AT143842B - Verfahren zur Herstellung von Kunstseide, Fäden, Folien, Bändchen u. dgl. aus Viskose. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstseide, Fäden, Folien, Bändchen u. dgl. aus Viskose.

Info

Publication number
AT143842B
AT143842B AT143842DA AT143842B AT 143842 B AT143842 B AT 143842B AT 143842D A AT143842D A AT 143842DA AT 143842 B AT143842 B AT 143842B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
cellulose
alkali
viscose
rayon
pulp
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Ig Farbenindustrie Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ig Farbenindustrie Ag filed Critical Ig Farbenindustrie Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT143842B publication Critical patent/AT143842B/de

Links

Landscapes

  • Artificial Filaments (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 
 EMI1.2 
 weise ohne die übliche Reifung in Cellulosexanthogenat und Viskose   übergeführt   und zu Kunstseide, Fäden, Folien,   Bändchen   u. dgl. in bekannter Weise versponnen. Hiebei wird der ganze Arbeitsprozess vom Aufschluss des Holzes bis zum Spinnen der Kunstseide in der denkbar kürzesten Zeit und unter Aufwand sehr geringer Mengen an Chemikalien vollendet. 



   Wird Holz zur Schonung der Alphacellulose mit geringen Mengen Salpetersäure oder mit Stickoxyden und Luft in bekannter Weise aufgeschlossen, so entsteht ein Zellstoff, der sich sehr gut als Aus- gangsmaterial für die Herstellung von Viskosekunstseide eignet und auch ohne Reife der   Alkalicellulose   glänzende Seide liefert. Da der   Salpetersäureaufschluss   ohne Verwendung von Druekkesseln auch in kleineren Chargen vorteilhaft   durchgeführt werden kann,   eignet sich gerade dieses Aufschlussverfahren dazu, in unmittelbarem Zusammenhang mit der Kunstseideherstellung verwendet zu werden. Bei den Salpetersäure-Aufschlussverfahren besteht auch   die grosse Schwierigkeit,   die sonst bei der Beseitigung der Abwässer von Sulfitzellstoffabriken auftritt, in viel geringerem Masse.

   Hiedurch ist die Möglichkeit gegeben, den Aufschluss des Holzes auch an   Kunstseidefabriken     anzugliedern,   die für die Beseitigung der Abwässer nicht günstig liegen. Die Verbindung der Erzeugung des Zellstoffes nach dem Salpetersäureverfahren mit der Herstellung der Kunstseide ist ferner auch deshalb   von grossem technischem   Wert, weil bei diesem   Aufschlussverfahren   zum Lösen der durch Salpetersäure löslich gemachten   Nichtcellulose   beträchtliche Mengen an Alkalilaugen notwendig sind und diese Zwecke brauchbare Laugen in grossen Mengen bei der Mereerisation der Cellulose im Viskose-Herstellungsverfahren abfallen.

   Eine Weiterverarbeitung des   Salpetersäure-Zellstoffs ohne Zwischentrocknung   liefert auch bessere Resultate als diejenige von Sulfitzellstoff, da die   Salpetersäure-Zellstoffe   eine fast doppelt so grosse Quellung in Lauge bzw. Saugfähigkeit in Lauge besitzen wie Sulfitzellstoff. 



   Das Wasser im feuchten Salpetersäurezellstoff wird deshalb verhältnismässig bedeutend schneller 
 EMI1.3 
 eine einfachere Handhabung bei der Viskoseherstelltng als der nasse Sulfitzellstoff. 



   Die hohen Viskositäten und der hohe Weissgehalt der mit Salpetersäure aufgeschlossenen Cellulose machen diese zur Herstellung von festen und rein weissen Kunstseide besonders geeignet. Der Abbau der hohen Viskositäten gelingt nach dem Verfahren der Erfindung in kürzester Zeit ohne Schwierigkeit, sogar unter Verwendung von   zeitraubenden   Zwischenoperationen, wie   Tauchen,   Reifen usw. Zweckmässig macht man zur Durchführung der Reduktion der   Mizellarviskosität   des Zellstoffes von Schwefelalkali Gebrauch, dessen Wirkung, wie gefunden wurde, durch den Einfluss von sauerstoffhaltigen Gasen, z. B. von Luft, in bisher nicht bekannter Weise erhöht wird. Äusserlich gibt sich dieser Vorgang in einer starken Wärmetönung zu erkennen.

