DE749804C - Verfahren zum Beuchen und Bleichen von natuerlichen Cellulosefasern oder ihren Mischungen mit Cellulosehydratfasern - Google Patents

Verfahren zum Beuchen und Bleichen von natuerlichen Cellulosefasern oder ihren Mischungen mit Cellulosehydratfasern

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DE749804C
DE749804C DEU15432D DEU0015432D DE749804C DE 749804 C DE749804 C DE 749804C DE U15432 D DEU15432 D DE U15432D DE U0015432 D DEU0015432 D DE U0015432D DE 749804 C DE749804 C DE 749804C
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fiber
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/12Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using aqueous solvents
    • D06L1/18Working under pressure in closed vessels
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L4/00Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
    • D06L4/20Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen
    • D06L4/22Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen using inorganic agents
    • D06L4/23Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen using inorganic agents using hypohalogenites

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Seuchen und Bleichen von natürlichen Cellulosefasern oder ihren Mischungen " mit Cellulosehydratfasern Es ist bekannt, daß beim Bleichen von Cellulosefasern mit Chlorbleichmitteln die oxydative Einwirkung auf die organischen Verunreinigungen der Faser zur Bildung von sauren Oxydationsprodukten führt, worauf es zurückzuführen ist; daß die Anfangsalkalität der Bleichflotten im Verlaufe der Bleichbehandlung mehr und mehr zurückgedrängt wird und die Bäder sogar sauren Charakter annehmen können. Die Bleichgeschwindigkeit nimmt aber mit Abnehmen der Alkalität zu und steigert sich bei völliger Neutralität der Flotte derartig, daß leicht Faserschäden eintreten können. Um derartige Faserschädigungen zu vermeiden, setzt man der Bleichflotte eine solche Menge an Alkalihydroxyd oder Carbonat zu, daß der gefürchtete 1Teutralitätspunkt auch bei längerer Bleichdauer niemals erreicht werden kann. Durch diese Maßnahme wird aber andererseits wieder die Bleichgeschwindigkeit derartig verringert, daß man zur Abkürzung der Bleichdauer gezwungen ist, den Gehalt der Bleichflotte an aktivem Chlor bedeutend zu erhöhen, was aber nur dann ratsam ist, wenn im Verlauf der Bleiche durch entsprechende Kontrollanalysen der Verbrauch an aktivem Chlor so bemessen wird. daß er das vorgeschriebene Maß nicht überschreitet. Dies hat aber wiederum zur Folge, daß die Bleichflotte nicht voll ausgenutzt wird und dadurch die Wirtschaftlichkeit des angewendeten Bleichverfahrens eine starke Einbuße erleidet.
  • Hinzu kommt, daß insbesondere Zellwolle gegenüber Alkalihydroxyd außerordentlich empfindlich ist. Diese Faser läßt sich daher zusammen mit Baumwolle oder Flockenbast nur mit schwacher Sodalösung bei einer Temperatur unter zoo° beuchen, wobei trotzdem ein empfindlicher Gewichts- und Festigkeitst -erlust zu beobachten ist. Baumwolle und Flockenbast werden aber durch diese milde Deuche für die nachfolgende Bleiche nicht genügend gereinigt, weshalb ein einwandfreier Bleichgrad ohne Schädigung der Zellwolle durch diese Behandlungsart niemals erreicht werden kann.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren werden nun natürliche Cellulosefasern oder ihre 11ischungen mit Cellulosehydratfasern, beispiel:-weise mit Zellwolle, in Garn oder Gewebe in der Weise gebeucht und gebleicht, daß man das Fasergut nach vorgegangener Beuche mit Kalkmilch unter Belassung der hierbei auf der Faser gebildeten bzw. aufgeschwemmten unlöslichen Kalkverbindungen mit einer wä1.1-rigen Hypochloritlösung unter Erwärmen behandelt. Hierauf wird das Gut mit Wasser gewaschen und mit verdünnter Säure und schließlich mit «>armer Sololösung nachbehandelt.
  • Bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung lassen sich nicht nur Bastfasern, sondern auch Baumwolle und alle sonstigen Cellulosefasern sowie Mischgut aus natürlichen Cellulosefasern und Celluloseliydratfasern, wie Zellwolle, unter äußerster Faserschonung behandeln. U m dies zu erreichen, ist es bei der Bleiche von Cellulosehydratfasern enthaltendem Mischgut notwendig, eine ätzalkalifreie Hypochloritlösung zu verwenden. Die Ursache der so milden und faserschonenden Einwirkung der Deuch- und Bleichmittel liegt zunächst darin, daß der Gehalt der Beuchlauge an gelöstem Calciuinhydroxyd unabhängig von der gleichzeitig in der Flotte enthaltenen Menge an mir aufgeschwemmtem, also noch nicht gelöstem Calciumhydroxyd bei ioo° nur etwa o,6 Gramm je Liter Flotte beträgt und daß während des Beuchens an ungelöstem Calciumhydroxyd nur so viel in Lösung geht, als an gelöstem Calciumhydroxyd durch die Einwirkung auf die Faserverunreinigungen als organische Calciumverbindungen gebunden wird. Die Hydroxylionenkonzentration der Beuchflotte während der Behandlung bleibt somit unverändert. Es