DE696695C - Verfahren zum Veredeln von Bastfasern - Google Patents
Verfahren zum Veredeln von BastfasernInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
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Description
Die Isolierung von Bastzellen aus der rohen
Bastfaser, die sogenannte Kotonisierung, wurde Ms jetzt meist durch Kochen des
Toben Materials mit Alkalilaugen unter Druck
und nachfolgender Behandlung .mit Chlorlaugen
der verschiedensten Konzentrationen bewirkt. Dabei war es nicht zu vermeiden!,.
daß nicht allein die Kittsubstanzv der ein-
- zelnen Bastzellen,' die MitteOlamelle, zerstört'
wurde, sondern daß auch die isolierte Bastzelle selbst Schaden litt.
Es wurde nun gefunden, daß : es gelingt, die Mittellamelle unter weitgehender Schonung
der Bastzellen zu zerstören, wenn man die Bastfasern, gegebenenfalls nach vorangehender
Behandking mit alkalisch wirkenden Stoffen und darauffolgendem Auswaschen
dieser Stoffe, mit> einer Lösung eines Metallsalzes
behandelt, das Gut hierauf auswäscht und schließlich einer Oxydationisbehandlung
unterwirft.
Alis Metallsalze kommen diejenigen Salze
in B'etracht, die sich von Metallen ableiten, die mehrere Oxydationsstufen zu bilden vermögen,
ζ. B. Chromalaun, Eisenalaun, Ferrichlorid, Kaliump'ermanganat, Nickelsulfaf,
Kobaltnitrat und Kupfersulfat/ Unter'diesen haben sich- als besonders geeignet die Salze
des Eisens und des Kupfers erwiesen.
Die OxydatioDisbehandlung kann -bei gewohnlichem,
vermindertem oder erhöhtem Druck mit Oxydationsmitteln, wie Wasser-
staffsuperoxyd,\ Natriumsuperoxyd, ρ-ToluolsulfoncMoiramidnatrium,
p-Toluolsulfondichloiramld,
Halogene, z.B. Chlor, Hypohalogenite,' ζ. Β. Na-hypochloorit, Na-hypobromjt^
5 oider andere oxydierend wirkende /Halogen:-^'
• Verbindungen, vorgenommen werden. \Λ
Das so behandelte und gegebenenfalls noch"
der Einwirkung von : Weichmachungsmitteln
und einfachen bekannten mechanischen Operationen,
wie Krempeln, unterworfene Material läßt sich vorzüglich für sich allein oder
in Mischung mit ähnlichen und bzw. oder anderen Textilfasern verspinnen. ■ ' "
Es sind bereits eine Reihe Verfahren zum Veredehi vegetabilischer Faserstoffe; bekannt-.
geworden; so ist z. B. vorgeschlagen, worden,
"zum Neutralisieren des Alkaligehaltes von nicht oder unvollständig gewaschenem, durch.
. ÄlkaliaufSchluß gewonnenem Zellstoff unlösliehe
Hydroxyde bildende Metallsalze, beispielsweise
Eisen- oder. Aluminiumsalze, und Chlor zu verwenden. In einem anderen Verfahren
werden Pflanzen oder Pflanzenteile mit Alkalien bed gewöhnlichem. Druck, gegebenienfallis
unter Zusatz von Schwermetallsalaen und, Chlorammom, behandelt, wobei
die Lauge nicht oder nur teilweise ■ aus dem Fasermaterial entfernt wird, nach der Laugebehandlung
eke Verseifung vorgenommen und das Material hierauf getrocknet wirdi.. Ein
weiteres. Verfahren beschreibt die kochende
Behandlung von Hanf in Wasser unter Zusatz von Calciuimoxyd, Natriumhydroxyd und
Iisopropylniaphthalinsulfonsaure, worauf das.
Material gewaschen und während längerer
Zeit in Natriumhypochloritlöisung !eingelegtwird.
In. einem weiteren Verfahren zum Bleichen von Jute wird das Hauptgewicht
auf eine Behandlung des Materials mit einer Lösung von schwefelsaurem Anilin gelegt.