   An Stelle von Schwefelalkali kann auch Polysulfid oder irgend ein anderer, gleich wirkender Körper Verwendung finden. Die Behandlung der   schwefelalkalihaltigen Alkali-   cellulose mit Luft wird vorteilhaft an   das Abschleudern   der   Alkalieellulose   in einer Zentrifuge oder an 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 das Absaugen derselben auf einer Nutsche   angeschlossen. Auch mit schwefelwasserstoffhaitiger   Luft kann die   Alkalieellulose behandelt   werden, wobei die Bildung des Schwefelnatriums und die Wirkung dieses Körpers auf die Alkalieellulose bei Gegenwart von Luft nebeneinander bzw. nacheinander verlaufen. Die Menge des Schwefelalkalis wird so bemessen, dass die   Mizellarviskosität   die gewünschte Erniedrigung erfährt.

   In der fertigen Alkalieellulose soll das   zugesetzte Sehwefelalkali praktisch   vollständig verbraucht sein. Mittels dieser Arbeitsweise ist es möglich, die Viskosität eines Zellstoffes mit der Kupferviskosität von beispielsweise 400"innerhalb drei Stunden auf 40"herabzusetzen. Es entspricht dies einer sonst üblichen Reifedauer der Alkalieellulose von mindestens 6 Tagen. 



   Wird in der beschriebenen Weise unter Verwendung von Zentrifugen oder Rutschen gearbeitet, so ist ein besonderes   Zerfasern   der Alkalieellulose nicht erforderlich. Selbstverständlich kann die Behandlung der   schwefelalkalihaltigen Alkalieellulose mit sauerstoffhaltigen Gasen,   wenn gewünscht, auch unter Zerfaserung der   Alkalieellulose   oder auch bei der   Zerkleinerung   des Stoffes in der Xanthatmaschine vor dem Sulfidieren vorgenommen werden. 



   Die Salpetersäurezellstoffe im Sinne der   Erfindung   besitzen eine   Kupferviskosität   von über 200". 



  Bei den   Salpetersäure-Aufschlussverfahren können   aber auch Zellstoffe mit einer   Eupferviskosität   von   1000"erhalten   werden. Auch diese können in dem beschriebenen fortlaufenden Arbeitsgang zur Herstellung   niederviskoser Spinnlösungen nach   der Erfindung benutzt werden. 



   Die   Bestimmung der Eupferviskosität wird durch   Messen der Ausflusszeit einer 1% Cellulose enthaltenden Kupferoxydammoniaklösung, die auf genau 20% NH3 und   1'3% Cu eingestellt   ist, unter 
 EMI2.1 
 flusszeit von 10"erforderlich ist. 



   Es sind schon Verfahren zur Herstellung von Viskose aus   Sulfitzellstoffen ohne Zwischentrocknung   bekannt. Diese arbeiten aber mit besonders depolymerisierten Zellstoffen, die wesentlich geringere Viskositäten besitzen als der erfindungsgemäss verwendete Salpetersäure-Zellstoff. 



   Die Ausführung solcher   kombinierter   Verfahren mit Sulfitzellstoff als Ausgangsmaterial ist nur solchen Fabriken möglich, die an einem sehr grossen Flusslauf oder am freien Meer liegen, weil für andere Fabriken die Beseitigung der anfallenden Sulfitablaugen nicht zu bewerkstelligen ist. 



   Beispiele :
1. Koniferen-oder Laubholz wird nach dem deutschen Patent Nr. 546314 mit Salpetersäure auf- 
 EMI2.2 
 eine Nachbehandlung mit Ablaugen, wie sie aus dem Mercerisierungsprozess einer vorangehenden Charge Cellulose angefallen sind, herausgelöst. Der darauf in bekannter Weise mit Chlor gebleicht Zellstoff hat eine   Kupferviskosität   von 300". Der gebleicht Zellstoff wird durch Abschleudern oder Abnutsehen auf ein Gewicht gebracht, in dem der feuchte Zellstoff 20-30% an trockener Cellulose enthält. Nun werden 100 kg des feuchten Zellstoffes in 530   leg   Lauge eingebracht, die 132 kg Na OH enthalten. Naeli   zweistündigem   Rühren wird die   Alkalieellulose   auf einer Zentrifuge abgeschleudert und während drei Stunden bis auf 90 kg Feuchtgewieht gebracht. 



