DE750759C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus Viskose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus Viskose

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DE750759C
DE750759C DESCH113465D DESC113465D DE750759C DE 750759 C DE750759 C DE 750759C DE SCH113465 D DESCH113465 D DE SCH113465D DE SC113465 D DESC113465 D DE SC113465D DE 750759 C DE750759 C DE 750759C
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DE
Germany
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viscose
pulp
production
bleached
unbleached
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Expired
Application number
DESCH113465D
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English (en)
Inventor
Richard-Eugen Dipl-Ing Doerr
Ernst Wachendorff
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SCHLESISCHE ZELLWOLLE AG
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SCHLESISCHE ZELLWOLLE AG
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gebilden aus Viskose Es hat weder an Versuchen noch an Verfahren gefehlt, ungebleichten Zellstoff für die Herstellung von Viskose und daraus gewonnenen Gellulosegebilden zu verwenden. Diesen Versuchen und Verfahren ist aber infolge des bisher für diese Zwecke verarbeiteten Ausgangsmaterials ein technischer Erfolg versagt geblieben.
  • So gut wie aller Rohstoff für genannte Zwecke besteht nän-lich aus einem aus Koniferen-(Fichten-)Holz nach dem Sulfitverfahren gewonnenen Zellstoff, der ausschließlich in gebleichtem. und sogar hochgebleichtem Zustand von den Zellstoffabriken erzeugt wird.
  • In den wenigen Fällen aber, in denen an Stelle von Sulfitzellstoff anderes Ausgangsmaterial verarbeitet wird, kommt auch dieses nur in gebleichter und gegebenenfalls auch veredelter Form zur Anwendung. Bei der Untersuchung der Gründe, warumfast ausschließlich gebleichter Sulfitzellstoff auf Viskosegebilde verarbeitet wird, wurde gefunden, daß sich dieser Stoff auch in ungebleichter Form verhältnismäßig gut für die genannten Zwecke eignet, sobald er vorher durch Extraktion mit Alkohol von seinen in diesem Lösungsmittel löslichen Begleitstoffen befreit war, also weniger das in Alkohol unlösliche Lignin als die mit dem Lignin vergesellschafteten Harzfette und harzuni gerbstoffähnlichen Verbindungen sind mit die Ursache, warum die Bleiche einer aus ungebleichtem Sulfitzellstoff gewonnenen künstlichen Seide sich als unzweckmäßig und nachteilig für die Festigkeitseigenschaften der letzteren erwiesen hat.
  • Tatsächlich machen ja auch die genannten harz- und gerbstoffähnlichen Beimengungen, des Sulfitzellstofes schon bei der Bleiche des Zellstoffes ganz erhebliche Schwierigkeiten und lassen sich nicht einmal durch eine noch so intensive Stufenbleiche entferne-'. Sogar eine aus einem gut gebleichten Kunstseidensulfitzellstoff --- der also praktisch frei ist von Ligninbestandteilen - ergestellte künstliche Faser hat im ungebleichten Zustand immer noch einen unschönen, ein gelhstichiges Grau aufweisenden Farbton und muß infolgedessen nachgebleicht werden.
  • Im Gegensatz hierzu liefert ein schon vorher mit Alkohol extrahierter gebleichter Stoff eine künstliche Faser, die in ihrem Weißgehalt kaum einer aus gebleichten Linters' hergestellten Kunstseide nachsteht.
  • Ein -weiterer sehr wichtiger Grund, warum heute Sulfitzellstoff nur in gebleichtem Zustand an die: Viskoseindustrie geliefert wird, ist der, daß die letztere bestimmte Anforderungen an die Viskosität des zu verarbeitenden Zellstoffs stellt, die der ungebl:eichte Kunstseidensulfitzellstof nicht erfüllt, weil die Viskosität dieser Stoffe zu hoch liegt und auch größeren Schwankungen unterworfen ist. Wollte man aber ungebleichten Sulfitzellstoff mit einer so niedrigen Viskosität erzeugen, die die direkte Weiterverarbeitung desselben auf Viskose usw. gestattet, dann müßte man den Kochaufschluß so -weit treiben, daß die Wirtschaftlichkeit des Sulfitverfahrens in Frage gestellt wird. Außerdem wäre auch damit das Problem der harz- und gerbstofähnl.ichen Verbindungen nicht gelöst. Die Viskosität des ungebleichten Sulfitzellstoffs muß daher durch eine entsprechende Bleiche erst so weit heruntergedrückt und vergleichmäßigt -werden und .außerdem sein Reinheitsgrad derart verbessert werden, daß seine Weiterverarbeitung auf Viskose möglich ist.
  • So ist auch ein Verfahren bekanntgeworden, nach dem man Cellulosesanthogenatlösungen aus ungebleichtem Zellstoff herstellt, indem man diesen Zellstoff vor seiner Weiterverarbeitung durch Kochen mit verdünnten Säuren oder durch mehrstündiges Behandeln mit stärkeren Säuren bei entsprechend niedrigeren Temperaturen einer teilweisen Hydrolyse oder Hydration unterwirft. Dieses Verfahren setzt also voraus, daß der hingebleichte Zellstoff in seinen chemischen und physikalischen Konstanten erst eine tiefgreifende Veränderung und eine Art V orreinigung durchmachen muß, bevor er für die Überführung in Xanthogenatlösung geeignet sein soll.