können daher auch Zellwolle enthaltende Mischgewebe ohne Gefahr einer Faserschädigung mit Kalkmilch sogar bei einer Temperatur über ioo° gebeucht werden. Ferner ist es für das vorliegende Verfahren wesentlich, daß beim nachfolgendem Bleichen die durch die oxydativ e Einwirkung entstehende Chlorwasserstoffsäure im Zeitpunkt ihres Entstehens durch die unlöslichen Kalkv erhindunh@; n, die beim Betichen in (1,2,7 Faser niedergeschlagen wurden, und durch das aus der Beuchflotte in die Fasern eingeschwemmte Calciumhydroxyd neutralisiert wird.' Weiterhin werden während der Bleiche entstehende saure Oxydationsprodukte in gleicher Weise neutralisiert, so daß während , des Bleichens niemals eine Abnahme der 1-1vdroxylionenkonzentration in der Bleichflotte und damit eine Zunahme der Bleichgeschwindigkeit eintreten kann. Das Auftreten des gefürchteten Neutralitätspunktes wird also durch das ``erfahren nach der 1?riindung vollständig vermieden.
  • Das vorliegende '\'erfahren kann z. B. in der Weise durchgeführt werden, daß nach der Kalkbeuche eines Mischgewebes aus Zellwolle und Baumwolle der Dampfdruck im Behandlungsgefäß abgelassen und bei geöffnetem Verschluß die im Fasergut enthaltene verbrauchte und mit löslichen Reaktionsprodukten angereicherte Beuchlage durch Berieselung mit kaltem Wasser aus dem Fasergut verdrängt wird, während ini Fasergut die gebildeten unlöslichen Kalkverbindungen und das eingeschwemmte Calciuinliydroxyd zurückbleiben. Dadurch wird gleichzeitig das Fasergut bis auf Zimmertemperatur abgekühlt. Dann wird das Fasergut mit einer alkalihydroxydfreien wäßrigen Lösung von unterchlorigsauren Salzen, wie Calcium- oder Natriunihvpochlorit, unter Verdrängung des im Fasergut enthaltenen Wassers und unter gleichzeitigem Hindurchleiten von kalter, vorzugsweise kohlendioxydfreier Luft im Gegenstrom berieselt. Gegen Ende der Berieselung wird das mit Hypochloritlösung getränkte Fasergut durch einen warmen-Luftstroin auf die durch einen Vorversuch zu ermittelnde günstigste Temperatur erwärmt. LTber 5o° soll diese aber möglichst nicht steigen, weil sonst das etwa vorhandene überschüssige aktive Chlor nach Beendigung der Bleiche, wenn keine oxydierbaren Verunreinigungen in der Faser mehr vorhanden sind, die Fasern selbst angreifen würde. Um während der Einwirkung der bei dem Erwärmen der Hypochloritlösung entstehenden unterchlorigen Säure auf das Fasergut eine gleichmäßige Bespülung aller Fasern mit der Flotte zu ermöglichen, empfiehlt es sich, die durch den Luftstrom im Bleichgut in Schwebe gehaltene Flüssigkeit durch zeitweiliges Abstellen oder durch periodische Änderung der Geschwindigkeit des Luftstromes zum Absinken und Wiederhochsteigen zu bringen. Die im Fasergut durch Hydrolyse erzeugte unterchlorige Säure tritt mit den Faserveruni-@inigungen in Reaktion, und die dabei 21:°-bildete Chlorwasserstoffsä Lire wird durch die tttil-5sliclien Kalkverbindungen sofort neutralisiert. Wenn alles aktive Chlor zur Oxydierung der Faserverunreinigungen verbraucht ist, was sich bei der laufenden Prüfung des Bleic:hniittelverbrauches an dem dann in der Bleichmittelverbrauchskurve eintretenden Knick annähernd feststellen läßt, wird die verbrauchte Flotte mit kaltem Wasser aus dem Fasergut verdrängt. Durch das kalte Wasser wird gleichzeitig das Fasergut bis auf Zimmertemperatur abgekühlt. Anschließend erfolgt das Absäuern durch Berieselung mit verdünnter kalter Säure unter gleichzeitiger Verdrängung des im Fasergut enthaltenen Wassers. Durch die Einwirkung der Säure wird aller Kalk in Lösung gebracht und durch die darauffolgende Berieselung mit kaltem Wasser unter Verdrängung der verbrauchten Säure aus dem Fasergut entfernt. Die verbliebenen unlöslichen organischen Reaktionsprodukte werden nunmehr durch Nachbehandlung mit warmer Sodalösung in lösliche AlUliverbindungen umgesetzt.
  • Gleichzeitig mit der Nachbehändlung mit heißer Sodalösung kann auch je nach Erfordernis noch eine Nachbleiche durch Zugabe von Wasserglas und Wassierstoffeuperöxyd vorgenommen werden. Es ist aber auch möglich, anschließend an die Nachbehandlung mit der Sodalösung eine Nachbleiche mit Hypochloritlösung vorzunehmen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Beuchen und Bleichen von natürlichen Cellulosefasern oder ihren Mischungen mit Cellulosehydratfasern, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilgut nach vorangegangener Beuche mit Kalkmilch unter Belassung der hierbei auf den Fasern gebildeten bzw. aufgeschwemmten unlöslichen Kalkverbindungen mit einer erwärmten Hypochloritlösung behandelt, worauf man das Gut spült, absäuert und schließlich mit einer warmen Sodalösung nachbehandelt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
DEU15432D 1941-07-19 1941-07-19 Verfahren zum Beuchen und Bleichen von natuerlichen Cellulosefasern oder ihren Mischungen mit Cellulosehydratfasern Expired DE749804C (de)

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