DE562712C - Verfahren zur Veredelung von Celluloserohmaterial aller Art - Google Patents

Verfahren zur Veredelung von Celluloserohmaterial aller Art

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DE562712C
DE562712C DEZ17171D DEZ0017171D DE562712C DE 562712 C DE562712 C DE 562712C DE Z17171 D DEZ17171 D DE Z17171D DE Z0017171 D DEZ0017171 D DE Z0017171D DE 562712 C DE562712 C DE 562712C
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Zellsloff Fabrik Waldhof AG
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OTTO FAUST DR
Zellsloff Fabrik Waldhof AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B1/00Preparatory treatment of cellulose for making derivatives thereof, e.g. pre-treatment, pre-soaking, activation

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Description

  • Verfahren zur Veredelung von Celluloserohmaterial aller Art Als Celluloserohmaterial findet in der chemischen Industrie in erster Linie Baumwolle und Holzzellstoff Verwendung, daneben in geringeren Mengen Stoffe aus Jute, Alfagras, Stroh u. dgl. Die Verwendbarkeit dieser Stoffe ist je nach dem Verwendungszweck sehr verschieden. Allen gemeinsam ist eine verhältnismäßig geringe Reaktionsfähigkeit, wenn auch hier je nach Art und Reinheit des Materials naturgemäß erhebliche Unterschiede bestehen können. Man hat versucht, sowohl Reinheit wie Reaktionsfähigkeit des Cellulosematerials durch Behandlung mit Alkalien zu erhöhen, hat dabei auch konzentriertereAlkalilaugen verwendet, die Cellulose also mercerisiert, und man hat durch solche Alkalibehandlung vielfach auch wesentliche Fortschritte erzielt. Immerhin bleibt bei den mit verdünnten Alkalien behandelten wie auch bei den mercerisierten Stoffen noch eine gewisse Reaktionsträgheit bQStehen. Diese ist speziell bei Baumwolle am geringsten, und wenn sie auch hier einen Nachteil bildet, so macht sie doch die Verwendung nicht unmöglich. Bei den anderen Cellulosematerialien aber, speziell bei Holzzellstoff, ist auch nach der üblichen Alkalibehandlung die Reaktionsfähigkeit noch so gering, daß die Stoffe mit manchen Reagenzien kaum oder doch nur ganz unvollkommen reagieren, was der Verwendung für mancherlei Zwecke natürlich hindernd im Wege steht. Es wurde nun gefunden, daß man ein Cellulosematerial von ganz hervorragender Reaktionsfähigkeit erhält, wenn man die mit Ätzalkali getränkte Cellulose einem Reifeprozeß unterwirft, wie dies in ähnlicher Weise, allerdings aus ganz anderen Gründen, beim Viskoseprozeß allgemein durchgeführt wird, und sodann nach bestimmter, dem Verwendungszweck angepaßter Reifedauer das Ätzalkali durch Auswaschen aus dem Stoff entfernt. Man erhält auf diese Weise nicht nur ein für alle chemischen Zwecke ausgezeichnet verwendbares Cellulosematerial von höchster Reaktionsfähigkeit, sondern man hat es auch in der Hand, durch Verlängerung oder Verkürzung der Reifezeit oder Änderung der Reifetemperatur bzw. durch gleichzeitige Anwendung beider Maßnahmen die Reaktionsfähigkeit und den Abbaugrad der Cellulose beliebig abzustufen und damit die Eigenschaften der aus dem Material herzustellenden Verbindungen entsprechend zu beeinflussen.
  • Es hat sich weiter gezeigt, daß es bei der angegebenenArbeitsweise nicht notwendig ist, Laugen von der für die Mercerisierung üblichen Konzentration von etwa a $ Gewichtsprozent Ätznatrongehalt zu verwenden, sondern es genügen schon Laugen von wesentlich geringerer Konzentration, beispielsweise von etwa Es läßt sich auf diese Weise gleichermaßen gebleichtes und ungebleichtes Cellulosematerial veredeln, wenn schon naturgemäß der gebleichte Stoff bei der Weiterverwendung zu etwas reineren Produkten führt.