   Die feuchte Alkalieellulose wird anschliessend in einem Knetwerk ohne vorangehende Zerfaserung 
 EMI2.3 
 klarer als die aus Sulfitzellstoff hergestellte Viskose. Sie liefert beim Verspinnen   in gewöhnlichen Mlüller-   bädern Kunstseide von guter Festigkeit und guter Dehnung. 



   2.   Koniferen-oder Laubholz wird nach   einem der bekannten Verfahren mit Salpetersäure aufgeschlossen. Die durch die Salpetersäure löslich gemachten   Nichtcelluloseanteile   werden hierauf durch eine   Nachbehandlung   mit schwefelalkalihaltiger Abfallauge, wie sie bei der Mercerisierung der voran- 
 EMI2.4 
 schlussverfahren eine Kupferviskosität von etwa 350-1000". Der gebleicht Stoff wird durch   Abschleudern   oder   Abnutsehen   soweit von der anhaftenden   Flüssigkeit   befreit, dass 100 Teile des feuchten Stoffes 20 bis 35 Teilen trockenem Zellstoff entsprechen.

   Der erhaltene feuchte Zellstoff wird mit einer Natronlauge von einer Stärke behandelt, dass   einschliesslieh   des Wassers des Stolfes sieh eine Endkonzentration von 22 Volumprozent NaOH einstellt, wobei 4-10% NaOH durch   die gleiche Menge NaS   ersetzt werden können. Die   Stoffdiehte   in der   Tauchlauge   beträgt etwa 5 Volumprozent. Nach zweistündigem   Rühren   wird die Alkalieellulose auf das dreifache Gewicht der Cellulose mittels einer Zentrifuge während etwa drei 
 EMI2.5 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 gestellte, so dass besonders vorteilhaft feine Einzeltiter (Einzeltiter 1 und darunter) daraus hergestellt werden können. 



   Die filtrierte Viskose wird in üblicher Weise 60 Stunden nach dem Lösen in einem   500   C warmen Bade versponnen, das   130/'HIS04   und   28% Natriumsulfat enthält.   



   Die so erhaltene Kunstseide ist nach der   üblichen     Entschwefelung   glänzend und rein weiss, ohne dass der sonst   übliche     Bleichprozess   mit Hypoehlorid oder   wasserstoffsuperoxydhaltigen   Bädern durchgeführt werden muss. Die Seide hat eine   Bruehbelastung von 150-160 pro   100 Deniers neben   20%   Dehnung. Bei entsprechend veränderten Spinnbedingungen, insbesondere bei der Verwendung von höheren Säurekonzentrationen im Spinnbad, kann auch Kunstseide mit einer Bruchbelastung von mehr als 200 bzw.   300 9   und mehr pro 100 Deniers erhalten werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Kunstseide, Fäden, Folien,   Bändchen   u. dgl. aus Viskose, bei dem der frisch hergestellte Zellstoff durch Behandlung mit Natronlauge in   Alkalieellulose,   diese ohne Zerfaserung und vorzugsweise ganz ohne Reifung in Cellulosexanthogenat und Viskose übergeführt und in üblicher Weise versponnen wird, dadurch   gekennzeichnet,   dass ein nach dem   Salpetersäure-Aufschluss-   verfahren hergestellter Zellstoff ohne Zwischentrocknung verwendet wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Alkalisulfid oder Alkalipolysulfid bei der Mercerisierung der Cellulose mitverwendet werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Alkalisulfid oder Alkalipolysulfid enthaltende Alkalieellulose mit sauerstoffhaltigem Gas, z. B. mit Luft, behandelt wird.
AT143842D 1933-04-20 1934-03-30 Verfahren zur Herstellung von Kunstseide, Fäden, Folien, Bändchen u. dgl. aus Viskose. AT143842B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE143842X 1933-04-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT143842B true AT143842B (de) 1935-12-10

