AT129779B - Verfahren zur Herstellung von Laubholzzellstoff für Kunstfasern und Celluloseabkömmlinge. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Laubholzzellstoff für Kunstfasern und Celluloseabkömmlinge.

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   Es ist bekannt, nach dem Sulfitverfahren Laubholz, insbesondere Buchen-und Aspenholz, auf-   zuschliessen.   Es ist anderseits bekannt, ein nach dem Sulfitverfahren aufgeschlossenes cellulosehaltiges Material durch einen nachträglichen alkalischen Behandlunsgprozess zu veredeln und in seinen Konstanten zu verbessern. Alle diese Verfahren befassen sich aber, trotzdem sie ganz allgemein auf die Verarbeitung beliebigen cellulosehaltigen Materials abgestellt sind, immer wieder mit der Veredelung von   Nadelholzcellulose.   Wohl wird in der Literatur, vgl. z. B. M. Brot, Chemical Abstracts Bd. 22,1928, 11, S. 3294, ferner Papierfabrikant 1929, Heft 32, S. 495-498, auch die Möglichkeit diskutiert, Laubholz-, u. zw. insbesondere Buchenholzzellstoff, für die Zwecke der Kunstfaserfabrikation heranzuziehen.

   In diesen Fällen wird aber entweder das Verfahren als unwirtschaftlich oder aber der hohe Pentosangehalt der   Laubholzcellulose   stets als nachteilig bezeichnet. Dieses dürfte auch der Grund gewesen sein, dass man bisher davon Abstand genommen hat, Laubholz speziell für die Fabrikation von Kunstfasern heranzuziehen. Erst in neuerer Zeit haben Suida und Sadler im österr. Patent Nr. 111385 ein Verfahren zur Herstellung von Cellulose aus Buchenholz für Kunstseide vorgeschlagen. Dieses Verfahren bezieht sich aber auf die Veredelung eines mit   Salpeter-Schwefelsäure   aufgeschlossenen Buchenholzes. 



   Es hat sich nun gezeigt, dass aber auch eine nach dem Sulfitverfahren erhaltene Laubholz-, insbesondere Buchenholzcellulose, nicht allein wirtschaftlich hergestellt, sondern gerade mit ganz besonderem Vorteil auf Kunstseide verarbeitet werden kann, wenn man derartige Sulfiteellulose in irgendeiner Weise einer Nachbehandlung mit Alkali unterwirft. Diese Erkenntnis ist für die Herstellung von Kunstfasern neu. 



   Für diese Nachbehandlung kommen alle an sich bekannten alkalischen Veredelungsverfahren in Frage. Beispielsweise kann der Zellstoff in der Kälte mittels   4-10% iger   Alkalilauge behandelt werden. 



  Weiterhin kann die Veredelung bei höherer Temperatur mit oder ohne Druck unter Anwendung alkalisch wirkender Laugen erfolgen. 



   Besonders gut eignet sich ein nach dem Sulfitverfahren aufgeschlossener Buchenholzzellstoff, der nach dem Verfahren der österr. Patentschrift Nr. 123873 nachbehandelt wird. Danach wird der Zellstoff bei Zimmertemperatur zuerst mit einer   5% eigen   Natronlauge 5 Stunden digeriert, dann durch Abpressen oder Abschleudern so weit von der Mutterlauge befreit, dass noch etwa 15% NaOH (auf Stoffgewicht berechnet) im Stoff verbleiben, worauf der so behandelte Zellstoff unter Verdünnen mit Wasser oder Dampf einer Kochung unter Druck ausgesetzt, vorsichtig ausgewaschen, gebleicht und aufgearbeitet wird. 



   Gegenüber den bisher zu   Kunstseidezwecken   verwendeten   Nadelholzcellulosen   hat die Cellulose den Vorzug, dass sie infolge ihres ausserordentlich niedrigen Pentosangehalts, der nach diesem Verfahren bis auf   0% heruntergedrückt   werden kann, und ihres hohen Gehaltes an a-Cellulose, der bis auf   98%   gebracht werden kann, eine Verunreinigung der Tauchlauge weitgehendst vermeidet, und weiterhin eine gleichmässigere, intensivere Sulfidierung ermöglicht und dadurch den Löseprozess vereinfacht und die Herstellung einer klaren, besonders gut filtrierbaren Viskoselösung gewährleistet.

