DE576339C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden, Folien und anderen geformten Gebilden aus Celluloseestern und- aethern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden, Folien und anderen geformten Gebilden aus Celluloseestern und- aethern

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DE576339C
DE576339C DEZ17180D DEZ0017180D DE576339C DE 576339 C DE576339 C DE 576339C DE Z17180 D DEZ17180 D DE Z17180D DE Z0017180 D DEZ0017180 D DE Z0017180D DE 576339 C DE576339 C DE 576339C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B1/00Preparatory treatment of cellulose for making derivatives thereof, e.g. pre-treatment, pre-soaking, activation
    • C08B1/08Alkali cellulose

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden, Folien und anderen geformten Gebilden aus Celluloseestern und -äthern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden, Folien und anderen geformten Gebilden aus Azetylcellulose,-Celluloseäthern u. dgl. unter Verwendung von Zellstoff (aus Holz, Stroh, Esparto usw.) als Ausgangsstoff.
  • Zellstoff, insbesondere Holzzellstoff, wird in großen Mengen für die Herstellung von künstlicher Seide n. dgl. verwendet, aber nur bei dem sogenannten Viskoseverfahren, was in der diesem Verfahren zugrunde liegenden besonderen chemischen Umwandlung der Cellulose (Xanthogenatbildung) begründet ist. Für die anderen Verfahren, bei welchen aus der Cellulose Ester, Äther, Kupferoxydammoniakcellulose usw. hergestellt werden, wird hingegen bis jetzt fast ausschließlich Baumwolle (in Form von Linters) verwendet, während Zellstoffe hier trotz vielfacher Vorschläge noch keinen rechten Eingang in die technische Praxis gefunden haben, da sie sich, besonders im Verhältnis zur Baumwolle, nur sehr schwierig in jene Verbindungen überführen lassen.
  • Man hat schon versucht, mercerisierten Zellstoff für die Herstellung dieser Verbindungen zu verwenden. Aber auch hierdurch wurden die Schwierigkeiten nicht beseitigt, wenn auch vielleicht etwas vermindert. Die Reaktionen der Veresterung, Ätherbildung usw. verlaufen schwierig und meist- unvollständig. Vor allem ist die Reaktionsdauer auch bei dem in üblicher Weise mercerisierten Zellstoff immer noch so lang, daß bei der Veresterung usw. anscheinend gleichzeitig ein mehr oder weniger weitgehender Abbau stattfindet, welcher die Eigenschaften des Endproduktes, sei dies ein Kunstseidefaden, ein Film oder ein sonstiges geformtes Gebilde, ungünstig beeinflußt.
  • Es wurde nun durch eingehende Versuche gefunden, daß man auch aus Zellstoffen nach den angeführten Verfahren durch geeignete Alkalibehandlung künstliche Fäden u. dgl. von hervorragenden Eigenschaften erzielen kann, wenn man, ähnlich wie das, allerdings aus ganz anderen Gründen, bei der Herstellung des Cellulosexanthogenats allgemein geschieht, das mit Ätzalka.li getränkte Rohmaterial einem Reifeprozeß unterwirft. Es ist hierbei (im Gegensatz zur Xanthogenatherstellung) nicht erforderlich, Laugen von etwa 18 Gewichtsprozenten Ätzalkaligehalt zu verwenden, sondern es genügen schon Laugen von wesentlich geringerer Konzentration, beispielsweise von etwa 90/, Alkaligehalt. Die Dauer des Reifeprozesses und die dabei anzuwendende Temperatur können naturgemäß in weiten Grenzen variiert werden. Es hängt in erster Linie von der Art und dem Zustand des ursprünglichen Ausgangsmaterials, sodann natürlich auch von dem gewünschten Effekt ab, welche Zeitdauer und welche Temperatur man für den Reifeprozeß zu wählen hat; für einen bestimmten Ausgangsstoff ist es Sache eines einfachen einmaligen Ausprobierens, die günstigsten Bedingungen hierfür festzustellen.
