DE671617C - Verfahren zum Bleichen von Jute- bzw. Kokosfasern - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von Jute- bzw. Kokosfasern

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DE671617C
DE671617C DED71735D DED0071735D DE671617C DE 671617 C DE671617 C DE 671617C DE D71735 D DED71735 D DE D71735D DE D0071735 D DED0071735 D DE D0071735D DE 671617 C DE671617 C DE 671617C
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bleached
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L4/00Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
    • D06L4/20Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zum Bleichen von Jute- bzw. Kokosfasern Unter den für die Textilfasergewinnung verfügbarenPflanzenfasernnehmen jute-undKokosfaser insofern eine Ausnahmestellung ein, als sie im rohen Zustand außerordentlich stark gefärbt sind. Hochweiße Ware läßt sich- aus derartigen Rohstoffen mit den üblichen mehrstufigen Chlorbleichverfahren nicht erhalten, während andere mit aktivem Sauerstoff besonders in der Wärme arbeitende Verfahren unwirtschaftlich sind und zu Faserschädigungen führen .können. Es wurde nun gefunden, - daß man Jute- bzw. Kokosfasern mittels aktiven Chlors in mehrstufigem Verfahren bis zu-Hochweiß wirtschaftlich und ohne empfindliche Faserschädigung bleichen kann, wenn man erfindungsgemäß die im Wasser verteilten, mit Säure neutralisierten Fasern mit unterchloriger Säure in einer der maximalen sauren Chlorverbrauchszahl entsprechenden Menge bis zum praktisch völligen Verschwinden des aktiven Chlors vorbleicht, nach dem Absaugen und Auswaschen der Fasern mit verdünnter Natronlauge in der Kälte extrahiert und nach dem Waschen mit Wasser und Neutralisieren mit Säure mittels Hypochlorits, insbesondere Erdalkalihypochlorits, in einer der alkalischen Chlorverbrauchszahl entsprechenden Menge in der Kälte bis zum nicht völligen Verschwinden des aktiven Chlors und nach Ansäuern bis zum völligen Verschwinden des aktiven Chlors naehbleicht und schließlich mit vorzugsweise gegen Lackmus nichtalkalischem Wasser auswäscht.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß die saure Vorbleiche in Gegenwart von elementarem Chlor, vorzugsweise durch Verwendung einer überchlorten, d. h. mit einem Überschuß an freiem Chlor hergestellten Unterchlorigsäurelösung durchgeführt wird, weil hierbei neben der oxydierenden Wirkung des Bleichmittels noch die chlorierende von vornherein gesteigert wird. Eine weitere Förderung der Bleichwirkung erzielt man, wenn das Bleichgut vor dem letzten Auswaschen in der nämlichen Flotte mit schwefliger Säure oder deren Salzen behandelt wird.
  • Die Bestimmung der obengenannten sauren und alkalischen Chlorverbrauchszahl geschieht derart, daß man an einer Probe der zu behandelnden, vorher neutralisierten Jute bei Zimmertemperatur mittels unterchloriger Säure zunächst die maximale saure Chlorverbrauchszahl bei einer Wirkungsdauer von z Stunden und unmittelbar anschließend an der nämlichen, jedoch ausgewaschenen Probe bei Zimmertemperatur mittels Hypochlorit die alkalische Chlorverbrauchszahl ebenfalls bei 2stündiger Einwirkungsdauer bestimmt.
  • Da sämtliche Verfahrensstufen in der Kälte, d. h. also bei Raumtemperatur ohne zusätzliche> Kühlung oder Erwärmung, durchgeführt werden und überschüssige Mengen an aktivem Chlor vermieden 'werden, wird nicht nur die Faser weitgehend _ geschont, sondern auch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens sichergestellt, wozu auch der geringe Ätznatronverbrauch beiträgt.
  • Das Waschen des fertiggebleichten Gutes mit Wasser, das gegen Lackmus nicht mehr alkalisch reagiert, z. B. mit Leitungswasser, dem so viel Salzsäure in der Kälte zugesetzt wird, daß das Wasser gerade eben vor dem Umschlag zu Lackmusrot steht, hat den Zweck, die Einwirkung der sonst vorhandenen Alkalität des gewöhnlichen Wassers auf etwa noch in der Faser vorhandene Ligninstoffe o. dgl. und die damit verknüpfte unerwünschte Verfärbung zu verhindern.
