DE749266C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Kunstseide und Zellwolle, aus Viskose mit verbesserten textilen Eigenschaften - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Kunstseide und Zellwolle, aus Viskose mit verbesserten textilen Eigenschaften

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DE749266C
DE749266C DEV37614D DEV0037614D DE749266C DE 749266 C DE749266 C DE 749266C DE V37614 D DEV37614 D DE V37614D DE V0037614 D DEV0037614 D DE V0037614D DE 749266 C DE749266 C DE 749266C
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DE
Germany
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rayon
alkali
viscose
pulp
lye
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Expired
Application number
DEV37614D
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English (en)
Inventor
Dr Richard Bartunek
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
    • D01F2/08Composition of the spinning solution or the bath

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gebilden, wie Kunstseide und Zellwolle, aus Viskose mit verbesserten textilen Eigenschaften Für die Herstellung von künstlichen Fasern aus Viskose, wie Kunstseide und Zellwolle, mit verbesserten textilen Eigenschaften hat man insbesondere sogenannte veredelte Zellstoffe benutzt und dabei recht beachtliche Ergebnisse erzielen können. Diese veredelten Zellstoffe gewinnt man im allgemeinen dadurch, daß man bereits in den Zellstoffabriken durch entsprechende intensive" Behandlung die schädlichen Beimengungen zerstört oder entfernt, um auf diese Weise einen Zellstoff zu erhalten, der möglichst reich an reiner Cellulose ist. Man hat aber auch schon vorgeschlagen und Verfahren dafür angegeben, die Veredlung des Zellstoffes nicht durch eine Vorbehandlung des Zellstoffes vor seiner Verarbeitung auf Viskose vorzunehmen, sondern das Reinigen des Zellstoffes mit dem sogenannten Tauchprozeß zu verbinden. Hierbei ging man z. B. in der Weise vor, daß man den Zellstoff zuerst mit einer verdünnten Alkalilauge behandelte, und zwar zweckmäßig in einem Holländer. Dann gelangten stärkere Alkalikonzentrationen zur Anwendung, bis die letzte Lauge von Mercerisierstärke mit dem bereits gereinigten Zellstoff in Berührung gebracht wurde. Auf diese Weise konnte nach dem bekannten Verfahren die konzentrierte Mercerisierlauge aufs beste ausgenutzt werden. Man hat also nach dieser Arbeitsmethode eine ganze Anzahl von -Alkalilaugen verschiedener Stärke benötigt, von denen die ersten und schwächsten Konzentrationen am meisten mit Verunreinigungen beladen wurden, während die letzte, und zwar die von Mercerisierstärke, nur noch geringe Mengen von Verunreinigungen mit sich nahm.
  • Da man für das beschriebene ältere Verfahren eine erhebliche Menge Alkali zur Anwendung bringen muß, jedenfalls weit mehr als für den üblichen Mercerisierprozeß erforderlich ist, wurde nach Mitteln und Wegen gesucht, um auf technisch einfache `'eise, und ohne mit einem großen Ü berschuß an Alkali arbeiten zii müssen, doch zu dem gesteckten Ziel zu gelangen. Es wurde nun gefunden, daß man zii künstlichen Produkten aus Viskose, wie Kunstseide, Zellwolle u. dgl., mit verbesserten textilen Eigenschaften dadurch gelangen kann, wenn man einen normalen, nicht besonders veredelten Zellstoff; vorzugsweise in Flockenform, mit einer io °/oigen Alkahlauge, die das größtmögli^hste Ouellungsvermögen für Zellstoff besitzt, anteigt, bzw. mit ihr tränkt, dann so viel höher konzentrierte, beispielsweise 25 %ige, 30 °;"oige oder 4o°/oige Alkalilauge zusetzt, daß die ursprüng# liehe Alkalilauge Mercerisierstärke erhält, darauf den Ü berschuß der Alkalilauge abpreßt oder abschleudert und die so erhaltene Alkalicellulose in der üblichen Weise in Viskose überführt und diese darauf unter Verwendung an sich bekannter Spinnbäder zu künstlichen Fasern verspinnt. Man kann auch für die genannten Zwecke mit gutem Erfolg Buchenholzzellstoff verwenden. Es ist ferner gefunden worden, daß man der zur Verwendung kommenden io°/@gen Alkalilauge i g/1 Natriumhexametaphosphat zusetzen kann, das die schwerlöslichen Ca-Verbindungen, die sich störend bemerkbar machen können, in Dispersion zu halten vermag.