Alle diese Verfahren stellen wohl. Verfahren zum Veredeln vegetabilischer Faser stoffe dar;
sie beschreiben aber ganz andere Arbeitsweisen und führen zu ' Endprodukten·, die
.einen Vergleich mit dem erfindungsgemäß erhältlichen Material nicht aushalten.
"-.- ' . Beispiel. 1
Rohes Bastfasermaterial wird in einer Lösung voll 2 Teilen Ferrichlorid pro
1000 Teile '-Wasser .eingelegt und in dieser
Lösung 12 bis 24 Stunden belassen; dann
; wird die Flüssigkeit abgegossen und die-Fasermasse
so lange mit.Wasser ausgewaschen, bis im Waschwasser keine EisenreaktLon mehr
festgestellt werden kann. Man übergießt hierauf die Faser märt einer Lösung von 5 bis 10
Teilen p-'Toluolsulfonchloramidnatrium pro
1000 Teile Wasser -und erwärmt zum Kochen.'
Nach etwa astündiger Behandlung in der kochenden Lösung wird das Material gut
gewaschen, mit etwas NätriumhydrosulfLt in ; kaltem Wasser !gebleicht, gespült, ausgeig&chleudert,
getrocknet und gekrempelt. Man ßäijtält ein sehr schönes Spinnfasermaterial/
•f*d^s' als solches ohne weiteres dem Spinri-■proizeß
zugeführt werden, kann.
100 Teile eines rohen Hanfs werden in 'einer Lösung von 3 Teilen Natriumcarbönat.
in 2000 Teilen Wasser während 1 Stunde abgekocht, gründlich ausgewaschen und in
eine Lösung von 4 Teilen Ferrichlorid in
2000. Teilen Wasser über Nacht .eingelegt
Hierauf wird die Faser in Wasser gespült und in eine Lösung von 20 bis 5° Teiilein
280/oigem Wasserstoff ρ eroxyd in 2000 Teilen Wasser bei Raumtemperatur eingebracht und
24 bis 48 Stunden darin belassen; dann
wird gründlich gespült, in .einer Lösung von
ι bis 2 Teilen Naitriumhydrosulfit pro Liter
Wasser während l/2 Stunde behandelt, nochmais
gewaschen und mit einer wäßrigen Lösung, enthaltend α, 3 0/0 ^-Stearoylaminophenyl-Inrimethylacnrnomumsulfomethylat,
berechnet auf da® -Gewicht der Ware, nachbehandelt.
An Stelle von Ferflchlorid kann zum Imprägnieren
auch eine Lösung von 2 bis S Teilen Kupfersulfat in 1000 Teilen Wasser
verwendet werden.
In' 2000 Teüen Wasser werden 20 Teile Natriumsuperoxyd und 2 Teile Natriumacetat
aufgelöst; diese Lösung wird so· lange mit verdünnter 10 o/oiger Schwefelsäure versetzt,
bis Lackmuspapier gerade eben schwach saure Reaktion gibt, Kongopapier jedoch noch
nicht gebläut wird. 100 Teile Hanf, die wie in
Beispiel 2 in Natriumcarbonatlösung abgekocht, in Eigenchloxidlösung imprägniert, aus-
gewaschen und-geschleudert wurden, werden in diese Lösung eingebracht und darin unter
zeitweiligem Bewegen bei Raumtemperatur während 48 bis 72 Stunden oder bei 500
während 6 Stunden belassen, hierauf ausge- no
waschen und wie in Beispiel 2 fertiggemacht. Man 'erhält so ein von groben Faserbündeln
völlig freies Material, das durch leichtes Krempeln zur feinen Spinnfaser zerteilt werden
kann.
B eispiel4
100 Teile eines' rohen Hanfs werden wie
in Beispiel 2 in Natriumcärbonatlösung abgekocht, gespült, in Eisenchloridlosung imprägniert,
ausgewaschen und geschleudert und hierauf während 4 bis 6 Stunden bei 20
bis 300 in 2000 Teilen Natriumhypochloriitilösung
von 0,5 his 10Be behandelt. Nach
. dieser Behandlung. wird das Material gründlich gewaschen, entchlort, mit einer wäßrigen.
