-
Verfahren zum Appretieren von Textilgut aus Cellulose- oder Cellulosehydratkunstseidefasern
Es, wurde gefunden, diaß zum Appretieren von Textilgut aus. Gellulose- oder Cellulosehydnatkunsts:eidefasern
mit Vorteil eine Lösung von Cellulose in wässerigen, mindestens einen Benzylrest
im Molekül -enthaltenden quaternären Ammoniumbasen, die Pigmente und Farbstoff enthalten
kann., verwendet werden kann, wobei ,auf dem Textilgut nach dem Tränken mit ,solchen
Lösungen die Cellulose durch Spülen mit Wasser odex Absäuern oder Behandeln mit
Salzlösungen abgeschieden wird.
-
Man hat zwar schon vorgeschlagen, Textilgut reit Hilfe von Lösungen
von Cellulose= thiourethan zu veredeln. Hier handelt es sich also um die Verwendung
von Cellulosiederi:-vaten. Um Cellulose auf die Fasern des Textilstoffes zu fällen,
wird das Cellulosethiourethanchemisch zersetzt. Gemäß der Erfindung wird demgegenüber
eine Lösung zur Imprägnierung des Gewebes verwendet, die Ce,llulose als solche bereits
enthält. Um die Cellulose abzuscheiden, ist @es lediglich notwendig, die lösende
Wirkung des Lösungsmittels aufzuheben. Beide Verfahren unterscheiden sich wesentlich.
-
Es. ist jedoch auch bekannt, Faserstoffe mit Hilfe von Lösungen von
Cellulose in wässerigen quartären Ammoniumbasen zu veredeln. Gerade ;auf- die Verwendung
von Lösungen von Gell@ulose in wässerigen benzylsubstituiert.en Ammoniumbasen ist
aber noch nicht hingewiesen worden. Solche Lösungen bieten wesentliche Vorteile.
Einmal sind diese beständiger als die nach dem bekannten Verfahren zu verwendenden
Lösungen, zu deren Bereitung Ammoniumbasen dienen, die einen Benzylres.t im Molekül
nicht enthalten, und brauchen daher nicht unbedingt kurz nach ihrer Herstellung
verwendet zu werden. Weiterhin stellen die bekannten Lösungen im Gegensatz zu den
:erfindungsgemäßem; dickflüssige vis,cos.e Pasten dar, mit denen schwierig zu arbeiten
ist; die Visco:sität der Lösungen. ist aber :eine wichtige Eigenschaft bei Imprägnierungen.
Vor allem aber zeigen Gewebe,
die mit Hilfe der bekannten Celluloselösüngen
appretiert worden sind, keinewaschbeständige Appretierung, während die Ausrüstung
der Gewebe, die nach der Exfmdua«behandelt worden sind, sehr beständig bei Waschen
ist. w< sungen Für die von Zwecke Cellulose der Erfindung oder Celluloseabbau-
können Löprodukten der verschiedensten Herkunft verwendet werden, die beispielsweise
mit Trmethylbenzylammoniumhydroxyd, Triäthylbenzylammoniumhydroxyd, Dimethylphenylb.enzylammoniumhydröxyd,
Diäthylphenylb-enzylammoniumhydroxyd, Dimethyltolylbenzylammoniumhydroxyd, Dimethylamylbenzylämmoniumhydroxyd,
Dimethyldibenzylammaniumhydroxy d oderBenzylpyridiniumhydroxyd bereitet worden sind.
-
Es sind Lösungen von gebleichter oder urigebleichter Sulfit- oder
Sulfatcellulose, gebleichten oder urigebleichten Baumwollabfällen (Linters), mechanisch
aufbereitetem Holzstoff, Celluloseoxydationsprodukten, Celluloseerzeugnisse, die
durch Behandeln von celluloseartigen Stoffen mit Alkali verschiedener Konzentration,
gegebenenfalls unter Druck, erhältlich sind, Cellulosehydrat, wie Viscoseseide-,
Küpferkunstseidefäden, denitriertem Cellulosenitrat oder verseiftem Celluloseaceta.t
öder -formiat, Cellulos:e, die aus einer Lösung in. Schwefel- oder Phosphorsäure;
Zinkchlorid, Calciumxhodanid u. dgl. gefällt ist, gemäß Erfindung verwendbar.
