DE696695C - Verfahren zum Veredeln von Bastfasern - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von Bastfasern

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DE696695C
DE696695C DE1937G0096011 DEG0096011D DE696695C DE 696695 C DE696695 C DE 696695C DE 1937G0096011 DE1937G0096011 DE 1937G0096011 DE G0096011 D DEG0096011 D DE G0096011D DE 696695 C DE696695 C DE 696695C
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DE
Germany
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parts
solution
water
bast fibers
finishing
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Expired
Application number
DE1937G0096011
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Robert Haller
Dr Alphonse Heckendorn
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BASF Schweiz AG
Original Assignee
Gesellschaft fuer Chemische Industrie in Basel CIBA
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Filing date
Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

Die Isolierung von Bastzellen aus der rohen Bastfaser, die sogenannte Kotonisierung, wurde Ms jetzt meist durch Kochen des Toben Materials mit Alkalilaugen unter Druck und nachfolgender Behandlung .mit Chlorlaugen der verschiedensten Konzentrationen bewirkt. Dabei war es nicht zu vermeiden!,. daß nicht allein die Kittsubstanzv der ein- - zelnen Bastzellen,' die MitteOlamelle, zerstört' wurde, sondern daß auch die isolierte Bastzelle selbst Schaden litt.
Es wurde nun gefunden, daß : es gelingt, die Mittellamelle unter weitgehender Schonung der Bastzellen zu zerstören, wenn man die Bastfasern, gegebenenfalls nach vorangehender Behandking mit alkalisch wirkenden Stoffen und darauffolgendem Auswaschen dieser Stoffe, mit> einer Lösung eines Metallsalzes behandelt, das Gut hierauf auswäscht und schließlich einer Oxydationisbehandlung unterwirft.
Alis Metallsalze kommen diejenigen Salze in B'etracht, die sich von Metallen ableiten, die mehrere Oxydationsstufen zu bilden vermögen, ζ. B. Chromalaun, Eisenalaun, Ferrichlorid, Kaliump'ermanganat, Nickelsulfaf, Kobaltnitrat und Kupfersulfat/ Unter'diesen haben sich- als besonders geeignet die Salze des Eisens und des Kupfers erwiesen.
Die OxydatioDisbehandlung kann -bei gewohnlichem, vermindertem oder erhöhtem Druck mit Oxydationsmitteln, wie Wasser-
staffsuperoxyd,\ Natriumsuperoxyd, ρ-ToluolsulfoncMoiramidnatrium, p-Toluolsulfondichloiramld, Halogene, z.B. Chlor, Hypohalogenite,' ζ. Β. Na-hypochloorit, Na-hypobromjt^ 5 oider andere oxydierend wirkende /Halogen:-^' • Verbindungen, vorgenommen werden.
Das so behandelte und gegebenenfalls noch" der Einwirkung von : Weichmachungsmitteln und einfachen bekannten mechanischen Operationen, wie Krempeln, unterworfene Material läßt sich vorzüglich für sich allein oder in Mischung mit ähnlichen und bzw. oder anderen Textilfasern verspinnen. ■ ' " Es sind bereits eine Reihe Verfahren zum Veredehi vegetabilischer Faserstoffe; bekannt-.
geworden; so ist z. B. vorgeschlagen, worden,
"zum Neutralisieren des Alkaligehaltes von nicht oder unvollständig gewaschenem, durch.
. ÄlkaliaufSchluß gewonnenem Zellstoff unlösliehe Hydroxyde bildende Metallsalze, beispielsweise Eisen- oder. Aluminiumsalze, und Chlor zu verwenden. In einem anderen Verfahren werden Pflanzen oder Pflanzenteile mit Alkalien bed gewöhnlichem. Druck, gegebenienfallis unter Zusatz von Schwermetallsalaen und, Chlorammom, behandelt, wobei die Lauge nicht oder nur teilweise ■ aus dem Fasermaterial entfernt wird, nach der Laugebehandlung eke Verseifung vorgenommen und das Material hierauf getrocknet wirdi.. Ein weiteres. Verfahren beschreibt die kochende Behandlung von Hanf in Wasser unter Zusatz von Calciuimoxyd, Natriumhydroxyd und Iisopropylniaphthalinsulfonsaure, worauf das.