  • Es sind bereits mehrstufige Bleichverfahren bekannt, bei denen in der einen Stufe im sauren und in einer späteren Stufe im alkalischen Bad bei gewöhnlicher bzw. wenig erhöhter Temperatur gebleicht wird. Abgesehen davon, daß sich diese bekannten Verfahren nicht auf Rohjute- bzw. Kokosfasern beziehen, sondern auf durch chemische Aufschlußverfahren aus solchen Rohfasern hergestellten Zellstoff bzw. auf andersartige Bastfasern, wie Leinen und Hanf, bestehen grundsätzliche Verfahrensunterschiede gegenüber der vorliegenden Arbeitsweise, die sich auch in der Beschaffenheit der gebleichten Fasern hinsichtlich Bleichgrad und Festigkeit Bemerkbarmachen. EinwesentlicherVerfahrensunterschied besteht zunächst darin, daß beim Verfahren gemäß der Erfindung eine Annäherung an den Neutralpunkt in jeder Bleichstufe vermieden und faserschädigende Zwischenbehandlungen durch Behandlung mit Sodalösungen oder auch Vor-und Schlußbehandlungen mit Wasserstoffsuperoxyd vermieden werden. Hierdurch stellt sich das Verfahren gemäß der Erfindung auch billiger, da derartige teure Bleichmittelund dieAnwendungerhöhterTemperaturen vermieden werden. Ein weiterer grundsätzlicher Unterschied besteht noch darin, daß ein Nachgilben des Bleichgutes beim vorliegenden Verfahren durch die neue Maßnahme des Waschens mit gegen Lackmus Wasser im wesentlichen vermieden wird. Schließlich wird ein Mindestverbrauch an aktivem Chlor dadurch gewährleistet, daß man denselben in der sauren Bleichstufe nach der sauren Chlorverbrauchszahl und in der alkalischen Bleichstufe nach der alkalischen Chlorverbrauchszahl bemißt, während bisher in der Bleicherei stets nur die alkalische Chlorverbrauchszahl zugrunde gelegt wurde. Ausführungsbeispiel 25o kg Rohj utefasern werden in 6 cbm Wasser suspendiert und nach Zusatz von Salzsäure bis zur beginnenden sauren Reaktion gegen Lackmus bei gewöhnlicher Temperatur mit unterchloriger Säure, die neben dieser noch elementares Chlor enthält, entsprechend einer Menge von insgesamt 45 kg an aktivem Chlor, 2 Stunden bei einem selbsttätig einsetzenden pH-Abfall von rund 3,7 auf rund 1,9 behandelt, dann von der Flüssigkeit getrennt, gewaschen und darauf unter Einhaltung des obigen Suspensionsverhältnisses mit Natronlauge bei einer Konzentration von etwa 3g Natriumhydroxyd im Liter 6o Minuten lang ebenfalls bei gewöhnlicherTemperaturextrahiert. Nachdem # Trennen von der Extraktionsflüssigkeit wird mit Wasser gewaschen und nach Wiederherstellung des obigen Suspensionsverhältnisses mit Wasser und nach Neutralisation mittels Salzsäure mit i5kg aktivem Chlor in Form von Calciumhypochlorit 212 Stunden ebenfalls bei gewöhnlicher Temperatur während eines sich dabei von selbst ergebenden pH-Abfalles von rund 8 auf rund 7,5 nachgebleicht. Hierauf wird Salzsäure bis zur deutlich sauren Reaktion gegen Lackmus zugegeben und nach völligem Verbrauch des aktiven Chlors und kurzer Nachbehandlung mit wenig schwefliger Säure in Form von Bisulfit mit solchem Wasser gewaschen, das gegen Lackmus nicht mehr alkalisch reagiert.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: -i. Verfahren zum Bleichen von Jute-bzw. Kokosfasern mit aktivem Chlor in mehreren Stufen, dadurch gekennzeichnet, daß der im Wasser verteilte, mit Säure neutralisierte Faserstoff mit unterchloriger Säure in einer der maximalen sauren Chlorverbrauchszahl entsprechenden Menge bis zum praktisch völligen Verschwinden des aktiven Chlors vorgebleicht, nach dem Absaugen und Auswaschenmit verdünnterNatronlaugein derKälte extrahiert, nach demWaschen mit Wasser und Neutralisieren mit SäuremittelsHypochlorit, insbesondere Erdalkalihypochlorit, in einer der alkalischen Chlorverbrauchszahl entsprechenden Menge in der Kälte bis zum nicht völligen Verschwinden desaktiven Chlors und nach Ansäuern bis zum völligen Verschwinden des aktiven Chlors nachgebleicht und schließlich vorzugsweise mit gegen Lackmus nichtalkalischem Wasser ausgewaschenwird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbleiche in Gegenwart von elementarem Chlor, vorzugsweise durch Verwendung einer überchlorten Unterchlorigsäurelösung, durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Bleichgut unmittelbar nach der Nachbleichstufe ohne Flottenwechsel mit schwefliger Säure oder deren Salzen behandelt wird.
DED71735D 1935-12-20 1935-12-20 Verfahren zum Bleichen von Jute- bzw. Kokosfasern Expired DE671617C (de)

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