  • Das Verfahren gemäß Erfindung gestattet es, einen normalen, nicht veredelten Zellstoff ohne Anwendung zusätzlicher chemischer Mittel im Verlaufe des an sich üblichen Mercerisierungsvorganges zwecks Herstellung von Alkalicellulose in einen solchen Zustand zu bringen, daß man ihn einem hochveredelten Zellstoff gleichsetzen kann. Man braucht nur die üblicherweise benötigte Alkalimenge gewissermaßen in zwei Teile zu zerlegen, und zwar so, daß man aus dem einen Teil eine io°/oige Alkalilauge herstellt, während der andere Teil in eine entsprechend hochkonzentrierte Alkalilauge übergeführt wird. Die Mengen werden so gewählt, daß beim Vermischen beider Teile eine Alkalilauge von Mercerisierstärke entsteht.
  • Die Behandlung des Zellstoffes mit der io°/jgen Alkalilauge erfolgt zu dem Zweck, die schädlichen Verunreinigungen zu lösen, weil gerade diese Konzentration der Alkalilauge den größtmöglichsten Effekt ergibt. Dann nun aber bei der Behandlung des Zellstoffes mit io°/oiger Alkalilauge die Cellulose in einen hochgequollenen Zustand überführt wird, wodurch ein Abpressen auf ein bestimmtes Gewicht technisch nicht gut möglich ist, wird nach den Anweisungen gemäß Erfindung die entsprechende Menge hochkonzentrierter Alkalilauge zugesetzt und dadurch eine Entquellung des Produktes wieder erreicht unter gleichzeitiger Überführung in technisch verwendbare Alkalicellulose. Die so gewonnene Alkalicellulose läßt sich ohne Schwierigkeit abpressen, wobei die Preßlauge praktisch die gesamten schädlichen Verunreinigungen enthält. Die auf diese Weise veredelte Alkali-@ellulose wird nun in Viskose übergeführt, die dann versponnen wird und Kunstfasern ergibt, die sich insbesondere durch hohe Festigkeit auszeichnen.
  • Sofern es erwünscht erscheint, daß die Quelhing des Zellstoffes bei der Behandlung mit einer etwa io %igen Alkalilauge etwas zurückgedrängt wird, kann man die Alkalilauge bei erhöhter Temperatur zur Einwirkung bringen, was auch gleichzeitig den Vorteil bietet, daß die Reinigung des Zellstoffes schneller verläuft.
  • Die erzielbaren Effekte beim Arbeiten nach dem Verfahren gemäß Erfindung mögen die nachstehenden Beispiele erläutern: Beispiel i a) i kg Buchensulfitzellstoff mit 94"' o Trokkengehalt und 11,2°:'o Hemi-ellulose wird mit 14 kg io °/oiger Lauge von 20' in einem Knetwerk angeteigt; nach 3o Minuten guten Verknetens werden 7 kg 35 °/oiger Lauge von 20' langsam unter kräftigem Rühren zulaufen gelassen. :`ach weiteren 3o Minuten Rühren wird der Faserbrei auf das dreifache Zellstoffgewicht abgepreßt. In der abgepreßten Lauge sind io4 g Hemicellulose enthalten. Die Alkalicellulose wird in üblicher Weise in eine Viskose mit 6,50/, Cellulose und 801, NaOH übergeführt, diese in einem ersten Bade mit 120 g H2 S 04, 2 2 5 g Na, S 04, 80 9 M9 S 04, 17 9 Zn SO,, im Liter bei 50 ° und darauf in einem zweiten Bade mit 25 g H@ S'04, 6o g Na, SO" 2o g Mg S 0 und 4 g Zn S 04 im Liter bei 8o` und einer Verstreckung von 58 bis 6o°/, zur Kunstseide versponnen, welche neben einer Dehnung von 14°/o eine Festigkeit von 195 g/ioo den. im nassen Zustand aufweist.