Material gewaschen und während längerer Zeit in Natriumhypochloritlöisung !eingelegtwird. In. einem weiteren Verfahren zum Bleichen von Jute wird das Hauptgewicht auf eine Behandlung des Materials mit einer Lösung von schwefelsaurem Anilin gelegt. Alle diese Verfahren stellen wohl. Verfahren zum Veredeln vegetabilischer Faser stoffe dar; sie beschreiben aber ganz andere Arbeitsweisen und führen zu ' Endprodukten·, die .einen Vergleich mit dem erfindungsgemäß erhältlichen Material nicht aushalten.
"-.- ' . Beispiel. 1
Rohes Bastfasermaterial wird in einer Lösung voll 2 Teilen Ferrichlorid pro 1000 Teile '-Wasser .eingelegt und in dieser Lösung 12 bis 24 Stunden belassen; dann
; wird die Flüssigkeit abgegossen und die-Fasermasse so lange mit.Wasser ausgewaschen, bis im Waschwasser keine EisenreaktLon mehr festgestellt werden kann. Man übergießt hierauf die Faser märt einer Lösung von 5 bis 10 Teilen p-'Toluolsulfonchloramidnatrium pro 1000 Teile Wasser -und erwärmt zum Kochen.' Nach etwa astündiger Behandlung in der kochenden Lösung wird das Material gut gewaschen, mit etwas NätriumhydrosulfLt in ; kaltem Wasser !gebleicht, gespült, ausgeig&chleudert, getrocknet und gekrempelt. Man ßäijtält ein sehr schönes Spinnfasermaterial/ •f*d^s' als solches ohne weiteres dem Spinri-■proizeß zugeführt werden, kann.
Beispiel 2
100 Teile eines rohen Hanfs werden in 'einer Lösung von 3 Teilen Natriumcarbönat. in 2000 Teilen Wasser während 1 Stunde abgekocht, gründlich ausgewaschen und in eine Lösung von 4 Teilen Ferrichlorid in 2000. Teilen Wasser über Nacht .eingelegt Hierauf wird die Faser in Wasser gespült und in eine Lösung von 20 bis 5° Teiilein 280/oigem Wasserstoff ρ eroxyd in 2000 Teilen Wasser bei Raumtemperatur eingebracht und 24 bis 48 Stunden darin belassen; dann wird gründlich gespült, in .einer Lösung von ι bis 2 Teilen Naitriumhydrosulfit pro Liter Wasser während l/2 Stunde behandelt, nochmais gewaschen und mit einer wäßrigen Lösung, enthaltend α, 3 0/0 ^-Stearoylaminophenyl-Inrimethylacnrnomumsulfomethylat, berechnet auf da® -Gewicht der Ware, nachbehandelt. An Stelle von Ferflchlorid kann zum Imprägnieren auch eine Lösung von 2 bis S Teilen Kupfersulfat in 1000 Teilen Wasser verwendet werden.
Beispiel 3
In' 2000 Teüen Wasser werden 20 Teile Natriumsuperoxyd und 2 Teile Natriumacetat aufgelöst; diese Lösung wird so· lange mit verdünnter 10 o/oiger Schwefelsäure versetzt, bis Lackmuspapier gerade eben schwach saure Reaktion gibt, Kongopapier jedoch noch nicht gebläut wird. 100 Teile Hanf, die wie in Beispiel 2 in Natriumcarbonatlösung abgekocht, in Eigenchloxidlösung imprägniert, aus- gewaschen und-geschleudert wurden, werden in diese Lösung eingebracht und darin unter zeitweiligem Bewegen bei Raumtemperatur während 48 bis 72 Stunden oder bei 500 während 6 Stunden belassen, hierauf ausge- no waschen und wie in Beispiel 2 fertiggemacht. Man 'erhält so ein von groben Faserbündeln völlig freies Material, das durch leichtes Krempeln zur feinen Spinnfaser zerteilt werden kann.