  • Ein technischer Erfolg ist zwar auch diesem Verfahren versagt geblieben und beweist somit, daß die direkte Verarbeitunig von =gebleichtem Zellstoff bisher praktisch nicht durchführbar gewesen ist. Es wurde nun gefunden, daß sich Zellstoffe, die nach einem alkalischen Aufschlußverfahren gewonnen wurden, im Gegensatz zu den Sulfitzellstoffen mit Vorteil auch in ungebleichtem Zustand direkt auf Viskose und Viskosegebilde verarbeiten lassen, da der alkalische Aufschlußprozeß im Gegensatz zu dem Sulfitverfahren gestattet, die Endviskosität des ungebleichten Materials ohne Sch--,ierigkeiten so-einzustellen, daß seine Weiterverarbeitung auf Viskose usw. direkt erfolgen kann.
  • Von dieser Seite aus stehen also der Verwendung für die genannten Zwecke von Sulfatzellstoffen aller Art keine Bedenken entgegen, denn derartige Zellstoffe enthalten die einem Sulfitzell'stoff eigenen, mit Alkohol extrahierbaren Beimengungen nur noch in geringer Menge.
  • Nachdem aber die alkalisch aufgeschlossenen Zellstoffe in ungebleichtem Zustand einen gelben bis braungelben Ton aufweisen, der auf zum Teil geschwefelte Farbstoffe zurückzuführen ist, die die Cellulosefaser beim Kochaufschluß aufnimmt, und gerade diese Farbkörper in Gemeinschaft mit den übrigen im Stoff noch enthaltenen inkrustierenden Substanzen bekanntlich die Bleiche desselben viel schwieriger als die der Sulfitzellstoffe gestalten, war die Feststellung um so überraschender, daß diese inkrustierenden Bestandteile und Farbkörper eines alkalisch aufgeschlossenen Zellstoffs sich sehr leicht durch Bleichen entfernen lassen, sobald ein derartiger ungebleichter Zellstoff alle Phasen der Viskosegebildeherstellung, wie Mercerisation, Zerfaserung der Alkalicellulose, Vörreife, X.anthogenatbildung und Spinnprozeß, durchlaufen hat.
  • Alkalilignin und Farbstoffe werden in diesen Verarbeitungsstadien bereits derartig verändert, abgebaut und vermindert, daß die nachfolgende Bleiche der erhaltenen Visko%egebilde nicht allein unter für letztere sehr schonenden Bedingungen, sondern auch gegenüber der direkten Bleiche dieser Zellstoffe unter einer -wesentlichen Einsparung von Bleichmitteln erfolgen kann.
  • Das neue Verfahren bedeutet mithin nicht allein einen technischen Fortschritt, sondern auch eine erhebliche Verbilligung des ganzen Fabrikationsprozesses. Ausführungsbeispiel ioookg lufttrockene Kiefernbackschnitzel werden mit 43001 reiner Sulfatlauge, die insgesamt, auf NaOH berechnet, 42okg Alkali enthält, in 21/.> Stunden auf U o' hochgekocht und 2 Stunden auf 1; o° gehalten. Es wird abgegast, der Kocherinhalt ausgeblasen, entlaugt, ausgewaschen und nach bekannten Met'h'oden aufgeschlagen., sortiert und entwässert. Es resultiert ein bleichfähiger Zellstoff mit etwa 4,7% Holzgummi und einer Xantbatviskosität von 17 Sekunden. Der Zellstoff wird alkalisnert, wobei in der Lauge ein Alkaligebält von 220 g NaOH/i eingestellt wird, und nach Abpressen der Lauge die zerfaserte Alkalioellulose, -gegebenenfalls nach. Einschaltung einer Vorreife, in üblicher Weise auf Viskose verarbeitet.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gebilden aus Viskose, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial ein durch alkalischen Aufschluß erhaltener urgebleichter Zellstoff direkt verwendet wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften ..... Nr. 413 511, 559405, Hottenroth, Valentin, »Die Kunstseide«,
  2. 2. Aufl., Leipzig 1930, S. 278; Silvern, K., »Die künstliche Seide«, V. Aufi., Berlin 1931, i. Ergänzungsband, S.62, . Nr. 1o6.
DESCH113465D 1937-07-30 1937-07-30 Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus Viskose Expired DE750759C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE413511C (de) * 1921-10-01 1925-05-11 Gasgluehlicht Auer Ges M B H F Verfahren zum Reinigen von Zellulose mittels AEtzalkalien und zur Herstellung von merzerisierter Zellulose fuer die Kunstseidefabrikation
DE559405C (de) * 1927-09-23 1932-09-20 Arthur St Klein Dipl Ing Dr Verfahren zur Herstellung von fein zerteiltem Holzzellstoff

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE413511C (de) * 1921-10-01 1925-05-11 Gasgluehlicht Auer Ges M B H F Verfahren zum Reinigen von Zellulose mittels AEtzalkalien und zur Herstellung von merzerisierter Zellulose fuer die Kunstseidefabrikation
DE559405C (de) * 1927-09-23 1932-09-20 Arthur St Klein Dipl Ing Dr Verfahren zur Herstellung von fein zerteiltem Holzzellstoff

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