  • b) Eine aus dem gleichen Buchensulfitzellstoff unter den gleichen Bedingungen wie bei a, aber ohne Voranteigung mit io°/oiger Natronlauge, also unter Anteigen und Vorrühren von i kg Zellstoff mit 2i kg i8 11/oiger Lauge hergestellte Faser zeigte eine Naßfestigkeit von nur 177 g/ioo den. bei gleicher Dehnung von 14°/". Beispiel 2 a) Nach der gleichen Arbeitsweise wie bei Beispiel i a wird i kg Fichtensulfitzellstoff mit 93°/o Trockengehalt und 12,8% Hemicellulosegehalt verarbeitet. In der Preßlauge sind 112 g Hemicellulose enthalten, die künstliche Faser zeigt eine Naßfestigkeit von i92 g/ioo den.
  • b) Eine aus dem gleichen Fichtensulfitzellstoff unter den gleichen Bedingungen, aber unter Anteigen und Verrühren von i kg Zellstoff mit 21 kg i8%iger Lauge hergestellte Faser wies eine Naßfestigkeit von 179 g/ioo den. auf. Beispiel 3 a) Nach der Arbeitsweise, wie sie im Beispiel i a beschrieben ist, wird i kg Fichtensulfitzellstoff mit 93% Trockengehalt, 12,7% Hemicellulose und o,20/, Ca0-Gehalt mit io%iger Lauge, der i g/1 Natriumhexametaphosphat zugesetzt ist, behandelt. In der Preßlauge sind 115 g Hemicellulose enthalten.
  • b) Es wird genau so wie bei 3 a verfahren, nur wird kein Zusatz von Natriümhexametaphosphat zur Lauge gegeben. In der Preßlauge sind nur 103 g Hemicellulose enthalten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gebilden, wie Kunstseide und Zellwolle, aus Viskose mit verbesserten textilen Eigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß man einen normalen, nicht besonders veredelten Zellstoff, z. B. Buchenholzzellstoff, in Flockenform mit einer io 0/,igen Alkalilauge anteigt bzw. mit ihr tränkt, sodann die Lauge durch Zusatz höher konzentrierter, beispielsweise 25 0/,iger, 30 %iger oder 4o %iger Alkalilauge auf Mercerisierstärke bringt, darauf den Überschuß der Alkalilauge abpreßt oder abschleudert und die so erhaltene Alkalicellulose in der üblichen Weise in Viskose überführt und diese darauf unter Verwendung an sich bekannter Bäder verspinnt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man der zur Verwendung kommenden io0/,igen Alkalilauge i g/1 Natriumhexametaphosphat zusetzt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift .... Nr. 413 511; französische 844 380
DEV37614D 1941-04-08 1941-04-09 Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Kunstseide und Zellwolle, aus Viskose mit verbesserten textilen Eigenschaften Expired DE749266C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE413511C (de) * 1921-10-01 1925-05-11 Gasgluehlicht Auer Ges M B H F Verfahren zum Reinigen von Zellulose mittels AEtzalkalien und zur Herstellung von merzerisierter Zellulose fuer die Kunstseidefabrikation
FR844380A (fr) * 1937-10-24 1939-07-24 Glanzstoff Ag Procédé pour produire de la viscose pauvre en hémicellulose et la transformer en produits artificiels solides

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE413511C (de) * 1921-10-01 1925-05-11 Gasgluehlicht Auer Ges M B H F Verfahren zum Reinigen von Zellulose mittels AEtzalkalien und zur Herstellung von merzerisierter Zellulose fuer die Kunstseidefabrikation
FR844380A (fr) * 1937-10-24 1939-07-24 Glanzstoff Ag Procédé pour produire de la viscose pauvre en hémicellulose et la transformer en produits artificiels solides

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