B eispiel4
100 Teile eines' rohen Hanfs werden wie in Beispiel 2 in Natriumcärbonatlösung abgekocht, gespült, in Eisenchloridlosung imprägniert, ausgewaschen und geschleudert und hierauf während 4 bis 6 Stunden bei 20
bis 300 in 2000 Teilen Natriumhypochloriitilösung von 0,5 his 10Be behandelt. Nach . dieser Behandlung. wird das Material gründlich gewaschen, entchlort, mit einer wäßrigen. Lösung, enthaltend 0,30/0 4-Stearoyiaminophienyltrimethylaimmonitimisulfomethylat,. . berechnet auf das Gewicht' der Ware, nachbehandelt und nach dem Trocknen gekrempelt. Man erhält ein gebleichte», im Griff sehr weiches und weitgehend auf geschlossenes Faisermaterial.
Ein ähnliches Resultat erzielt man, wenn man 'die Biehandlung mit einer etwa 0,30/oigen Chlorwasserlösung während 3 Stunden vorig nimimit. " . "
B eispiel 5
100 Teile Abfallhanf werden in einer Lösung von 3 bis 5 Teilen Natriumhydroxyd in 1500 Teilen Wasser während 1 Stunde bei 80 bis'go0 vorbehandelt, ausgewaschen, hierauf in eine Lösung von 1 Teil Kaliumpermanganat in 1500 Teilen Wasser eingebracht und unter öfterem Bewegen der Ware oder der Flotte während 15 bis 30 Minuten darin belassen. Nach. dieser Zeit ist das Kaliumpeiananganat aufgebraucht und als Braunstein in der Faser niedergeschlagen.
Man gibt nun 40 Teile Natriumhypochlo>rit von 13,5 Gewichtsprozent an aktivem Chlor und 3,5 Teile Eisessig zu und läßt die Lösung unter häufigem Bewegen der Waire während 24 Stunden bei 20 bis 250 stehen. Es werden- hierauf 15 Teile konzentrierte technische Natriumbisulfitlösung zugesetzt, worauf sofort 'eine Aufhellung der Faser eintritt;. Nach ι Stunde wird gespült und mit 0,30/0 4-Stearoylaminiophienyltriniethylammoniumsulfomethylart: nachbehandelt.
Nach dem Trocknen und Krempeln erhält man >ein außerordentlich weiches, sehr schön gebleichtes und weitgehend in die einzekien^ Baisitzellen aufgeschlossenes Fasermaterial.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    .1. Verfahren zum Veredeln von Bastfasern, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bastfasern, gegebenenfalls nach vorangehender Behandlung 'mit alkalisch wirkenden Stoffen und darauffolgendem Auswaschen dieser Stoffe, mit einer Lösung eines Metallsalzes behandelt, das sich von Metallen, die mehrere Oxydationsstufen zu bilden vermögen, ableitet, hierauf auswäscht und schließlich einer Oxydationsbeihandlung unterwirft.
    2: Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die veredelte Ware~ nach erfolgter Oxydationsbehandlung mit einem Weichmachungsmittel be- / handelt.
DE1937G0096011 1937-04-30 1937-08-11 Verfahren zum Veredeln von Bastfasern Expired DE696695C (de)

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GB940575A (en) * 1960-05-25 1963-10-30 Mini Of Commerce And Industry Flameproofed lignocellulosic articles and process for their manufacture
US4957939A (en) * 1981-07-24 1990-09-18 Schering Aktiengesellschaft Sterile pharmaceutical compositions of gadolinium chelates useful enhancing NMR imaging

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GB499178A (en) 1939-01-19
FR837234A (fr) 1939-02-06
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