-
Die Cellulosemenge in der Lösung kann innerhalb eines verhältnismäßig
weiten Zwischenraumes schwanken. Derartige Lösungen werden am besten in der Weise
hergestellt, daß man zunächst eine konzentrierte Lösung bereitet und diese dann
verdünnt, wobei man dafür Sorge trägt, daß man der Lösung ein Dispergiermittel,
wie Triäthanolaminseife, vor dem Verdünnen zusetzt. Wenn, eine 4- bis 8 %ige Lösung
von Natriumhydroxyd zur Verdünnung verwendet wird, .so sind keine D-spergiermi.ttel
erforderlich. - Die vorteilhafte Konzentration liegt indessen zwischen a bis 8 %
Cellulöse.
-
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird den Baumwollgeweben ein
leinenähnlicher Glanz verliehen und ein Gewebe von erhöhter Stärke erhalten.
-
Für viele Zwecke ist @es verwünscht, nur eine Seite des Gewebes zu
überziehen. In derartigen Fällen kann die Lösung der Cellulose in der quaternären
Base mit oder ohne ein Pigment auf das Gewebe aufgedruckt werden. So erhält man
;einen damastähnlichen Stoff.
-
Zur Erzielung gewisser Wirkungen können Lösungen, die mit Pigmenten
oder Farbstoffen versetzt sind, verwendet werden, und zwar kann das gesamte Gewebe
mit der Lösung behandelt oder ein gewünschtes Muster auf-_.gcdruekt werden und darauf
die Cellulose mit @ Aser, Säure oder Salzen abgeschiedenwer-Beispiel I Ein B@aumwolljacquardgeiveb:e
läßt man durch eine 35%ige wässerige Lösung von Trimethylbenzylammoniumhydroxyd
laufen, die 5 % Cellulosehydrat gelöst .enthält. Das getränkte Gewebe geht sodann
durch eine Quetschwalze. Man läßt es 3 bis 5 Minuten altern" zieht es durch eine
Lösung von verdünnter Säure, trocknet -und kalandert es in der Wärme. Das sich ergebende
Gewebe hat einen. hohen beständigen. Glanz, der wiederholtem Waschen standhält.
-
Beispiel z Ein Baumwollkunstseidealpaka läßt man idurch eine 6 %ige
Celluloselösung in 43 %igem Dimethylphenylbenzylammoniumhydroxydlaufen, die mit
dem gleichen Volumen Wasser nach der Stabilisierung der Celluloselösung durch Zusatz
von z% Trimethylbenzylammoniumoleat verdünnt worden ist. Das imprägnierte Gewebe
wird in verdünnte Säure eingeleitet, dann in kochende Seifenlauge; getrocknet und
kälandriert.
-
Beispiel 3 Damasteffekte können auf Baumwollgeweben dadurch erzeugt
werden; daß man sie mit einer 4o/oigen Auflösung von Baumwolllinters in. 2-normalem
Dimethyldibenzylammoniumhydroxyd bedruckt, dem man als Pigment 25 % fein
verteilten Zinkoxyds zugesetzt hat: Das bedruckte Gewebe wird an der Luft getrocknet.
Man läßt es in verdünnte Säure laufen, trocknet wieder und kalandriert. Man erhält
einen waschechten Damasteffekt.
-
' Beispiel 4 Ein Baumwolltuch wird in. Doppelbreite mit einer Celluloselösung
in Triäthylbenzylamxnoniumhydroxyd der folgenden Zusammensetzung überzogen:
3 Teile a-Cellulose, |
75 - Triäthylbenzylammoniumhydroxyd |
(40 %ig ), |
3 - Maisdextrin, = |
z - Glycerin, |
15 - Titanoxyd, |
Zinnober. |
Beispiel 5 Farbstreifeneffekte können durch Bedrukken eines Gewebes mit folgender
Paste erzielt
werden. Nach dem Bedrucken wird das Gewebe getrocknet,
in kaltes Wasser geleitet, heiß geseift, gespült und wieder getrocknet.
-
Die Paste hat nachstehende Zusammen-" setzung
q. Teile Sulfitcellulose, |
8o - Trimethylbenzylammoniumhydr- |
oxyd (35 %i'), |
q. - Weizenstärke, |
i o - Zinkoxyd, |
i - Glycerin, |
i - Indanthrenblau GCD Doppelpaste |
(Colour Index Nr. i i i3). |