Lösung, enthaltend 0,30/0 4-Stearoyiaminophienyltrimethylaimmonitimisulfomethylat,.
. berechnet auf das Gewicht' der Ware, nachbehandelt
und nach dem Trocknen gekrempelt. Man erhält ein gebleichte», im Griff sehr
weiches und weitgehend auf geschlossenes Faisermaterial.
Ein ähnliches Resultat erzielt man, wenn
man 'die Biehandlung mit einer etwa 0,30/oigen
Chlorwasserlösung während 3 Stunden vorig nimimit. " . "
B eispiel 5
100 Teile Abfallhanf werden in einer Lösung von 3 bis 5 Teilen Natriumhydroxyd
in 1500 Teilen Wasser während 1 Stunde
bei 80 bis'go0 vorbehandelt, ausgewaschen,
hierauf in eine Lösung von 1 Teil Kaliumpermanganat
in 1500 Teilen Wasser eingebracht und unter öfterem Bewegen der Ware
oder der Flotte während 15 bis 30 Minuten darin belassen. Nach. dieser Zeit ist das
Kaliumpeiananganat aufgebraucht und als Braunstein in der Faser niedergeschlagen.
Man gibt nun 40 Teile Natriumhypochlo>rit
von 13,5 Gewichtsprozent an aktivem Chlor und 3,5 Teile Eisessig zu und läßt die Lösung
unter häufigem Bewegen der Waire während 24 Stunden bei 20 bis 250 stehen. Es
werden- hierauf 15 Teile konzentrierte technische Natriumbisulfitlösung zugesetzt, worauf
sofort 'eine Aufhellung der Faser eintritt;.
Nach ι Stunde wird gespült und mit 0,30/0
4-Stearoylaminiophienyltriniethylammoniumsulfomethylart:
nachbehandelt.
Nach dem Trocknen und Krempeln erhält man >ein außerordentlich weiches, sehr
schön gebleichtes und weitgehend in die einzekien^
Baisitzellen aufgeschlossenes Fasermaterial.
Claims (1)
- Patentansprüche:.1. Verfahren zum Veredeln von Bastfasern, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bastfasern, gegebenenfalls nach vorangehender Behandlung 'mit alkalisch wirkenden Stoffen und darauffolgendem Auswaschen dieser Stoffe, mit einer Lösung eines Metallsalzes behandelt, das sich von Metallen, die mehrere Oxydationsstufen zu bilden vermögen, ableitet, hierauf auswäscht und schließlich einer Oxydationsbeihandlung unterwirft.2: Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die veredelte Ware~ nach erfolgter Oxydationsbehandlung mit einem Weichmachungsmittel be- / handelt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH499178X | 1937-04-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE696695C true DE696695C (de) | 1940-09-27 |
Family
ID=4516856
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1937G0096011 Expired DE696695C (de) | 1937-04-30 | 1937-08-11 | Verfahren zum Veredeln von Bastfasern |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE427801A (de) |
DE (1) | DE696695C (de) |
FR (1) | FR837234A (de) |
GB (1) | GB499178A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB940575A (en) * | 1960-05-25 | 1963-10-30 | Mini Of Commerce And Industry | Flameproofed lignocellulosic articles and process for their manufacture |
US4957939A (en) * | 1981-07-24 | 1990-09-18 | Schering Aktiengesellschaft | Sterile pharmaceutical compositions of gadolinium chelates useful enhancing NMR imaging |
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0
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-
1937
- 1937-08-11 DE DE1937G0096011 patent/DE696695C/de not_active Expired
-
1938
- 1938-04-28 FR FR837234D patent/FR837234A/fr not_active Expired
- 1938-05-02 GB GB13024/38A patent/GB499178A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB499178A (en) | 1939-01-19 |
FR837234A (fr) | 1939-02-06 |
BE427801A (de) |
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