  • Beispiel I ioo kg lufttrockener gebleichter Sulfitzellstoff werden in 3oo Liter i2°foiger Natronlauge z Stunden lang getaucht und sodann bis auf etwa die dreifacheMengedes ursprünglichen Gewichtes abgepreßt. Die Preßlauge wird wiedergewonnen. Der Preßrückstand wird in üblicher Weise zerfasert, worauf man ihn in Blechtrommeln q. Tage bei 2o° lagert. Nach dieser Zeit wird die Masse (unter Wiedergewinnung des darin enthaltenen Ätzalkalis) ausgewaschen, abgesäuert und neutral gewaschen. Der Stoff -wird alsdann in bekannter Weise in Pappen- oder Papierform gebracht und getrocknet oder, wo es angängig ist, auch direkt in feuchtem Zustand verwendet.
  • Das so erhaltene Cell'ulosematerial . ist bedeutend reaktionsfähiger als das verwendete Rohmaterial, auch viel reaktionsfähiger als ein einfach mit Alkali (ohne Reife) nachbehandelter Sulfitzellstoff. Während beispielsweise der als Ausgangsmaterial dienende Zellstoff bei der Behandlung mit einem Acetyliergemisch (z. B. mit einem Gemisch von Essigsäureanhydrid, Eisessig und Chlorzink als Katalysator) auch bei beliebig langer Behandlung nur wenig angegriffen wird und auch ein ohne Reife nachbehandelter Stoff hierbei nur eine ganz unvollkommene Veresterung zeigt, geht der nach obigen Angaben hergestellte Stoff bei etwa 40stündiger Einwirkung des Acetyliergemisches glatt und vollkommen als Celluloseacetat in Lösung.
  • Beispiel II ioo kg gebleichter Sulfitzellstoff werden, wie im Beispiel 1 angegeben ist, mit i2 °/oiger Natronlauge behandelt und abgepreßt und der zerfaserte Preßrückstand in Blechtrommeln io Tage bei 22 bis 23° gelagert. Die Masse wird dann, wie im Beispiel I angegeben ist, weiterbehandelt.
  • Das Cellulosematerial erweist sich als noch wesentlich reaktionsfähiger wie das nach Beispiel I gewonnene. So genügt beispielsweise eine io- bis i2stündige Behandlung mit dem Acetyliergzmisch, um die Cellulose glatt und vollständig in eine homogene Lösung von Acetylcellulose überzuführen.
  • Auch läßt sich das nach obigen Angaben behandelte Cellulosematerial glatt in eine für alle Zwecke brauchbare Kupferoxydammoniakcelluloselösung überführen, was bei dem unbehandelten Stoff nicht möglich ist.
  • Auch bei Rohbaumwolle und Cellulose anderer Herkunft kann die Reaktionsfähigkeit in gleicherWeise nach dem neuen Verfahren erhöht und damit das Material für die Weiterverarbeitung geeigneter bzw. für verschiedene Zwecke überhaupt erst verwendbar gemacht werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Veredelung von Celluloserohmaterial aller Art durch Behandlung des Rohstoffes mit Alkalilauge, dadurch gekennzeichnet, daß man das mit Ätzalkalilauge von weniger als 1811/, Ätzalkaligehalt getränkte Cellulosematerial einem Reifeprozeß unterwirft und nach der Reife das Ätzalkali durch Auswaschen aus dem Stoff entfernt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Reifedauer und Reifetemperatur je nach der gewünschten Reaktionsfähigkeit und dem gewünschten Abbaugrad des Cellulosematerials eingestellt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19711502C1 (de) * 1997-03-19 1998-07-30 Rhodia Acetow Ag Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetat

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