  • Man hat wohl bereits Baumwolle ähnlichen Behandlungen unterworfen, hat dabei aber wesentlich höhere Alkalikonzehtrationen verwendet und hat nicht gereift, oder man hat in anderen Fällen für rein wissenschaftliche Zwecke nur ganz kurze Zeit gereift. Baumwolle kommt aber für das vorliegende Verfahren gar nicht in Betracht, sondern es soll als Ausgangsmaterial nur Holzzellstoff u. dgl. verwendet werden. Es ist ferner ein Verfahren bekanntgeworden, bei welchem man auf Sulfitzellstoff oder Baumwolllinters Halogenhydrin in Gegenwart von Alkalilösung einwirken läßt. Dabei kann die Einwirkung dieser Reaktionsmittel auch nacheinander erfolgen, wobei das mit der Alkalilösung vorbehandelte Cellulosematerial gegebenenfalls kurz gereift werden kann. Das bei diesem Verfahren vorgesehene Stehenlassen des Cellulosematerials mit Alkaliüberschuß im geschlossenen Kessel bewirkt keine Reife, sondern stellt lediglich einen längeren Tauchprozeß dar, bei welchem die Cellulosesubstanz chemisch nahezu unverändert bleibt.
  • Den bekannten Verfahren gegenüber zeichnet sich das neue Verfahren besonders dadurch aus, daß es gestattet, auf einfache und sichere Weise künstliche Fäden, Filme u. dgl. aus Celluloseestern und Celluloseäthern unter Verwendung der hierfür bisher kaum angewendeten Holzcellulose u. dgl. zu erzeugen. Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens ist darin zu suchen, daß man durch entsprechende Änderung der Temperatur und der Dauer des Reifeprozesses die Eigenschaften der erzeugten Fäden, Filme, Schichten usw. in Anpassung an das verwendete Rohmaterial verbessern kann. Beispiel z ooo kg Holzzellstoff werden 2 Stunden lang in 35oo Liter z5 °/oige Ätznatronlauge eingelegt; hierauf --wird die überschüssige Lauge abgepreßt, der Preßrückstand zerfasert und, zweckmäßig in verschlossenen Trommeln, 7 Tage bei 3o° C sich selbst überlassen. Alsdann wird die Masse ausgewaschen, abgesäuert, neutral gewaschen und getrocknet.
  • Das so vorbereitete Rohmaterial wird nun im wesentlichen genau wie Baumwolle in bekannter Weise in die löslichen Produkte (Celluloseester, Celluloseäther usw.) übergeführt und als solche zur Auflösung gebracht, worauf, ebenfalls in bekannter Weise, die Überführung in Fäden, Folien u. dgl, erfolgt.
  • Man erhält auf diese Weise aus Zellstoff Produkte, welche den aus Baumwolle hergestellten in keiner Weise nachstehen, vor allem aber wesentlich wohlfeiler wie diese herzustellen sind.
  • Es können für das Verfahren ungebleichte wie auch gebleichte Zellstoffe Verwendung finden. Das Auswaschen des Ätzallcalis aus der Cellulosemasse nach der Reife kann unter Umständen unterbleiben, wenn nämlich die, Weiterbehandlung ohnedies in Gegenwart von Alkali erfolgen soll, wie es bei der Fabrikation von Produkten aus Celluloseäthern der Fall ist. Auch das Trocknen des Rohmaterials nach dem Auswaschen des Alkalis ist nicht erforderlich, wenn eine Weiterbehandlung mit wäßrigen Lösungen erfolgen soll.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden, Folien und anderen geformten Gebilden aus Celluloseestern und Celluloseäthern unter Verwendung von mit etwa g°%piger oder auch höher prozentiger Ätzalkalilösung behandeltem und gereiftem Zellstoff aus Holz, Stroh, Esparto u. dgl. als Ausgangsstoff, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Alkalihydroxyd getränkte und von der überschüssigen Lauge befreite Zellstoff einem mehrtägigen Reifeprozeß unterworfen wird, ehe er in bekannter Weise in Celluloseester und Celluloseäther übergeführt und in die gewünschte Form von Fäden, Folien, Schichten usw. gebracht wird.
DEZ17180D 1927-11-27 1927-11-27 Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden, Folien und anderen geformten Gebilden aus Celluloseestern und- aethern Expired DE576339C (de)

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