entfernung des Alkalis in üblicher Weise nachbehandelt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE585760T | 1930-10-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE585760C true DE585760C (de) | 1933-10-07 |
Family
ID=7747763
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930585760D Expired DE585760C (de) | 1930-10-09 | 1930-10-10 | Verfahren zur Herstellung von Kunstwolle |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1889377A (de) |
DE (1) | DE585760C (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US10822727B2 (en) * | 2016-01-06 | 2020-11-03 | Veritas Tekstil Konfeksiyon Pazarlama Sanayi Ve Ticaret Anonim Sirketi | Production of paper yarn from cellulose-containing plant species |
-
1930
- 1930-10-10 DE DE1930585760D patent/DE585760C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-10-06 US US567302A patent/US1889377A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1889377A (en) | 1932-11-29 |
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