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Verfahren zum Bäuchen von Baumwollwaren.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Bäuchen von Baumwollwaren. hei dem die Bäuchung in einem Arbeitsgang, d. h. ohne Wechsel des Bäuchkessels, vorgenommen und ein vollkommenes Weiss mit guten Griff erzielt wird. Das Verfahren ermöglicht eine sehr weitgehende Bäuchung mittels einer sehr geringen Menge von Alkali.
Gemäss der Erfindung wird zunächst zwecks Entlüftens die gegebenenfalls gedämpfte Ware mit kreisender, zum Bäuchen bereits gebrauchter Altlauge behandelt, welche mittets Kalk oder in anderer Weise insbesondere gemäss dem aus der deutschen Patentschrift Nr. 283232 bekannten Verfahren entfärbt, so weit kaustifiziert ist, dass sie etwa 80 v. II. des Alkalis in Form von Ätzalkali enthält, und auf einen Gehalt von etwa 6 bis 9 gr. Alkali im Liter gebracht ist. Die Behandlung mit dieser stark kreisenden Lauge währt etwa il/, bis 2 Stunden.
Hierauf wird mit einer Frischlauge gehaucht, welche sovie) Atzaikah enthält, dass die Verunreinigungen der Baumwolle nicht nur der Faser entzogen werden sondern auch gelöst bleiben, dann wird die Lauge mittels einer dünnen Sodalösung verdrängt und schliesslich mit heissem und kaltem Wasser gewaschen. Die Benutzung von Altlauge für die Entlüftungsoperation beim
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nicht in der erwähnten Weise kaustifiziert und gereinigt ist, den grossen Nachteil, dass das in ihr enthaltene, kaustische bzw. kohlensaure Alkali vor Beendigung des Bäuchvorganges verbraucht ist. Die Folge davon ist, dass sowohl aus der Altlauge stammende, wie aus der Ware neu aufgenommene Verunreinigungen auf der Faser niedergeschlagen werden.
Frische relativ starke Ätznatronlauge ist zur Entlüftung ungeeignet, da sich bei ihrer Benutzung viel Oxycellulose bildet und auch viel Cellulose direkt gelöst wird. Beide Übelstände treten bei der Benutzung kaustifizierter und gereinigter Altlauge zum Entlüften nicht ein, da in diesen einerseits ausreichende Mengen des wirksameren Atzalkalis und andrerseits Abhauprodukte organischer Stoffe vorhanden sind, welche der Oxydation der Cellulose entgegenwirken.
An Stelle der vorbeschriebenen Altlauge können zum Entlüften Laugen ähnlicher Zusammensetzung oder künstliche Mischungen verwendet werden, die reduzierend wirkende Schutzstoffe gegen der Entstehung von Oxycellulose enthalten und aus Frischlauge, regenerierter Lauge, Alkalisulfitlösungen und anderen bekannten Mitteln hergestellt werden.
Die Vorbehanlung des Gutes mit kaustinzierter und gereinigter Altlauge hat den Vorteil, dass bei der eigentlichen Bauchung erheblich an Alkali gespart werden kann. Für Durchschnittsware kommt man hierbei mit etwa 3 1 Flüssigkeit auf i kg Ware aus, deren Alkaligehalt auf 21/4 bis ; ; v. II. des Gewichtes der Ware zu bemessen ist. Diese Mengen genügen, weil durch die Vorbehandlung mit der gereinigten Altlauge während der Entlüftung die Verunreinigungen bereit. ; soweit aufgeschlossen bzw, verändert sind, dass die Lösung leicht erfolgt.
Bei dem der Bäuchung folgenden Waschen der Ware im Kessel kommt, wie erwähnt, zunächst eine verdünnte Sodalösung, von etwa 1/2 bis i v. H. Gehalt zur Anwendung. Hierdurch wird die bei sofortiger Verdünnung der an der Ware haftenden Bäuchlauge mit Wasser eintretende Ausfällung der gelösten Verunreinigungen auf die Ware vermieden. Nachdem man diese Lauge bis 2 Stunden durch die Ware kreisen gelassen hat. wird mit
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heissem und kaltem Wasser nachgewaschen. Die abfliessende Reinigungslauge kann zur Verdünnung der gereinigten Altlauge für den Entlüftungsprozess benutzt werden.
Das Verfahren gestattet gegenüber dem bekannten Bäuchverfahren erhebliche Ersparnis an Arbeitskräften und Rohstoffen. Seine Ausführung erfordert einen Zeitaufwand 12 bis 13 Stunden. Das Weiss und die Qualität der Ware wird auch nicht annähernd durch andere Verfahren erreicht.
Je nach der Art der zu verarbeitenden Ware können im übrigen geringe Abweichungen in Bezug auf Behandlungszeit. Stärke der Lösungen und dergl. eintreten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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zeichnet, dass die gegebenenfalls vorgedämpfte Ware in einer auf bekanntem Wege gereinigten Altlauge, deren Alkaligehalt etwa zu 80 v. H. kaustifiziert ist oder einem Gemisch von gereinigter Altlauge mit Frischlauge, entlüftet, sodann in etwa 3 1 auf i kg Baumwolle frischer Lauge, welche 2l {1 bis 3 v, H. vom Gesamtgewicht der Baumwolle an Ätznatron enthält, gebäucht, hierauf die Bäuchlauge durch schwache Soda-oder Alkalilauge verdrängt, und die Ware schliesslich heiss und kalt gewaschen wird.