Family

ID=5669909

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT143842D AT143842B (de) 1933-04-20 1934-03-30 Verfahren zur Herstellung von Kunstseide, Fäden, Folien, Bändchen u. dgl. aus Viskose.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT143842B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE749085C (de) * 1941-12-25 1944-11-20 Kurmaerkische Zellwolle Und Ze Verfahren zur Herstellung von Viskose aus mit Saeure vorbehandelten cellulosehaltigen Rohstoffen, insbesondere aus Einjahrespflanzen
DE749084C (de) * 1941-10-07 1944-11-20 Kurmaerkische Zellwolle Und Ze Verfahren zur Herstellung gekraeuselter Zellwolle von niedrigem Quellwert aus Viskose

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE749084C (de) * 1941-10-07 1944-11-20 Kurmaerkische Zellwolle Und Ze Verfahren zur Herstellung gekraeuselter Zellwolle von niedrigem Quellwert aus Viskose
DE749085C (de) * 1941-12-25 1944-11-20 Kurmaerkische Zellwolle Und Ze Verfahren zur Herstellung von Viskose aus mit Saeure vorbehandelten cellulosehaltigen Rohstoffen, insbesondere aus Einjahrespflanzen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2141757B2 (de) Verfahren zum bleichen von zellstoffbrei
AT143842B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstseide, Fäden, Folien, Bändchen u. dgl. aus Viskose.
DE912169C (de) Verfahren zum alkalischen Aufschluss von Pflanzenstoffen
DE328034C (de) Verfahren zur Herstellung von Einzelfasern aus Bastfaserbuendeln unter gleichzeitiger Aufschliessung und Entfernung vorhandener Holzteile und Inkrusten
CH175982A (de) Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gebilden aus Zellstoff.
DE348636C (de) Verfahren zur Herstellung von Papierzeug aus frisch gestochenem Torf
DE553840C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff fuer die chemische Industrie, insbesondere zur Herstellung von Celluloseloesungen und von Celluloseverbindungen
AT145838B (de) Verfahren zur Herstellung gereifter Alkalicellulose aus Sulfitzellstoff.
DE547331C (de) Verfahren zum Veredeln von Cellulosefasern
AT125667B (de) Verfahren zur Herstellung von, ohne weitere Vorbehandlung unmittelbar weiter auf Celluloselösungen und Celluloseverbindungen verarbeitbarem Zellstoff.
AT101941B (de) Verfahren zur Herstellung eines Gespinstes aus Viskoselösungen.
DE646819C (de) Verfahren zur Herstellung eines hochveredelten, pentosanfreien Zellstoffs
DE539401C (de) Verfahren zur Herstellung hochwertiger Cellulose fuer die Weiterverarbeitung auf Celluloseester, Kunstseide u. dgl. aus Holzzellstoff
AT142245B (de) Verfahren zur Herstellung eines faserfesten, hoch viskose Lösungen gebenden, sehr reinen Zellstoffes.
DE570030C (de) Verfahren zur Herstellung von Viscose
AT153179B (de) Verfahren zur Herstellung von voluminösen Textilfasern aus Viskose.
AT80790B (de) Verfahren zum Bäuchen von Baumwollwaren. Verfahren zum Bäuchen von Baumwollwaren.
DE681359C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff mit hohem Gehalt an? ª‡-Cellulose
DE643742C (de) Verfahren zur Herstellung gereifter Alkalicellulose aus Sulfitzellstoff
DE904893C (de) Verfahren zur Herstellung von Viskose
AT118594B (de) Verfahren zur Erhöhung der Dehnbarkeit und Elastizität von künstlichen Fäden.
AT151642B (de) Verfahren zur Herstellung von pigmentmattierter Kunstseide nach dem Viskoseverfahren.
AT203839B (de) Verfahren zur Gewinnung von gebleichtem Halbzellstoff
DE749266C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Kunstseide und Zellwolle, aus Viskose mit verbesserten textilen Eigenschaften
DE710443C (de) Verfahren zum Bleichen von Leinen oder anderen Bastfasern auf Kreuzspule oder Kettbaum