   Diese in der Viskoseherstellung zutage tretenden Vorteile sind mit dadurch bedingt, dass der an sich geringe Harzfettgehalt der Laubholzzellstoffe bei der Verarbeitung auf Seide weit weniger störend in die Erscheinung tritt. 



   Derartige Viskosen aus gereifter wie ungereifter Alkalicellulose hergestellt, sind ausser durch die oben erwähnten Vorteile durch eine hervorragende Verspinnbarkeit gekennzeichnet.   Überraschend   sind die hiebei sowohl hinsichtlich Menge als Qualität erzielten hohen Ausbeuten. 

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   Verspinnt man solche Viskosen in ungereiftem Zustand, so werden Produkte mit gleichmässigem, edelmattem Ton erhalten, die dem der Naturseide nahe kommen, während die obigen Viskosen bei normaler Spinnreife eine schwach glänzende Faser mit ebenfalls so hohem Weissgehalt liefern, dass der Bleichprozess, der immer eine   Schwächung   der Faser bedeutet, fortfallen kann. 



   Die so erhaltenen Kunstfasern zeigen besonders gute physikalische Eigenschaften, wie Festigkeit,   Deekfähigkeit,   Weichheit, Griffigkeit u. dgl. 



   Beispiele :
1. Buchenholz wird in Form von Hackspänen (15-20 mm   Schnitzellänge)   in bekannter Weise nach dem Sulfitverfahren mit einer Kochlauge, welche 5-6% Gesamtsäure und zirka 1% Kalk enthält, bei einer Badtemperatur von zirka   1400 aufgeschlossen. (Will   man hochviskose Stoffe erzielen, geht man mit der Endtemperatur nur bis auf   130-135 .)  
Dieser Stoff wird nach der Sortierung einer an sich bekannten, zweckmässig sauren Vorbleiche unterworfen, ausgewaschen, eingedickt und mit so viel Natronlauge versetzt, dass eine zirka 6% ige NaOH-Lösung entsteht. Man lässt nach gutem Vermischen zwei Stunden stehen, schleudert oder presst ab und bringt den noch   12-15% NaOH   enthaltenden Stoff in einen Kocher, wo er unter Zugabe von Wasser bzw.

   Dampf innerhalb von 2 Stunden auf   125-1300 erwärmt   und dann 2 Stunden bei dieser Temperatur gekocht wird. 
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 gebleicht, ausgewaschen und gesäuert. Im letzteren Fall wird der   cc-Cellulosegehalt   sehr geschont, die   Kupferzahl liegt   sehr niedrig und die Viskosität wird vermindert. Dieser Zellstoff wird in normaler Weise auf Viskoseseide verarbeitet. 



   2. Während die im Beispiel 1 beschriebene Behandlung für die Zwecke der Herstellung von Viskoseseide genügt, um eine Seide mit eingangs geschilderten Vorteilen zu erhalten, erfolgt für die Zwecke der Herstellung von Acetylcellulose die kalte alkalische Vorbehandlung, zweckmässig mit einer stärkeren als   6% eigen,   u. zw. mit einer   8-10%igen Natronlauge,   wobei die darauffolgende Kochung mit   1520ab   NaOH, berechnet auf Zellstoff, bei einer Temperatur von   1500 erfolgt.   Weitere Aufarbeitung des Zellstoffs wie in Beispiel 1. Dieser Zellstoff hat auf Acetyleellulose verarbeitet, Films und Kunstfasern ergeben, die den aus Baumwollacetat hergestellten in ihren physikalischen Konstanten nicht nachstehen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Laubholzzellstoff für Kunstfasern und Celluloseabkömmlinge, dadurch gekennzeichnet, dass man Laubholz, insbesondere Buchenholz, nach dem Sulfitverfahren aufschliesst und einem alkalischen Veredelungsprozess unterwirft.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Veredelung in der Kälte mittels 4-10% iger Alkalilauge erfolgt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Veredelung in an sich bekannter EMI2.2 Natronlauge, Entfernen der Lauge bis auf 15% NaOH, berechnet auf Stoffgewicht, Verdünnen mit Wasser und Kochung unter Druck, vorsichtig Waschung und Bleichung.
AT129779D 1930-02-25 1931-02-20 Verfahren zur Herstellung von Laubholzzellstoff für Kunstfasern und Celluloseabkömmlinge. AT129779B (de)

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